So, der gestrige Tag war ein extrem spannender und ausgeglichener Tag.
Los ging es mit der Partie zwischen Ronny Huybrechts und Dean Winstanley. Nachdem Ronnys Bruder Kim überraschend schon in Runde 1 gescheitert war, lag es jetzt an Ronny die Fahnen der Huybrechts weiter hochzuhalten.
Im ersten Satz fand Winstanley fiel besser in das Spiel rein, während Huybrechts noch Startschwierigkeiten hatte. Souverän und im Schnelldurchlauf sicherte sich Winstanley dann auch nach wenigen Minuten Satz 1.
Im zweiten Satz war dann aber auch Huybrechts im Match angekommen und so konnte er sofort sein erstes Leg durchbringen. Zwar konnte Winstanley zwischenzeitlich zum 1:1 ausgleichen, doch Huybrechts spielte nun konstanter, während Winstanley einige schwache Aufnahmen dabei hatte. Folgerichtig sicherte sich Huybrechts verdient den 2. Satz und glich somit aus.
Der dritte Satz verlief dann ausgeglichen, keiner der beiden Akteure kam in die Nähe einer Breakchance. Und da Winstanley in diesem Satz einmal mehr anwerfen durfte sicherte er sich diesen Satz letztendlich mit einem schönen High Finish von 120 Punkten.
Huybrechts gab aber in Satz 4 nicht auf und kämpfe sich zurück. Hinzu kam das Winstanley in diesem Satz dann auch seine erste Schwächephase hatte und diese nutzte Huybrechts aus. Konzentriert brachte er seinen eigenen Anwurf durch um kurze Zeit später dann auch ein Break zu schaffen. Mit einem 65er Finish glich er zum 2:2 aus.
Der 5 Satz war kurios, beide Spieler brachten bis zum 2:2 ihre Legs durch. Im 5 Satz gilt ja die "two clear leg" Regel, d.h. man muss 2 Legs Vorsprung haben. Auch die nächsten beiden Legs verliefen noch ohne Breaks. Dann aber gelang Huybrechts das wichtige Break zum 4:3. Allerdings lies Huybrechts 3 Matchdarts aus und Winstanley konnte ausgleichen. Der Wahnsinn ging aber weiter im nächsten Leg stand Winstanley bei 40 Rest, Huybrechts checkte dann eiskalt 164 Punkte zum nächsten Break. Der Widerstand war gebrochen und Huybrechts zog nach einem dramatischen Match in Runde 2 ein.
Im zweiten Match des Abends kam es zur Neuauflage vom vergangenen Jahr. Wes Newton traf auf Cristo Reyes. Reyes letztes Jahr, der Außenseiter konnte Newton damals bezwingen. Dieses Jahr waren die Vorzeichen aber andere. Newton spielte ein schwaches Jahr, während Reyes gute Ergebnisse lieferte.
Reyes startete auch gleich gut ins Match und ging im ersten Satz schnell mit 2:0 in Führung. Im dritten Leg hatte Reyes schon Satzdarts, mit Glück konnte Newton allerdings verkürzen. Im 4 Leg konnte Newton tatsächlich per Doppel 9 ein Break aus dem Nichts erzwingen. Alles war wieder in der Reihe. Am Ende sicherte sich Newton dann tatsächlich den ersten Satz, wie wusste er wohl selber nicht, da Reyes auch im Entscheidungsleg nochmal 5 Satzdarts liegen ließ.
Im zweiten Satz merkte man Reyes dann die Verunischerung an. Newton spielte nicht gut, Reyes lies sich allerdings weiter anstecken. In den ersten drei Legs hagelte es jeweils Breaks. Beim Stande von 2:1 war Newton dann der erste Spieler der in diesem Satz seinen Aufschlag halten konnte, dies war gleichbedeutend mit der 2:0 Satzführung.
Im dritten Satz konnte Reyes dann endlich sein Niveau anheben. Und sofort hatte er keine Probleme sich den Satz mit 3:0 zu sichern, da auch Newton wirklich alles andere als gut spielte.
Doch dies sollte nur ein kurzes Aufbäumen von Reyes gewesen sein. Im vierten Satz machte Reyes wieder Fehler beim Checkout die Newton zur 2:0 Führung nutzen konnte. Zwar verkürzte Reyes nochmal per Doppel 1, doch Newton lies sich das Spiel nicht mehr nehmen und nutzte seinen zweiten Matchdart zum 3:1 Erfolg gegen Christo Reyes. Das Schwache Niveau und die vergeben Chancen von Reyes zeigen sich auch gut im Average der bei Newton bei ganz schlechten 78 Punkten stand, während Reyes einen 87er Average spielte. Allerdings brach die Doppelquote von 27% Reyes am Ende das Genick. In Runde 2 wird sich Newton gegen James Wade ordentlich steigern müssen, will er eine Chance haben.
Es folgte das Aufeinandertreffen zwischen Dave Chisnall und dem jungen Österreicher Rowby John Rodriguez. Rodriguez legte einen guten Start hin und konnte sich gleich zu Beginn des Matches ein Break sichern. Allerdings lies sich Chisnall davon nicht beeindrucken und schaffte sofort dass Rebreak. Danach konnten beide Spieler ihre selbst angeworfen Legs durchbringen und mit einem 60er Finsih sicherte sich Favorit Chisnall letztendlich knapp den ersten Satz.
Auch der zweite Satz verlief ausgeglichen und Rodriguez konnte gut mithalten. Mit einem 90er Finish konnte Rowby sich eine 2:1 Führung erspielen. Chisnall hielt dem Druck allerdings stand und konterte mit einem 11. Darter zum 2:2 Ausgleich. Das Entscheidungsleg durfte dieses mal Rodriguez anwerfen. Der Österreicher scorte auch gut, jedoch verließen ihm am Ende die Nerven. Ganze 4 Setdarts vergab der junge Österreicher. Chisnall lies sich diese Chance nicht entgehen und sicherte sich dank der Doppel 10 auch den zweiten Satz. Rodriguez wusste dass er hier eine riesen Chance ausgelassen hatte und womöglich dadurch auch dass Match verlor. Die Frustration war ihm anzumerken.
Im dritten Satz legte er nochmal alles in die Wagschale und ging mit 2:1 in Führung. Doch auch hier konnte er den eigenen Anwurf nich in einen Satzgewinn ummünzen und musste folgerichtig den 2:2 Ausgleich hinnehmen. Jetzt konnte Chisnall mit eigenem Anwurf den Sieg unter Dach und Fach bringen. Und genau dies gelang dem Engländer auch. Rodriguez kam in diesem entscheidenden Leg nicht hinterher und gab Chisnall somit genug Zeit. Mit einem 96er Finish machte dieser dann den 3:0 Erfolg perfekt. Im Nachhinein wird sich Rowby sicher ärgern, da er nicht wirklich schlechter als Chisnall war. Jedoch lies er einfach zu viele Chancen aus und das bestraft nunmal ein Topspieler.
Zum Abschluss folgte ein sehr zähes und ereignisarmes Match zwischen Terry Jenkins und Darren Young. Bezeichnend dass viele Zuschauer den Ally Pally schon verließen um noch rechtzeitig die Bahn zu erwischen. Auch ich musste mit mir kämpfen um auf der Couch die Augen offen zu halten. Aber kommen wir zum Match: Im ersten Satz vergab Terry Jenkins beim Stande von 2:1 einen Setdart. Young nutze dies über Doppel 4 zum Rebreak. Im entscheidenden Leg in Satz 1 war dann Young der konstantere. So checkte er 100 Punkte zur 1:0 Satzführung.
Auch im zweiten Satz gelang Young sofort ein Break. Dieses konnte er im zweiten Leg dann auch bestätigen. Jenkins also schon früh enorm unter Druck. Das er damit umgehen konnte zeigte er aber in den folgenden drei Legs. Es folgten zuerst zwei Highfinishes von 121 und 104 Punkten zum 2:2 Ausgleich. Dann war er im Decider der klar bessere Mann, erspielte sich einen Vorsprung und checkte dann ohne Druck 32 Punkte zum 1:1 Satzausgleich.
Jenkins war jetzt besser drin und ging auch in Satz drei schnell mit 2:0 in Führung. Da half es auch nichts dass sich Young nochmal aufraffte und auf 1:2 verkürzte. Im vierten Leg hatte Young dann aber nochmal eine Breakchance die er allerdings vergab. Daraufhin machte Jenkins mit seinem Lieblingsdoppel "Tops" die 2:1 Satzführung perfekt.
Der 4 Satz war dann wieder ausgeglichen. Young konnte Jenkins dann allerdings zur 2:1 Führung breaken. Alles sah nach einem entscheidenden 5. Satz aus, doch Terry Jenkins schaffte über Doppel 20 das Rebreak und durfte jetzt dass entscheidende 5 Leg anwerfen.
Diese Chance lies sich "The Bull" nicht mehr nehmen und so checkte er abermals die Doppel 20 zum mühsam erkämpften 3:1 Erfolg über Darren Young.