Ringlife vs. Rafael Bejaran | Milan Prat vs. Slawa Spomer | 14.10.2023 in der Rudolf Weber Arena, Oberhausen | Bild+


MGM-GRAND

Bankspieler
Beiträge
5.854
Punkte
113
Ort
Las Vegas

Deontay

Supermoderator
Teammitglied
Beiträge
54.192
Punkte
113
Naja sportlich wertvoll halte ich es nicht dann....

Ich weiß du siehst es halt anders, aber mich haut die Karte halt nicht vom Hocker.

Der Card mangelt es an 4-5 Schwergewichtskrachern, ich weiß :clowns:

Man sollte so einen Eliminator nicht unterschätzen. Deutschland ist übrigens auch nicht in der Position... dies zu tun. Wir haben hier weder WM-Kämpfe noch Eliminator oder gar Europameisterschaften im Normalfall. Ausnahmen bestätigen die Regel wie nun das Wuppertal-Event und Kabayel - aber abseits dieser beiden Events, was haben wir in dieser Richtung zu bieten?

Eliminator hatten wir das Erding-Event mit Scull vs. Shvedenko. Und mehr fällt mir ehrlich gesagt nicht ein. Bösel hat gegen Ramirez einen Eliminator bestritten, Eifert gegen Pascal und Harutyunyan gegen Martin- das war aber alles auswärts. Bei Europameisterschaften dasselbe. Cukur hat neulich in Frankreich gekämpft, Baraou sollte in Frankreich ebenfalls kämpfen. Ich kann ja mal die letzten Europameisterschaften in Deutschland heraussuchen.

Cruisergewicht: 2012 Alekseev vs. Arslan
Halbschwergewicht: 2019 Bösel vs. Shala
Supermittelgewicht: 2019 Härtel vs. Krasniqi
Mittelgewicht: 2011 Proska vs. Sylvester
Superweltergewicht: 2014 Culcay vs. Merroudj
Weltergewicht: 2005 Urkal vs. Nesterenko
Superleichtgewicht: 2003 Urkal vs. Bienias
Leichtgewicht: 1988 Weller vs. Maillot

In den höheren Gewichtsklassen hatten wir 2019 noch herum Titelträger, aber das ist ja auch schon 4 Jahre wieder her. Das ist wirklich nichts Alltägliches mehr in Deutschland. Und ein Eliminator, ungeachtet der Paarung an sich, ist es ebenfalls nicht. Nach der Weltmeisterschaft ist der Eliminator der wichtigste Kampf. Das ist die Eintrittskarte zum maximal sportlich wertvollsten Kampf - also was kann schon sportlich wertvoller erscheinen (nach der WM), als ein Eliminator um die WM?
 

Deontay

Supermoderator
Teammitglied
Beiträge
54.192
Punkte
113
Ob Langston wirklich besser ist als Mann, da habe ich so meine Zweifel. Roman Fress wäre für mich in Deutschland wohl auch Favorit. Dann sind hier noch so Leute wie Gevor oder Xhoxhaj, die klar besser sind. Gut, kann man natürlich auch als Nicht-Deutsche zählen.
Spannendste Personalie ist ohenhin das Warren-Signing Oronzo Birardi, aber der Kampf käme wohl zu früh.

Edmon Avagyan nervt mich, seine Teilnahme und vor allem das imho übertriebene In-Szene-Setzen seiner Person schmälert meine Begeisterung für diesen Event sehr.

Er ist Influencer, der muss sich natürlich in Szene setzen.
Das ist die a-side der Veranstaltung, natürlich steht er maximal im Fokus. Sind wir doch ehrlich, ich habe im vergangenen Jahr Firat Arslan, Austin Trout, Agron Smakici, Ramona Graeff, Uwel Hernandez usw. in der historischen Stadthallte von Wuppertal gesehen. Dort waren vielleicht 2-300 Leute am Ende des Tages. Legacy würde mit Milan Prat und Mike Perez vermutlich keine 1000 Zuschauer in die Halle gelockt bekommen - ein PPV-Stream wäre ebenfalls undenkbar. Man muss das schon realistisch betrachten. Dieser Rahmen, aber auch die sportliche Qualität auf der Undercard, ist nur durch den Influencer-Kampf möglich. Und selbst dieser bringt aktuell nicht den erwünschten Effekt. Der Ticketverlauf läuft schleppend an. Hier liest sich man trotz einer potentiell saustarken Undercard auch nur was von "langweilig".

Man kriegt es nirgendwo besser. Sauerland hat sich komplett verabschiedet aus Deutschland, SES bringt maximal 2 brauchbare Kämpfe zustande. Dann sind noch Promoter wie No Limit Boxing und Kuc dabei, die machen vom Matchmaking einen guten Job, aber mit Top 100-Kämpfen bringst Du die Leute auch nicht vor dem Stream, das ist leider häufig so.

Am Ende hat man höchstens noch Agon. Es ist halt ein Grundsatzfrage, ob sich Boxen in Deutschland überhaupt lohnen kann. Wenn selbst Prat vs. Baraou und Mike Perez im Eliminator keine Aufmerksamkeit erhalten, was soll dann hier noch eine Zukunft haben? Dann bin ich als Promoter schon fast verpflichtet hier irgendwie mit Influencer-Kämpfen etwas Spannung aufzubauen, damit das nicht komplett unter dem Radar fällt.
 

Deontay

Supermoderator
Teammitglied
Beiträge
54.192
Punkte
113
Gab 4 interessante Punkte. Der erste Punkt mit Bild+ als Übertragungspartner wurde hier schon angesprochen.

Punkt 2 habe ich schon über andere Kanäle mit Mike Perez erfahren. Dort steht die Co-Promotion mit Don King und ein Eliminator folgt. Es ist geplant, dass der Kampf in Oberhausen stattfinden wird inkl. Don King Anwesenheit vor Ort.

Screenshot_121.png

3. Prat vs. Baraou um die Europameisterschaft ist in Planung, man zeige sich dort optimistisch. Allerdings komme die andere Partei/Wasserman nicht in Gange, wodurch eventuell die EBU noch was entscheiden muss.
Ich hoffe, dass der Kampf in der kommenden Woche noch fixiert wird.

4. Der Hauptkampf wird nicht sanktioniert sein und auf 2-Minuten Runden ausgelegt werden. Interessiert mich persönlich ohnehin nicht so, aber 2 Minutenrunden ist schon enttäuschend. Smolik hat wohl darauf bestanden.

Der Name James Kraft fiel noch und Ibragim Bazuev. Es sind noch zwei weitere Profiboxer dabei. Insgesamt komme ich dann auf 8 Profiboxer, 3 MMA-Fighter, die im Profiboxen antreten werden + den Schaukampf. Also potentiell 12 Kämpfe, wo der Schwerpunkt im Profiboxen liegen wird.
 

Cosmo.1

Old Member
Beiträge
5.028
Punkte
113
Schon erstaunlich wie sich die Zeiten geändert habe sportlich gesehen sind diese Kämpfe von Youtubern wertlos ,die machen Klicks und verdienen deshalb ob ihrer Reichweite viel Geld und die 13 Jährige Fanbas ist entzückt .
Ob man das gut oder schlecht findet ist eigentlich egal ist halt nur die neue Form von Entertainment.
Was ist von den beiden Protagonisten zu halten
Smolik war ja ein guter Kickboxer dem Cherrypicken nachgesagt wurde.
Und Ringlife macht pro Forma Sparring die so abgesprochen aussehen , das kann man nicht ernst nehmen. Und die 14 Siege im Olympischen Boxen verstehe nicht warum er nicht Amateur Boxen gesagt hat.Ach ja hört sich wertiger an
Für mich alles ein Schäh.
 

Gladio

Mesmerising Measures
Beiträge
9.287
Punkte
113
Schon erstaunlich wie sich die Zeiten geändert habe sportlich gesehen sind diese Kämpfe von Youtubern wertlos ,die machen Klicks und verdienen deshalb ob ihrer Reichweite viel Geld und die 13 Jährige Fanbas ist entzückt .
Manchmal frage ich mich was der Werner Kastor dazu gesagt hätte. Meine Generation war ja auch erst 13 als Eurosport angefangen hat, damlas noch wirkliches Weltkalsse Boxen, Anfang der 90ger Jahre zu übertragen. Werner war die Stimme unserer Fangeneration. Damals wurden wir Boxsportfans durch Rocky und Tyson, oder durch die Eltern die von Ali's großen Taten berichteten. Viele fingen damals mit dem Boxen an. Mich selbst hat es als Sportler mehr zu den Schlag und Tritt Sportarten hingezogen.
Naja Zeiten ändern sich und vorallem, Zeiten ändern Gesellschaft und gesellschaftliches Leben.
 

kk17

Bankspieler
Beiträge
13.379
Punkte
113
Ort
Hamburg
Manchmal frage ich mich was der Werner Kastor dazu gesagt hätte.

Vermutlich das, was die meisten hier dazu denken. Kastor war Kult.

Sportlich hat es natürlich mit der Weltklasse nicht zu tun, trotzdem muss man es akzeptieren, scheinbar gibt es ja eine Zielgruppe bei den Zuschauern für sowas und ich muss zugeben Paul vs Diaz habe ich mir dann auch angesehen.
 

Deontay

Supermoderator
Teammitglied
Beiträge
54.192
Punkte
113
Und die 14 Siege im Olympischen Boxen verstehe nicht warum er nicht Amateur Boxen gesagt hat.Ach ja hört sich wertiger an

Weil es nun mal Olympisches Boxen lautet? Amateurboxen ist eine ältere Bezeichnung dafür. Wenn man sich mal die Weltmeisterschaften bei den "Amateuren" so anschaut in den letzten Jahren, dann sind dort etliche etablierte Profiboxer vertreten. Seitdem die Russen dort mit dem Rubel um sich werfen... fahren viele Boxer zweigleisig. Dies ist auch verständlich, verdiene mal 100k $ an Preisgeld. Das schaffen nur die wenigsten so einfach.

Von daher passt der Begriff Amateurboxen nicht, wenn dort weite Teile des Teilnehmerfeldes schon gestandene Profiboxer sind. Zudem hat der Begriff noch nie gestimmt. Hand auf Herz, die Amateure findet man doch eher im Profibereich, wo Leute nur die Fähigkeit besitzen zu verlieren. Im Amateurbereich ist die Leistungsdichte eine völlig andere. Viele Stars von dort würden den ganzen Profibereich komplett aufmischen, wodurch das absolut nichts Amateurhaftes hat. Entsprechend ist der Begriff Olympisches Boxen wohl ganz gut gewählt.

Damals wurden wir Boxsportfans durch Rocky und Tyson, oder durch die Eltern die von Ali's großen Taten berichteten. Viele fingen damals mit dem Boxen an. Mich selbst hat es als Sportler mehr zu den Schlag und Tritt Sportarten hingezogen.

Und heute schauen sich Jugendliche social media-Beiträge an und melden sich dann im Gym. Ist doch super.
 

Gladio

Mesmerising Measures
Beiträge
9.287
Punkte
113
Vermutlich das, was die meisten hier dazu denken. Kastor war Kult.

Sportlich hat es natürlich mit der Weltklasse nicht zu tun, trotzdem muss man es akzeptieren, scheinbar gibt es ja eine Zielgruppe bei den Zuschauern für sowas und ich muss zugeben Paul vs Diaz habe ich mir dann auch angesehen.
Ein klarer Unterschied zu der casual Audience solcher YouTube Zirkusnummer ist doch, dass Du ein Boxsportliebhaber bist und solche Kämpfe als Kuriosum betrachtest und sie dir anschaust um deine Neugierde zu befriedigen. Wenn sich aber der Sport für die breiten Massen auf solch ein Theater beschränken sollte, wird es schwierig.
 
Zuletzt bearbeitet:

Gladio

Mesmerising Measures
Beiträge
9.287
Punkte
113
Und heute schauen sich Jugendliche social media-Beiträge an und melden sich dann im Gym. Ist doch super.
Klar ist das Super, jedes Medium das hilft Kinder in die Gyms zu bekommen, sollte sehr willkommen sein.

Nur haben diese Zirkusnummern herzlich wenig mit der Realität zu tun.
 

Gladio

Mesmerising Measures
Beiträge
9.287
Punkte
113
Weil es nun mal Olympisches Boxen lautet? Amateurboxen ist eine ältere Bezeichnung dafür. Wenn man sich mal die Weltmeisterschaften bei den "Amateuren" so anschaut in den letzten Jahren, dann sind dort etliche etablierte Profiboxer vertreten. Seitdem die Russen dort mit dem Rubel um sich werfen... fahren viele Boxer zweigleisig. Dies ist auch verständlich, verdiene mal 100k $ an Preisgeld. Das schaffen nur die
Danke für die Info.
 

timeout4u

Bankspieler
Beiträge
6.367
Punkte
113
Zum Begriff Profi/Olympia: könnte man auch umgekehrt kritisieren:
die sog. Profiboxverbände haben den Begriff "Profiboxen" sich selbst ohne einen gemeinsamen Dachverband/Qualifikationsnenner verliehen. Einfach für die Eigenvermarktung als vermeintlicher Spitzensport und zum Geld machen. Der breiten Öffentlichkeit ist dabei bis heute nicht einmal richtig bewusst, dass die Bezeichnung "Profi" im Boxsport nicht für die gemeinsame Leistungsspitze steht, sondern eigentlich nur eine parallele Organisationswelt darstellt.
 

MGM-GRAND

Bankspieler
Beiträge
5.854
Punkte
113
Ort
Las Vegas
Ja nen Bundesliga Boxer bekommt doch auch schonmal über 1000€ bei nem Sieg und Antrittsgagen (inkl Spesen) von paar hundert Euro gibt/gab es ja teilweise bei kleineren Amateur Veranstaltungen hier.

Unterschied ist nur die Spitze, die kasseiren bei den Profis schon oftmals sehr ordentlich. Während bei den Amateuren man gut von Leben kann aber nicht reich wird.
 

HamburgBuam

Adalaide Byrd
Beiträge
50.138
Punkte
113
Ort
Lüneburg
Klar ist das Super, jedes Medium das hilft Kinder in die Gyms zu bekommen, sollte sehr willkommen sein.

Nur haben diese Zirkusnummern herzlich wenig mit der Realität zu tun.

Wobei man sagen muss, dass die Rocky-Filme damals auch viele Kinder ins Gym trieben. Und die arrangierten sich dann halt mit der Realität. Diese Erfahrungen müssen nicht ernüchternd sein, sondern können auch als Augenöffner fungieren. Positiver Kulturschock.
 

Gladio

Mesmerising Measures
Beiträge
9.287
Punkte
113
Wobei man sagen muss, dass die Rocky-Filme damals auch viele Kinder ins Gym trieben. Und die arrangierten sich dann halt mit der Realität. Diese Erfahrungen müssen nicht ernüchternd sein, sondern können auch als Augenöffner fungieren. Positiver Kulturschock.
Ich bin ganz bei dir. Die große Befürchtung die ich habe ist, dass Kinder dieses Rumgehampel und die damit verbundene Herangehensweise und die Show drumherum, mit dem Ernst eines wirklichen Gefechts verwechseln. Vielleicht bin ich in diesem Punkt auch einfach zu pessimistisch.

Da kann ich natürlich nur von eigenen Erfahrungen sprechen. Aber nur als Beispiel. Ich komme aus dem Muay Thai und der war in den 90gern in Berlin, in der Austragung von Gefechten hauptsächlich auf Kämpfe zwischen den Gyms und nur als reine Schauveranstaltung vorhanden. Wir wurden durch training natürlich auf das Adrenalin, die Aufregung und vorallem die Schmerzen vorbereitet. Aber nichts konnte mich auf den ersten Tritt in einem Gefecht vorbereiten den ich abbekommen habe und die Härte und die Wehemenz mit der dieser getreten wurde, weil mein Gegner nur eins wollte. Mich vernichten um seinen Trainer und seinem Gym, Ehre zu bereiten.

Wenn Kinder sehen wie durch schlechte techniche Ausführung und Ahnungslosigkeit im Ringverhalten zu Erfolg führt, kann das echt lebensbedrohlich sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Oben