@franz,
bitte, erzähl du mir nichts von "seelengröße" hier
jeder, der meine postings gelesen hat weiß genau, daß ich diese meinung bereits seit dem hoffmann kampf vertrete und auch deutlich mache. und offen gestanden rege ich mich von kampf zu kampf immer mehr darüber auf,
auf welche weise vitali seitdem boxt.
du wirst kaum abstreiten können, daß sdunek tatsächlich erhebliche änderungen an vitalis stil vorgenommen hat.
wir interpretieren sie nur unterschiedlich!
du und einige andere sehen diese änderungen als sinnvoll an, weil ihr glaubt, daß sie dem "antiboxer" klitschko wenigstens ein paar notdürftige grundlagen vermitteln, ohne die er eurer meinung nach gegen die sogenannte "weltspitze" noch schlimmer untergehen würde, als anderenfalls.
ich dagegen halte diese änderungen für so unnötig, wie einem in freier natur lebenden eskimo das lesen und schreiben beizubringen! im gegenteil halte ich die änderungen für kontraproduktiv, weil sie eben nicht auf vitalis vorhandenen grundlagen aufbauen, sondern diese völlig in frage stellen und nach und nach eliminieren.
darum bin ich seit byrd auch nach jedem vitali kampf auf 180! nicht um ein "bröckelndes weltbild" selbstverleugnerisch zusammenzuhalten - den part überlasse ich gerne dir!
zu sdunek:
er paßt wunderbar zu deinen vielzitierten "soliden handwerkern" und ist sicher ein trainer, der wie kein zweiter einem "echten boxer" mit technischen mängeln einen stil antrainieren kann, der konditionsorientiert, ungefährlich, und effektiv, dafür aber langweilig, hölzern und völlig unansehnlich ist. für DM ist sdunek der perfekte trainer und ansatzweise auch für wladimir. denn bei den beiden kann er auf
bereits vorhandenen soliden handwerklichen grundlagen aufbauen
genau das kann er aber bei vitali klitschko nicht, weil der (bis zu byrd) stilistisch zu 70% kickboxer und vielleicht zu 30% boxer war. mit diesem stil war vitali augenscheinlich
sehr erfolgreich dann kam der kampf gegen byrd, in dem vitali augenscheinlich konditionsprobleme hatte und anschließend eine sehr lange verletzungspause.
wäre sdunek ein guter trainer, hätte er versucht, vitalis stil beizubehalten, stark an der kondition zu arbeiten und auf der basis des alten stils aufbauend, kleine fehler auszumerzen und neue techniken im rahmen des vorhandenen potentials zu trainieren.
das hat er aber nicht getan! er hat statt dessen die lange verletzungspause dazu ausgenutzt, vitali nach einmal einen grundlegend anderen stil zu verpassen und ihn zu einem
euro-schisser der marke henry maske und axel schulz zu erziehen!
es bestand außer der konditionellen probleme überhaupt kein objektiver grund, vitali den alten stil abzugewöhnen - allenfalls eher seichte mutmaßungen darüber, daß er mit dem alten stil gegen die weltspitze nicht bestanden hätte (für mich eine völlig abwegige annahme!).
wäre sdunek ein "guter trainer", hätte er vitalis alten stil, der für vitali mehr vorteile als nachteile brachte, beibehalten und daraufg aufgebaut. doch das ist ihm offensichtlich viel zu umständlich und auch zu anspruchsvoll gewesen! trainieren doch alle seine schäfchen (ausnahme gomez) brav und artig nach seinen im wesentlichen identischen anleitungen (kondition, jab/jab, links rechts und "ruuuhiiig"). warum soll denn da vitali mit seinem obskuren stil die ausnahme machen, wo kommt man denn da hin?
darum, halte ich sdunek für einen trainer der nur eines kann: seine alleinseligmachende und durchaus sehr effektive euroschisser-schiene zu vermitteln. alles andere ist ihm jedoch suspekt und lehnt er offensichtlich für sich ab. weshalb man auch bei keinem von ihm trainierten boxer sidesteps, kombinationen oder uppercuts zu sehen bekommt.
sdunek ist jemand, der aus effizienzgründen und aus bequemlichkeit halbfertige "handwerker" trainiert und vollkommene "handwerker" und damit stilistische sklaven aus ihnen machen möchte. darum ist sdunek ein
proletariertrainer