Finde es auch eine Frechheit, anscheinend darf jeder mit genug Geld sofort um eine WM boxen.
Geld regiert die Welt ... und im Boxsport ist dies erstrecht der Fall.
Profiboxen ist kein Tennis oder Fußball, wo man sich mit Leistungen für größere Herausforderungen empfiehlt. Das klappt vielleicht noch im Amateurboxen in der Bundesliga oder so ... aber im Profigeschäft muss man einfach gucken, wie man die gewünschten Gegner in den Ring lockt.
Idealismus, bei dem die Boxer sagen "Der Boxer ist klasse, den will ich boxen und wenn möglich schlagen" ... das gibt es kaum (noch). Heute heißt es "Der Boxer zieht Publikum, dank dem will ich Geld verdienen.".
Anderenfalls würden ja diverse Leute Andre Ward die Bude einrennen und ihn um einen Kampf anflehen.
Wenn ich in die Top15 einer Rangliste will, dann muss ich entweder solange Bums bezahlen und verprügeln, bis ich dort oben bin ... oder ich suche mir jemanden der schon in den Top15 steht, biete ihm satt Cash und besiege ihn.
Ramirez stand im WBO-Ranking und man hat ihn mit gut Geld in den Ring gelockt.
Lomachenko hat einen WBO-Top15-Boxer besiegt und stand danach verständlicherweise im Ranking.
Danach ließ man nochmal Geldscheine winken, damit der amtierende Weltmeister eine freiwillige Titelverteidigung gegen Lomachenko bestreitet ... dies stand Salido frei ... warum auch nicht.
Dass Loma nur knapp per SD verloren hat honorierte man mit einem erneuten Aufstieg im Ranking ... weswegen er als 4ter nun um den vakanten Titel boxen darf, nachdem man entwerder der #2 und #3 step-aside-money gezahlt hat ... oder nachdem man die WBO geschmiert hat.
Tja ... Geld regiert die Welt. Überall im Boxsport. Sonst wäre Pulev ja schon lange Hauptkämpfer und Klitschko hätte schon viel früher gegen ihn geboxt anstatt zu argumentieren, dass Pulev kein Publikum zieht.
Sonst hätte Lennox Lewis gegen Chris Byrd und John Ruiz geboxt.
Sonst hätte die WBC nicht geldgierig Chavez jr. zu einem WM-Titel verholfen, indem man kurzfristig einen neuen (aber wertlosen) Diamond Title für Martinez erfand.
Man kann sich darüber grämen, dass sich im Profiboxsport im Grunde genommen das meiste eher um den finanziellen Aspekt dreht als um den sportlichen Aspekt.
Wen es aber übermäßig stört, dass Geld die Profiboxwelt regiert und dort entsprechend viel möglich macht ... der sollte sich vielleicht bei anderen Sportarten umschauen (am besten nicht bei der Formel 1).