Roger Federer


Ist Federer der GOAT im Tennis?


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Hans Meyer

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Stimmt der Eindruck, dass Sie während einiger Zeit vor allem Probleme mit der Vorhand hatten?
Ich hatte mir zu Beginn der Rasensaison an der Hand etwas wehgetan, im Training. Ich habe das Gefühl, dass mich das mehr beeinflusste, als ich gedacht hätte. Es zog sich etwa drei Monate hin. Das soll keine Ausrede sein, ich möchte das auch nicht an die grosse Glocke hängen. Aber es hat meine Vorhand schon beeinträchtigt, ich konnte sie einfach nicht richtig treffen, vor allem im Halle-Final und später auch in Wimbledon. Ich konnte die Vorhand nicht mehr blind in die Ecke spielen.

Hat sich das Problem erledigt?
Seit Chicago geht es mir besser, viel besser. Einige Zeit schmerzten die zehn ersten Minuten immer, beim Einspielen schon. Inzwischen kann ich die Vorhand wieder normal spielen, ohne an die Hand zu denken. Das hat mich schon ein paar Prozente gekostet.

https://www.tagesanzeiger.ch/sonntagszeitung/oh-gott-ich-gewinne-hier-nie/story/11592260

das muss man sollte doch schon mit reinnehmen in die Bewertung der letzten Monate

Edit: Ich denke das bei Zverev auch das aktuell ein Problem ist:
Wenn Ihnen da jemand gesagt hätte: Kein Problem, Sie holen hier mindestens acht Titel ...
(lacht) ... dem hätte ich gesagt: No chance. Ich gewinne hier gar nie, so sieht es aus. Ich war jung, wollte ums Verrecken gewinnen. Bis ich merkte, dass ich sachlich ans Werk gehen und ein Spiel nach dem anderen nehmen musste.
 

gentleman

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Hier auch ein recht interessantes Interview mit Roger anlässlich des Basel-Turniers.. nette Anektdoten von früher, reflektierte Worte von Federer zu seiner Familie und dem schwierigen Verhältnis zu Roger Brennwald, und am Ende des Interviews auch zu seinem Gesundheitszustand und einem möglichen Karriereende in Basel:

BLICK: Roger Federer, vom Wirbel in Asien zum Trubel in der Heimat – wie geht es Ihnen?
Roger Federer:
Es geht mir wunderbar, danke. Die Asien-Tour war extrem busy, aber auch extrem lässig. Meine vier Kinder waren ja auch dort, da war natürlich viel los. Ich habe Tokio mal wieder gesehen, wir besuchten sogar Kyoto – das wollte ich schon immer mal machen. Und Shanghai ist sowieso unglaublich. Jedes Jahr gibt es dort neue, noch höhere Gebäude, neue tolle Restaurants. Mirka war jetzt zehn Jahre nicht mehr da und sie meinte, es sei nicht mehr wieder zu erkennen.

Hat es den Kindern in China gefallen?
Sie fanden es absolut super. Sie haben viel unternommen und waren total fasziniert von allem. Aber nun müssen sie wieder zurück zur Normalität und zur Ruhe finden. Das ist mir sehr wichtig.

Zuhause in Basel müsste das klappen. Mit diesem Turnier sind auch Sie aufgewachsen.
Ja, in den Anfägen war ich ja selbst noch ein Kind. Damals arbeitete meine Mutter noch über längere Zeit im Ausweis-Büro. Meine Schwester Diana half beim Auf- und Abbau ihres Schalters und ich habe fleissig Lösli verkauft. Beim Junioren-Turnier «Bambino-Bären-Cup» ging es für mich gegen Marco Chiudinelli noch um den Gewinn von Tickets für die Qualifikation. Schon damals war bei uns alles mit Tennis in der Region verbunden.

Und Sie sind der berühmteste Ballbub von Basel. Werden Ihre Kinder das auch einmal machen?
Ich kann mir das sicher gut vorstellen, nichts spricht dagegen! Oder auch meine Neffen, die waren soeben beim Training mit mir auf dem Platz. Ich finde es eine super Erfahrung. Auch wenn ich gar nicht genau weiss, was es heute dazu braucht, ob die Ballkinder immer noch zu den besten Junioren der Region gehören müssen. Einen Tennis-Background müssen sie sicher haben, die Regeln begriffen haben und einen Ball werfen können. Aber das würden meine Kinder wahrscheinlich schon können. (lacht)

Ist laufen derzeit Diskussionen über mangelnden Respekt gegenüber Ballkindern. Wurden Sie immer gut behandelt?
Eigentlich schon. Es kam schon mal vor, dass Michael Stich mit mir schimpfte und sagte: Steh doch mal da rüber, die Bälle springen hier ja immer von der Wand weg! Dann habe ich das natürlich sofort gemacht. Aber die Spieler waren nie bösartig zu uns. Überhaupt hatten wir es damals super hier, obwohl wir sehr lange Tage auf den Beinen waren. Das ans Stadion angrenzende Schwimmbad wurde für uns mit Schaumstoff ausgelegt, der ganze Pool zu einer Art Gumpi-Schloss umfunktioniert. Heute sitzen die Kids alle in einem Zimmerli, dagegen hatten wir es schon sehr gut.

Ihre erste Erinnerung als Spieler?
Das ist natürlich meine erste Quali, die ich 1997 hier spielen durfte. Da war ich 16 Jahre alt. Ich verlor in der zweiten Runde gegen Lorenzo Manta – damals war das Qualifikations-Feld noch grösser, nicht so stark wie heute. Während dem Match passierte mir noch etwas ganz Komisches – ich weiss nicht, ob Sie das hören wollen …

Unbedingt!
Im dritten Satz begann ich mit dem Service und führte 40:0. Auf einmal fragte ich mich, hätte nicht der andere servieren sollen? Dann entschied der Mann auf dem Stuhl – ich glaube, es war Gerry Armstrong, der heute ein hoher Supervisor ist: In dem Fall muss mein Gegner jetzt bei 0:40 weiter aufschlagen, gespielte Punkte dürften nicht mehr weggenommen werden. So gelang mir das Break und ich gewann dadurch den Match. Ich dachte, das darf doch gar nicht wahr sein! Das war einfach verrückt – so etwas ist mir nie mehr passiert!

Und nun treten Sie zum 20. Mal im Hauptfeld an.
Ja, 1998, die erste Runde gegen Andre Agassi – das war eine unglaubliche Situation. Ich verlor natürlich klar. Aber danach schon erreichte ich die Viertelfinals, im 2000 spielte ich dann den super Fünfsatz-Final gegen Thomas Enqvist, nachdem ich im Halbfinal den grossen Lleyton Hewitt geschlagen hatte. Das war schon irrsinnig emotional. Ich erinnere mich, wie die Zuschauer aus Freude alle ihre Sitzkissen, die es auf den Tribünen damals noch gab, auf den Platz geworfen haben. Es war unglaublich!

Im Folgejahr weinten Sie nach dem verpassten Final gegen Tim Henman. Warum brauchte es so lange bis zum ersten Sieg?
Ja, ich musste lange darauf warten. Allerdings auch, weil ich ein paar Mal verletzt war. Einmal hatte ich einen Muskelfaserriss, ein anderes Mal – als ich gegen Ivan Ljubicic verlor – hatte ich Rückenprobleme, im 05 erlitt ich den Bänderriss am Fuss. Das waren hintereinander harte Jahre in Basel, in denen ich ja schon Wimbledon-Champion war. 2006 endlich kam der erste, befreiende Sieg gegen Fernando Gonzalez. Danach habe ich nur noch Finals gespielt – mit positivem wie negativem Ausgang zwar, aber es war mit acht Titeln dennoch ein unglaublicher Lauf an diesem Turnier.

Auch neben dem Platz gab es in Basel nicht nur gute Zeiten. Ist Ihr Verhältnis zur Heimat nach dem Zwist mit Turnierdirektor Roger Brennwald zwiespältig?
Ich kann tatsächlich nicht sagen, dass es nur eine kleine Nebensächlichkeit war. Es war überhaupt nicht einfach und berührte mich tief. Auch meine Eltern natürlich. Aber vielleicht gehört das zu einer langen Karriere – es ist nicht immer alles pink. Wichtig ist, dass wir alle so gut es ging darüber hinweggekommen sind. Dass das Publikum weiterhin ins Stadion kommt, dass Roger Brennwald ein super Turnier auf die Beine stellt und ich immer noch Spass habe, hier mitzumachen.

Haben Sie den gleich wie früher?
Natürlich, es ist immer wieder sehr speziell, einmal im Jahr vor den Heimfans anzutreten. Besonders auch vor so vielen Freunden und Familie zu spielen, bedeutet mir immer unglaublich viel. Und jetzt haben wir noch dazu eine neue Halle – nach so vielen Jahren in der altbewährten Halle ist auch das eine ganz besondere Erfahrung.

Hat es Sie enttäuscht, dass das Stadtparlament abgelehnt hat, das neue Stadion «Roger Federer Arena» zu nennen?
Nein. Wenn so etwas passiert, ist es eine Riesen-Ehre. Wenn nicht, ist es auch kein Problem.

Ist eine künftige Übernahme des Turniers noch ein Thema für Sie?
Sag niemals nie. Aber Roger Brennwald hat ja unmissverständlich gesagt, dass es sein Turnier ist. Das wusste ich immer und ich wollte ihm da auch nie ins Handwerk pfuschen. Solange er das Zepter in der Hand hat, erübrigt sich darüber jede Diskussion. Ich hoffe einfach, dass es dem Turnier gut geht, so lange ich noch spiele, vor allem aber auch nachher – das ist mir ein grosses Bedürfnis. Ich wünsche mir, dass ich Tennis in diesem Land populärer gemacht habe. So wie ich diesbezüglich als Botschafter für die Schweiz wichtig bin, so ist es auch das Turnier. Darum hoffe ich auf weiteren Erfolg hier in Basel – mit oder ohne mich.

Sind die Swiss Indoors ein idealer Ort für Ihren Rücktritt, oder wäre Ihnen das fast zu kitschig?
Ich würde lügen, wenn ich sagte, das habe ich mir noch nie überlegt. Es liegt auf der Hand, da aufzuhören, wo alles begann. Aber ganz ehrlich, ich weiss ich es noch nicht. Es kommt auch auf meinen körperlichen und mentalen Zustand an. Wo stehe ich in dem Moment? Sollte es an einem Grand-Slam-Turnier sein, oder in Wimbledon – das sind alles noch offene Fragen. Ich denke, mit der Zeit wird sich das heraus kristallisieren. Vielleicht merke ich in einer Saison ja sogar, dass ich es gar nicht mehr bis zum Termin in Basel schaffe.

Wie geht es Ihnen momentan körperlich?
Okay, die drei Monate Pause im Sommer haben mir sicherlich gut getan. Es ist normal, dass du immer wieder kleinere Dinge mit dir herumträgst – vor allem wenn du als Spieler älter bist. Jetzt sehe ich die Zielgerade, nach Basel kommt allenfalls noch Paris, dann die ATP-Finals in London. Und dann freue ich mich wieder auf zwei Wochen Ferien, in denen der Körper regenerieren kann. Denn eine gute Vorbereitung aufs nächste Jahr ist imminent wichtig.

Sind Sie frustriert, dass Sie Ihre Ziele in Wimbledon, New York und Shanghai nicht erreicht haben?
Die letzten Monaten waren schon hart für mich, das stimmt. Ich konnte die Turniere nicht wie gewünscht gewinnen. Aber gleichzeitig weiss ich, warum. In der Mannschaft sind wir da alle gleicher Meinung. Wir wissen also, woran gearbeitet werden muss.

Und woran lag es?
Ich hatte kleine Probleme mit der Hand und gewissen andere Dingen, die es mir nicht vereinfacht haben, gut Tennis zu spielen. Aber beim Laver Cup und in Shanghai hat sich alles wieder normalisiert und es ist eine Zeit der Saison, in der ich normalerweise gut spiele. Das Selbstvertrauen ist da, aber es heisst natürlich noch lange nicht, dass du viel besser spielst, wenn du dich besser fühlst. Es kommt auch auf die Gegner an. Aber ich bin voller Hoffnung, dass es hier in Basel wieder besser läuft.

Blick.ch
 

QueridoRafa

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Vor seiner Titelverteidigung in Basel absolvierte der Maestro einen Interview-Marathon. Hier eine Zusammenfassung.

2019 ist vieles offen, 2020 alles unklar

Hinter ihm liegt eine zehnwöchige Reise mit Stationen in Cincinnati, New York, Chicago, Zürich, Dubai, Tokio, Kyoto und Shanghai. «Mirka war mit den Kindern seit Ende Juli nicht mehr in der Schweiz, weil sie von Chicago direkt nach Dubai flogen. Das war ein Fehler, der Trip war zu lang», gibt er zu. «Aber es war auch eine sehr schöne Reise, auf der die ganze Familie Spass hatte.» 2019 werde es Anpassungen geben.

Nachdem er seit 2006 nicht mehr in Japan spielte, inzwischen aber mit Uniqlo einen japanischen Kleiderpartner hat, plant er nächste Saison einen Schaukampf in Tokio, vorzugsweise einen Match for Africa gegen Kei Nishikori. Ob er 2020 die Olympischen Spiele in Tokio bestreiten wolle, wisse er selber noch nicht. Seine Planung geht momentan nicht über das Jahr 2019 hinaus.

Den richtungsweisenden Entscheid, ob er die Sandsaison zum dritten Mal in Folge auslassen wird oder nicht, will er in den Ferien im November fällen. «Was ich nicht will, ist einmal zurückzuschauen und zu denken: Hätte ich doch nur...»

Federers erster Auftritt im Basler Hauptturnier liegt 20 Jahre zurück, dank einer Wildcard traf er auf Andre Agassi. Von einem Jubiläum will er aber nicht sprechen. «Für mich war schon 1997 ein grosser Moment, als ich erstmals die Qualifikation bestreiten durfte», sagt er.

In einem Interview mit dem «SonntagsBlick» sagt er auf die schon vor Jahren aktuell gewordene Frage, ob er sich dereinst eine Übernahme des Turniers vorstellen könne: «Sag niemals nie.» Solange Roger Brennwald das Zepter in der Hand habe, erübrige sich aber jede Diskussion. Er hoffe allerdings, dass es dem Turnier auch dann noch gut gehe, wenn seine eigene Karriere einmal beendet sei. Und er habe sich auch schon überlegt, ob er diese einmal hier beenden werde.

Die Handverletzung, von der keiner wusste

In der «SonntagsZeitung» überrascht Federer mit der Aussage, dass er vor der Rasensaison im Training in Stuttgart an der rechten Hand und am Handgelenk Schmerzen bekommen hatte, die ihn etwa drei Monate begleiteten. Er wisse nicht, ob seine Niederlagen in Halle (gegen Coric) und Wimbledon (Anderson) damit verbunden seien, «aber es war störend. Ich stellte mir Fragen und hatte ein ungutes Gefühl auf der Vorhand».

Auch in Cincinnati und New York hätten sich die Probleme bemerkbar gemacht. «Ich bin froh, dass das wieder im Lot ist. Inzwischen denke ich nicht mehr daran.» In Shanghai sei er mit seinem Niveau zuletzt sehr zufrieden gewesen, wie schon zuvor am Laver-Cup in Chicago.

«Der Laver-Cup in Genf war nicht meine Idee»

Fix geplant hat Federer 2019 einen Start am 3. Laver-Cup, der vom 20. bis 22. September in der Genfer Palexpo-Halle ausgetragen wird. Dass «sein» Turnier in der Schweiz stattfinde, sei nicht seiner Initiative zu verdanken, sagt er. «Das war nicht meine Idee. Aber am Schluss waren noch zwei Städte im Rennen, und eine davon war Genf. Da dachte ich: Das könnte funktionieren, das wäre cool.» Er werde alles geben, um den Anlass zum Erfolg werden zu lassen.

In der Palexpo-Halle soll ein Stadion mit 18'000 Plätzen entstehen. «Ich habe Vertrauen in mein Land und in die Leute in Genf. Viele Zuschauer dürften auch aus dem Ausland kommen», so Federer. Enttäuscht sei er schon, dass der Anlass in der Schweiz nicht von der SRG übertragen werde, «aber inzwischen akzeptiere ich es».

Die Unterschiede zwischen Nike und Uniqlo

Gegenüber dieser Zeitung spricht Federer auch über den viel beachteten Wechsel seines Kleidersponsors. Bei der Trennung von Nike habe er sich nichts vorzuwerfen, «wir haben das Beste probiert. Wir hatten zwanzig Superjahre und gingen im Frieden auseinander». Für ihn sei es ein Glücksfall, mit Uniqlo einen Partner gefunden zu haben, der extrem an ihn als Mensch glaube, und das über die Karriere hinaus. Nike sei viel leistungsorientierter, «dort bist du nur so gut wie dein letzter Match».

«Ich wollte unbedingt nach Japan, um die Leute kennen zu lernen, die Angestellten zu treffen und den Betrieb zu besichtigen», so Federer. Der Vertrag mit CEO Tadashi Yanai sei auf Vertrauensbasis abgeschlossen worden, «obwohl wir uns nie getroffen hatten. Es war auch ein Dank an ihn, dass ich nach Japan ging».

Momentan liefen interessante Diskussionen, in welche Richtung sich die Zusammenarbeit entwickeln solle. «Sie sehen, dass sie viele Möglichkeiten haben mit mir, und ich helfe ihnen gerne dabei, dieses Potenzial auszuschöpfen.» Er hoffe, dass er von Nike die Rechte am RF-Logo bald erhalten werde. «Es ist ohnehin klar, dass das irgendwann zu mir zurückkommt. Sie brauchen es ja nicht mehr.» Er wolle es vor allem für die Fans zurückhaben. «Denn das Logo bringt noch mehr Persönlichkeit in die Produkte, und daran haben viele Fans Freude.»

Der voreilige Verzichtauf das Skifahren

Mit der «Basler Zeitung» spricht Federer über sein Alter. «Solche Fragen beantworte ich schon seit 2009, das ist kein Problem mehr für mich», sagt er. «Ich finde es schön, mit 37 noch zu spielen – das hätte ich ja selber nie gedacht. Vor zehn Jahren habe ich mit Skifahren aufgehört, weil ich dachte, ich sei langsam am Ende.» Er habe dadurch die Verletzungsgefahr minimieren wollen. «Hätte ich gewusst, dass es noch länger dauert, wäre ich fünf Jahre länger Ski gefahren...»

René Stauffer / Redaktion Tamedia
 
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Ace-fa

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Also ich bin dafür, dass Roger in London die 100 voll macht. Wäre auch ein gebührender Ort für das Jubiläum und ich gebe ihm dort auch gute Chancen dafür wenn er konditionell durchhält. Noch besser wäre natürlich das grüne London, aber das wäre noch lange zum Warten.;)
 

Young Kaelin

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Etwas was mir bei Federer auffällt:

Der Mann hat ein Gedächtnis, wie ich es ganz ganz selten erlebt habe. Bin immer wieder erstaunt, wie er Ergebnisse von Turnieren ausm Kopf noch weiss und..... auch an bestimmte Spielzüge kann er sich bei wichtigen Punkten genau erinnern.

Finde das in der Perfektion erstaunlich und krass.

Zudem ist Roger Federer ein unglaublich guter Analysierer. Achtet auf jede Kleinigkeit und Tennis zirkuliert buchstäblich in seinem Blut. Wenn die mal genau nachschauen, ist wohl in seinem Herz ein Tennisschläger versteckt.

Mich würde auch eine von ihm selber geschriebene Biographie interessieren. Er weiss wunderbar zu erzählen und ich hör ihm gerne zu. Zudem weiss er eine Unmenge an Anekdoten und hält bestimmt noch sehr viele Geheimnisse unter Verschluss, welche da und dort viel erklären könnten.

Würde ihn auch gerne mal als Kommentator hören.

Ich werde bestimmt emotional sein, wenns irgendwann so weit ist, dass es soweit ist und er sein letztes Spiel bestreitet.

Tennis ohne Federer wird für mich nicht mehr das Gleiche sein. Unglaublich, was der Junge geleistet hat, auf und neben dem Feld. Wahrlich ein Weltbürger mit Klasse, wies nicht viele gibt. Für mich war er immer auch persönliche Inspiration. Ich hab mit ihm geweint und hab mich über seine Siege gefreut. Federer wohnt durchaus auch ein bisschen in meinem Herzen.

Geniesse bewusst von ihm noch jedes Spiel, jedes Game, jeden Punkt. Und ab und an ertapp ich mich dabei, wie ich denke, danke für alles Roger Federer, bist ein ganz ganz grosser Zeitgenosse. :beten:
 

Tuomas

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In der NZZ ist zu lesen, dass Federer mit Macht mindestens seinen 100. Titel anstrebt,
sich aber nicht wie ehedem Connors damit begnügt, dafür durch die Niederungen der Tour zu tingeln. Ich finde, das hat er mit seiner immer noch vorhandenen Spitzenklasse auch nicht nötig, wird sich diesen Titel in nächster Zeit bei einem größeren Event holen.

Wenn Federer sagt:
«Ich habe mich während der vergangenen Woche von Spiel zu Spiel besser gefühlt. Ich glaube, dass mir momentan Spiele mehr helfen, als zu trainieren.»
darf man davon ausgehen, dass er Paris spielt, London sowieso und ab Januar in die neue Saison startet.
 

Hans Meyer

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In der NZZ ist zu lesen, dass Federer mit Macht mindestens seinen 100. Titel anstrebt,
sich aber nicht wie ehedem Connors damit begnügt, dafür durch die Niederungen der Tour zu tingeln. Ich finde, das hat er mit seiner immer noch vorhandenen Spitzenklasse auch nicht nötig, wird sich diesen Titel in nächster Zeit bei einem größeren Event holen.

Wenn Federer sagt:
«Ich habe mich während der vergangenen Woche von Spiel zu Spiel besser gefühlt. Ich glaube, dass mir momentan Spiele mehr helfen, als zu trainieren.»
darf man davon ausgehen, dass er Paris spielt, London sowieso und ab Januar in die neue Saison startet.

was heißt mit aller Macht? er steht bei 99 und will weiter Titel gewinnen, da muss er doch zwangsweise den 100. holen

was er öfters gesagt hat ist, das es zwar schön wäre Connors Rekord zu haben, er aber nicht explizit darauf aus ist, dafür würde er dann Turniere wie Tokio oder Peking spielen nicht Shanghai

das er 2019 noch spielen wird, ist keine Frage, solange er sich nicht verletzt
 

Tuomas

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was heißt mit aller Macht? er steht bei 99 und will weiter Titel gewinnen, da muss er doch zwangsweise den 100. holen

was er öfters gesagt hat ist, das es zwar schön wäre Connors Rekord zu haben, er aber nicht explizit darauf aus ist, dafür würde er dann Turniere wie Tokio oder Peking spielen nicht Shanghai

das er 2019 noch spielen wird, ist keine Frage, solange er sich nicht verletzt

Mit Macht (wo steht geschrieben "mit aller Macht"?) ist im Sinn von zielstrebig zu verstehen,
manche stehen bei 0 Titeln, da muss doch zwangsläufig der 1. folgen.
 

Young Kaelin

merthyr matchstick
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https://www.20min.ch/sport/tennis/story/Federer-lehnt-Show-Match-in-Saudiarabien-ab-30214636

gibt für mich 2 Möglichkeiten:

1: "Es sei für ihn eine schnelle Entscheidung gewesen, sagt Federer, er wolle zu diesem Zeitpunkt einfach nicht spielen, sondern trainieren."

Könnte durchaus sein, dass es ihm einfach nicht in seinen Aufbau passte.

2. "Ob die negativen Schlagzeilen, in denen der Wüstenstaat gerade und permanent vertreten ist, Einfluss auf die Entscheidung hatten, verriet Federer derweil nicht. Weder die Ermordung des regime-kritischen Journalisten Jamal Kashoggi noch die Militärinventionen im Jemen waren Thema."

könnte auch sein. falls ja, wars in jedem Fall klug Nr. 1 anzufügen. In diesen Zeiten kann sich schnell mal ne Kugel verirren.....
 

gentleman

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Ich glaube Federer hat hier ein sehr kluges Statement abgegeben. Er bezieht mMn schon klar Stellung indem er sagt, dass er in solchen Zeiten nicht in Saudi-Arabien antreten will. Er drückt es aber dann auch diplomatisch aus ohne sich mit so manchem Kommentar die Finger zu verbrennen was angesichts der noch laufenden Ermittlungen und der generellen politischen Zurückhaltung des Westens in der Causa was die "Schuldfrage" von MBS betrifft sehr smart ist.

Eigentlich wächst damit auch der Druck auf Nadal und Djokovic dieses Showmatch zumindest diesen Winter abzusagen.
 

chalao

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Die Schlagzeile der BILD suggeriert halt, dass Federer sich erst aufgrund des Falls Khashoggis entschieden hätte nicht an dem Showkampf teilzunehmen.
 

Hans Meyer

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den Titel der Bild Schlagzeile zu kennen suggeriert einen Fehler gemacht zu haben den Titel gelesen zu haben :belehr:
 

chalao

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Steht halt oben bei Twitter mit drin und somit nun auf Sportforen (einem Qualitätsforum), sonst hätte ich das natürlich nie gelesen.:saint:
 

QueridoRafa

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was genau ist da jetzt der Widerspruch? Wieso sollte Federer nicht schon vor Monaten aus Trainings-/Zeitgründen absagen, und gleichzeitig ob des Falls Khashoggi ein Antreten bei so einem Showkampf zum aktuellen Zeitpunkt für falsch halten?

Im Vorfeld des Turniers in Paris-Bercy sagte Federer: "Sie haben mich tatsächlich angefragt. Es ist für mich eine schnelle Entscheidung gewesen. Ich will zu diesem Zeitpunkt einfach nicht spielen, sondern trainieren." Ob die negativen Schlagzeilen, in denen Saudiarabien gerade und permanent vertreten ist, Einfluss auf die Entscheidung hatten, verriet Federer derweil nicht. Weder die Ermordung des regimekritischen Journalisten Khashoggi noch die Militärinterventionen im Jemen waren Thema.

Federer hat demnach vor Monaten abgesagt, weil das Exhibition aus planungstechnischen Gründen nicht passt. Das wurde nun in verschiedenen Medien und auch von dir so interpretiert, dass vor allem politische Gründe für seine Absage sprachen, obwohl er sich in Paris nicht darüber geäussert hat. Federer hält sich immer, wahrscheinlich aus Imagegründen, aus politischen Aussagen zurück, was sein gutes Recht ist. Ihn jetzt als Gutmenschen darzustellen, während Nadal und Djokovic die Bösen sind, finde ich absolut unfair.

Was man den beiden ankreiden kann ist, dass sie sich nicht gleich nach dem Bekanntwerden des Journalisten-Mordes zurückgezogen haben. Aus dieser Nummer ist Nadal nach seinen Verletzungen wohl raus, ohne jegliches Nebengeräusch. ;)
 
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gentleman

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Federer hat demnach vor Monaten abgesagt, weil das Exhibition aus planungstechnischen Gründen nicht passt. Das wurde nun in verschiedenen Medien und auch von dir so interpretiert, dass vor allem politische Gründe für seine Absage sprachen, obwohl er sich in Paris nicht darüber geäussert hat. Federer hält sich immer, wahrscheinlich aus Imagegründen, aus politischen Aussagen zurück, was sein gutes Recht ist. Ihn jetzt als Gutmenschen darzustellen, während Nadal und Djokovic die Bösen sind, finde ich absolut unfair.

Ich habe dazu geschrieben:
Ich glaube Federer hat hier ein sehr kluges Statement abgegeben. Er bezieht mMn schon klar Stellung indem er sagt, dass er in solchen Zeiten nicht in Saudi-Arabien antreten will. Er drückt es aber dann auch diplomatisch aus ohne sich mit so manchem Kommentar die Finger zu verbrennen was angesichts der noch laufenden Ermittlungen und der generellen politischen Zurückhaltung des Westens in der Causa was die "Schuldfrage" von MBS betrifft sehr smart ist.

Inwiefern wird Federer von mir hier als "Gutmensch" dargestellt? Wie ich oben schon schrieb, es ist relativ simpel: Federer sagte vor Monaten aus planungstechnischen Gründen bei der Saisonvorbereitung ab. Danach kommt das Thema Khashoggi in die Schlagzeilen, wochenlang laviert Saudi-Arabien herum und versucht die Sache zu vertuschen, um am Ende doch einzugestehen dass er (natürlich nicht im Auftrag von MBS) ermordet wurde. Vor wenigen Tagen wird Federer gefragt ob er in Saudi-Arabien antreten wird und ob es eine Anfrage gab. Federer wählt sehr weise Worte indem er sagt, es gab eine Anfrage und es sei für ihn sehr schnell klar, dass er in diesen Zeiten nicht in Riad antreten will. Zu konkreten (noch nicht bewiesenen) Vorwürfen gegen die Saudische Regierung oder seiner persönlichen "Meinung" zum Vorfall Khashoggi bezieht er keine Stellung, dazu genügen auch seine zuvor gewählten Worte und seine Absage an Saudi-Arabien. Ich sehe wirklich überhaupt kein Problem? :) Und Rafa bzw. Nole werden aus der heiklen Nummer vermutlich dank Rafas Verletzung ohne Imageschade rauskommen. Als böse habe ich übrigens weder Nadal noch Djokovic dargestellt. Dass du und ich es mindestens fragwürdig finden dass die beiden ausgerechnet jetzt dort ein Showmatch in der Off-Season planen, steht völlig außer Frage.
 
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