Tuco
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Wirtschaftssanktionen haben auch die Aufgabe, aufzuzeigen, dass sich die Gemeinschaft gegen die Kriegshandlungen stellt. Diese Wirkung tritt aber nur dann besonders stark ein, wenn es auch geschlossen passiert. Das Hauptproblem hierbei sind ausgerechnet diejenigen, die die russischen Staatsangehörigen nicht ausgeschlossen haben, weil sie aufzeigen, dass es eben keine Geschlossenheit gibt. Das ist politisches Kapital für Putin&Co. und das versuchen sie auch entsprechend einzusetzen, um die vorhandene Geschlossenheit noch weiter aufzuweichen. Jede Ausnahme ist eine weitere Stärkung der russischen Position in der Ukraine und Putins Position in Russland.
Dass das einige Leute nicht mal ansatzweise kapieren, sondern stattdessen glauben, sie würden hier eine moralisch bessere Position einnehmen, ist nicht mal überraschend. Traurig dabei ist, dass wir in Deutschland gelernt haben sollten, was derartige Uneinigkeit im Umgang mit einem gefährlichen faschistoiden Staat für Folgen hat.
Ich bin auch absolut dafür, russische Nationalmannschaften zu sanktionieren, was im Tennis ja auch gemacht wird, wie in etlichen anderen Sportarten auch. Wenn es um Individualsportler geht, die sich selbst nichts haben zu Schulden kommen lassen und sich meines Wissens (ich könnte jedenfalls bei niemandem ein Beispiel nennen) noch nie als Unterstützer von Putin, geschweige denn seines Krieges gezeigt haben, geht es für mich aber einfach zu weit. Man sollte auch in Kriegszeiten die Rechte von Personen nur dann einschränken, wenn es auch zwingende Gründe dafür gibt, und die sind mit so einer Argumentation in einer Einzelsportart wie Tennis für mich dann schon derart dünn, dass das für eine Sperre aus solchen Überlegungen nicht ausreicht.
Da drehen wir uns aber im Kreis, das wurde ja alles vor ein paar Wochen schon durchgekaut. Ich bin jedenfalls froh, dass man in England mit dieser Aktion alleine steht.