Konnte das Tischtennis Match leider nicht sehen. Aber als der 17 Jährige Lebrun den matchball verwandelte brodelte die Halle wohl ganz schön. Megaultratalent. Talent ist zwar nicht alles (dachte man wohl auch bei Lamine Yamal), aber wer in so jungen Jahren schon dem Erwartungsdruck standhält und gegen die Erfahrenen abliefert hat wohl ne große Zukunft vor sich
Félix Lebrun würde mich auf der anderen Seite der Platte echt kirre machen.
Es gibt ja so Spieler oder Spielerinnen, die beherrschen die emotionslose Psycho-Komponente. Wenig Regung nach spektakulärem Gewinnschlag oder einem Punktverlust über Kante und Netzroller. Die Chinesen zum Beispiel.
Oder solche, die sich ständig pushen und heißlaufen müssen, so wie die Ungarin Bernadette Szőcs.
Dieser junge Franzose vereint sämtliche Psycho-Kriterien. Auch wenn er möglicherweise mal nervlich flattert, sieht man es ihm nicht an.
Dazu kommt noch sein Bubistyle, dieser fiese Penholder-Griff und diese scheckliche Hektik in seiner Spielweise.
Da bleibt gar keine Zeit, sich irgendeine Variante einfallen zu lassen, weil Lebrun ist immer Vollgas auf die Platte oder drüber.
Dimi hat gut gespielt und auch seinen zu klaren Rückstand von 0:3 Sätzen sogar wieder wettmachen können.
Lebrun war dadurch sicherlich nervlich beeindruckt, aber man merkte es ihm nicht an.
Er hat einfach weiter konsequent sein hektisches Spiel durchgezogen und Ovtcharov war dadurch zwangsweise nur Passagier und konnte nur auf Fehler hoffen.
Für den Gegner / die Gegnerin ist sowas höchst undankbar und frustrierend. Man kann oft nur reagieren, statt selbst anzugreifen oder darauf hoffen, dass die andere Seite verballert.
Ich habe selbst einige Male (im Jugendbereich oder auf Bezirksniveau) solche Spiele gewonnen oder auch haushoch verloren, wenn so ein Hektiker einfach alles trifft.
In beiden Fällen haben diese Spiele wenig Spaß gemacht. Der Sieg war vom Gegner geschenkt und bei Niederlagen konnte man sich nichts vorwerfen, außer dass der Andere einfach zu schnell ist und trifft.