Hab ja vor einigen Tagen versprochen bisschen was zu Arsenal zu schreiben. Weiss nicht ob ich jetzt alles hier reinkriege, aber vielleicht verstehen mich ein paar dann besser. Mag für den einen oder anderen schräg sein, dass ich als Kroate/Schweizer Fan eines englischen Vereins bin. ist aber nun mal so. Ich habe eigentlich seit Ewigkeiten eine Schwäche für den englischen Fussball, swohl NM, wie auch Arsenal. Woher das genau kommt weiss ich auch nicht mehr so genau. Die englische NM kommt für mich gleich nach der kroatischen und schweizer, Arsenal ist mittlerweile fast notwendig geworden für mich, da mein kroatischer und schweizer Verein nicht mehr so oft in der CL vertretetn sind. So kann ich aber CL-Fussball geniessen, ohne dass die Emotionen völlig fehlen. Und das ist etwas, was mir besonders wichtig ist im Fussball. Die Emotionen. Wer meine Beiträge über CL, 5+6 etc. kennt, weiss dass ich eher vom Typ "Fussballromantiker + Nostalgiker" bin.
Und ja, jeder der Fan eines Vereins ist, weiss dass man sich den Verein nicht aussucht, sondern dass der Verein einen findet, dass man eine besondere Beziehung zum Verein kriegt und unterschiedliche Faktoren die Sympathie oder nennen wir es sogar Liebe zu einem Verein fördern können.
Bei Arsenal waren es für mich einige Spieler. In erster Linie natürlich die Engländer, die ja auch für die englische NM, die ich ja auch mag spielen durften. Seaman, Adams, Wright,...das waren die Spieler die ich ganz besonders mochte, weil sie ja auf eine Art die Spieler "meines Vereins in meiner NM" waren (ich weiss, klingt schräg, da ich kein Engländer bin, aber zu Arsenal gehört nun mal die englische NM, da sie ein englischer Verein sind). Im Laufe der Jahre lernte ich aber auch die vielen Legionäre, die über Jahre hinweg Arsenal treu blieben schätzen. Bergkamp, Ljungberg, Henry,...das waren super Spieler. In der Meisterschaft jagte man oft ManU hinterher, konnte aber alle paar Jahre mal vorbeiziehen und Meister werden. Die Messlatte und Ansprüche waren also hoch. Gerade auch, als man das CL Finale erreichte vor ein paar Jahren.
Nun ist es so, dass man als Fan unter gewissen Umständen auch bereit ist Erfolgseinbussen in Kauf zu nehmen. Oder zumindest ich. Beispielsweise Athletic Bilbao. Die Kerle spielen nur mit Basken in Team, sind trotzdem aber der einzige Verein in Spanien neben Real und Barca der nie abgestiegen ist und so sogar mal die CL erreichen konnte. Davor habe ich ne Menge Respekt. So etwas gibt einem verein dann auch ein gewisses Flair. Als erweiterte Variante davon könnte man Barca nehmen,a ber das ist ein besonderes Beispiel. Dort stimmt echt alles, Flair, Erfolg, Sympathie, schöner Fussball, die haben irgendwie alles.
Mit der Zeit ging mir das bei Arsenal irgendwie alles verloren. Das gewisse Flair begann zu fehlen. Im heutigen Fussball stören mich einige Sachen und ich weiss, dass ich da nicht alleine stehe. Dazu gehört auch das Söldnertum. Dass Arsenal bei genauerem Betrachten nicht viele Söldner hat, das ist so. Aber auf den ersten Blick erscheint es schon komisch, wenn so wenige bis keine Engländer im Kader sind. Man mag sich ja an das Raunen unter den Fussballfans erinnern, als Cottbus ohne Deutsche auflief. Gerade wenn man betrachtet, dass Teams wie Chelsea oder City, die ja als zusammengekaufte Teams gelten, weit mehr Engländer, teilweise auch Eigengewächse wie Terry, aufweisen können. Gab ja mal die Aussage, weiss nicht mehr von wem über ManU, dass sie der einzige englische Vertreter in der CL wärem. Liverpool wäre Spanien (damals noch mit Xabi Alonso, Arbeloa, Torres, Reina, Riera...) und Arsenal Frankreich. Insofern finde ich es ein wenig schade wie sich Arsenal entwickelt hat. Es ist schön, dass der Verein so einen guten Fussball spielt, aber auch schade, dass man anderen Vereinen hinterherhinkt, was Erfolg angeht. Es ist für mich halt ein bisschen schade, dass sowohl die Erfolge, wie auch dieser gewisse Flair nicht mehr in dieses Ausmass vorhanden sind, wie früher. Fan bleibe ich trotzdem, aber ein bitterer Nachgeschmack ist da. Und der wird nicht kleiner, wenn man beispielsweise ein 4-0 aus der Hand gibt. So etwas hat auch viel mit Einstellung zu tun. Die vermisse ich oft bei ausl. Spielern. Vielleicht tue ich vielen unrecht, aber ich denke es ist schweiriger als Legionär so eine Bindung zu entwickeln, wie als Einheimischer. Ich nehme mal Xavi als Beispiel. Der ist ja Katalane. Ich kann mir gut vorstellen, dass bei dem schon Vater un Grossvater Barcafans waren, er als kleiner Junge auch schon und dass er auch viele Spiele gegen Real gesehen hat, vielleicht auch eine bittere Niederlage die ihn zu Tränen rührte. Wenn der dann gegen Real auf dem Platz steht, dann hat der ne ganz andere Einstellung, als einer, der z.B. frisch aus Brasilien zu Barca kam. Und das ist etwas, was ich ein wenig bei Arsenal vermisse. Und die Tatsache, dass beispielsweise bei Barca so Sachen funktionieren, weckt in mir die Hoffnung, dass so etwas im heutigen Fussball nicht völlig unmöglich geworden ist.