Dieses Mal habe ich für meine Verhältnisse ungewöhnlich viele Filme gesehen, die in der Kategorie "Bester Film" nominiert sind.
Get Out: Sehr eindrucksvolles Regiedebüt. Ob jetzt die gesellschaftskitische Metaebene wirklich so konsequent durchgezogen und gelungen ist, lasse ich mal dahin gestellt (müsste den Film dafür wohl noch mal sehen), aber als reiner Genrefilm funktioniert er auf jeden Fall gut. 7,5/10
Phantom Thread: Ich mag P.T. Anderson an sich sehr, aber mit seinen letzten paar Filmen habe ich zunehmende Schwierigkeiten. Er reißt da immer Genres und Handlungsstränge an, die er dann doch nicht konsequent verfolgt, und übrig bleibt ein Film, bei dem mir zumindest nicht recht klar ist, wohin der eigentlich will. Einige zentrale Entscheidungen der Charaktere wirken zudem willkürlich und nicht nachvollziehbar (man könnte auch sagen, dass sie halt im Drehbuch so getroffen sind). Aber Ausstattung, Darsteller, Musik (!) und Kameraführung sind wie immer bei Anderson natürlich exquisit. 7/10
The Shape of Water: Ein schönes Märchen für Erwachsene, toll gefilmt, exzellent gespielt, bis in die Details hinein wunderbar gemacht. Man muss sich einlassen können auf den Film, dann vergibt man ihm auch seine simplifizierte gesellschaftspolitische Agenda und manche Unebenheiten (vor allem unnötige Szenen mit Michael Shannons Charakter) - es ist eben eine Art Märchen, wie gesagt. Eindrucksvoll ist aber, wie man in jeder Einstellung merkt, dass das ein Herzensprojekt von del Toro ist, der nebenbei auch noch eine wunderbare Hommage ans Kino gedreht hat. 8/10
Three Billboards Outside Ebbing, Missouri: Ein zweifelsohne gekommt gemachter Film zwischen Drama, Thriller und bizarrem Humor, dessen größte Stärke wohl die Darsteller sind (Sam Rockwell ist einfach der Hammer). Aber vieles am Plot wirkt für mich gewollt und manipulativ, und insgesamt ist der Film weitaus weniger stimmig als z.B. "Shape of Water". 7/10