Jein. Ich bin da in weiten Teilen bei
@MGM-GRAND . Ich gebe zu, dass ich mich geirrt habe. Ich hatte vermutet, dass Fury die boxerischen Mittel fehlen um Usyk zu gefährden und das er es daher über die sattsam bekannten Dirty Tactics macht und dem war überwiegend nicht so. Er konnte zuweilen seinen Jab etablieren und seine Seit-und Aufwärtshaken waren ein wirklich gutes Mittel und haben ihm Runden geholt. Für mich war es ein Kampf auf überwiegend boxerischer Augenhöhe und dafür zolle ich Fury Respekt. Das gelegentliche Clinchen und die regelwidrige ausgestreckte Führhand waren zwar Stewsrd-Style, aber fallen da er nicht ins Gewicht.
Ärgerlich waren zwei Dinge:
Fury behauptet ernsthaft, er habe den Kampf gewonnen, obwohl er in der neunten Runde ausgeknockt wurde. Billigen wir ihm das mal als Schutzbehauptung zu, seine Aussagen zu Usyks Sieg im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg haben Fremdschämcharakter. Wie so oft wünscht man sich bei Fury, dass er einfach mal die Schnauze hält.
Boxerisch hat er nämlich viel Anerkennung verdient.
Das zweite oberärgerliche Ding ist die Bevorteilung Furys von einigen Offiziellen. Ja, kann man da sagen, was wäre denn anderes zu erwarten gewesen? Trotzdem: Ein Ringrichter, der Fury, nachdem er ausgeknockt wurde inkorrekt anzählt und ein Punktrichter, der versucht Fury dem Kampf über das Punkteurteil zuzuschanzen, gehen gar nicht.
Das entwertet nicht Furys tolle Leistung, aber es gibt dem Kampf einen unnötig üblen Beigeschmack.
Trotzdem hat sich Fury einen Rückkampf verdient