Am Wochenende beginnt die 32. Auflage der Premier League und gleichzeitig die insgesamt 125. Erstligasaison Englands. Zeit für einen neuen Thread die Eckdaten:
Meister 22-23: Manchester City
Champions League: FC Arsenal, Manchester United, Newcastle United
Europa League: FC Liverpool, Brighton & Hove Albion, West Ham United
Conference League: Aston Villa
Aufsteiger: FC Burnley, Sheffield United, Luton Town
Absteiger: Leicester City, Leeds United, FC Southampton
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Großer Titelfavorit ist natürlich neuerdings Manchester City. Die Triple-Gewinner können großteils auf die Mannschaft der Vorsaison zurückgreifen, haben aber mit Ilkay Gündogan und Riyad Mahrez auch zwei namhafte Abgänge zu verzeichnen. Dafür hat man sich mit Josko Gvardiol und Mateo Kovacic verstärkt, außerdem baggert man intensiv an Lucas Paqueta. So oder so, es steht außer Frage, dass die Mannschaft von Pep Guardiola auch dieses Jahr wieder das "team to beat" sein wird.
Über weite Strecken sah es letzte Saison so aus, als könnte der FC Arsenal dem himmelblauen Meisterabo einen Strich durch die Rechnungen machen. Im Saisonfinish ging den Gunners dann ein bisschen die Luft aus, aber die Fortschritte unter Mikel Arteta waren dennoch beeindruckend. Dass man sich mit Platz 2 nicht zufriedengeben möchte, zeigt auch der aggressive Transfersommer: mit Declan Rice, Kai Havertz, Jurrien Timber und David Raya hat man sich hochwertig verstärkt und dafür auch ziemlich tief in die Taschen gegriffen. Granit Xhaka hat den Verein verlassen, ansonsten kann Arteta aus dem Vollen schöpfen.
Nach der Chaossaison 21-22 hat sich Manchester United unter Erik ten Hag in der letzten Saison stark verbessert gezeigt und mit Platz 3 einen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Auch hier hat man im Sommer wieder investiert: im Tor hat man David de Gea durch Andre Onana ersetzt, der torarme Angriff wurde durch Rasmus Hojlund verstärkt und fürs Mittelfeld kam Mason Mount neu hinzu. Ob das reicht, um sich in der Tabelle noch weiter nach oben zu orientieren?
Vielleicht ein bisschen früher als erwartet hat sich Newcastle United für die Champions League qualifizieren können. Dass dies nach der Übernahme aus Saudi-Arabien eine Frage der Zeit sein würde, war klar, aber Eddie Howe und seine Truppe haben das Schwächeln der Konkurrenz letzte Saison eiskalt ausgenützt, um sich dieses Ticket jetzt schon zu sichern. Das hilft auch auf dem Transfermarkt, und so hat man die Mannschaft mit Sandro Tonali, Harvey Barnes und Tino Livramento verstärkt. Die Abgänge von Allan Saint-Maximin und Chris Wood helfen in Bezug aufs FFP, sollten sportlich aber zu verkraften sein.
Der FC Liverpool erlebte dagegen ein Down-Jahr: erstmals, seit Jürgen Klopp an der Seitenlinie steht, hat man die Qualifikation für die Champions League verpasst. Der Transfersommer steht ganz im Zeichen des Mittelfelds: Fabinho und Jordan Henderson wurden in die Wüste verkauft (wie auch Roberto Firmino), Naby Keita, James Milner und Alex Oxlade-Chamberlain haben den Verein ablösefrei verlassen. Dafür hat sich Liverpool mit Alexis MacAllister und Dominik Szoboszlai verstärkt, dazu arbeitet man weiter an einer Verpflichtung von Romeo Lavia.
Auf eine turbulente, aber unterm Strich höchst erfolgreiche Saison kann man bei Brighton & Hove Albion zurückblicken. Ein unverhoffter Trainerwechsel während der Saison ist eigentlich selten eine gute Sache, aber im Falle der Seagulls hat man sich nach Graham Potters Abgang zu Chelsea sogar noch steigern können. Unter Roberto de Zerbi präsentierte man meist sehr attraktiven Fußball und es wird spannend zu sehen sein, wie man mit der Doppelbelastung aus PL und EL umgehen wird. Mit Robert Sanchez und Alexis MacAllister hat man zwei Leistungsträger verloren, dafür hat man die Mannschaft mit Bart Verbruggen, Joao Pedro, Igor, Mo Dahoud und James Milner qualitativ und quantitativ verstärkt. Moises Caicedo wird weiter heftig von Chelsea umworben, da ist das letzte Wort noch nicht gesprochen ...
Aston Villa hat die zweitbeste Bilanz der Liga in der Jahrestabelle 2023 ... es ist nicht an den Haaren herbeigezogen, wenn man behauptet, dass sich vielleicht gar ein CL-Platz ausgegangen wäre, wenn man sich schon früher von Steven Gerrard getrennt hätte. Unter Unai Emery zeigte man bärenstarke Leistungen, und damit das auch in der kommenden Saison so ist, hat man sich mit Moussa Diaby, Pau Torres und Youri Tielemans namhaft verstärkt. Die Abgänge werden kaum ins Gewicht fallen und ich denke, man muss auch in der kommenden Saison mit Villa rechnen.
Tottenhams Sommer steht ganz im Zeichen von Harry Kane und seinem möglichen Abgang zu Bayern München. Mit 30 Toren war er letzte Saison die Lebensversicherung der Spurs, ohne ihn würde es ziemlich finster aussehen. Mit Ange Postecoglou gibt es jedenfalls einen (spannenden, wie ich finde) neuen Trainer, und auch in puncto Neuzugängen hat sich einiges getan: James Maddison, Micky van den Ven, Pedro Porro, Guglielmo Vicario und Alejo Veliz kommen neu ins Team, dazu hat man Dejan Kulusevski nun fix verpflichtet. Namhafte Abgänge gibts bislang nicht, aber wenn Kane noch geht ...
Den Einbruch im zweiten Jahr, mit dem viele Aufsteiger zu kämpfen haben, hat man beim FC Brentford nicht erlebt ... im Gegenteil, die Mannschaft von Thomas Frank konnte sich sogar noch deutlich steigern und hat sich mit guten Leistungen den Top 10-Platz am Ende mehr als verdient. Das Moneyball-System hat sich in diesem Sommer für Neuzugänge wie Kevin Schade, Nathan Collins und Mark Flekken entschieden, auf der Gegenseite hat man Mads Bidstrup nach Salzburg verkauft.
Beim FC Fulham war man in den vergangenen Tagen und Wochen vorrangig damit beschäftigt, Lockrufe aus Saudi-Arabien abzuwehren. Was zumindest im Falle von Trainer Marco Silva gelungen ist ... bei Aleksandar Mitrovic ist da die Messe noch nicht gelesen, aber Stand jetzt ist er noch da und laut Silva "voll auf Fulham fokussiert". Na denn. Der Königstransfer ist jedenfalls Innenverteidiger Calvin Bassey, im Sturm hat man Raul Jimenez für den Notfall eines Mitrovic-Abgangs verpflichtet.
Auf den ersten Blick war die letzte Saison bei Crystal Palace business as usual: seit dem Aufstieg 2013 landet man einfach jedes Jahr mit 40-50 Punkten zwischen 10 und 15, darauf kann man fast wetten ... so auch letzte Saison, Platz 11 mit 45 Zählern. Dabei kams aber wieder einmal zu einem Trainerwechsel, und so geht der gefühlt 275 Jahre alte Roy Hodgson in seine gefühlt 27. Amtszeit bei den Eagles. Neu sind bislang nur der 19-jährige Königstransfer Matheus Franca sowie Jefferson Lerma. Transfereinnahmen konnte man bisher keine generieren, selbst die Wilfried Zaha-Ära endete eher still und leise mit einem ablösefreien Wechsel in die Türkei. Michael Olise hat aber wohl eine Ausstiegsklausel, was einige namhafte PL-Klubs auf den Plan gerufen hat.
16 Neuzugänge, über 600 Millionen Euro Transferausgaben, drei verschiedene Trainer ... und am Ende Platz 12. Die erste Saison vom FC Chelsea unter der Regentschaft von Todd Boehly war ein einziges Meme, man kann es nicht anders sagen. Unter Frank Lampard bilanzierte man gegen Saisonende gar wie ein Absteiger. Mit Mauricio Pochettino soll jetzt alles besser werden, dafür wurde auch der Kader mächtig umgekrempelt: Christopher Nkunku, Nicolas Jackson, Axel Disasi, Lesley Ugochukwu, Robert Sanchez und Angelo sind neu, außerdem dürfte der Transfer von Tyler Adams bald offiziell werden. Dafür hat man sich von Kai Havertz, Mason Mount, Mateo Kovacic, Christian Pulisic, Kalidou Koulibaly, Edouard Mendy, N'Golo Kante und einigen anderen getrennt. In puncto Neuzugängen wird sich noch mehr tun, für Moises Caicedo hat man schon knapp 100 Millionen Euro geboten und nun ist man auch noch in den Poker für Romeo Lavia eingestiegen ...
Einen wahren Seuchensommer erlebte man bei Wolverhampton Wanderers. Die Wolves müssen aus FFP-Gründen einen harten Sparkurs fahren, und so hat man mit Ruben Neves und Nathan Collins auch zwei Abgänge zu vermelden, die richtig weh tun werden. Wirkliche Neuzugänge gibts mit Ausnahme von Matt Doherty bislang nicht, und kurz vor Saisonbeginn hat man sich nun auch noch von Trainer Julen Lopetegui getrennt. Gary O'Neil übernimmt.
West Ham United steckte mit David Moyes lange im Abstiegskampf, aber die Saison hatte mit dem Conference League-Triumph dann ein echtes Happy End. War auch für Declan Rice ein schöner Abschied - und ein Geldregen für die Hammers, die zudem noch Gianluca Scamacca und Nikola Vlasic für gutes Geld nach Italien verkauft haben. Dafür hat man sich mit Edson Alvarez verstärkt, dazu stehen Harry Maguire und James Ward-Prowse schon ante portas. Ob das für eine sorgenfreie Saison reicht? Zumal Lucas Paqueta noch heftig von Man City umworben wird ...
Beim AFC Bournemouth ist das große Ziel Klassenerhalt geglückt, nachdem man Scott Parker früh in der Saison durch Gary O'Neil ersetzte ... und trotzdem hat man sich in diesem Sommer von ihm getrennt. Neu an der Seitenlinie ist mit Andoni Iraola eine sehr spannende Personalie. Er findet eine ziemlich junge Mannschaft vor, hat man in diesem Sommer doch auch tief in die Tasche für jüngere Spieler gegriffen: die Teenager Alex Scott und Milos Kerkez haben zusammen knapp 40 Millionen Euro gekostet, dazu hat man noch über 50 Millionen Euro für Hamed Junior Traore, Justin Kluivert und Romain Faivre investiert. Bin sehr gespannt, wie es den Cherries da gehen wird.
Im Gegensatz zu vielen anderen Teams hat Nottingham Forest im Abstiegskampf dem langjährigen Cheftrainer Steve Cooper vertraut, und dieser hat sich dann auch mit dem Klassenerhalt revanchieren können. Nach dem wilden Transfersommer 2022 mit über zwanzig Neuzugängen ists diesmal ein bisschen ruhiger abgegangen, aber Cooper darf sich trotzdem über ein paar Neuzugänge freuen: Anthony Elanga, Chris Wood und Torhüter Matt Turner sind neu im Team.
Nur knapp konnte der FC Everton das Abstiegsgespenst noch abwimmeln ... auch, weil mit Sean Dyche ein erfahrener Feuerwehrmann geholt wurde. Dass man mittlerweile deutlich kleinere Brötchen backen muss als in Moshad Fashiris Anfangszeit zeigt auch die Transferpolitik bislang: mit Villareal-Leihgabe Arnaud Danjuma und Routinier Ashley Young gibt es bislang nur zwei Neuzugänge. Mit PSG verhandelt man aktuell noch über einen Transfer von Hugo Ekitike.
Den sofortigen Wiederaufstieg schaffte man beim FC Burnley mit mehreren fetten Ausrufezeichen: satte 101 Punkte hatte das Team von Vincent Kompany am Ende auf dem Konto, und die Planungen für die PL-Rückkehr konnten dementsprechend früh beginnen. Den Wiederaufstieg lässt man sich auch etwas kosten: für Neuzugänge wie Zeki Amdouni, Sander Berge, Jordan Beyer, James Trafford, Dara O'Shea und Nathan Redmondhat man bereits über 75 Millionen Euro investiert. Aaron Ramsey und Wilson Odobert dürften ebenfalls noch kommen.
Mit dem direkten Wiederaufstieg hat es bei Sheffield United nicht ganz geklappt, aber im zweiten Anlauf hat man die PL-Rückkehr nun unter Dach und Fach bringen können. An der Seitenlinie steht immer noch Paul Heckingbottom, der das Team vor dem Abstieg schon interimistisch betreut hatte und nach dem Abstieg fix befördert wurde. Für PL-Aufsteiger sehr ungewöhnlich: die Transferbilanz weist aktuell ein Plus auf, nachdem man Sander Berge und Iliman Ndiaye verkauft hat. Neu im Team sind bislang Vini Souza, Auston Trusty, Benie Traore und Anis Slimane.
Und schließlich Luton Town, das im glänzenden PL-Zirkus so erfrischend deplatziert wirkt. Das erste Heimspiel musste schon verschoben werden, weil das kleine Kenilworth Road Stadium erst einmal PL-tauglich gemacht werden muss. Alles andere als der sofortige Wiederabstieg wäre eine faustdicke Überraschung, aber ich würde das sehr feiern die Mannschaft von Rob Edwards hat auf dem Transfermarkt jedenfalls ein bisschen Hilfe bekommen: unter anderem hat man sich mit Ryan Giles, Tahith Chong, Ross Barkley, Mads Andersen und Marvelous Nakamba verstärkt.
Meister 22-23: Manchester City
Champions League: FC Arsenal, Manchester United, Newcastle United
Europa League: FC Liverpool, Brighton & Hove Albion, West Ham United
Conference League: Aston Villa
Aufsteiger: FC Burnley, Sheffield United, Luton Town
Absteiger: Leicester City, Leeds United, FC Southampton
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Großer Titelfavorit ist natürlich neuerdings Manchester City. Die Triple-Gewinner können großteils auf die Mannschaft der Vorsaison zurückgreifen, haben aber mit Ilkay Gündogan und Riyad Mahrez auch zwei namhafte Abgänge zu verzeichnen. Dafür hat man sich mit Josko Gvardiol und Mateo Kovacic verstärkt, außerdem baggert man intensiv an Lucas Paqueta. So oder so, es steht außer Frage, dass die Mannschaft von Pep Guardiola auch dieses Jahr wieder das "team to beat" sein wird.
Über weite Strecken sah es letzte Saison so aus, als könnte der FC Arsenal dem himmelblauen Meisterabo einen Strich durch die Rechnungen machen. Im Saisonfinish ging den Gunners dann ein bisschen die Luft aus, aber die Fortschritte unter Mikel Arteta waren dennoch beeindruckend. Dass man sich mit Platz 2 nicht zufriedengeben möchte, zeigt auch der aggressive Transfersommer: mit Declan Rice, Kai Havertz, Jurrien Timber und David Raya hat man sich hochwertig verstärkt und dafür auch ziemlich tief in die Taschen gegriffen. Granit Xhaka hat den Verein verlassen, ansonsten kann Arteta aus dem Vollen schöpfen.
Nach der Chaossaison 21-22 hat sich Manchester United unter Erik ten Hag in der letzten Saison stark verbessert gezeigt und mit Platz 3 einen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Auch hier hat man im Sommer wieder investiert: im Tor hat man David de Gea durch Andre Onana ersetzt, der torarme Angriff wurde durch Rasmus Hojlund verstärkt und fürs Mittelfeld kam Mason Mount neu hinzu. Ob das reicht, um sich in der Tabelle noch weiter nach oben zu orientieren?
Vielleicht ein bisschen früher als erwartet hat sich Newcastle United für die Champions League qualifizieren können. Dass dies nach der Übernahme aus Saudi-Arabien eine Frage der Zeit sein würde, war klar, aber Eddie Howe und seine Truppe haben das Schwächeln der Konkurrenz letzte Saison eiskalt ausgenützt, um sich dieses Ticket jetzt schon zu sichern. Das hilft auch auf dem Transfermarkt, und so hat man die Mannschaft mit Sandro Tonali, Harvey Barnes und Tino Livramento verstärkt. Die Abgänge von Allan Saint-Maximin und Chris Wood helfen in Bezug aufs FFP, sollten sportlich aber zu verkraften sein.
Der FC Liverpool erlebte dagegen ein Down-Jahr: erstmals, seit Jürgen Klopp an der Seitenlinie steht, hat man die Qualifikation für die Champions League verpasst. Der Transfersommer steht ganz im Zeichen des Mittelfelds: Fabinho und Jordan Henderson wurden in die Wüste verkauft (wie auch Roberto Firmino), Naby Keita, James Milner und Alex Oxlade-Chamberlain haben den Verein ablösefrei verlassen. Dafür hat sich Liverpool mit Alexis MacAllister und Dominik Szoboszlai verstärkt, dazu arbeitet man weiter an einer Verpflichtung von Romeo Lavia.
Auf eine turbulente, aber unterm Strich höchst erfolgreiche Saison kann man bei Brighton & Hove Albion zurückblicken. Ein unverhoffter Trainerwechsel während der Saison ist eigentlich selten eine gute Sache, aber im Falle der Seagulls hat man sich nach Graham Potters Abgang zu Chelsea sogar noch steigern können. Unter Roberto de Zerbi präsentierte man meist sehr attraktiven Fußball und es wird spannend zu sehen sein, wie man mit der Doppelbelastung aus PL und EL umgehen wird. Mit Robert Sanchez und Alexis MacAllister hat man zwei Leistungsträger verloren, dafür hat man die Mannschaft mit Bart Verbruggen, Joao Pedro, Igor, Mo Dahoud und James Milner qualitativ und quantitativ verstärkt. Moises Caicedo wird weiter heftig von Chelsea umworben, da ist das letzte Wort noch nicht gesprochen ...
Aston Villa hat die zweitbeste Bilanz der Liga in der Jahrestabelle 2023 ... es ist nicht an den Haaren herbeigezogen, wenn man behauptet, dass sich vielleicht gar ein CL-Platz ausgegangen wäre, wenn man sich schon früher von Steven Gerrard getrennt hätte. Unter Unai Emery zeigte man bärenstarke Leistungen, und damit das auch in der kommenden Saison so ist, hat man sich mit Moussa Diaby, Pau Torres und Youri Tielemans namhaft verstärkt. Die Abgänge werden kaum ins Gewicht fallen und ich denke, man muss auch in der kommenden Saison mit Villa rechnen.
Tottenhams Sommer steht ganz im Zeichen von Harry Kane und seinem möglichen Abgang zu Bayern München. Mit 30 Toren war er letzte Saison die Lebensversicherung der Spurs, ohne ihn würde es ziemlich finster aussehen. Mit Ange Postecoglou gibt es jedenfalls einen (spannenden, wie ich finde) neuen Trainer, und auch in puncto Neuzugängen hat sich einiges getan: James Maddison, Micky van den Ven, Pedro Porro, Guglielmo Vicario und Alejo Veliz kommen neu ins Team, dazu hat man Dejan Kulusevski nun fix verpflichtet. Namhafte Abgänge gibts bislang nicht, aber wenn Kane noch geht ...
Den Einbruch im zweiten Jahr, mit dem viele Aufsteiger zu kämpfen haben, hat man beim FC Brentford nicht erlebt ... im Gegenteil, die Mannschaft von Thomas Frank konnte sich sogar noch deutlich steigern und hat sich mit guten Leistungen den Top 10-Platz am Ende mehr als verdient. Das Moneyball-System hat sich in diesem Sommer für Neuzugänge wie Kevin Schade, Nathan Collins und Mark Flekken entschieden, auf der Gegenseite hat man Mads Bidstrup nach Salzburg verkauft.
Beim FC Fulham war man in den vergangenen Tagen und Wochen vorrangig damit beschäftigt, Lockrufe aus Saudi-Arabien abzuwehren. Was zumindest im Falle von Trainer Marco Silva gelungen ist ... bei Aleksandar Mitrovic ist da die Messe noch nicht gelesen, aber Stand jetzt ist er noch da und laut Silva "voll auf Fulham fokussiert". Na denn. Der Königstransfer ist jedenfalls Innenverteidiger Calvin Bassey, im Sturm hat man Raul Jimenez für den Notfall eines Mitrovic-Abgangs verpflichtet.
Auf den ersten Blick war die letzte Saison bei Crystal Palace business as usual: seit dem Aufstieg 2013 landet man einfach jedes Jahr mit 40-50 Punkten zwischen 10 und 15, darauf kann man fast wetten ... so auch letzte Saison, Platz 11 mit 45 Zählern. Dabei kams aber wieder einmal zu einem Trainerwechsel, und so geht der gefühlt 275 Jahre alte Roy Hodgson in seine gefühlt 27. Amtszeit bei den Eagles. Neu sind bislang nur der 19-jährige Königstransfer Matheus Franca sowie Jefferson Lerma. Transfereinnahmen konnte man bisher keine generieren, selbst die Wilfried Zaha-Ära endete eher still und leise mit einem ablösefreien Wechsel in die Türkei. Michael Olise hat aber wohl eine Ausstiegsklausel, was einige namhafte PL-Klubs auf den Plan gerufen hat.
16 Neuzugänge, über 600 Millionen Euro Transferausgaben, drei verschiedene Trainer ... und am Ende Platz 12. Die erste Saison vom FC Chelsea unter der Regentschaft von Todd Boehly war ein einziges Meme, man kann es nicht anders sagen. Unter Frank Lampard bilanzierte man gegen Saisonende gar wie ein Absteiger. Mit Mauricio Pochettino soll jetzt alles besser werden, dafür wurde auch der Kader mächtig umgekrempelt: Christopher Nkunku, Nicolas Jackson, Axel Disasi, Lesley Ugochukwu, Robert Sanchez und Angelo sind neu, außerdem dürfte der Transfer von Tyler Adams bald offiziell werden. Dafür hat man sich von Kai Havertz, Mason Mount, Mateo Kovacic, Christian Pulisic, Kalidou Koulibaly, Edouard Mendy, N'Golo Kante und einigen anderen getrennt. In puncto Neuzugängen wird sich noch mehr tun, für Moises Caicedo hat man schon knapp 100 Millionen Euro geboten und nun ist man auch noch in den Poker für Romeo Lavia eingestiegen ...
Einen wahren Seuchensommer erlebte man bei Wolverhampton Wanderers. Die Wolves müssen aus FFP-Gründen einen harten Sparkurs fahren, und so hat man mit Ruben Neves und Nathan Collins auch zwei Abgänge zu vermelden, die richtig weh tun werden. Wirkliche Neuzugänge gibts mit Ausnahme von Matt Doherty bislang nicht, und kurz vor Saisonbeginn hat man sich nun auch noch von Trainer Julen Lopetegui getrennt. Gary O'Neil übernimmt.
West Ham United steckte mit David Moyes lange im Abstiegskampf, aber die Saison hatte mit dem Conference League-Triumph dann ein echtes Happy End. War auch für Declan Rice ein schöner Abschied - und ein Geldregen für die Hammers, die zudem noch Gianluca Scamacca und Nikola Vlasic für gutes Geld nach Italien verkauft haben. Dafür hat man sich mit Edson Alvarez verstärkt, dazu stehen Harry Maguire und James Ward-Prowse schon ante portas. Ob das für eine sorgenfreie Saison reicht? Zumal Lucas Paqueta noch heftig von Man City umworben wird ...
Beim AFC Bournemouth ist das große Ziel Klassenerhalt geglückt, nachdem man Scott Parker früh in der Saison durch Gary O'Neil ersetzte ... und trotzdem hat man sich in diesem Sommer von ihm getrennt. Neu an der Seitenlinie ist mit Andoni Iraola eine sehr spannende Personalie. Er findet eine ziemlich junge Mannschaft vor, hat man in diesem Sommer doch auch tief in die Tasche für jüngere Spieler gegriffen: die Teenager Alex Scott und Milos Kerkez haben zusammen knapp 40 Millionen Euro gekostet, dazu hat man noch über 50 Millionen Euro für Hamed Junior Traore, Justin Kluivert und Romain Faivre investiert. Bin sehr gespannt, wie es den Cherries da gehen wird.
Im Gegensatz zu vielen anderen Teams hat Nottingham Forest im Abstiegskampf dem langjährigen Cheftrainer Steve Cooper vertraut, und dieser hat sich dann auch mit dem Klassenerhalt revanchieren können. Nach dem wilden Transfersommer 2022 mit über zwanzig Neuzugängen ists diesmal ein bisschen ruhiger abgegangen, aber Cooper darf sich trotzdem über ein paar Neuzugänge freuen: Anthony Elanga, Chris Wood und Torhüter Matt Turner sind neu im Team.
Nur knapp konnte der FC Everton das Abstiegsgespenst noch abwimmeln ... auch, weil mit Sean Dyche ein erfahrener Feuerwehrmann geholt wurde. Dass man mittlerweile deutlich kleinere Brötchen backen muss als in Moshad Fashiris Anfangszeit zeigt auch die Transferpolitik bislang: mit Villareal-Leihgabe Arnaud Danjuma und Routinier Ashley Young gibt es bislang nur zwei Neuzugänge. Mit PSG verhandelt man aktuell noch über einen Transfer von Hugo Ekitike.
Den sofortigen Wiederaufstieg schaffte man beim FC Burnley mit mehreren fetten Ausrufezeichen: satte 101 Punkte hatte das Team von Vincent Kompany am Ende auf dem Konto, und die Planungen für die PL-Rückkehr konnten dementsprechend früh beginnen. Den Wiederaufstieg lässt man sich auch etwas kosten: für Neuzugänge wie Zeki Amdouni, Sander Berge, Jordan Beyer, James Trafford, Dara O'Shea und Nathan Redmondhat man bereits über 75 Millionen Euro investiert. Aaron Ramsey und Wilson Odobert dürften ebenfalls noch kommen.
Mit dem direkten Wiederaufstieg hat es bei Sheffield United nicht ganz geklappt, aber im zweiten Anlauf hat man die PL-Rückkehr nun unter Dach und Fach bringen können. An der Seitenlinie steht immer noch Paul Heckingbottom, der das Team vor dem Abstieg schon interimistisch betreut hatte und nach dem Abstieg fix befördert wurde. Für PL-Aufsteiger sehr ungewöhnlich: die Transferbilanz weist aktuell ein Plus auf, nachdem man Sander Berge und Iliman Ndiaye verkauft hat. Neu im Team sind bislang Vini Souza, Auston Trusty, Benie Traore und Anis Slimane.
Und schließlich Luton Town, das im glänzenden PL-Zirkus so erfrischend deplatziert wirkt. Das erste Heimspiel musste schon verschoben werden, weil das kleine Kenilworth Road Stadium erst einmal PL-tauglich gemacht werden muss. Alles andere als der sofortige Wiederabstieg wäre eine faustdicke Überraschung, aber ich würde das sehr feiern die Mannschaft von Rob Edwards hat auf dem Transfermarkt jedenfalls ein bisschen Hilfe bekommen: unter anderem hat man sich mit Ryan Giles, Tahith Chong, Ross Barkley, Mads Andersen und Marvelous Nakamba verstärkt.