Ist eine zweigleisige 3. Liga wirklich soviel unattraktiver für die Zuschauer? Koch meinte ja die dritte Liga würde sich kaum rechnen.
Ja, damit verwässerst du wieder alles. Das Niveau, die Attraktivität für Sponsoren/TV. Die eingleisige Dritte ist schon die richtige Entscheidung, es hakt einfach darunter. Auch ist der Qualitätsunterschied zwischen 2 und 3 noch relativ überschaubar und sowas ist auch sehr wichtig.
Von 18-18-20 Clubs fächerst du aber auf einmal auf rund 90 (in den RL) auf und du mischt auf einmal Dutzende Vereine, die unter Profibedingungen arbeiten mit Dutzenden Feierabendvereinen. Und damit 40-50 Feierabendvereine nach oben absolut ambitionslos (Drittligalizenzen werden nichtmal beantragt) Regionalliga flemmen können setzt du 30-40 semi-/vollprofessionellen Vereinen diese verwässerten Ligen und dämliche Aufstiegsregelung vor. Wenn du regelmäßig Regionalligen hast, wo vielleicht 4-5 Teams überhaupt eine Lizenz für die höhere Liga beantragen, dann weißt du normal dass dein ganzes System für den Popo ist und du eine Micky Maus-Liga hast. Diese ganze RL-Reform war kompletter Dünnpfiff mit Ansage, da hätte man sich nur fünf Minuten mal ins Thema Varianz einlesen müssen.
Dazu sagt Koch immer von wegen die RL ist halt die erste Amateurliga und von daher müßten die "großen Clubs" damit leben, aber das ist halt auch ein schwachsinniger Ansatz. Es gibt mittlerweile in Deutschland deutlich mehr Clubs die professionell arbeiten als du in den ersten drei Ligen untergebracht kriegst (und es wurden auch in den letzten 10 Jahren deutlich mehr, siehe zB Dosen/Heidenheim/Viktoria/Aspach etc). Wie gesagt, grob 30 zuviel. Und denen muß jetzt gezielt der passende Unterbau geboten werden und zwar nicht mehr diese Verwässerung und eine klare Aufstiegsregelung. Also zwei Regionalligen Nord/Süd, wo sogar Platz 2 noch relevant ist und die von den Teilnehmern schon deutlich attraktiver sind. Und der Übergang zwischen Amateur/Profibereich ist nicht mehr komplett in der RL verwässert, sondern zwischen Oberliga und den beiden RL ziemlich deutlich gezogen.
Bayern/Südwest müßten ja nichtmal die Ligenstrukturen verändern, weil sie zusammen fünf Oberligen haben. Eine gemeinsame 20er RL mit fünf Absteigern und die Oberliga-Meister steigen direkt auf. Im Norden wäre das etwas komplizierter, da müßten OLs zusammengelegt werden oder die ganz kleinen (HH/Bremen ect) einen Aufsteiger ausspielen.
Aber es wäre SO unglaublich einfach eine gute Lösung einzuführen. Aber Koch/Bayern ziehen da halt komplett ihr Ding durch, weil sie ihre ambitionslosen Dorfvereine Regionalliga bieten wollen und weil es für die paar großen Vereine in der Relegation ja bislang überdurchschnittlich gut lief.
Bin echt mal gespannt was diesen Sommer so aus der RL West und Südwest kommt, da ist die Kacke so unglaublich am dampfen. Der Elversberg-Typ hatte das so auch direkt nach der Niederlage gesagt und eine eingleisige oder zweigleisige RL gefordert, auch in Hinsicht dass da Profitum auf Amateurstatus trifft.