: Olympische Spiele Vancouver, Großschanze, 20.02.2010


Anne

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Wie ist die Aufmerksamkeit im Bezug auf das japanische Skispringen? Ich denke nicht mehr ganz so wie in Deutschland, gerade im Bezug auf Schmitt.

Weshalb auch der Verband sehr daran interessiert sein dürfte, dass er noch weiter springt. Hieß es nicht auch in Willignen und Klingenthal wieder, der Kartenverkauf habe nochmal angezogen als klar war, dass er antritt?
 

Nevermind

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U-Bahn Lahti, zweiter Schlafsack von links
Weshalb auch der Verband sehr daran interessiert sein dürfte, dass er noch weiter springt. Hieß es nicht auch in Willignen und Klingenthal wieder, der Kartenverkauf habe nochmal angezogen als klar war, dass er antritt?

Ja, hießt es...ihn kennen auch Leute, die sonst eher weniger mit dem Skispringen am Hut haben, er wirbt in jedem Fall dafür :up:
 

Hakuba

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Wie ist die Aufmerksamkeit im Bezug auf das japanische Skispringen? Ich denke nicht mehr ganz so wie in Deutschland, gerade im Bezug auf Schmitt.

Okay, Du meinst das mediale Interesse, das den Springern entgegengebracht wird. Da ist in der Tat ein großer Unterschied: Skispringen in Japan ist eine Randsportart. Einzig vor und während Olympischer Spiele schenkt man ihnen Aufmerksamkeit, die über einen Dreizeiler, der WC-Plazierungen nennt, hinausgeht.

Ich sehe allerdings keinen großartigen Zusammenhang zwischen dem Interesse der Medien und der Entscheidung von Springern weiterzumachen oder aufzuhören.

Habe übrigens gerade das hier gefunden (FAZ):

"Und erinnert sich noch jemand daran, dass einst zehn Millionen Deutsche Skispringer im Geiste waren? Als Sven Hannawald noch sein Zeug machte, jene geistartige Gestalt, dessen größte öffentliche Leistung neben dem Sieg aller vier Springen bei der Vierschanzentournee das öffentliche Verzehren einer Leberwurststulle war? Nachdem ihm das alles zu viel geworden war, zog es ihn zurück ins Private. Wo es offenbar langweilig wurde, denn von dort funkt er jetzt immer mal wieder S.O.S.: Skispringer ohne Sendezeit. Sein einstiger Schanzen-Spezi Martin Schmitt ist damals auf dem Bakken sitzen geblieben - aber so springt er auch heute noch. Weshalb keiner mehr richtig mitfiebert."

http://www.faz.net/s/RubF2A58246382...5D85CEDF99880D10F0~ATpl~Ecommon~Scontent.html
 

Sprungbärchen1

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Schmitt wird sich auf Dauer dann aber die ewige Laier anhören müssen, ob es nicht besser wäre aufzuhören, wenn er sich über die Jahre schleppt. Und dies kann auch ein Martin Schmitt auf nicht ewig durchhalten.
 

Anne

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Schmitt wird sich auf Dauer dann aber die ewige Laier anhören müssen, ob es nicht besser wäre aufzuhören, wenn er sich über die Jahre schleppt. Und dies kann auch ein Martin Schmitt auf nicht ewig durchhalten.
Wenn der nicht in der Hinsicht Hornhaut auf den Ohren hätte wäre er schon längst nicht mehr dabei. Zudem hat die letzte Saison ja gezeigt dass noch was geht. Dieses Jahr hat er überzogen, nächstes Jahr wird er es dann besser wissen. Lies Dir mal die diversen IVs durch, der springt für sich und nicht für jemand anders. Und warum auch nicht? Er hat sich seinen Platz sportlich erkämpft, auch in dieser Saison, trotz Krankheit. Und ich finde, das verdient allen Respekt.
 
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Hakuba

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Schmitt wird sich auf Dauer dann aber die ewige Laier anhören müssen, ob es nicht besser wäre aufzuhören, wenn er sich über die Jahre schleppt. Und dies kann auch ein Martin Schmitt auf nicht ewig durchhalten.

Meine ich nicht. Ich glaube, er hat sich längst an Kritik (berechtigte wie unberechtigte, sachliche wie unsachliche) aus den Medien gewöhnt.
 

Sprungbärchen1

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Gewöhnt mit Sicherheit, sonst wäre er schon längst nicht mehr mit dabei. Aber die Frage ist, ob er trotzdem auf Dauer die ewige Laier hören möchte. Es gibt ja auch noch ein privates Umfeld, auf welches er ebenfalls Rücksicht nehmen muss. Je älter man wird, umso mehr muss man sich eben Gedanken über die Zukunft machen.
 

Hakuba

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Noch mal zur Presse: Meinem Empfinden nach geht es vor allem den Medien mit eher bescheidenem Anspruch darum, den einfach gestrickten Bedürfnissen ihrer Leserschaft entgegenzukommen. Also simpler Verriss und simple Lobhudeleien. Es geht nicht gegen die Sportler. Die kehren sich in aller Regel ohnehin nicht um so ein Geschreibsel.

Was wurde der Harada nach Lillehammer medial angegriffen! Und was ist passiert? Vier Jahre später war er DER Held des Teams in den Medien.
 

Sprungbärchen1

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Da war Harada aber erst 25 Jahre alt. Seine Karriere hat also rein zeitlich gesehen auch noch so etwas deutlicher zugelassen. Natürlich ist es nicht unmöglich, dass Martin erfolgreich in Sochi sein kann, aber es ist eher unwahrscheinlich.
 

Hakuba

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Da war Harada aber erst 25 Jahre alt. Seine Karriere hat also rein zeitlich gesehen auch noch so etwas deutlicher zugelassen. Natürlich ist es nicht unmöglich, dass Martin erfolgreich in Sochi sein kann, aber es ist eher unwahrscheinlich.

Da stimme ich Dir vollkommen zu.

Aber wie sich Schmitt auch entscheidet, ich glaube nicht, dass Pressemeinungen einen Einfluss darauf haben werden. So wenig, wie Harada sich hat beeindrucken lassen.
 

Anne

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Je älter man wird, umso mehr muss man sich eben Gedanken über die Zukunft machen.

Deshalb glaube ich auch nicht, dass Uhrmann noch sehr lange weitermacht, der hat ja auch schon Familie, da verändern sich einfach die Prioritäten.

Da war Harada aber erst 25 Jahre alt. Seine Karriere hat also rein zeitlich gesehen auch noch so etwas deutlicher zugelassen. Natürlich ist es nicht unmöglich, dass Martin erfolgreich in Sochi sein kann, aber es ist eher unwahrscheinlich.

Wer hätte vor 4 Jahren geglaubt, dass in Vancouver Kasai und Okabe zum Team gehören? Ich würde sagen warten wir's mal ab, aber ich würde schon drauf tippen, dass die zwei (Schmitt und Sali) bis Sochi noch aktiv sind, und wenn ich mir Kasais zweiten gestern ansehe, dann warum nicht auch erfolgreich? Erfolgreich ist nicht nur Platz 1 im Einzel. Man wird sehen, wird davon abhängen ob das die Gesundheit mitmacht.
 
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Albatros

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Da muss man Tigerski mal recht geben. 4 Jahre sind wieder sehr viel Zeit. Warum sollen Wank und Bodmer sich nicht noch weiter entwickeln, sie sind doch auf einem guten Weg!?

Da man davon ausgehen kann, dass Uhrmann und Schmitt in den nächsten 2 Jahren aufhören werden, und vielleicht auch Neumayer, hätten diese Jungs dann auch freie Bahn. Dann gibt es keinen Schmitt mehr, um den sich alles dreht etc.

Wenn man Werner Schuster in Ruhe weiter arbeiten lässt, und die Entwicklungen in dieser Saison betrachtet, dann kann sich da durchaus noch einiges entwickeln. Auch der Sieg von Severin Freund in Brotterode ist kein Zufallsprodukt. Auch er kann noch ein guter Skispringer werden.

Nach dieser Saison, werden die Karten noch einmal neu gemischt. Die Finnen müssen gucken, wie es bei ihnen weiter geht. Auch die Norweger müssen sich Gedanken machen, bevor sie auch noch den Anschluss verlieren. Und auch die Österreicher müssen sich trotz aller Dominanz immer daran erinnern, dass nichts selbstverständlich ist, im Skispringen.

thema österreich: sehe ich auch so, wer hätte vor jahren gedacht, dass wir mal bei olympischen spielen bei den alpinen in den speed-disziplinen leer ausgehen können, und bei den springer könnten wir doch das gleiche erleben. unsere "stars" (nehmen wir einfach mal die 5 von vancouver) blockieren die startplätze (sie sind ja wirklich die besten) und dann haben 2 die chance ins wc-team dazuzustossen, nur wenn da mal einer schlechte leistung bringt (zb müller, thurnbichler, fettner) sind die ja gleich wieder weg und somit könnten über kurz oder lang auch einige superspringer die skis auf den nagel hängen.
 

Albatros

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Sagt ja auch niemand, dass die Jungs nicht gut sind, aber absolute Überflieger a la Schlierenzauer, Thoma, Schmitt oder Ahonen sind sie meiner Meinung nach nicht. Uhrmann wird bestimmt nicht mehr lange machen, aber bei Neumayer und Schmitt vermute ich schon, dass sie Sochi noch anpeilen, haben sich ja auch beide schon dahingehend geäußert. Dass Schmitt die größte Aufmerksamkeit auf sich zieht ist klar, aber das sehe ich speziell für den Nachwuchs eher positiv, da kann er sich eher in Ruhe entwickeln. Solange Schmitt springt "muss" er liefern, der Nachwuchs "kann". Und wenn es nicht läuft, so wie gestern, darf er auch die Prügel einstecken. Man hat ja gesehen wie das dieses Jahr mit Bodmer lief. Sofort hochgejubelt, aber im Endeffekt war der Druck noch zu groß für ihn, siehe JWM. Hätte Schmitt eine Saison wie die letzte gehabt, dann wage ich zu behaupten wäre das nicht so abgelaufen.
Wenn er aufhört müssen es die jungen alleine richten und auch alleine den ganzen Druck und die Erwartungen aushalten und egal wie es läuft ihren Kopf hinhalten, v.a. auch den Medien. Und das wird nicht einfach werden, denn die Erwartungen sind sehr hoch.

goldberger meinte bei einem springer im 1. wc-jahr (bodmer) ist es halt schwierig sich immer mit minimalsten anlauf (den ja amann weitgehend bestimmt) auf die verschiedenen schanzen einzustellen und es gibt fast keinen die das problemlos schaffen.
 

Albatros

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Wenn sie einen guten Tag haben, ist Silber allemal drin, ich wäre da nicht so pessimistisch. In Willingen haben sie den Olympiavierer der Norweger geschlagen.

glaube den deutschen würde rückenwind mehr entgegen kommen als den norwegern, denn bei rückenwind sind die immer für vorbaulandungen gut.
 

Albatros

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Ich würde auch Bodmer aufstellen. Er hat sich in Willingen bewiesen, und ich glaube er kann mit Druck etwas besser umgehen, als Andi Wank. Der will auch einfach manchmal zu viel. Denn wie Gerd gestern schon richtig kommentierte, Fehler konnte man erst einmal keine gravierende sehen. Aber wenn der Kopf verrückt spielt, kann auch ein ansich technisch sauberer Sprung daneben gehen.

da kommt wohl auch goldbergers theorie zum gelten: einfach einen lockeren sprung runterbringen, denn teamspringen werden meistens nicht durch gute sprünge gewonnen sondern durch schlechte verloren.
 

Albatros

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Es gab aber nie ein Comeback, weil er nie weg war. Und es ging ihm nie darum, ob er sich einen Gefallen tut. Er hatte einfach immer den starken Willen, vorn zu sein, und seine physische Verfassung war immer exzellent, auch ohne Gewalthungern. Was ihm einen Strich durch die Rechnung machte, wenn es nicht so lief, waren Regeländerungen, die ihn benachteiligten, und eine schwache Psyche.

Ich glaube, dass Asiaten physisch im Vorteil sind, wenn sie älter werden.



Wie meinst Du das?

vielleicht haben die japaner einfach eine andere "lebenseinstellung", denn das pensionsantrittsalter ist auch wesentlich höher, die sind halt wahrscheinlich von der einstellung her länger jung. noch dazu haben sie ja soviel ich weiss die höchste lebenserwartung.
 

Anne

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vielleicht haben die japaner einfach eine andere "lebenseinstellung", denn das pensionsantrittsalter ist auch wesentlich höher, die sind halt wahrscheinlich von der einstellung her länger jung. noch dazu haben sie ja soviel ich weiss die höchste lebenserwartung.

Ich glaube nicht, dass das was mit Asiaten oder Europäern zu tun hat. Es ist eine gewisse Einstellung zum Sport, ob man früher oder später abtritt, es kommt einfach darauf an, was einem sonst noch wichtig ist. Wer nur für seinen Sport lebt, wird ihn wenn möglich länger ausüben, als jemand, der auch noch andere Prioritäten im Leben hat, z.B. eine Familie.
Und für den Beruf gilt ähnliches. So mancher lebt seinen Job einfach und macht auch nach der Pensionierung noch weiter, andere sind froh, wenn es vorbei ist.
 
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