Olympia 2024 - Rückschau


hermite

Bankspieler
Beiträge
2.827
Punkte
113
- Gewichtheben: Ich bewundere die Leistung und bin absolut beeindruckt. Noch mehr beeindruckt mich allerdings, wie man überhaupt auf die Idee kommt, diesen Sport ausüben zu wollen! Da schuftet man abseits jeglicher Anerkennung jahrelang im Kraftraum, ruiniert sich ziemlich sicher den Körper, um dann vielleicht bei Olympia antreten zu können (und gegen evtl. gedopte Gegner zu verlieren...), Respekt!

- Turnen: Wow!! Und wie schon andernorts geschrieben: Lieber Turnverband, findet bitte für die Frauen zwei weitere gute Disziplinen, ich hätte Biles oder Andrade gerne bei zwei weiteren Wettbewerben bewundert!
@ Gewichtheben. Die Jungs aus dem Großraum Nahost + Kaukasus, die im Superschwergewicht das Klassement beherrschen, sind absolute Stars in ihren Ländern. Ohne jegliche Anerkennung stimmt vielleicht in Mittel- und Westeuropa, aber definitiv nicht da. Dass mit dem Körper kaputt machen stimmt natürlich und dass für so ein Olympiafinale vermutlich mehr Anabolika verbraucht werden, als in der niedersächsischen Schweinzucht pro Jahr, stimmt natürlich auch.

@ Turnen. Finde ich etwas lustig, dass Du die Medaillenflut in anderen Disziplinen (zu recht!) so beklagst und dann ausgerechnet im üppig ausgestatteten Turnen noch draufsatteln möchtest.
 
Zuletzt bearbeitet:

hermite

Bankspieler
Beiträge
2.827
Punkte
113
In Deutschland (und auch der Schweiz oder Österreich, bei den anderen Ländern weiss ich es nicht...) ist es halt auch so, dass der Sport quasi immer hinter der Schule/Ausbildung zurückstecken muss (ausser der Sport ist Fussball).
Ich weiß nicht, wie es in der Schweiz oder Österreich aussieht, aber in Deutschland gibt es schon ein Sportfördersystem. Viele Olympioniken sind z.B. bei der Polizei angestellt.
 

gentleman

Administrator
Teammitglied
Beiträge
40.101
Punkte
113
Ort
Austria
Ich weiß nicht, wie es in der Schweiz oder Österreich aussieht, aber in Deutschland gibt es schon ein Sportfördersystem. Viele Olympioniken sind z.B. bei der Polizei angestellt.
Ähnlich in Österreich mit vielen Sportlerinnen und Sportlern als Polizisten oder Zeitsoldaten! Ist eng verknüpft aber gerade in vielen Randsportarten die einzige Chance wie das finanziell machbar ist
 

Wurzelsepp

Bankspieler
Beiträge
5.797
Punkte
113
Ort
Hier
Natürlich gibt es so Ähnliches auch in der Schweiz, aber halt nur für die wirkliche Spitze. Probleme sind da eher zwei andere:
1. Der Weg bis in diese Förderprogrammen ist schwierig und viele scheitern unterwegs
2. Was passiert nach der aktiven Karriere?

Aber klar, ohne staatliche Förderung wäre Spitzensport in den allermeisten Fällen nicht möglich.
 

torben74

Bankspieler
Beiträge
2.110
Punkte
113
Ich bin ja nun auch schon ein etwas älteres Semester.
Seit 1980 habe ich jede Ausgabe der Olympischen Spiele verfolgt, mal mehr intensiv, mal weniger.

Ich stimme zu, dass diese Ausgabe in Paris etwas ganz Großartiges war.
Das war einfach wunderbar, was die Franzosen da gemacht haben.
Besonders beeindruckend halt, dass es (fast) überall, wirklich überall voll war und die Sportler egal welchen Landes angefeuert wurden.
Da waren z. Bsp. die Tribünen noch am Sonntag bei der Entscheidung im Modernen Fünfkampf (!!) so rappelvoll.
Das hätte hier in D. keine Sau interessiert.

Man muss halt auch bedenken, was es bedeutet, solch ein Ereignis durchzuziehen.
Welchen Aufwand an Material, Logistik und ja auch an Menschen das bedeutet.
Das können wir, glaube ich von unserer Couch oder unserem Fernsehsessel aus gar nicht so nach voll ziehen.
Und die Franzosen haben das einfach so hinbekommen, obwohl die ja auch große Probleme in ihrem Land haben.
Dazu die schwierige weltpolitische Lage, die sich ja auch noch während der Spiele verschärft hat.
Trotzdem waren das einfach wunderbare Tage und ein Fest vor Ort und für uns am TV.

Einen großen Verlierer sehe ich aber nach den Festtagen von Paris und das ist das lineare Fernsehen.
So sehr sich ARD, ZDF und auch Eurosport bemüht haben, diese Art von Großereignis, mit so vielen Schauplätzen und Ereignissen auf einmal, ist nicht mehr in dieser Form zu schaffen und zu übertragen.
Völlig klar, dass dir im Endeffekt mindestens die Hälfte verloren geht.
Wenn man dann auch noch wie im Falle von ARD und ZDF noch Heute und Tagesschau usw. unterbringen muss, hat man eigentlich von Anfang an verloren (siehe "3x3 act").
Also entweder auf mehrere Kanäle gehen, die man ja theoretisch zur Verfügung hatte, oder gänzlich auf Online Übertragung setzen.

Aber abgesehen davon werde ich diese Spiele in allerbester Erinnerung behalten und im Endeffekt: was für ein Neustart nach den dunklen Corona Spielen :love:
 

Murphy

Bankspieler
Beiträge
13.292
Punkte
113
Ort
Bremen
Ich verstehe bei den Öffis auch nicht, warum sie dieses Mal One oder ZDF Info gar nicht als lineare Live-Alternativen genutzt haben.
 

Biathlon-Fan

Bankspieler
Beiträge
16.655
Punkte
113
Ich verstehe bei den Öffis auch nicht, warum sie dieses Mal One oder ZDF Info gar nicht als lineare Live-Alternativen genutzt haben.
Könnte mir vorstellen, dass sie das nicht dürfen. Sie dürfen ja auch nur eine begrenzte Anzahl an Livestreams parallel haben. ARD/ZDF haben nur ein eingeschränktes Rechtepaket ggü. Discovery bzw. Eurosport.
 

Wurzelsepp

Bankspieler
Beiträge
5.797
Punkte
113
Ort
Hier
Ich fand diesmal, dass es das SRF (Schweizer TV) sehr sehr gut gemacht hat. Da wurde auch im linearen TV munter zwischen den Disziplinen hin- und hergewechselt und viele wichtige Entscheidungen bekam man live mit.
Logischerweise wurde gerade bei Schweizer Medaillenchancen (zB Beachvolley) lange am Stück übertragen, aber das ist nur verständlich. Es ist vielleicht für ein kleineres Land mit weniger Medaillenoptionen auch einfacher, das so zu schaffen. In Deutschland gab es ja ganz häufig Chancen auf Medaillen und da war es schlicht nicht möglich fast überall live dabeizusein, ohne wichtige andere Entscheidungen zu verpassen.

Auch der Einsatz von so vielen wirklichen Experten, die mit Enthusiasmus dabei waren und mit Fachwissen auftrumpften war sehr gut! Es ist ja verständlich, dass ein Kommentator, der alle vier Jahre mal Kunstturnen kommentiert (und daneben noch Rudern und Judo und Fechten oder so...) da kein grosser Experte sein kann, um so wichtiger sind kompetente Co-Kommentatoren.

Von daher: Stark gemacht SRF!!
 

gentleman

Administrator
Teammitglied
Beiträge
40.101
Punkte
113
Ort
Austria
Bundesheer
Polizei
Zoll

99% der Leistungssportler in Österreich :D
Seele verkauft für 10-15 Jahre Leistungssport :D aber wie gesagt bei kleineren Sportarten ist es sonst wohl unmöglich, das finanziell anders zu stemmen oder über private Sponsoren zu schaffen.

Ad TV: ORF war sehr okay dieses Mal. Wir haben auf zwei Kanälen sehr viel Olympia bekommen, bei den streams gab es deutlich weniger als ARD und ZDF zeigen durften, da war das rechtepaket etwas kleiner. Aber konnte man in Ö mit Eurosport gut kompensieren (DANKE DEUTSCHE ÖR FÜRS GEO-BLOCKING!!11!!)
 

Speakeasy

Nachwuchsspieler
Beiträge
916
Punkte
63
Ich habe mir schon länger die Frage gestellt, wie es wäre, wenn man den Medaillenspiegel nach verschiedenen Kriterien erstellen würde.
Je reicher ein Land desto eher ist die Chance gegeben, einem Sportler die Infrastruktur und das Geld zur Verfügung zu stellen, dass er Spitzensport ausüben kann. Und je mehr Einwohner ein Land hat, desto mehr Talente kann es herausbringen.
Natürlich kommen noch andere Faktoren hinzu, aber trotzdem ergibt mein Ansatz ein interessantes Bild - ich habe hierbei die Medaillen in Punkte umgewandelt (3 Punkte für Gold, 2 Punkte für Silber und 1 Punkt für Bronze):

Nimmt man rein die Einwohnerzahl als Relation, dann gewinnt Dominica vor St. Lucia, Grenada, Neuseeland und Bahrain.
Deutschland kommt nur auf Rang 44, die Schweiz auf 31 und Österreich auf 42, die USA kommt nur auf Platz 47.

Bezieht man die Medaillenausbeute auf das BIP/Kopf, dann ergibt sich folgendes Bild: China vor Usbekistan, Kenia, Nordkorea (mit Vorsicht zu genießen) und Äthiopien.
D kommt auf 31, Ö auf 78 und CH auf Platz 84, die USA auf Rang 11

Wenn man nun beide Faktoren (Einwohner und BIP) mit einbezieht, dann ist das Podest gleich mit dem bei der Berechnung nach Einwohnern, Dominica vor St. Lucia, Grenada, danach kommen Kirgisien und Jamaica.
D: 71., Ö: 68. und CH 74., USA; 81.
 

Anhänge

  • Olympia2024BIP.pdf
    618 KB · Aufrufe: 2
  • Olympia2024Einwohner.pdf
    557,9 KB · Aufrufe: 1
  • Olympia2024EinwohnerBIP.pdf
    565,8 KB · Aufrufe: 1
  • Olympia2024Punkte.pdf
    558,6 KB · Aufrufe: 1

L-X

Human Intelligence (pre-Alpha)
Beiträge
4.224
Punkte
113

Lord Krachah

Bankspieler
Beiträge
11.596
Punkte
113
Einen großen Verlierer sehe ich aber nach den Festtagen von Paris und das ist das lineare Fernsehen.
So sehr sich ARD, ZDF und auch Eurosport bemüht haben, diese Art von Großereignis, mit so vielen Schauplätzen und Ereignissen auf einmal, ist nicht mehr in dieser Form zu schaffen und zu übertragen.
Völlig klar, dass dir im Endeffekt mindestens die Hälfte verloren geht.
Wenn man dann auch noch wie im Falle von ARD und ZDF noch Heute und Tagesschau usw. unterbringen muss, hat man eigentlich von Anfang an verloren (siehe "3x3 act").
Also entweder auf mehrere Kanäle gehen, die man ja theoretisch zur Verfügung hatte, oder gänzlich auf Online Übertragung setzen.
Ich würde da - vorsichtig - widersprechen. Ich habe in der ersten Woche selbst Regie geführt und in der zweiten Woche eher dem linearen Programm gefolgt. Das hatte alles seine Vor- und Nachteile. So hab ich halt z.B. in der ersten Woche Vorkämpfe z.B. im Judo immer mitgenommen, auf der anderen Seite aber dann Sachen wie z.B. Rugby komplett ausgelassen. Man hat dann halt seine Vorlieben und schaut nie mal out of the box. In der 2. Woche wurde ich dann plötzlich mit Dingen wie Golf, Breaking, Speedklettern oder rhythmische Sportgymnastik konfrontiert, die ich sonst wahrscheinlich nicht gesehen hätte. Das ist schon der große Vorteil des linearen Fernsehens. Ich hab mich dann aber über das weitgehende Ignorieren des Bahnrads ziemlich gerärgert.

Im linearen Fernsehen könnte man die Qualität durch wenige Handgriffe schnell steigern:

1. Mehr Konferenzen. Das hat doch an dem einen Abend mit Hockey usw. usf. wunderbar funktioniert. Die Konferenzschaltung ist doch auch bei der Bundesliga fest installiert. Und würde hier dem genialen Chaos von Olympia auch mehr gerecht. Ich glaube schon, dass man das heutzutage dem Zuschauer zumuten kann.
2. Größere Geschwindigkeit. Diese langweiligen Anmoderationen kosten echt Nerven, wenn parallel was abgeht.
3. Nachrichten streichen. Das kann ich noch nichtmal intellektuell nachvollziehen. Es gibt mehrere öffentlich-rechtliche, warum kann man die Nachrichten nicht dahin auslagern. Ist ja nicht so, als hätte Olympia nichts gekostet. Das macht also noch nichtmal betriebswirtschaftlich irgendwie Sinn.
4. Weniger Interviews. Darüber kann man sicherlich streiten. Mir ist das zu viel, manche mögen es aber auch bestimmt. Ist also noch der diskutabelste Punkt.
 

Speakeasy

Nachwuchsspieler
Beiträge
916
Punkte
63
Ich habe den Vorteil, dass ich TV- Programme bis zu 7 Tagen zeitversetzt schauen kann und die Auswahlmöglichkeit zwischen deutschen TV, ORF1 und ORF Sport+ hab. Ich schau also jetzt noch Olympia 😃
Eurosport ist der größte Hundskanal: bei meinem Anbieter kann ich weder zeitversetzt noch in HD schauen - darüber hinaus kommt es vor allem bei Wiederholungen einfach vor, dass willkürlich Werbung gemacht (inkl. dutzende Male die Top5 der besten Nole-Vorhand) und danach der Rest des Wettkampfes gar nicht mehr gezeigt wird (vor allem im Winter bei Skispringen ist mir das aufgefallen).
Sorry Eurosport, aber Sport in der Qualität wie auf einem Röhrenfernseher gebe ich mir sicher nicht mehr.
P.S. Sport1 kann Ich zeitversetzt anschauen, auch wenn da nicht allzu viel Sport mehr gezeigt wird - wegen Darts ist es interessant.
 

Lazergirl

EFF #3
Beiträge
64.296
Punkte
113
Coole Wettkampforte. Das Schwimmstadion ist aber etwas gross finde ich....da sieht man doch von oben ohne Fernglas nix.
 
Oben