Premier League 2016/17


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Max Power

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Im Frühjahr 2015 bekam Signore Pozzo seinen Wunsch: der FC Watford schaffte endlich wieder den Aufstieg in die Premier League, und so spielt neben Udinese und Granada nun auch die dritte Filiale des italienischen Geschäftsmanns in der höchsten Spielklasse. Und während die italienischen und spanischen Schwestervereine dem Abstieg nur äußerst knapp entgingen, waren die Hornets nie in ernsthafter Gefahr: im Winter lag man zeitweise in den Top 10 und am Ende landete man immerhin auf Platz 13. Zudem erreichte man im FA Cup das Halbfinale.

Nicht genug für die Familie Pozzo, und so wurde Trainer Quique Sanchez Flores nach einem zugegebenermaßen sehr schwachen Frühjahr (magere 16 Punkte in der Rückrunde) beurlaubt. Diese Entscheidung sorgte trotz allem auch für einiges Unverständnis, wurden die Hornets doch vor der Saison von vielen als Abstiegskandidat gehandelt. Als Nachfolger bestellte man den Italiener Walter Mazzarri.

Auf dem Transfermarkt verschob man den Flügelflitzer Isaac Success vom Schwesterverein Granada nach England, außerdem sorgte man mit der Verpflichtung von Christian Kabasele und Brice Dja Djedjé für etwas Tiefe in der Abwehrkette. Auf den ersten Blick ganz nett, aber andere Vereine in dieser Tabellenregion haben aus meiner Sicht einen besseren Job gemacht.

Zugänge:
Isaac Success (Granada), Christian Kabasele (Genk), Brice Dja Djedjé (Marseille), Jerome Sinclair (Liverpool), Camilo Zuniga (Napoli)

Abgänge:

Jose Manuel Jurado (Espanyol), Miguel Layún (Porto), Steven Berghuis (Feyenoord), Almen Abdi (Sheffield Wednesday), Gabriele Angella (Udinese), Joel Ekstrand

Manager: Walter Mazzarri
Seit 15 Jahren arbeitet der 54-Jährige als Trainer - erstmals riskiert der Italiener nun den Sprung ins Ausland, nachdem er zuvor sieben italienische Vereine, darunter Napoli und Inter Mailand, betreute. Dementsprechend schwer ist der neue Mann auf der Trainerbank einzuschätzen. Mazzarri findet aus meiner Sicht einen etwas breiteren Kader vor als ihn Flores zur Verfügung hatte, mal sehen, was er daraus macht.

Player to watch: Troy Deeney
Nur 40 Tore konnten die Hornets in der letzten Saison erzielen - gleich 29 davon steuerten Odion Ighalo (16) und Troy Deeney (13) bei. Der 28-jährige Kapitän hielt dem Verein auch in diesem Sommer die Treue, obwohl der neue Meister Leicester bereit war, über 30 Millionen Euro für ihn auszugeben - Watford lehnte ab, Deeney verlängerte seinen Vertrag zu besseren Bezügen. Nun brauchen die Hornets auch auf dem Platz einen Deeney in Bestform, denn wie gesagt: trafen er und Ighalo nicht, waren Tore absolute Mangelware.

Prognose: 16.
Hinter Watford steht für mich ein klares Fragezeichen. Neuer Trainer, kaum verbesserter Kader, dazu die schwache Form im Frühjahr und die ungesunde Abhängigkeit von Deeney/Ighalo ... ich glaube nicht, dass man sich aus dem Abstiegskampf komplett heraushalten kann.
 

Max Power

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Ich gebe es unumwunden zu - den Cherries werde ich auch in dieser Saison wieder die Daumen drücken. In seiner Debütsaison schaffte es der kleine Verein aus dem Südwesten, mit einer vergleichsweise offensiven Spielanlage sowie beispiellosem Kampf und Einsatz viele Sympathien zu gewinnen. Und obwohl man im Herbst geradezu unfassbares Verletzungspech hatte - mit Max Gradel, Tyrone Mings und Callum Wilson verletzten sich gleich drei Schlüsselspieler schwer am Kreuzband - konnte man sich über weite Strecken aus dem Abstiegskampf heraushalten und unter anderem gegen Chelsea und Manchester United gewinnen.

Nun also die zweite Saison ... und die ist für so unerfahrene Teams ja öfter mal sehr schwer. Mit Schwierigkeiten kennen sich die Cherries aber bestens aus - vor acht Jahren war man finanziell praktisch am Ende und sportlich in die vierte Liga abgestürzt, aber mit Jungtrainer Eddie Howe folgte in den folgenden Jahren bekanntlich ein beispielloser Aufstieg. Damit dieser in der PL nicht jäh endet, zeigt sich Verein seit dem Aufstieg vor einem Jahr auch auf dem Transfermarkt äußerst ambitioniert.

Sechs Neuzugänge kann Eddie Howe bisher begrüßen, darunter ist mit dem 20-jährigen Flügelspieler Jordon Ibe auch der vereinsinterne Rekordtransfer: satte 18 Millionen Euro überwies man an Liverpool. Auch die anderen Neuzugänge passen ins typische Profil: jung, talentiert, hungrig. Viel erwartet man sich vom 19-jährigen Mittelfeldspieler Lewis Cook und dem 20-jährigen Stürmer Lys Mousset. Langjährige Leistungsträger verließen den Verein dagegen in Richtung zweite Liga: für Matt Ritchie und Tommy Elphick kassierte man dabei auch stattliche 16 Millionen Euro. Einen Teil davon sollte man sicher noch in einen neuen Innenverteidiger investieren.

Zugänge:
Jordon Ibe (Liverpool), Lewis Cook (Leeds), Lys Mousset (Le Havre), Brad Smith (Liverpool), Nathan Ake (Chelsea/Leihe), Emerson Hyndman (Fulham)

Abgänge:
Matt Ritchie (Newcastle), Tommy Elphick (Aston Villa), Lee Tomlin (Bristol), Sylvain Distin, Stephane Zubar

Manager: Eddie Howe
Nach der Entlassung von Garry Monk bei Swansea und dem Abstieg von Alex Neil und Norwich ist Eddie Howe mit 38 Jahren nun der jüngste Trainer in der Premier League. Umso beeindruckender ist sein Standing und bisheriger Lebenslauf: Howe führte die Cherries schon zu drei Aufstiegen, wurde in der Football League zum Manager of the Decade gewählt und sorgte auch in der Premier League für eine attraktive Spielanlage. Dass er in dem Alter schon als Kandidat für die Nationalelf sowie größere Vereine gehandelt wurde, zeigt, wie hoch seine bisherigen Leistungen einzuschätzen sind. Für mich aktuell in jedem Fall der beste britische Trainer.

Player to watch: Steve Cook
67 Gegentore mussten die Cherries letztes Jahr hinnehmen - nur die Absteiger waren ähnlich anfällig in der Defensive. Nun hat auch noch Kapitän und Abwehrchef Tommy Elphick den Verein verlassen, womit die Hauptlast in der Viererkette nun auf Steve Cook lastet. Der 25-Jährige spielte eine hervorragende Saison und steuerte auch 4 Tore bei - die Cherries hoffen natürlich, dass Cook diese Leistungen nun auch als Abwehrchef abliefern wird.

Prognose: 15.
Die Cherries sind für mich eine absolute Bereicherung für die Liga und machen für mich auf und neben dem Platz einen ausgezeichneten Job. Der erneute Klassenerhalt ist sicher Saisonziel Nummer eins und wenn man diesmal weniger Verletzungspech hat als letztes Jahr, sollte dem überhaupt nichts im Wege stehen.
 

Max Power

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Damit sind wir auch schon bei dem Team angelangt, bei dem mir wirklich selten was einfällt ... West Bromwich ist alles andere als spektakulär, die sind halt auch immer irgendwie dabei. Das soll nicht respektlos klingen - sich über Jahre in der PL zu etablieren, ist ja auch eine Leistung. Und mit Tony Pulis hat man den richtigen Trainer, um weiter unspektakulär im Mittelfeld zu landen. In den beiden ersten Pulis-Jahren landete man auf den Plätzen 13 und 14.

Für Furore sorgte man vor ein paar Tagen mit der Nachricht von einer Übernahme: eine chinesische Investorengruppe um den Geschäftsmann Guochuan Lai hat 180 Millionen Euro auf den Tisch gelegt, um den Verein zu übernehmen. Die Midlands sind damit endgültig fest in chinesischer Hand, denn auch Aston Villa, Birmingham City und die Wolverhampton Wanderers wurden in den letzten Jahren von chinesischen Investoren übernommen. Man kann davon ausgehen, dass man auf dem Transfermarkt nun noch einiges in die Mannschaft investiert.

Apropos Transfermarkt - da lief bisher nicht allzu viel. Die Abgänge fallen nicht ins Gewicht, dafür verpflichtete man mit Matt Phillips eine neue Option für den Flügel. Interessant ist weiterhin die Situation im Angriff: mit West Ham herrschte längst Einigung über einen Wechsel von Diafra Sakho, aber der Senegalese rasselte durch den obligatorischen Medizincheck. Damit liegt auch der Abgang von Saido Berahino wieder auf Eis, der schon lange den Verein verlassen möchte.

Zugänge:
Matt Phillips (QPR)

Abgänge:
Anders Lindegaard (Preston), Victor Anichebe, Stephane Sessegnon

Manager: Tony Pulis
Seit acht Jahren ist Tony Pulis mittlerweile in der PL tätig, und seither muss er sich immer mit den gleichen Vorwürfen aus der Presse auseinandersetzen: seine Spielanlage sei nicht mehr zeitgemäß, man finanziere sich nur über Gebolze und lange Bälle. Der Erfolg gibt ihm aber Recht: der 58-jährige Waliser holt aus Teams mit kleinem Budget das Maximum heraus und hat sich damit auch einen gewissen Respekt in der Liga erarbeitet. Konstanter gehts ja auch nicht: in allen acht Jahren landete Pulis mit seinen Teams zwischen 11 und 14.

Player to watch: Salomon Rondón
Ganze 34 Tore erzielten die Baggies in der letzten Saison - nur das inferiore Aston Villa war vor dem gegnerischen Tor noch harmloser. Saido Berahino will längst weg und steuerte als Rotationsspieler nur 4 Treffer bei, Rickie Lambert kam gar auf nur ein einziges Saisontor ... schon da musste also der 26-jährige Rondón in die Bresche springen, und mit 9 Toren löste er diese Aufgabe ganz gut. In den Midlands hofft man natürlich, dass er diese Statistik in der kommenden Saison noch ein bisschen aufbessern kann.

Prognose: 14.
Ich erwarte auch in dieser Saison eine typische Tony Pulis-Spielzeit im hinteren Mittelfeld - solide, aber unspektakulär. Von den Top 10 dürfte man wieder mal genau so weit sein wie von den Abstiegsplätzen. Ob das den neuen chinesischen Besitzern auf Dauer gefällt?
 

Max Power

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War recht offensichtlich heute, dass beide Teams noch nicht im Saft stehen ... typisches Preseason-Gebolze mit teils dummen Fehlern und nicht allzu vielen Highlights. Trotzdem natürlich nett, gleich eine Trophäe zu holen.

Rooney/Ibrahimovic gefällt mir als Partnerschaft nicht wirklich ... ersterer hatte mal wieder einen sehr schlechten Tag, aber man ist das ja mittlerweile gewöhnt. Ibra nicht wirklich zu sehen, aber im entscheidenden Moment dann eben zur Stelle. Martial auch mit einem durchwachsenen Nachmittag, dafür Lingard mit einer guten Partie, nicht nur wegen des Tores. Viel Bewegung und gute Läufe ... die Verletzung ist offenbar nicht schlimm, im Interview war er zuversichtlich, nächste Woche wieder dabei zu sein. Das Mittelfeld enttäuschend ... Carrick hatte schon mal bessere Tage und Fellaini natürlich mit dem haarsträubenden Fehler beim 1:1. Ich verstehe ja, was die Trainer in der Theorie an ihm finden - es ist schon nett, einen großen Spieler mit dieser Physis als Anspielstation in der Luft zu haben. Aber es geht halt auf Kosten vieler anderer Dinge ...

Die Abwehr war dagegen solide. Bailly ist noch roh, aber der hat durchaus das Potenzial zum Fan Favourite ... technisch gut, sehr mobil und mit einem mean streak. Vardy hat ihn zu Beginn mal fies getunnelt und stehen gelassen und bei ein oder zwei Zweikämpfen haben seine Gegenspieler seine Unerfahrenheit/Naivität ausgenutzt, aber mit Fortdauer der Partie wurde er immer besser und das Talent ist unübersehbar. Shaw fühlt sich wie ein neues Signing an, diese Pace und Power über die linke Seite ist schon klasse. Valencia und Blind auch solide.

Ziemlich überraschend, dass Mkhitaryan nur zwei Minuten spielen durfte ... und nicht besonders clever von Mourinho, da Mata runterzunehmen, nachdem er ihn in der 60. oder so eingewechselt hatte. Mata hatte zwar eine Minute vorher einen Schlag bekommen und aus taktischer Sicht kann ichs auch verstehen, dass man zum Zeitschinden noch mal wechselt und zum Schluss eben keinen kopfballstarken Spieler wie Fellaini oder Ibrahimovic runternimmt, aber hey - bei ihrer Vorgeschichte ist doch klar, dass die Medien sich da jetzt wieder was zusammenspinnen werden. So bringt man auch wieder nur unnötig Unruhe rein.

Wie auch immer - Pogba und ein Titel an einem Tag, das passt schon :D
 

nbatibo

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Wes Morgen mal eben so aus dem Weg zu räumen, schafft auch nicht jeder - er kann es halt auch rustikal...
;)

Mkhitaryan auf der Bank fand ich etwas suspekt, bin mal gespannt wie sich die Personalie unter Mourinho entwickelt. Im ersten Pflichtspiel zuschauen zu müssen und das als 40-Mio. Mann ohne EM und somit kompletter Vorbereitung, ist für ihn sicher nicht ganz so pralle...

Glückwunsch zum "Pogback", Pogba und Zlatan in einer Truppe, hat schon was - unabhängig von den gezahlten Summen...
 
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L-james

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@Max Power

hörst du gefälligst auf irgendwelche brotlosen Kicks zu kommentieren und machst mit den Vorschauen weiter, verdammte Axt nochmal:rolleyes:

Macht unheimlich viel Spaß das zu lesen, vor allem die kleineren Teams waren für mich sehr interresant und gaben einige Einblicke die man ja so nicht mitkriegt.
 

JulioHizzle

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Krasser finde ich da das Zlatan De Gea Duo. Wie viele Punkte hat der Spanier in den letzten zwei Jahren United noch gerettet. Und wie oft hat so ein Stürmer gefehlt, der wie heute das Tor dann macht.
 

Schlonski

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Wer macht eigentlich die Leicester City Vorschau? Ich hätte da einen Kandidaten....:D
 

Max Power

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Zehn Jahre ist es her, dass der FC Middlesbrough im Finale des UEFA Cups stand. Das Endspiel gegen den FC Sevilla ging zwar mit 0:4 deutlich verloren, aber nichts desto trotz war der Verein aus Yorkshire zu dieser Zeit recht erfolgreich: Platz 7 in der Premier League, teure Investitionen auf dem Transfermarkt und eben ein sehr erfolgreicher Run im UEFA Cup. Drei Jahre später war das Abenteuer PL vorbei: nach Platz 19 musste man erstmals seit 1998 wieder den Gang in die zweite Liga antreten.

Und dort blieb man auch deutlich länger als erhofft. Weder Gordon Strachan noch Tony Mowbray konnten den Verein wieder nach oben bringen, stattdessen dümpelte man jahrelang im Mittelfeld herum. Unter Jose Mourinhos früherem Assistenten Aitor Karanka ging es sportlich in den letzten Jahren wieder bergauf: letztes Jahr scheiterte man im Playoff-Endspiel im Wembley noch mit 0:2 an Norwich, dieses Jahr gelang dagegen mit 89 Punkten und Platz 2 der direkte Aufstieg und damit nach sieben langen Jahren endlich die Rückkehr in die Premier League.

Damit sich das nicht wieder ändert, hat man auf dem Transfermarkt so ambitioniert agiert wie kaum ein Aufsteiger zuvor. Für Marten de Roon und Viktor Fischer gab man zusammen 20 Millionen Euro aus, die großen Namen waren großteils billig oder ablösefrei: Alvaro Negredo und Antonio Barragan kommen aus Valencia, Southampton-Leihgabe Gaston Ramires wechselt nun auch fix nach Boro und mit Victor Valdes und Brad Guzan hat man sich ein sehr routiniertes Torhüter-Duo gesichert. Viele dieser Spieler haben sicher einen "point to prove" und man darf gespannt sein, wie sie sich in der kommenden Saison präsentieren.

Zugänge:
Alvaro Negredo (Valencia/Leihe), Viktor Fischer (Ajax), Marten de Roon (Bergamo), Antonio Barragan (Valencia), Bernardo Espinosa (Gijon), Victor Valdes (Manchester United), Brad Guzan (Aston Villa)

Abgänge:
Rhys Williams (Perth), Jonathan Woodgate

Manager: Aitor Karanka
Seit nunmehr drei Jahren leitet der 42-jährige Spanier die Geschicke in Middlesbrough ... wobei damit im März fast Schluss war: vor einem Spiel gegen Charlton überwarf sich Karanka offenbar mit der Mannschaft, kehrte Tage später aber überraschend doch zurück. Vor seiner Zeit bei Boro arbeitete Karanka als Co-Trainer bei Real Madrid - das hilft ihm jetzt sicher bei den namhaften Neuzugängen, denn den Umgang mit großen Namen wird er bei Real ja gelernt haben.

Player to watch: Viktor Fischer
Einst als "the next big thing" gehandelt, schaffte der Däne bei Ajax Amsterdam in den letzten Jahren nicht wirklich den erhofften ganz großen Durchbruch. Lediglich 5 Millionen Euro musste Middlesbrough überweisen, um sich die Dienste des 22-Jährigen zu sichern. Vielleicht schafft er es ja beim Aufsteiger, sich für höhere Aufgaben zu empfehlen?

Prognose: 13.
Auf dem Papier ist Boro definitiv zu gut für den Abstieg, wobei solche Sachen schon bei Teams wie QPR getäuscht haben. Das Middlesbrough-Projekt scheint aber zu ambitioniert und durchdacht, um derart auf die Fresse zu fliegen. Stand heute gehe ich davon aus, dass man sich im hinteren Mittelfeld etablieren kann.
 

Bobo23

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So, jetzt ist es glaube ich dann doch offiziell:


Wahnsinn, was United für eine Marketing Maschine geworden ist. Beim teuersten Transfer aller Zeiten lässt man sich eben nicht lumpen. Sportlich freue ich mich sehr auf Pogba. Er hat das Potenzial eine Menge im Verein zu bewegen. Ein 5-Jahresvertrag mit einer Option auf ein weiteres Jahr hört sich sehr vernünftig an.
Es ist aber irgendwie absurd. Hätte mir im vergangenen April jemand erzählt, dass Anfang August Mourinho auf dem Trainerstuhl sitzt und sich auf dem Transfermarkt in Form von Mkhitaryan, Ibrahimovic, Bailly und Paul Pogba ausgetobt hat, hätte ich lachend abgewunken.
Jetzt wird es Zeit, dass es endlich wieder losgeht.
 

Max Power

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Wenn ich das Statement von Juve richtig interpretiere, ist Raiolas Anteil bei den 105 Millionen dabei. Woody du Fuchs :cool:

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JulioHizzle

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In der Zeit, in der es in Mode ist, Pogba als überbewertet zu bezeichnen, will ich mal meine paar Zeilen zu dem Transfer loswerden.

Es gab noch nie zuvor ein Mittelfeldspieler mit den physischen und technischen Möglichkeiten des Franzosen. Es handelt sich um einem Ausnahmeathleten und gleichzeitig einem echten Artisten, der die Stärken von den Kleinen wie den Großen Spielern vereint und beides nicht in geringen Ausmaßen. Es gibt nichts was Patrick Viera konnte, das Poga nicht könnte, und gleichzeitig auch nichts was David Silva gezeigt hat, das nicht in seiner Reichweite wäre. Doch es ist genau diese Variabilität, die es ihm bisher nicht ermöglicht hat, sich selbst zu definieren. Pogba hört so viele Stimmen, dass er nicht in der Lage ist, einer zu antworten.

Es wurde ihm auch nicht besonders leicht gemacht. Natürlich haben sowohl Conte als auch Allegri versucht sein Talent auszunutzen, aber bei Juventus gab es einen Umstand, der seinem Wachstum hinderte: seine Mannschaft brauchte diesen nicht. Als Pogba bei der alten Dame ankam, haben die Pirlo, Marchisio und Vidal den italienischen Fußball mit Talent und System ultradominiert. Paul konnte nicht ein Problem lösen, nicht nur das, er hat es nicht mal versucht, weil es keinen Problem zum Lösen gab. Ohne diese Anforderung, ohne diese Not eine bestimmte Arbeit verrichten zu müssen, um das Kollektiv zu helfen, kann man nicht besser werden. Im Leben ist der Überlebenswille der größte Anreiz, im Fußball das Abwenden einer Niederlage. Zu seinem Übel gewann Pogba auch dann, wenn er so schlecht spielte, dass er seinen Kollegen störte.

Bei Manchester United zu unterschreiben wird ihn automatisch zum einem besseren Spieler machen. Der Gigant im Old Trafford durchquert seine schwierigste Zeit seit Sir Alex sie in einem der 5 größten Klubs der Welt verwandelte und Pogba wird mit Ibrahimovic dafür zuständig sein, sie aus diesem Trott herauszuholen. Das war das Argument, das Jose Mourinho benutzen musste, um ihn letztlich zu verführen. "Wenn du der beste sein willst und nach Madrid oder Barcelona gehst, werden die zwei anderen Giganten das nicht zulassen". Das zeigt, dass die Erfolge und Misserfolge von United die des Paul Pogbas sein werden. Mental wird das eine schwer zu bewältigende Herausforderung sein, aber genau diese ist auch angebracht. Seine Karriere braucht diesen Druck. Vor allem, wenn er mit einem Trainer zusammen arbeiten wird, der ihm genau erklären wird, was er machen muss, um die Premier League zu dominieren.

Mourinho arbeitet auch mit Positionsspiel. Eine taktische Kultur, die vorgibt, wie der Spieler sich bewegen, in welcher relation er mit den Räumen umgehen musst. Mou gibt seinen Spieler eine nur relative Freiheit: er gibt den Startpunkt an, zwei oder drei mögliche Wege und die drei oder vier passenden Entscheidungen. Das in Bezug auf Pogba kann den Unterschied ausmachen. Ein Spieler, dessen größtes praktisches Problem es war, keine konkrete Mission zu haben und demzufolge zu denken, dass er alle übernehmen müsse. Mit Mourinho wird Pogba viele Aufgaben bekommen, aber andere nicht. Diese andere werden ihm sogar verboten sein.

Man muss auch berücksichtigen, zu welchem Wettbewerb er wechselt. Nun in England und nicht in Spanien gelandet, wird Pogba zu einem Mittelfeldspieler, der sich auf Transitionen und ein hohen Spielrhythmus spezialisiert. Also auf einen Fußballer, der fast mit Sicherheit mit dem Fehler verbunden sein wird, im Sinne, dass er im Angriff riskieren und verfehlen wird und von dem eine sehr aktive und physische Arbeit in der Defensive verlangt werden wird. Luis Enrique oder Zidane hätten nicht versucht aus ihm einen Xavi oder Kroos zu schmieden, aber vielleicht einen Iniesta oder Modric, aber das wird nun nicht mehr geschehen. Die Steven Gerrard, Frank Lampard, oder vielleicht Cesc Fabregas werden die Referenzen für seinen Wachstum sein. Dem Hin und Her einen Sinn ergeben, sodass er in eine Richtung so gefährlich und in die andere so aufhaltbar wie möglich ist. Und meiner Meinung nach scheint das leichter unter diesen Regeln den Status zu erreichen, der er sich erwünscht, auch wenn ich ihn als Fan lieber in der spanischen Liga unter Beweis stellen gesehen hätte.

Wie es scheint, wird Pogba neben Carrick oder Schneiderlin Platz nehmen, aber das wird die Zeit zeigen und das was wirklich wichtig ist, sind die Beziehungen, die er mit seinen Kollegen erzeugen kann. Kurzfristig wird die Beziehung mit Ibrahimovic am wichtigsten sein. Zlatan sorgt für einige Fragezeichen in einem System mit Fokus auf das Umschaltspiel bedingt durch seine fehlende Geschwindigkeit und dass er selten wirklich in die Tiefe startet, aber das wäre zu kurz gedacht, wenn man das als nicht kompatibel bezeichnet. Praktisch alle starke Konter haben Pässe nach hinten oder einen Moment Pause, die die Situation klarer macht. Die Gefahr, die Ibra für Mourinho bedeutet ist, dass er einen zu großen Einfluss nimmt und somit den Stil des Projekts bestimmt. Doch Pogba mit seinem Charisma und potenziellen Einfluss kann zum Gegengewicht werden, um das Kollektiv den Mou-Stil unbestreitbar spielen zu lassen. Als Duo kann Ibrahimovic die Unterstüzung sein, die es ihm ermöglicht vorne wie hinten aufzutauchen, ohne irgendwo zu spät anzukommen.

Endlich ist der Zeitpunkt gekommen, den Fußballer Paul Pogba endlich wirklich kennenzulernen. Die Premier League, Manchester United, Jose Mourinho und Zlatan Ibrahimovic, sowie die Steine, die ihm Guardiola, Conte, Wenger, Klopp, Pochettino und Co auf dem Weg legen werden, werden einen angemessenen Rahmen schaffen, damit der franzöische Mittelfeldspieler seine Suche nach seinem Ich gipfelt.
Der Wechsel von Paul Pogba zu United ist toll, weil jemand, der alle Möglichkeiten hat, bei einem Projekt einsteigt, das ihm ermöglicht, wenn der Druck ihm nicht zu viel wird, und vielleicht in ein oder zwei Jahren, aus welchem Holz er geschnitzt ist. Denn so klar ist sein großes Potenzial wie die Entfernung dazu, diesen Woche für Woche darbieten zu können.
 

Max Power

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Nach 8 Saisonen in der Championship kehrten die Eagles vor nunmehr drei Jahren in die Premier League zurück und konnten sich auf Anhieb im Mittelfeld der Liga etablieren. Dementsprechend darf die abgelaufene Saison durchaus als kleine Enttäuschung gesehen werden: nach Platz 10 in der Vorsaison und mit frischem Schwung unter Alan Pardew brach man für Yohan Cabaye den vereinsinternen Transferrekord, um in noch höhere Regionen zu gelangen. Im Herbst klappte das auch ganz gut und nach Ende der Hinrunde lag man gar auf Rang 5, aber mit einer katastrophalen Rückrunde brachte man sich selbst um die Früchte der Arbeit. Gerade einmal elf Pünktchen konnte man in der zweiten Halbserie sammeln (Rang 19 in der Liga), und so wurde es statt einer weiteren Top 10-Platzierung am Ende nur Rang 15, fünf Zähler über dem Strich. In unmittelbarer Abstiegsgefahr war man zwar zu keinem Zeitpunkt, aber da hatte man sich definitiv mehr erwartet. Im FA Cup-Finale hätte man die verkorkste Saison noch retten können, aber Jesse Lingards Tor in der Verlängerung zerstörte alle Träume der Palace-Fans.

Andere Trainer wären für ein solches Frühjahr sicher entlassen worden (siehe Flores in Watford, oder letztes Jahr Allardyce bei West Ham), aber Crystal Palace hält weiter an Pardew fest. Den Kader baut man jedenfalls fleißig um: mit Steve Mandanda kommt ein neuer Torhüter und mit James Tomkins eine weitere IV-Option, und für Andros Townsend hat man den Cabaye-Transferrekord aus dem Vorjahr gebrochen (wobei man einen Großteil der Ablöse durch den Gayle-Abgang gleich wieder zurückbekommen hat). Die Kaderplanungen sind auch alles andere als abgeschlossen: Schlüsselspieler Yannick Bolasie steht vor einem Wechsel zu Everton, dafür wird man den vereinsinternen Transferrekord wohl selbst noch einmal brechen und Christian Benteke aus Liverpool holen. Zudem dürfte Hal Robson-Kanu wohl noch zu den Eagles wechseln.

Zugänge:
Andros Townsend (Newcastle), James Tomkins (West Ham), Steve Mandanda (Marseille)

Abgänge:
Dwight Gayle (Newcastle), Alex McCarthy (Southampton), Brede Hangeland, Marouane Chamakh, Adrian Mariappa, Emmanuel Adebayor

Manager: Alan Pardew
Von Newcastle-Fans einst verschmäht, war die Freude auf beiden Seiten groß, als Alan Pardew vor eineinhalb Jahren bei den Eagles auf der Trainerbank Platz nahm: immerhin hatte Pardew schon in seiner aktiven Karriere bei Palace gekickt und als Trainer einen richtig guten Start dort hingelegt. Die miese Rückrunde hat die Euphorie aber jäh gebremst, und "Pardiola" muss darauf hoffen, dass man einen guten Saisonstart hinlegt und die Abwärtsspirale gestoppt wird - sonst wird es für ihn bald so unangenehm wie in Newcastle.

Player to watch: Andros Townsend
Fette 31 Millionen Euro wurden in diesem Kalenderjahr bereits für den 25-jährigen Flügelflitzer ausgegeben: erst im Januar holte ihn Newcastle für 15,7 Millionen von den Spurs, ein halbes Jahr später überwies Palace praktisch den gleichen Betrag in den Norden. Wirklich rechtfertigen konnte Townsend die Vorschusslorbeeren nur selten - bei Palace wird die Sache noch erschwert, weil Bolasie ja offenbar auf dem Sprung ist und wohl vom neuen Rekordneuzugang sicher erwartet wird, dass er diesen Verlust kompensiert. Ob er dazu auch fähig ist?

Prognose: 12.

Wie auch in den letzten drei Jahren vermute ich die Eagles irgendwo zwischen 10 und 15. Zu mehr wird es sicher nicht reichen, dafür ist die Konkurrenz zu stark. Dem Abstiegskampf sollte man aber durchaus entgehen können.
 

Max Power

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Eigentlich ziemlich doof von mir, die Potters - übrigens wie auch im letzten Jahr - auf die 11 zu setzen. Langsam müsste ich es eigentlich verstanden haben, wie es in Stoke-on-Trent unter Mark Hughes läuft: seit drei Jahren sitzt der Waliser dort mittlerweile auf der Trainerbank, und in allen drei Spielzeiten landete man am Ende auf dem sehr guten 9. Platz. 50, 54 und zuletzt 51 Punkte - die Potters sind ein Muster an Konstanz. Und der "Cold rainy night in Stoke"-Witz ist auch nicht mehr wirklich zeitgemäß, denn unter Hughes entwickelte man eine spielerische Komponente, die man in den ersten PL-Jahren unter Pulis einfach nicht hatte. Irgendwo auch kein Wunder, wenn man sich den Kader mal ansieht: viele Spieler haben schon bei deutlich größeren Vereinen gekickt.

Und trotzdem geht sich hier kein Top 10-Platz aus ... dafür ist die Konkurrenz einfach zu stark, und das Transferfenster in Stoke ist bislang auch etwas mau. Für satte 15 Millionen Euro kommt "The Welsh Xavi" (Copyright Brendan Rodgers) aus Liverpool, dazu hat man mit Ramadan Sobhi ein 19-jähriges Talent aus den Emiraten geholt. Steve Sidwell, schon letztes Jahr an Brighton & Hove verliehen, wechselt nun dauerhaft in die zweite Liga und Peter Odemwingie ist nun endgültig weg. Den einen oder anderen Neuzugang könnte es durchaus noch geben, vor allem im Sturm möchte man noch nachbessern.

Zugänge:
Joe Allen (Liverpool), Ramadan Sobhi (El Ahly)

Abgänge:
Peter Odemwingie

Manager: Mark Hughes
Der 52-jährige Waliser geht mittlerweile in seine 13. Premier League-Saison: in der ewigen PL-Rangliste liegt er damit bereits auf Rang 7, von den aktiven Trainern haben nur Wenger und Moyes mehr Spiele auf dem Buckel. Bei keiner seiner 4 vorherigen Trainerstationen dürfte es für Hughes derart gut gepasst haben wie in Stoke: unter ihm zeigt man ordentlichen Fußball und ist seit Jahren ein Muster an Beständigkeit, und daran dürfte sich auch in der kommenden Saison nichts ändern.

Player to watch: Marko Arnautovic
Das frühere Enfant Terrible ist in Stoke in den letzten Jahren deutlich gereift und zählte in der abgelaufenen Saison zu den absoluten Stützen: 11 Saisontore und 6 Assists steuerte der 27-Jährige bei und empfahl sich damit für größere Aufgaben. Umso größer die Überraschung, als Arnautovic unter anderem ein sehr lukratives Everton-Angebot ausschlug und stattdessen bei den Potters verlängerte. Auch in der kommenden Saison erwartet man sich wieder einiges vom Offensivspieler.

Prognose: 11.

Oder 9., wer weiß. Wäre ja nicht das erste Mal ;)
 
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