Das erste Viertel der Saison ist also Geschichte. Zeit um erstmals richtig Bilanz zu ziehen.
Man ist mit viel Optimismus und Vorfreude in diese Saison gestartet. Es sollte mal wieder alles anders und vor allem besser werden. Die Vorbereitung und hier im Speziellen der heimische Bosch-Rexroth Cup haben so richtig Lust gemacht. Endlich mal wieder ein Team das schnellen und attraktiven Offensivbasketball spielt. Vorbei die Zeiten des Bauermannschen-Trödelbasketballs.
Der Auftakt gegen Bamberg, ebenfalls vielversprechend. Das Team wurde trotz Niederlage gefeiert, wann hat es das in Würzburg das letzte Mal gegeben?
Doch schon das Pokalspiel in Bamberg offenbarte erste Probleme und Schwierigkeiten, vor allem mit der eigenen Defense und dem nicht vorhandenen Inside Spiel. Noch griff das Argument „Bamberg ist stark, da kann man schon auch mal deutlich verlieren.“ Unterdessen wissen wir, dass weder Bamberg so gut ist wie gesagt, noch die Probleme der Baskets eine Eintagsfliege waren.
Nach 9 Spieltagen (ok das Duell gegen Ulm steht noch aus) liegt man mit lediglich zwei Siegen auf dem 16. Tabellenplatz und damit unmittelbar vor den beiden Abstiegsrängen.
Der Optimismus und die Vorfreude vom Saisonstart sind längst verflogen. Es herrscht Frust und Ärger an allen Ecken und Enden vor. Team und auch Trainer müssen sich deutlich hinterfragen lassen.
Ich stelle mir in diesem Zusammenhang folgende Fragen zum Thema: Was ist bei der Team Zusammstellung schief gelaufen?
- Warum verpflichtet man vier nahezu identische Spieler (Bowlin, Hulls, Wells, Lösing)?
- Warum ersetzt man einen Slasher wie Mitch Creek durch einen Softie wie Xavier Cooks, der ein komplett anderer Spielertyp ist?
- Warum hat man die Probleme auf den deutschen Spots nicht vorhergesehen?
- Seit wann funktioniert Basketball ohne vernünftige Big Men und den Verzicht auf jegliche Athletik im Team?
Nutzt man die Länderspielpause um diese Fehler zu korrigieren? Eher unwahrscheinlich denke ich. Olaseni ist ja für die Verantwortlichen offensichtlich über den Berg, braucht man also nicht reagieren und laut Denis Wucherer muss man jetzt nur den Kopf frei bekommen und hart trainieren.
Bitte was?! Was macht man denn dann die ganze Zeit? Hallenhalma spielen oder wie?
Sorry, aber so langsam sehe auch ich den Coach in der Pflicht! Ja, Denis Wucherer wurde von mir während seiner Zeit in Gießen sehr bewundert und geschätzt. Er war auch meine Wunschlösung, schon bevor man Bauermann geholt hat. Doch schon in Köln schien das nicht mehr so gut zu funktionieren. Als er dann zu uns gekommen ist, hat er mit der Verpflichtung seiner Gießener Jungs auf Sicherheit gespielt, was leider misslungen ist. Der Beweis, dass man ein erfolgreiches Konzept nicht 1:1 auf einen anderen Club übertragen kann. Schon gar nicht wenn man vergisst neben lauter Indianern auch mindestens einen Häuptling zu verpflichten.
!!!AUFWACHEN IHR BASKETS!!!
Wir brauchen kein x-tes Toptalent, sondern endlich Veränderungen im Kader, die die Fehler der Offseason endlich reparieren. Bleiben diese aus, kann man sich bei der Stärke und Ausgeglichenheit der BBL schneller in der Pro A wiederfinden als uns allen lieb sein dürfte. In der derzeitigen Verfassung haben wir nichtmal gegen Vechta oder Crailsheim eine Chance. Traurig, aber wahr!
Zwei Fragen stelle ich zum Schluss noch in den Raum: Warum gelingt es den Baskets einfach seit Jahren nicht aus den vorhandenen Mitteln auch nur ansatzweise das Optimum heraus zu holen? Was machen andere Clubs, die wohl deutlich weniger Geld haben, besser als s.Oliver Würzburg?