Ich weiss nicht wirklich, wo hier einige im Nachhinein sonderlich viel Potenzial bei Helenius gesehen haben wollen. Es gab Zeiten, nachdem er Brewster, Liakhovic und Peter schlug, als sein Kampfrekord rein auf dem Papier einfach etwas besser aussah, als er eigentlich war.
Mehr war da aber nie. Wie hirschi schon sagte, waren diese Boxer alle über den Berg und gegen Peter boxte Helenius sehr schwach. Die anderen beiden Kämpfe waren bis zum KO auch nicht sonderlich dufte.
Ein zwei Meter Mann mit Doppeldeckung, ohne Beine und ohne nennenswerten Jab. Wo soll hier ein Boxer mit theoretischem Vermögen zur Weltklasse sein? Er kann nicht infighten, kann sich aber selbst Boxer, die stumpf wühlen wie Chisora nicht vom Leib halten.
Wäre alles ideal für Helenius gelaufen, würde ich sagen, dass er sich eine Weile in den Top 15 hätte halten können. Seit die Schlagkraft, durch seine damals wohl sehr ungünstig gebrochene Hand, weg ist, ist er, da es nun noch mehr um das rein boxerische und taktische Vermögen geht, kaum noch zu den Top 30 zu zählen.
Sehe ich im Grunde auch so, doch 2010/2011, als es noch keinen absehbaren Ablöser von Klitschko (bis zum Rückkampf gegen Fury bestehen ob des eher nicht ansehnlichen Gefechts weiter berechtigte Fragezeichen) gab, den sich aber viele (ich auch) herbeiwünschten, war Helenius nach seinen drei beeindruckenden KO's und auf Grund seiner Physis schon ein kleiner Hoffnungsschimmer fürs Schwegewicht. Dass er keinen guten Jab hatte, fiel mir damals auch schon negativ auf, und die K.O.-Power zeigte er gegen einige auf dem Papier schlechtere Gegner auch da schon nicht. Dachte damals schon, dass der Kampfausgang gegen Brewster, Peter und Liak echt optimal war und auch da eigentlich nicht dem Kampfverlauf entsprach. Auch bei den Amateuren war er ja eigentlich nur "ordentlich", nicht mehr oder weniger. Und da hatte eben noch Sauerland die schützende Hand drüber. Chisora konnte er dann (klar, auch wenn er sich eine Verletzung zuzog!?!) auch nicht aus der Distanz ausboxen, viel enttäuschender fand ich aber die Leistungen gegen schwächere Leute, wo er das auch nicht vermochte.
Im Schwergewicht von 2010 wäre er sicher immer noch Top20, aber dafür müsste jetzt etwas mehr kommen, als Franz Rill & Co. mühsam nach Punkten zu schlagen (-nichts, gar nichts, gegen diese Boxer.).
Seine Karriere erinnert mich etwas an die von Edmund Gerber, auch wenn er schon damals etwas weiter war als dieser. Habe die Befürchtung, dass es jetzt schwer sein wird ohne größeren Promoter für Helenius, an bessere Kämpfe zu kommen, da er immer noch für viele trotz seiner Schwächen (mangelnde Geschwindigkeit, kaum entsprechend seiner Statur lang mit Jab arbeiten zu können, etc.) ein recht gefährlicher Gegner ist, der immer mal so Dinger/Kombis raushauen kann wie eben gegen die damals auch schon recht abgehangenen Brewesters, Peters und Liaks.... . Wäre vielleicht ein gutes Matchup für nen Chambers, bei dem ich denke, dass der es heute auch schwer hat, an gute Gegner zu kommen (, und der auch mit nem großen ? hinter seiner Leistungsfähigkeit versehen ist), da sich Helenius gegen schnelle Leute, die einigermaßen slick sind, sicher schwer tut. Keine Ahnung, ob da noch was kommt, aber Helenius könnte sich sicher ein paar gute Duelle mit Leuten wie Whyte, Pianeta, Chagaev, Browne, etc. liefern, - wären auf jeden Fall Kämpfe in der zweiten Reihe des Schwergewichts, die ich gerne sehen würde. Für mich sah er, von dem was ich sah, gegen Duhaupas zumindest ziemlich motivert aus, und nen Uppercut (von dem manch anderer als Duhaupas hier sich sicher schlafen gelegt hätte) hatte ich vorher von ihm noch nicht so gesehen.