Verdienter Sieger, mäßiger aber immerhin spannender Kampf
Tja, wie bei so vielen Vereinigungskämpfen war es leider etwas enttäuschend weil arm an klaren Aktionen, aber immerhin trotzdem noch interessanter als z.B. Holy vs. Lewis.
Haye zwar mit einer wirklich guten Leistung in der Defensive, er konnte Klitschkos Jabs sowie die Rechte zumeist gut vermeiden, aber mit maximal zwei bis drei Aktionen pro Runde (die häufig auch noch vorbei gingen) gewinnt man halt keinen Kampf. Zumal seine Aktionen selten überraschend kamen. So kreativ er in der Defensive war, so einfallslos war er leider in Sachen Angriff. Dabei hatte er durchaus einige Aktionen, wo er Wladimir mit seinen Meidbewegungen überrascht und auf dem falschen Fuß erwischt hatte. Nur kamen danach leider keine eigenen Aktionen.
Wladimir hat jedoch auch nicht wirklich überzeugt. Er wirkte etwas planlos und eindimensional. Haye hatte zwar gute Meidbewegungen drauf, von einem Weltklassebxer kann man aber durchaus erwarten, dass er das irgendwann antizipiert und mal auf Verdacht dazwischen schlägt. Den Aufwärtshaken hätte ich bei Hayes stürmischen Angriffen auch gerne mal gesehen. Ein Lewis wäre bei diesen Schwingern einfach einen Schritt entgegen gegangen und hätte Haye den Aufwärtshaken rein gewürgt. Steward hat das anscheinend auch gefordert, aber dafür ist Wladimir wohl nicht der Typ. Er geht lieber einen Schritt zurück, was in diesem Fall auch noch recht dämlich war, weil er sich dadurch den einen oder anderen Schwinger fing.
Fazit: Verdienter Sieger, aber kein überzeugender Sieg. Das Schwergewicht droht zudem wieder in den Tiefschlaf zurück zu fallen. Man kann wirklich nur hoffen, dass Solis schnell wieder fit wird und Helenius sich weiter steigert.