goldzähne und -ketten und fettes essen sind in der letzten instanz wurst - die einstellung zum job muß da sein. wenn ein arbeiter/in sagt, ich schaff meinen job nicht, schult sie/er um oder verkauft eis oder sonst was. es gibt einfach keinen job heute, wo rücksicht auf deine vergangeheit genommen wird. denn: arbeit ist arbeit und schnaps ist schnaps. da muß die vergangenheit ausgeknipst werden - ansonsten psychologischer beistand zur bewältigung.
Sicher nicht ganz unrichtig, allerdings sollte ein Arbeitgeber von seinen Untergebenen keine unrealistischen Leistungen fordern und den Erwartungsdruck unnötig hoch pushen.
Bis jetzt hat Solis ja seine Arbeit erledigt, ergo kann man ihm nicht viel vorwerfen, was die gezeigten Leistungen angeht. Wer in Solis einen kleinen Tyson erwartete, der mit dem HW aufräumt oder einen alles überragenden spektakulären Techniker, nun der hat nicht besonders viel Amateurkämpfe von Solis gesehen. Solis hatte seine Glanzpunkte, keine Frage, aber er hatte auch viele Fights, in denen er langweilig und unspektakulär boxte, nur das tat, was nötig war und sozusagen pitsche-patsche machte.
Erst wenn ihm mal ein Denkzettel verpasst wurde oder es darauf ankam, hat sich Solis wirklich am Riemen gerissen und mehr gezeigt. In diesem Sinn macht Solis eigentlich nur dass, was er schon immer gemacht hat, mit Ausnahme der Gewichtszunahme. Jetzt zehrt er halt von seinem Talent und besiegt kurzfristig engagierte Gegner in seiner Aufbauphase wie von ihm erwartet. Er schafft ergo seinen Job und solange niemand da ist, der ihm das Gegenteil zeigt, wird Solis vermutlich so weitermachen. *schulterzuck*
Umgekehrt kann man auch so argumentieren, dass es wenig Sinn macht, wenn Solis jetzt der perfekte Adonis mit Muskelberg wäre und diese Form nicht bis zur WM durchhält.
Bei Gamboa ist man begeistert, bei Solis nicht, obwohl die Ergebnisse im Grunde die gleichen sind: bei beiden hagelte es Siege. Auch bei Gamboa muss man erst abwarten, wie er sich über längere Distanzen behauptet oder wie er mit stärkeren Gegnern umgeht, die dagegenhalten. Selbst Gamboa fand als Amateur schon seine Grenzen und wenn er irgendwann im entscheidenden Kampf als Profi scheitert, wird kein Mensch mehr sagen: "Toller Junge, der Gamboa, wie der damals in Form war als er Hinz und Kunz aus dem Ring beförderte!"
Klar, verstehe ich die Solis-Zweifler und zum Teil teile ich auch die Bedenken, aber wie gesagt, sachliche Kritik ist ok, aber dieses ständige Rumgehake oder diese Gewichtsvorhalterei muss doch nicht mehr sein, wissen wir doch allmählich alle.