So weit ich das beurteilen kann, ist kaum jemand wirklich scharf darauf, unsere Alemannia in der Landesliga oder noch tiefer spielen zu sehen. Es gilt nach wie vor die Position, auf die sich die Fan-IG bereits vor Monaten festgelegt hat und die auch im von IG-Mitgliedern, Ultras und Normalos unterstützten Mitgliederantrag für die vergangene Alemannia-JHV vertreten worden ist. Ich fasse nochmals kurz zusammen:
- Investoreneinstieg mit bis zu 49,9 Prozent Anteilsverkauf "Ja, wenn die Konditionen und Rahmenbedingungen akzeptabel sind".
- Verkauf von weiteren 30,1 Prozent der Anteile nach dem Wegfall von 50+1 "Ja, wenn die Mitglieder diesen Schritt nach dem Wegfall von 50+1 in einer weiteren Abstimmung befürworten".
- Verkauf von 49,9 Prozent plus bereits jetzt garantierte einseitige Option auf weitere 30,1 Prozent ohne weitere Abstimmung "Nein, weil dies kein Investoreneinstieg, sondern faktisch der unwiderrufliche Totalausverkauf der GmbH und eine Entmündigung der künftigen Mitglieder wäre".
- Energischer Fan-Widerstand gegen alle Versuche, diesen unwiderruflichen Totalausverkauf zu realisieren.
Soweit ich mich erinnere, hast du selbst diese Linie bis vor kurzem mitgetragen und dich mit derselben Vehemenz, mit der du jetzt gegen die Investorengegner keilst, gegen die 80-Prozent-Option votiert. Deshalb verstehe ich nicht, weshalb du jetzt permanent Fronten aufbaust, die eigentlich gar nicht existieren. Oder bist du inzwischen doch für den Totalausverkauf?
Ich finde, die oben dargelegte Grundposition zeugt durchaus von großer Kompromissbereitschaft. Das ist keineswegs die sture Neinsager-Position, die du den Investorengegnern hier immer wieder unterstellst. Aber wo ist die Kompromissbereitschaft der Investorenseite? Die oben dargelegte IG-Position wurde schon formuliert, bevor kürzlich das Investorenangebot vorgestellt wurde. Nun liegt das Angebot vor, und wir müssen erkennen:
- Die Investoren beharren anscheinend hartnäckig auf der 80-Prozent-Option.
- Der Preis für diese Option ist von acht auf 3,6 Millionen Euro gefallen.
- Obwohl völlig offen ist, wann 50+1 fällt und welchen Marktwert die Anteile dann haben werden, soll es bei nur 3,6 Millionen Euro bleiben.
- Ob sie diese Option überhaupt ziehen oder ob sie einfach den Geldhahn zudrehen, wenn der erhoffte Erfolg in den nächsten vier Jahren nicht eintritt, bleibt den Investoren überlassen. Ebenso das Recht, ihre Anteile nach Belieben weiterzuverkaufen
- Es bleibt für die 49,9 Prozent bei nur vier Millionen Euro über vier Jahre
- Der e.V. soll für sein Fußball-Herzstück nur 100.000 Euro bekommen
- Das Investorenangebot beinhaltet eine Reihe von Nebenforderungen, die von GmbH-Seite her entweder kaum erfüllbar sind (Stadionmietvertrag, Steuererlass) oder aber kaum akzeptabel sind (Einstimmigkeit in allen Gremien).
Dies ist der Stand der Dinge. Und in Reaktion auf genau dieses Investorenangebot sagt nun ein Teil der organisierten Fans: Ehe wir diesem Angebot zustimmen, gehen wir lieber in die Landesliga. Dass du uns nun immer und immer wieder unterstellst, strikt gegen jegliche Investorenlösung zu sein und die Alemannia ohne Rücksicht auf die angebliche schweigende Mehrheit der Fans und Mitglieder in die Versenkung führen zu wollen, ist unfair und entspricht nachweislich absolut nicht dem, was die IG öffentlich dargestellt hat.