Mancher Vergleich hinkt, was damit zu tun hat, dass im Zeichen der Globalität und der Vereinfachung von musikalischen Ergüssen immer schneller Marionetten auf den Markt geworfen und wieder vergessen werden können.
Michael Jackson hat schon mal ca. 20 Jahre Nachteil gegenüber den Beatles, die wiederum fast 10 gegen Elvis usw.
Und der heutige Superstar (wer ist das überhaupt?) ist 25 Jahre später dran als Michael Jackson und muss sich mit Tausenden Aufmerksamkeitsschreiern samt uneingeschränkten Veröffentlichungsgrenzen balgen.
Natürlich führt sämtliche Musik immer wieder auf die alten Meister, wie Bach, Mozart, Beethoven zurück und auch die Beatles bezogen sich auf Elvis, Chuck Berry und Larry Williams, und die wiederum auf alte Country und Gospel-Künstler. Nicht zu vergessen die alten Jazzer und Crooner, mit dekadenhaftem Erfolg und Epigonen.
Der Zeit- und Aufmerksamkeitsfaktor ist heute viel geringer, so was wie einen unbestrittenen "the Greatest" über 10 Jahre hinweg ist doch heute fast nicht mehr drin.
Für Michael Jackson wird man vielleicht rückblickend, etwas weniger berauscht und neutraler, anerkennen, dass er mega-erfolgreich war und dadurch Blaupause für späteren dance-orientierten R'n'B - Charterfolg.
Einer Richtung, in der eigenes musikalisches Handwerkszeug weniger vonnöten war, sondern eher die Interpretationsfähigkeit der gerade hippesten Produktionstechnik, inclusive des Gesangs und der Choreographie.
Dafür stand er Pate, war 'ne Zeitlang die Referenzgröße dafür - aber bediente eben (auch zeitbedingt durch die innzwischen größere Aufsplitterung in Genres im Vergleich zu 20 Jahren davor) nur diesen Konsument und Fan.
Während die Beatles seinerzeit weltumspannend alle in den Bann zogen und beinahe über eine Dekade hinweg die Trends bestimmten, mitsamt sämtlichen späteren Gitarren/Songwriting-Revivals, die einfach nicht totzukriegen sind.