Dann holt sie plötzlich Ende Mai ihren ersten kleinen Titel in Straßburg
So plötzlich war der Titel in Strassburg nicht. Das hat sich über die vergangenen Monate angedeutet, dass sie reif für Titel ist. Letztes Jahr stand sie schon im Achtelfinale und danach folgten kontinuierlich gute Resultate. Ende des Jahres das Halbfinale in Linz (Niederlage gegen Sabalenka), Viertelfinale beim grossen Vorbereitungsturnier in Melbourne (Niederlage gegen Brady), Finale in Dubai (Niederlage gegen Muguruza), dazu frühere Niederlagen gegen Swiatek (u.a. mit 5-7 im dritten) oder andere ebenbürtige Spielerinnen wie Badosa oder Alexandrova. Die hat sich zuletzt in der erweiterten Spitze etabliert und ein Titel war nur eine Frage der Zeit. Dass sie danach gleich die French Open hinterherschiebt, konnte man natürlich aber nicht erwarten.
Das ständige Bashing des Damen-Tennis scheint bei gewissen Usern aber sowieso schon fast Agenda sein. Dass ich da jeweils noch darauf einsteige, ist natürlich auch dämlich.
Der Thread hier ist ja während des Finals förmlich explodiert.
Woran mag das nur liegen?
Das erste Mal seit langem mal wieder sommerliches Wetter. Gepaart mit zwei Aussenseiterinnen, die logischerweise auch nicht die Massen vor den Fernseher bewegen. Da erscheint es mir relativ logisch, dass viele die Zeit im Freien bevorzugen. Dazu ist nun auch noch EM.
Ich konnte beispielsweise nicht schauen, weil ich an einem Geburtstag eingeladen war. Daraus aber ein Strick zu ziehen, um die WTA (einmal mehr) zu diffamieren, ist aber schlussendlich auch wieder.. naja, semi-produktiv.
Rivalitäten bleiben komplett auf der Strecke.
Ich halte garnichts davon. Du brauchst eine stabile und konstante Spitze, was Upsets und Außenseitersiege noch besonderer macht, als das 30 verschiedene den Slam auswürfeln.
Es fehlen die Persönlichkeiten und Größen, die bekommst du nicht wenn von 20 Slams 17 verschiedene Siegerinnen es gibt und dabei 32 verschiedene Finalistinnen.
Die WTA benötigt dringend Spielerinnen an der Spitze die konstant bis zum Ende um jeden großen Titel mitspielen und nicht hier und da sich in Woche 1 verabschieden.
Barty, Osaka, Andreescu, Swiatek...bringen eigentlich das Zeug dazu, Barty liefert es ja auch, hier stoppte sie eine Verletzung, weshalb sie die verdiente 1 der Welt ist, die anderen müssen halt konstanter werden.
Danke übrigens noch an
@L-james für diesen Post. In meinen Augen einer der besten Posts in diesem Bereich seit langer Zeit und trifft den Nagel eigentlich gut auf den Punkt, kann ich eigentlich vollends unterschreiben. Bin nur nicht früher dazugekommen, darauf zu reagieren.
Ich mag diese Varianz, aber so wie sie in den vergangenen Monaten und Jahren war, ist schlussendlich zu viel und schadet der WTA auch. Ich brauche keine Big 4 wie bei den Herren, wo es einer Sensation glich, wenn jemand anderes den Titel geholt hat (jetzt ist es ja, auch aufgrund des fortgeschrittenen Alters der Herren nicht mehr ganz so extrem).
Das Optimum liegt in meinen Augen irgendwo in der Mitte. Du brauchst eine Spitze, welche als Favoritinnen in ein Turnier gehen und dahinter einen Kern, bei welchem es trotzdem keine Sensation ist, wenn der Titel an eine von diesen geht. Du hast - abgesehen von den im Zitat erwähnten Barty, Osaka, Andreescu und Swiatek - aber einen viel zu grossen Kern, da viele der Spielerinnen wohl auch nicht die mentale Festigkeit haben, um das Level dauerhaft zu halten.
Die WTA ist in meinen Augen trotzdem auf einem guten Weg, dass diese "Strukturen" entstehen. Über kurz oder lang werden sich meiner Meinung nach Barty, Osaka, Andreescu (falls sie endlich fit bleibt), Swiatek und Gauff vorne festsetzen. Dahinter wird sich in meinen Augen dann ein Kern bilden, der Spielerinnen wie Sabalenka (wobei sie auch das Potential für die Spitze hat), Svitolina, Kenin, Bencic oder auch Rybakina und Vondrousova umfassen wird (ich habe etwas ältere Spielerinnen wie Halep, Kvitova, Pliskova etc. bewusst aussen vor gelassen, aber auch die ganz jungen Spielerinnen, weil man da nie weiss, wie sie sich schlussendlich tatsächlich entwickeln werden).
Was die WTA auch dringend wieder braucht, sind diese Rivalitäten, welche die Leute vor den Bildschirm holen. Serena gegen Sharapova hat doch die Leute automatisch vor den Fernseher gebracht, weil man wusste, dass es da krachen wird. Ob es diese in einem solchen Stil überhaupt wieder bilden, ist aber schwer zu sagen. Ich glaube, die Profiwelt (ganz grundsätzlich und nicht nur im Damentennis) ist dafür mittlerweile schon zu lieb. Rivalitäten ja, aber nicht mit einem Feuer wie eben bei Serena und Sharapova. Da sind Matches wie Tsitsipas - Medvedev oder Kyrgios - Zverev schon fast rar gewordene Ausnahmen.