IMO ist rogers sieg im masters finale der größte seiner karriere. das war wirklich ein super sieg, jedenfalls weit vor seinen siegen gegen nen grünen nadal in wimby oder gegen so leute wie phillipousis, hewitt oder roddick.
Ich denke auch, dass Federer bei den diesjährigen World Tour Finals das beste Tennis seiner Karriere spielte, aber ich glaube kaum, dass beim letzten Sieg von Federer in einem großen Finale gegen Nadal (Wimbledon 2007) der Spanier grün hinter den Ohren war was Rasen betrifft. Sicherlich mag das auf das Wimbledon Finale 2006 zutreffen, aber das 2007er war rein vom shotmaking und der Qualität (nicht der Spannung) höher anzusiedeln als das legendäre 2008er Finale. 2007 überraschte Nadal Federer mit fantastischen returns, passing shots und taktisch klugem Punktaufbau. Federer war damals noch absolut in seiner Rasen-Prime und auch wenn es viele Federer-Fanatics bestreiten wollen, spielte er dennoch ein klasse Finale. Genug Zauberbälle aus dem Spiel heraus und massig clutch Asse als es darauf ankam sprechen für sich.
Trotzdem ging es am Ende über 5 Sätze und am Anfang des letzten hatte Nadal genügend Breakbälle um als erster Spieler seit Björn Borg das Paris/Wimbledon-Double zu holen. Federer fing sich dann wieder und spielte den Satz und damit schlussendlich den Sieg weltklasse nach Hause. Auch wenn Nadal damals nicht der war, der er später wurde, kann man das nicht einfach unter "schlug nen grünen Nadal" einordnen, denn das war ohne Zweifel ein großer Sieg für Federer was man ja auch an seiner Reaktion sah.
in federers vermeintlicher prime hat ihm ein unglaublich limitierter nadal den arsch versohlt. inzwischen ist nadal besser, aber roger schlägt ihn trotzdem.
Stopp. Das ist eine extreme Verzerrung der Tatsachen. Dass Nadal im Zeitraum 2005-2007 eine klare Bilanz gegen Federer hatte, liegt daran, dass fast alle Duelle auf Sand stattfanden und da ist es jetzt nicht verwunderlich, dass Federer ihn damals auf Sand nur einmal geschlagen hat. Nadals Dominanz auf Sand von 05-07 war nicht weniger beeindruckend als die Jahre später. Unter anderem gab es da diesen 81 Siege-streak, den längsten je auf einem Belag erreichten aller Zeiten. Borg nannte schon 2007 in einem Interview Nadal den besten Claycourter aller Zeiten. Rafa war auf jeden Fall damals noch sehr limitiert, aber die wenigen Dinge, die er konnte, waren auf einem unfassbar hohen Niveau.
Vitali Klitschko würde auch niemand als variablen, technisch überragenden Boxer einstufen, doch die wenigen Waffen, die er hat, sind auf einem immens hohen Level und unglaublich effektiv setzt er sie ein. Beim Spanier war es genauso auf Sand. Seine perverse Schnelligkeit, Antizipation, Nervenstärke bei den big points, die absolute Kontrolle in den Schlägen (daher auch kaum Fehler), der irre Zug in dieser Topspin-Peitsche und die brachiale crosscourt Rückhand waren schon 2005-2007 nah am Maximum, weil er komplett im Saft stand - ähnlich Federer 2003-2006 was die Schnelligkeit und biomechanischen Faktoren betrifft.
Und "Arsch versohlt" ist auch ziemlich weit hergeholt, wenn man bedenkt, dass fast alle ihre Sandmatches in dem besagten Zeitraum enge und spannende Duelle waren. Ich empfehle dir folgende matches anzuschauen: Paris Semi 2005, Monte Carlo Finale 2006 (sehr sehenswerte Offensiv-Schlacht), Rom Finale 2006 (eines der besten Sandmatches ever), Paris-Finale 2006 und Paris Finale 2007. Wer aber wirklich denkt, dass Federer Nadal in den Jahren 2005-2007 in Melbourne oder New York nicht klar geschlagen hätte, wenn sie aufeinandergetroffen wären, dem kann ich echt nicht helfen.
Da sieht man wieder das dieses "rogers prime ist vorbei" quatsch ist.
rogers gegner damals waren einfach bums, deshalb sah er extrem überlegen aus, ähnlich wie im moment bei den klitschkos.
Der Vergleich mit den Klitschkos ist absurd, sorry, auch finde ich deine Verallgemeinerungen ziemlich irreführend. Für jemanden, der im Boxforum sehr gute Analysen und Beiträge schreibt, machst du es dir hier gerade schon fast lächerlich einfach. Sicherlich war die Konkurrenz 2004-2007 nicht die beste, aber ich finde sie wird auch schlechter gemacht als sie war. Die Klitschko-Gegner wie Ibragimov, Peter, Gomez, Arreola, Chambers, Briggs, Austin, Johnson usw. sind faule Graupen und eine Beleidigung für das Schwergewicht. Aber es ist ja nun wahrlich nicht so, dass Federer zwischen 2004-2007 auf Belägen ungleich Sand dauernd untrainierte Fettsäcke oder Leute wie Dudi Sela oder Andreij Golubev für die großen Titel schlug. Es waren Grand Slam-Champions wie Safin, Hewitt, Roddick und Nalbandian, der zwar keiner war, aber in Topform eine Bestie von der Grundlinie war und ein Meister darin Punkte klug aufzubauen und eiskalt abzuschließen.
Das Gleiche galt auch für Davydenko. Man schaue sich das AO Viertelfinale 2006 des Russen gegen Federer mal an. Um auf den Argentinier zurückzukommen; Federer-Nalbandian (10:8) ist übrigens eine absolut unterschätzte Rivalität. Da gab es auf Hardcourts und Sand zwischen den beiden viele Spiele auf einem Wahnsinns-Niveau. AO/US 2003, AO 2004, Masters Cup 2005, Rom 2006, Paris Bercy und Madrid 2007 nur um ein paar zu nennen. Und sie alle hätten viele Slams, wenn Federer damals nicht so gut gewesen wäre und ich bezweifle ob man sie dann noch 'bums" genannt hätte. Auch Roddick wird gnadenlos schlechtgemacht. Er hat im Wimbledon-Finale 2009 4,5 Stunden lang keinen einzigen Breakball zugelassen bis zum 14:15 im letzten Satz. Das war Rekord. Und das gegen einen unglaublich guten Return-Spieler wie Federer und zudem auf langsamen Rasen. Aber klar, die Sampras, Gorans und Krajceks hätten das jeden Tag zum Frühstück geschafft. Wers glaubt.
Das Tennis welches Federer 2004 in Melbourne, Wimbledon und New York spielte, war nicht von dieser Welt. Man sollte sich erstmal das Level welches Federer damals gespielt hat, vor Augen führen, bevor man seine Dominanz nur an angeblichen "bums" festmacht. Die Saison 2005 war im Übrigen sehr spannend und ausgeglichen. 2 Slams gingen an Federer, 1 an Nadal und 1 an Safin. Das Duell bei den AO 2005 zwischen Federer und Safin ist wohl unter den Top 10 matches ever. Der Masters Cup ging an Nalbandian (ebenso episches Spiel gegen Federer) und das Jahr teilten sich Nadal und Federer mit jeweils 11 Titeln, beide jeweils 4 Masters.
2006 war auf Belägen ungleich Sand sicherlich der Tiefpunkt mit zeitweise Ljubicic an Nr 3. der Welt und Slam Finalisten wie Baghdatis, Tour Finals-Finalist Blake oder einem limitierten Rafa in Wimbledon. Aber auch hier lege ich dir gerne ans Herz, dass du dir viele matches von Federer aus 2006 ansehen solltest. Die Konstanz und der Zug in den Schlägen waren beängstigend. Bei den AO 2007 spielte Gonzalez mit einer unfassbaren Vorhand, die alles und jeden in Stücke gerissen hat. Ich habe so eine weder von Agassi, noch von Beratasegui, Kafelnikov oder sonst einem Spieler der so angeblich goldenen 90iger gesehen. Dass Federer diesen Gonzalez dann mit purer taktischer Finesse in 3 auseinandernimmt, liegt natürlich daran, dass der ein Penner, bum oder sonstwas ist und nicht an Federers Klasse. Siehst du wohin diese Verallgemeinerung führt? Dass Djokovic bei den US Open 2007 ebenfalls auf einem sehr hohen Niveau spielte und trotzdem im Finale keinen Satz holte, kann man auch nicht unter dem Teppich kehren.
aber jetzt zeigt roger wie gut er wirklich ist.
Zustimmung, aber imho kein Grund dafür die Jahre 2004-2007 so in den Dreck zu ziehen und es sich so einfach zu machen. Das kannst du deutlich besser, big D.