Onkel theGegen präsentiert: Erinnerungssport


MRB

Bankspieler
Beiträge
11.544
Punkte
113
Na dann, wieder was gelernt. Hab das nur paar mal gehört, aber nie wirklich nachgehakt.

Dann weiß ich wenigstens was ich antworte, falls ich das je wieder höre.
 

theGegen

Linksverteidiger
Beiträge
62.961
Punkte
113
Ort
Randbelgien
Diese merkwürdige Markierung :skepsis: wollte ich nicht unkommentiert lassen:

Elversberg Tabellenführer. Familie @theGegen tanzt auf der Straße. :D

denn ich sah den Bezug nicht. :confuse:
Sah mich also zu einer Richtigstellung genötigt. :belehr:

Glaube kaum. Dazu ist der "Verein" eigentlich viel zu egal. Die Familie war in der Mehrzahl immer für den 1. FC Kaiserslautern. Die konnte ich nicht besonders leiden, Fortuna Düsseldorf war mir viel lieber. Mein Bruder spielte ebenfalls Fußball, aber ich weiß gar nicht, ob der damals überhaupt einen Lieblingsverein hatte oder ob er jetzt einen hat. Frau und Kinder interessieren sich überhaupt nicht für Fußball.
Ich allerdings schon und mir fiel im Südwesten irgendwann mal Elversberg auf. Aus einem Kaff im Saarland und massiv von einem Sponsor gepimpt. Damit Leute wissen, dass das kein kleiner sympathischer Dorfverein ist, sondern das Hobby eines Apotheker-Erben, habe ich darauf hingewiesen.
Das ist beileibe kein typischer klammer Aufsteiger, sondern Elverspharm hatte schon immer den höchsten Etat in der RL Südwest, mit Perspektive "zurück in die 3. Liga." Elversberg ist das Hoffenheim der 3. Liga.

Und mit der Antwort stellte sich anschließend diese Art "Erinnerungssport" ein. ;)
Wie war das noch? Sämtliche Hunsrück-Verwandtschaft war für die Betzebuwwe. Okay, vom Hunsrück aus ist das kein großer Unterschied oder Entfernung. Dieser Familienstrang zog sich manchmal bis in die nördlichste Nordeifel und man war für Kaiserslautern, mit dem Argument, die wären doch aus Rheinland/Pfalz. :belehr:
Das fand ich doof als Argument. :gitche: Als ich in den Fußballverein ging und mir eine Lieblingsmannschaft aussuchen wollte, kamen viele andere NRW-Teams in Frage, die zudem viel näher lagen als dieses dämliche Kaiserslautern.
Ich entschied mich für Fortuna Düsseldorf, die spielten einen schönen Fußball. Die meisten im Fußballverein waren für Gladbach. Oder Bayern :sleep: oder die doofen Betzebuwwe :rolleyes:. Der 1. FC Köln war natürlich ebenfalls angesagt.

Das brachte mich im Grübelsport wieder zurück auf meinen Bruder. Er fand die Nationalteams von Holland und Schweden gut - bei Holland eckte er damit ziemlich an in der Familie. :mad:
Beim Verein war ich bei der Antwort noch unsicher, aber inzwischen bin ich sicher: 1. FC Köln. :licht:

Ich wollte ihn sowieso morgen mal anrufen, da frage ich direkt mal nach, ob er immer noch FC-Fan ist. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:

theGegen

Linksverteidiger
Beiträge
62.961
Punkte
113
Ort
Randbelgien
Hier ging es um Cancelo, den neuen Leihspieler von Bayern München. Wie und wo er eingesetzt werden könnte.

kommt von Pep. Da kann jeder Spieler Mittelfeld spielen

Er hat bei FIFA 23 Ultimate Team eine Karte als ZM/ZDM. Also kann er das auch :belehr:;)

Die womöglich beste Position für ihn ist offensiver AV. Zumindest wird er da in der portugiesischen NM eingesetzt.
Desweiteren ging es um Polyvalenz und mir fiel dazu etwas ein, aber ich wollte die Debatte nicht mit einer alten Onkel Gegen - Erzählung unterbrechen. ;)

Es hat mich nicht überrascht, dass Cancelo sich sofort zurecht gefunden hat bei den Bayern, denn flexibel einsetzbare Spieler können das.

Ich hatte in der Jugend irgendwann mal sämtliche Positionen (bis auf Towart) durch gespielt. Zwar vielleicht nicht so gut, als auf meiner Stammposition AV, aber ggf. woanders benötigt. Wir spielten noch in diesem System:


Auf Linksaußen war ich verschenkt, Zehner spielte ich wenig bis kaum, Mittelstürmer nur einmal im Feld, dafür aber immer in der Halle. (Im Feld 0 Tore, in der Halle Goalgetter)

Dieses alte 4 -3 -3 hatte schon irgendwas und es wurde auch sehr unterschiedlich interpretiert. Der Zehner (bzw. der Mittelläufer) konnte auch ein Zerstörer sein oder der Vorstopper / Libero ins Mittelfeld vorrücken für den Spielaufbau. Die Außenstürmer wurden mit schnellen Spielern oder Fummlern besetzt und der Mittelstürmer war im Idealfall ein Bomber, der die Hälfte aller Tore schoss.
Wenn mein taktischer Auftrag von AV umgeändert wurde, dann habe ich halt auf Außen gefummelt, im Mittelfeld den Ball gehalten oder einen Zehner ausgeschaltet, den gegnerischen MS als IV in Schach gehalten oder sowas.
 
Zuletzt bearbeitet:

theGegen

Linksverteidiger
Beiträge
62.961
Punkte
113
Ort
Randbelgien
@sonic00
Wo hast Du denn gespielt? Links- oder Rechtsdraußen auf der Bank zum Anfeuern? Ist zwar auch irgendwie wichtig, aber um Carcelo auf der Bank ging es ja nicht.
 

theGegen

Linksverteidiger
Beiträge
62.961
Punkte
113
Ort
Randbelgien
Dieses Zitat aus einem anderen Thread brachte mich ebenfalls ins Grübeln und erforderte eine kleine Recherche:

Im Fußball ist es ja sogar so extrem, dass man kaum noch Chancen hat, wenn man einfach nur im 2.Halbjahr eines Jahrgangs geboren wird/wurde. Das ist schon ein KO-Kriterium, wenn man nicht höchstbegabt, sondern nur begabt ist. Das halbe Jahr später geboren reciht schon, um eigentlich keine Chance mehr zu haben.

Zu meiner Jugendzeit war das noch anders. Also zu der Zeit, als man noch mit "Läufern" spielte, im 4 - 3 - 3 (siehe Link oben). ;)
Da war Stichtag 1. Juli und ich bin an einem 2. Juli geboren. Hätte theoretisch gut für meine "Karriere" sein können, aber mein Verein hatte absichtlich oder unabsichtlich eine andere Idee und ein falsches Datum (2. Juni) in den Spielerpass eingetragen. Als E-Jugend-Pimpf war einem das egal und ich hatte auch schnell das Datum verinnerlicht, wenn man vom Schiri danach gefragt wurde.
Sowieso hatte ich immer mit den älteren Jungs (aus meiner Klasse) Fußball gespielt und so konnte ich das auch weiterhin im Verein für jeweils ein Jahr.
Beim älteren Jahrgang war ich aber halt definitiv der Jüngste (und bis 16 auch zumeist der Kleinste) und musste gegen die langen großen Brocken 'ran. Manchmal (bei Wechsel in die nächste Jugendklasse) dauerte es sogar 1-2 Spiele, bis ich vom neuen Trainer auf einem gewohnten Stammplatz eingesetzt wurde.
Meine Knie wurden natürlich auch im Training ramponiert und hatten anschließend (wachstumsbedingt) keinen Halt mehr, um ständig die pfeilschnellen Rechtsaußen an der Seitenlinie wegzugrätschen.
Beim jüngeren Jahrgang brauchte ich keine gefährlichen Grätschen.
 

le freaque

Bankspieler
Beiträge
23.558
Punkte
113
Ort
Hamburg
Um mal auf das eigentliche Thread-Thema (Erinnerungssport) zu kommen.
Ich hab keine guten Erinnerungen an Sport. :weghier:
Teils, teils bei mir.
Ich war im Schulsport aufgrund mangelnden Selbstvertrauens eine ziemliche null. Eher der Typ, der ganz am Ende in die Mannschaft gewählt und dann ins Tor gestellt wird.
Dabei war ich im Fußball nicht so untalentiert. Ich war Helfer und Teilnehmer bei "Dieter Burdenskis Fußballschule" 1984 und stellte mich da gar nicht schlecht an (ich war 14). Ich trainierte damals 4 Wochen mit aktuellen und Ex-Nationalspielern wie eben Burdenski, Memering, Jonny Otten und Altstars wie Kostedde und Sepp Maier und konnte da auch gut scoren. Mein Lieblingstrainer war da Kuno Klötzer (super lieber Opa Typ), am meisten gelernt habe ich vom sehr netten Caspar Memering, zu dem ich noch viele Jahre privat Kontakt hatte. Der hat sich mit uns Jungs extrem viel Mühe gegeben.
Später im Abi hatte ich auch Fußball als Sport und da dann 14 Punkte und das hatte echt ne Menge mit dem Training mit 14 zu tun. Später als Journalist traf ich dann nochmal auf Burdenski und konnte einen Freistoß direkt verwandeln. Das war toll, weil "Budde" damals in der Fußballschule eigentlich nicht wirklich nett war. Sein Vater Dieter war aber noch schlimmer.

Ich war eigentlich immer 10er: gute Standards und no-look-Pässe in den Raum, desaströses Zweikampfevrhalten und läuferisch auf den ersten 5 Metern ok, danach kippenbedingt immer eingebrochen. Als 9 war ich auch noch zu gebrauchen: nicht wegen der Schusstechnik, sondern wegen der Kälte vor dem Tor. Ich konnte schnell gut ausgucken, wenn ich rund um den 5er angespielt wurde, war das Ding sicher drin. Leider war der Weg dahin oft viel zu weit.

Viel besser war Tennis, aber das gab es nicht in der Schule. Da war ich Kreismeister, Bezirksmeister, mit 16 die Nr. 1 unserer Herren in der heute 4.Liga, vertrat unseren Bezirk auch bei Auslands-Partnergeschichten.
Bei Weitem nicht das Niveau von z.B. @gentleman , aber ich konnte schon so ein bisschen was. Ich durfte sogar mal im Umfeld eines Einladunsgturniers in unserer Region mit einem echten deutschen Weltranglistenspieler trainieren. Da war ich schon fast past-prime, hatte mich aber richtig vorbereitet und in meinen Augen habe ich nie so gut gespielt wie da - und sah keinen einzigen Ball, wenn der es nicht wollte.
Ich war immer extrem trainigsfaul und dachte: wenn du wirklich wolltest, wäre echt mehr drin. Da habe ich begriffen: ja, eine Liga höher wäre mit Fleiß sicher machbar gewesen. Alles andere darüber aber definitiv nicht.

Ich habe ein wirklich gutes Ballgefühl in jeder Ballsportart, ein ordentliches Auge für Situationen und bin auch ok handlungsschnell. Aber ich habe null Beiss-Willen, ich bin ein miserabler Athlet, ich bin faul , habe wenig Grundschnelligkeit und bin auch kein Bewegungstalent. Alles, was über den Kopf geht, kann ich in jedem Sport ganz akzeptabel, aber rein physisch bin ich nunmal echt unsportlich.
 

Cudi

A, B, C und die 6
Beiträge
26.180
Punkte
113
Ort
Speckgürtel
Später im Abi hatte ich auch Fußball als Sport und da dann 14 Punkte
Ich hatte im Abi kein Fußball, sondern Basketball (2 Semester), Volleyball und Judo mit je 15, 15, 14, 13 Punkten. Waren mit Abstand die besten Noten im Abizeugnis.

In der Mittelstufe war ich jedoch eher durchschnittlich in Sport. Da bei uns gefühlt 80% der Jungs im Fußballverein waren, war ich da natürlich nie der Top-Performer. Beim allerersten Schulturnier auf dem Gymnasium durfte ich als größter Junge der Klasse das Tor hüten. Gruppenphase ohne Gegentor überstanden, Viertelfinale ebenfalls, im Halbfinale dann gegen eine ältere Klassenstufe 0:1 verloren. Für das Gegentor konnte ich leider nichts.

Später im Erwachsenenalter durch meine 1,96 meistens ganz vorne oder ganz hinten im Strafraum anzutreffen. Am liebsten Spiele ich den Kreisklassen Jan Koller und Nagel vorne rein, was so in den Strafraum fliegt. Das letzte mal kicken dürfte allerdings vor Corona also 2019 gewesen sein.

Mein Sport ist seit vielen Jahren Basketball. In der 6. Klasse mal sporadisch in einer Schul-AG angetestet, bin ich erst mit 15 im Jahr 2006 in den Vereinssport eingestiegen. Beim lokalen Verein in die damals niedrigste Staffel auf Anhieb Top-Scorer und mit den damals 1,92 einfach über die meist kleineren Gegner drüber geworfen. Es gab damals schon die Möglichkeit 1-2 Staffeln höher zu spielen (Leistungsrunde), aber da war mir der Aufwand zu hoch, mehrfach die Woche mehr als eine halbe Stunde one-way zum Training zu fahren. Daher bin ich dann tatsächlich bis 2022 16 Jahre lang meinem alten Verein treu geblieben. Durch die Technische Uni in der Nähe gab es immer einen guten Durchlauf an Spielern, sodass immer mal wieder neue Spieler aus ganz Deutschland kamen und gingen. Zwischendurch haben wir daher sogar in der Oberliga gezockt.

Ich selber war immer eher der faule Zocker. Bloß keine Konditionsübungen oder ähnliches (hatte damit sowieso nie Probleme), sondern am liebsten immer nur in die Halle rein und zocken. Mit etwas mehr Fleiß hätte ich es wahrscheinlich in die Regionalliga schaffen können, aber Profi wäre wohl nichts gewesen. Ich bin eher so der Typ Nikola Jokic von Wish bestellt. Eher unathletischer Center mit gutem Wurf von außen und guten Passfähigkeiten.

Nach 16 Jahren im alten Verein habe ich jetzt einen neuen Verein gefunden, bewusst etwas tiefer in der Bezirksliga. 2x Woche entspannt zocken, davon 5 Minuten aufwärmen und den Rest wird dann tatsächlich nur 3on3, 4on4, 5on5 gespielt. Donnerstags bringt immer jemand einen Kasten Bier mit. Morgen bzw jetzt heute ist mein erstes Punktspiel mit der neuen Truppe. Bin sehr gespannt, wie es unter Wettkampfbedingungen funktionieren wird.
 

le freaque

Bankspieler
Beiträge
23.558
Punkte
113
Ort
Hamburg
Nach 16 Jahren im alten Verein habe ich jetzt einen neuen Verein gefunden, bewusst etwas tiefer in der Bezirksliga. 2x Woche entspannt zocken, davon 5 Minuten aufwärmen und den Rest wird dann tatsächlich nur 3on3, 4on4, 5on5 gespielt. Donnerstags bringt immer jemand einen Kasten Bier mit. Morgen bzw jetzt heute ist mein erstes Punktspiel mit der neuen Truppe. Bin sehr gespannt, wie es unter Wettkampfbedingungen funktionieren wird.
Das packst du schon, ich glaub an dich (y). Ich habe aber auch einen aktuellen Sport-Job: ich bin gemeldet als Ersatzmann für HSV III Bowling. Aber immerhin noch Herren, nicht Ü50 Bowling (obwohl ich 52 bin)! Ich kann berufsbedingt nicht regelmäßig, aber, ehrlich gesagt, sind alle aus dem echten Team auch viel besser als ich. Ich bin nur Team-Vollmacher, wenn einer nicht kann, dafür score ich aber nach dem 4. Bier genau wie nüchtern: also so mittel bis ok. Und ich habe ab und an ein bisschen Spaß für meinen Mitgliedsbeitrag.
 

HamburgBuam

Adalaide Byrd
Beiträge
50.094
Punkte
113
Ort
Lüneburg
Fußball...

Als ich in der Grundschule war, versuchte ich mich, wie an anderer Stelle beschrieben, zunächst im Eishockey, um eine Freundin zu beeindrucken. Klappte nicht, da kein Talent vorhanden. Also weiter zum Fußball, denn in unserem Stadtteil hatten wir einen chronisch erfolglosen Kreisliga-Verein. Zufällig war mein Vater dort Mitglied bei den alten Herren und Stammgast im Vereinsheim. Und einer meiner Klassenkameraden spielte dort auch. Also los.

Wir waren nicht die talentiertesten. es war die E Jugend, wenn ich das richtig erinnere. Wir waren klein und unser Punktestand ebenfalls. Niederlage reihte sich an Niederlage. Da es damals noch eine vernünftige Liga für die Kinder gab, konnten wir unser Versagen stets in der Tabelle verfolgen. Wenn man sich motivieren wollte, drehte man dieselbe halt einfach um. Dann standen wir oben. In der ersten Saison holten wir nur einen einzigen Sieg - Weil der Gegner nicht antrat. Eine spontane Siegesfeier im Vereinsheim war die Folge.

Dann wendete sich das Blatt. Unser Trainer, ein Jugendspieler, seilte sich zwecks Studium ab. Wir standen Führungslos da. Man brauchte einen Dummen, der uns übernahm. Dies rief natürlich einen entsprechenden Kandidaten auf den Plan: Meinen Vater. Erstklassig nur an der Theke und obendrein ein Pauli-Fan. Meine Mannschaftskameraden waren froh, dass es weiter ging. Mir hingegen schwante übles.

Hatte ich zuvor ein Dasein als mäßig erfolgreicher Libero gefristet (Ein Eigentor hatte ich auch fabriziert), fand ich mich nun im Tor wieder. Das war in Ordnung, denn es lag mir mehr. Grundsätzlich machte mein Vater einen besseren Job, als erwartet und wir siegten durchaus alle Jubeljahre mal. Meinen besten Kumpel überredete er auch zum Vereinsbeitritt. Dieser schnappte mir dann den Job als Stammtorwart weg. Und bei Pokalspielen durfte ich sowieso nicht spielen, denn es sollte ja vor den anderen Eltern nicht der Eindruck entstehen, ich würde bevorzugt.

Es entwickelte sich nun also ein ungleicher Konkurrenzkampf im Tor, welcher spätestens in der D Jugend entschieden wurde. Denn da wurden die Tore größer. Ich aber nicht mehr. Die Mannschaft löste sich dann auch irgendwann auf. Ich versuchte noch eher unmotiviert, nach Schnelsen zu wechseln, verlor aber auch dort das Torwart-Duell. Es mag auch an der mangelnden Einstellung gelegen haben, war der Gegner doch eher der Typ Dudley Dursley.

Doch damit war das Fußball-Kapitel nicht beendet. Mein Vater hatte nämlich Feuer gefangen (Leider ohne sich die Finger zu verbrennen) und wurde mit dem Aufbau einer G Jugend betraut. Ich ließ mich breitschlagen, den Co-Trainer zu machen. Man hat als 13 Jähriger ja sonst nichts besseres zu tun. Wirklich einfach war das nicht, denn bei den kleinen Pimpfen läuft es halt so ab: Du wirfst einen Ball und alle rennen hinterher. Ein bisschen kam ich mir vor wie in der Hundeschule. Aber was solls. Zumindest die beiden Torwart-Kandidaten, denn ohne Konkurrenzkampf ging es in unserem Verein nicht, brachte ich ganz alleine auf ein Niveau, mit dem man Arbeiten konnte. Während der Spiele platzierte ich mich dann auch immer hinter dem Tor, um das Balg mit Tipps zu versorgen und aufzuwecken, wenn mal ein Ball kam. Was selten der Fall war. Denn diese G-Jugend schickte sich an, direkt mal Meister zu werden.

Bei einem Freundschaftsspiel einer anderen Kindermannschaft setzte man mich auch mal als Schiri ein (Ohne Lizenz). Lief sogar halbwegs. Einmal Rot wegen Notbremse und zwei Elfer. Gegen die eigene Mannschaft. Tja, wenn Unparteiisch, dann richtig. Es blieb bei dem einen Einsatz.

Als sich meine Eltern trennten, zog ich mit meiner Mutter in einen anderen Stadtteil und beendete auch mein Engagement im Verein. Um meine Jungs tat es mir leid, aber ich wollte meinem Vater halt die kalte Schulter zeigen. Letztendlich hatte der alte Trinker da aber wohl seine Bestimmung gefunden. Inzwischen ist die Jugendabteilung wichtiger als die ersten Herren.

Ich für meinen Teil hatte keinen Bock mehr auf Fußball oder Sport im allgemeinen. Es war eine Zeit, in der ich ein bisschen was gelernt habe. Aber so wirklich Spaß machte es nur am Anfang und zeitweise am Ende, wenn ich mit meinen Torwart-Jungs arbeiten konnte und das Gefühl hatte, dass das alles Sinn macht.
 

theGegen

Linksverteidiger
Beiträge
62.961
Punkte
113
Ort
Randbelgien
Um mal auf das eigentliche Thread-Thema (Erinnerungssport) zu kommen.
Ich hab keine guten Erinnerungen an Sport. :weghier:

Teils, teils bei mir.
Ich war im Schulsport aufgrund mangelnden Selbstvertrauens eine ziemliche null. Eher der Typ, der ganz am Ende in die Mannschaft gewählt und dann ins Tor gestellt wird.........

Schulsport fand ich schrecklich. Obwohl ich mich recht fit und sportlich wähnte, aber bis einschließlich der Mittelstufe war ich relativ klein und schmächtig.
Bis auf Leichtathletik und Handball fühlte ich mich in vielen Sportarten wohl.
Doch was gab es im Schulsport, beinahe immer? Leichtathletik und Handball. Der reinste Frust. Hochsprung und 1.000 Meter Lauf okay, aber der Rest? Wenn es im Winterhalbjahr "Turnen" gab, bekam ich ganz gute Noten, die wurden aber durch Kack-Handball relativiert. Bei Schwerpunkt Leichtathletik hatte ich sogar mal eine 4 im Zeugnis. In Sport! :gitche:
Das änderte sich in der Oberstufe, denn da konnte man Schwerpunkt-Sportarten wählen. Außerdem bin ich um 20 cm in die Höhe gewachsen.
Fußball konnte und wollte ich nicht wählen, denn da hatte ich gerade den kapitalen Knieschaden erlitten, aber mit 2-mal Schwimmen und Tischtennis konnte ich zweimal 14 und einmal 13 Punkte ins Abitur einbringen.

Später im Job fragte mich der Sportlehrer der Einrichtung (mit dem ich manchmal kickte oder mit Klienten ein Sportprogramm durchzog), warum ich nicht Sport studiert hatte. Das ging mir runter wie Öl. Das mir, der mit der Vier in Sport. :LOL:
 

le freaque

Bankspieler
Beiträge
23.558
Punkte
113
Ort
Hamburg
Schulsport fand ich schrecklich. Obwohl ich mich recht fit und sportlich wähnte, aber bis einschließlich der Mittelstufe war ich relativ klein und schmächtig.
Bis auf Leichtathletik und Handball fühlte ich mich in vielen Sportarten wohl.
Doch was gab es im Schulsport, beinahe immer? Leichtathletik und Handball. Der reinste Frust. Hochsprung und 1.000 Meter Lauf okay, aber der Rest? Wenn es im Winterhalbjahr "Turnen" gab, bekam ich ganz gute Noten, die wurden aber durch Kack-Handball relativiert. Bei Schwerpunkt Leichtathletik hatte ich sogar mal eine 4 im Zeugnis. In Sport! :gitche:
Das änderte sich in der Oberstufe, denn da konnte man Schwerpunkt-Sportarten wählen. Außerdem bin ich um 20 cm in die Höhe gewachsen.
Fußball konnte und wollte ich nicht wählen, denn da hatte ich gerade den kapitalen Knieschaden erlitten, aber mit 2-mal Schwimmen und Tischtennis konnte ich zweimal 14 und einmal 13 Punkte ins Abitur einbringen.

Später im Job fragte mich der Sportlehrer der Einrichtung (mit dem ich manchmal kickte oder mit Klienten ein Sportprogramm durchzog), warum ich nicht Sport studiert hatte. Das ging mir runter wie Öl. Das mir, der mit der Vier in Sport. :LOL:
Mittelstrecke ging bei mir auch super, alles andere in der LA nicht, Turnen war für mich die völlige Qual. Ich hatte als Kleinstkind oder Baby einen kapitalen Bruch im linken Fußgelenk, der nicht als solcher erkannt wurde und quasi "von selbst" zusammenwuchs . Behindert mich im Alltag null, im Sport aber in manchen Dingen, weil die Beweglichkeit etwas eingeschränkt ist: ich kann mit links nicht wirklich mit Außenrist spielen und habe links praktisch keine Absprungkraft. Darum spielte und spiele ich beim Tennis eine Aufschlagseite praktisch mit Linkshändertechnik (was wegen des Überraschungseffekts ob der unorthodoxen Haltung eher zum Erfolg beitrug).
Aber Dinge wie Turnen oder Hochsprung musste ich halt oft "verkehrtrum" machen, was aber kein Sportlehrer erkannte - und was auch tatsächlich nicht wirklich gut funktionierte. Ich hatte dann entsprechend so von der 7. bis zur 10. Klasse immer eine 4 im Sport und war bei Bundesjugendspielen nicht zu gebrauchen.

Später relativierte sich dann fast alles. Zum Einen hatte ich durch die Tenniserfolge viel mehr Selbstvertrauen, zum Anderen wurde der Schulsport ja auch "erwachsener". Ich konnte meine gute Auffassungsgabe im Erkennen von Situationen viel besser einsetzen, meinen wirklich ganz ordentlichen "Touch" bei allem, was mit Bällen zu tun hat und eben auch die grundsätzliche Kreativität (siehe Musiker und so). Das waren alles Dinge, die von 12-16 im Schulsport einfach auch null gefragt waren. Da waren die frühentwickelten reinen Athleten die Helden (auch im normalen Klassenverband ohne Sport). Die Stunde für Typen wie mich schlug später - aber zum Glück schlug sie dann doch irgendwann (auch im Hinblick auf Mädels etc).
Bis 16 war eigentlich alles fürchterlich, aber dann nahmen die Dinge gottseidank sehr schnell enorme Wendungen, bei denen ich selbst kaum hinterherkam.

Mit 15 war ich noch Außenseiter in so ziemlich allem. Mit 18 in unserer Kleinstadt ein kleiner Star mit Lokalpresse in Sport und Musik, toller Freundin mit reichlich Konkurrenz (für sie). Die ehemaligen "Macker" (so hieß das früher) luden mich plötzlich auf die Parties ein, für die ich mit 15 alles gegeben hätte. Ich danke noch heute meinem 18jährigem Ich, dass ich auf den Sch... nie eingestiegen bin. Das waren A*schlöcher und das blieben sie für mich auch. Bis heute. Da gibt es keine Verjährungsfristen, Kinder und Jugendliche können sehr, sehr grausam sein und da muss man auch im Rückblick wirklich nicht alles verzeihen.
 

theGegen

Linksverteidiger
Beiträge
62.961
Punkte
113
Ort
Randbelgien
@le freaque

Zum "sportlichen" Teil:
Bundesjugendspiele... :rolleyes:
Ich hatte genau einmal ein Siegerurkunde. Warum auch immer knapp diese Minimal-Marke gerissen, mit 100m Lauf, Weitsprung, Kugelstoßen, Ballweitwurf (was gerade so angeboten wurde). Wenn wenigstens Hochsprung oder 1000-Meter-Lauf dabei gewesen wären. Im Hochsprung hatte ich meine damalige Körperhöhe überflopt und meine Kondition war gut. Ich habe erst mit 18 das Rauchen angefangen, mich aber auch danach diesbezüglich nicht dramatisch verschlechtert.

Turnen war bei mir nur solange top, wenn es um Handstand, Kopfstand, Rollen rückwärts oder vorwärts ging. Aber da gab es auch noch Seil und Ringe..... für so Sachen fehlte mir absolut die Kraft.
Ich war dafür beweglich. Der Sadist von Sportlehrer ließ mich die Technikstufen des Speerwurfs für die Bewegungslegastheniker vorführen, damit sie die Schrittfolge kapierten. Die Kraftbolzen schleuderten trotzdem das Gerät auf 70 Meter, während mein Versuch bei 20 Metern abstürzte. :LOL:

So wichtig in Bezug auf "gesellschaftliche Anerkennung" war der Schulsport bei mir aber gottseidank nicht. Ich hatte immer eine gewisse Anzahl von selbst ausgesuchten Freunden oder Kumpels zur Auswahl.
Ich war in mehreren Sportvereinen aktiv, zumal es in der Eifel sonst auch schnell langweilig für ein damals eher hyperaktives Ich werden konnte.

Weil ich den örtlichen Kindergarten boykottiert hatte, steckten mich meine Eltern in einen Turnverein. Beide waren früher im Turnen aktiv - hatten sich beim Turnen kennengelernt. Fand ich aber nicht so prickelnd. Turnklamotten, Matten, Turnhalle. Schwimmen fand ich aber gut, bin mit 5 in den DLRG-Verein, dann kam ein Umzug in einen anderen Ort - da gab es (noch) kein Hallenbad und ich konnte nicht mehr 12/12 im Jahr trainieren. Bin daher zur E-Jugend in den Fußballverein des neuen Wohnortes eingetreten und habe schnell Kontakt und auch Bestätigung gefunden.

Geselliges im Verein plus der Teamgedanke hatte mir Spaß gemacht. In Sportarten, die mir eher lagen, als der Quatsch, der zumeist beim Schulsport von mir verlangt wurde. War daher im Fußball-, Schwimm-, und Tischtennis-Verein, immer mit dem Ehrgeiz immer mein Bestes für mein Team zu geben.

Ich war auch im Schulteam für die erfolgreiche Schwimmabteilung, aber wurde (zurecht) beim Schulsport Handball als ungefähr letzter "gewählt" und für die 100-Meter Staffel war meine Bestzeit offensichtlich circa 3 Sekunden zu langsam.

Sportlich gesehen war ich dennoch kein Außenseiter bei "den Jungs und Kumpels, der Clique und den (wichtigen) Freunden" und der Sportunterricht war zudem geschlechtlich getrennt. Darum drohte mir theoretisch auch bei den Mädels kein Abzug in der Coolness aufgrund von absolut peinlichen sportlichen Debakeln.

Das Thema Außenseiter betraf mich dennoch trotzdem bei den gleichaltrigen Mädchen und das bis zum ungefähr 16. Lebensjahr. Zu diesem Teil-Aspekt gibt es demnächst noch einen Nachtrag zum Thema "Erinnerungssport". ;)
 

Finch

Zuhausegroßmacher
Beiträge
4.107
Punkte
113
Wollte mich hier schon länger verewigen mit ein paar Anekdoten aus dem Bereich "Situationskomik", über die ich mich immer noch wegschmeißen aber sie kaum jemandem erzählen kann, der nicht dabei war. Denn kaum fängst du an, die entscheidenden Begleitumstände zu schildern, hast du auch schon die Pointe verraten. Aber ich möchte sie trotzdem irgendwie der Nachwelt überlassen also müsst ihr da jetzt durch.... :wavey:

Kategorie: Flirten....kann ich!
Wir haben uns mal bei einer Freundin zum Vorglühen getroffen, die nicht ganz so groß gewachsen ist.
Auf der Couch im Wohnzimmer sitzend, ist mir dann ihre Stofftiersammlung aufgefallen und darüber kamen wir ins Gespräch. Damals gab es noch die Tengelmann-Tochter "Plus" , die mit kleinen Preisen warb und das hier als Merchandise Artikel hatte:
1676031389077.jpeg
Der folgende Dialog entwickelte sich nach dem 3. oder 4. Longdrink:
Ich: Cool, was ist das denn?
Sie: Cool, oder? Gibt es bei Plus, hat mir mein Cousin mitgebracht. Es gibt sehr viele verschiedene andere wie 3,48 oder 2,59 aber ich wollte unbedingt die 1,29 haben.
Ich: Warum ausgerechnet die? Weil es deine Größe ist?


Kategorie: Once in a lifetime-combo
Vielleicht erinnern sich einer an die Zeit vor Ostern 2005, Papst Johannes Paul atmete seine letzten Züge und es wurde im TV sehr ausschweifend darüber berichtet. Obwohl es in den ersten Reports schon hieß, dass er gleich seinen Chef sieht, hat er doch noch ein paar Tage ausgehalten.
Gründonnerstag oder Karfreitag war ich bei meiner Schwester zum Essen eingeladen. Während mein Schwager kochte, studierte sie das TV Programm und merkte auf: "Super, Ostersonntag kommt ja Stirb langsam auf Kabel 1."
Meine Reaktion könnt ihr erahnen: "Schon wieder?? Das lief doch letzte Woche erst auf NTV!"


Kategorie: Einfach drauf
Obwohl ich vom Dorf komme, gibt es dort eine Einrichtung für Menschen, die im Leben etwas weniger Glück hatten. Und da es sich um ein Dorf handelt, nehmen diese Personen auch am Gesellschaftsleben teil und sind auf Ihre Weise in die Gemeinschaft integriert. Spannend wird es immer, wenn neue Bewohner kommen und man diesen zum ersten Mal begegnet. So ging ich in unserem Tante Emma Laden und es standen 2 mir unbekannte Gesichter an der Kasse auf die Kassiererin wartend. Da Tante Emma-Laden = Kassiererin gleichzeitig zuständig für Frischfleisch und Brot + ca. 25m² Verkaufsfläche = man konnte im ganzen Laden den Dialog der beiden hören, der in etwa so ging:
A: "Watt bis du für en Aschloch?"
B. "Wenn ich so ein Aschloch wäre wie du, wäre ich doch lieber so ein Aschloch wie ich"
A: "Pass mal auf du Aschloch, wenn du mich Aschloch beleidigst, dann krisse meine volle Aschlochbreitseite zurück, du Aschloch."
B: "Leck mich du Aschloch"

Der Dialog umfasste noch 2-3 weitere Sätze, allerdings haben die sich nicht gestritten sondern ganz ruhig miteinander gesprochen.
Ein paar Tage später habe ich meiner Tante davon erzählt und die meinte nur, dass sie dich auch schon gesehen hat. Sie ging mit dem Hund spazieren und an der Bushaltestelle saßen beide nebeneinander wie in der Flensburger-Werbung und starrten schweigend geradeaus. Als meine Tante in Hörweite war, dreht der eine den Kopf in Richtung des anderen und sagt: "Hück breng ich disch ömm" (für alle nicht Rheinländer: "Heute bring ich dich um") und schaut danach wieder geradeaus.....der andere: Null Reaktion. :LOL:
 

theGegen

Linksverteidiger
Beiträge
62.961
Punkte
113
Ort
Randbelgien
@Finch
Ich bin ebenfalls in einer eher ländlichen Umgebung aufgewachsen, inbegriffen der ständigen Gefahr über eines beobachteten peinlichen Vergehens bzw. über Dritt-Zeugen belegte unangemessene Aussage oder sonstwie Getratsche in ein (vorübergehend) gesellschaftliches Abseits zu geraten.
Das Lästern / der Klatsch war und ist jedoch bei allen Eingeborenen tief in der Genetik verankert. Er richtete sich traditionell gegen alle Zugezogenen und gegen "Fremdes", aber auch diese Tradition unterzog sich mit der Zeit einem notwendigen gesellschaftlichen Wandel.

Political Correctness (Dorf-Version): :saint:
Einmal zog eine Frau von auswärts (Land und Region) in die kleine Heimat-Stadt in ländlicher Umgebung. Ein Gerücht machte die Runde, dass sie im horizontalen Bereich tätig sei. Diese Frau hatte eine früh pubertierende Tochter mitgebracht und wie selbstverständlich machte dieses Gerede auch unter den pubertierenden Jungs die Runde. Um das Geläster etwas abzumildern oder eine weniger verwerfliche Aussage zu vermeiden ("Ich habe von XY gehört, wie ihr über die gelästert habt!") waren wir Eingeborenen immer sehr kreativ beim Erfinden von unverfänglicheren Spitznamen.
Wenn wer was zu berichten wusste, bezüglich neuer Einwohner und besonders Einwohnerinnen, bediente sich darum lieber erstmal an unverfänglichen Codes beim üblichen Geläster und Getratsche und Dorfklatsch. Dieses neu zugezogene Gespann hieß bei uns "Hanutta" und "Nuttella" und alle Jungs wussten, wer gemeint ist.
 
Oben