Das Problem ist finde ich, wie so oft in den letzten Jahren, dass eben weil es zu wenige Aufeinandertreffen der ganzen Prospects gibt, diese auch keine wirkliche Entwicklung durchlaufen.
Alle warten auf ihren Shot bzw die Klitschkos haben natürlich auch ein gewisses Interesse daran, dass sich potenzielle Contender nicht gegenseitig aus dem Rennen nehmen.
Solche Kämpfe wie Adamek vs Solis, Adamek vs Chambers oder auch Haye vs Chisora sind wahrscheinlich auch nur zu Stande gekommen, weil die genannten Boxer schon ihre Chance hatten, mehr oder weniger klar gescheitert sind und sich jetzt wirklich sportlich qualifizieren müssen!
Absolut richtig. Diese Entwicklung kritisiere ich seit Jahren. Sie ist meiner Meinung nach auch mitverantworlich für die fehlende Attraktivität des Schwergewichts.
Man betrachte sich nur mal die Gruppe jener Fighter, die hinter den Klitschkos platziert sind und von denen man glaubt, dass sie in den nächsten Jahren das Erbe der Ukrainer antreten können:
Povetkin, Pulev, Helenius, Price, Fury, Haye, Mitchell, Wilder, Solis, Boytsov, meinetwegen auch noch Ortiz und Arreola.
Innerhalb der Gruppe der genannten Fighter gab es noch kein direktes Duell. Das ist schon enttäuschend. Und mich ärgert es dann auch, wenn Leute wie Charr, Thompson (gut der wurde zum Pflichtherausforderer ernannt) Mormeck und nun auch Wach zu Titelshots kommen, ohne zuvor irgendjemand geschlagen zu haben, der einen Namen hat in dieser Gewichtsklasse.
Deswegen stelle ich die Behauptung auf: Die Krise im Schwergewicht ist größtenteils auch hausgemacht.