Meine Gedanken zum letzten Spiel wollte ich in der Nacht vom 14. auf 15. Februar noch einstellen, da ging das aus den nun bekannten Gründen leider nicht mehr. Habe diese dann niedergeschrieben und gespeichert, um sie am nächsten Morgen einzustellen, gut ist nun die nächste Woche geworden. Auch mit einer Woche Abstand, sehe ich die Dinge noch so, wie niedergeschrieben.
Nach einigen Wochen der Euphorie wurden wir Fans am Donnerstagabend wieder geerdet und auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Es ist halt Fakt, dass wir nur eine durchschnittliche Mannschaft haben. Im Vergleich zu den anderen Play-Off-Kandidaten haben wir auf den Ausländerspots durchschnittliche Spieler, sind aber auf den deutschen Positionen unterdurchschnittlich besetzt. Die Deutschen erzielten bei Ulm 30 Punkte, bei uns waren dies nur 14. Wenn ein Team wie Ulm, mit den besseren und vor allem auch athletischeren Spielern dann ernst macht, den Gameplan durchzieht und nicht auf larryfarry spielt, reicht es halt dann für uns weder hinten noch vorne. Unsere Defense hat gestern, wie von anderen Usern auch schon festgestellt, den letzten Biss vermissen lassen. Aber Ulm hat das schon stark gespielt und seinen Spieler wesentlich mehr freie Würfe kreiert, als das hei uns der Fall war. Wir haben auch nicht den Spielertyp, der einen schnellen und athletischen Gegenspieler, der mit Vehemenz in die Zone zieht, verteidigen kann.
Im Angriff hat man bei uns, wie starting-line-up schon korrekt festgestellt hat, auch keine großen Strukturen oder einen Gameplan erkennen können. Dies war aber schon gegen Göttingen ähnlich, nur durch die gelungenen Einzelaktionen und das Jordan Hulls-Festival wurde das kaschiert und ist nicht so extrem aufgefallen. Bei uns wird momentan permanent versucht Pick und Roll über die Mitte zu spielen. Nur gegen Göttingen und Ulm war halt die Mitte meist zu. Da fehlen mir das rasche Umdenken und der Blick und der schnelle Pass zum freien Mitspieler. Gut, man muss auch klar anerkennen, dass Ulm gegen uns klasse verteidigt hat und in solchen Fällen hatten wir bisher immer große Probleme. Positiv dabei war gestern aber, dass, wenn dann einmal einer unserer Spieler außen freigespielt wurde und er den Wurf dann nicht verweigert, sonder abgedrückt hat, sind diese auch hochprozentig gefallen. Das muss man intensivieren, darauf lässt sich doch aufbauen.
Das Spiel unserer Mannschaft war gestern von der Spielanlage natürlich wieder ein Rückschritt, aber eine Niederlage gegen Ulm ist wahrhaftig kein Beinbruch, denn ein Ulmer Team in Normalform ist einfach noch nicht unserer Kragenweite.
Den Hype um Obliesie sollte man wirklich wieder etwas zurückfahren. Der Junge hat gute Anlagen und wird sicherlich auch weit kommen, wie weit, wird die Zukunft zeigen. Momentan kocht er jedenfalls auch nur mit Wasser und auch er sollte den zweiten Schritt nicht vor dem ersten machen. Wenn ich die Fanbrille absetzte, halte ich jedenfalls die Berufung in die Nationalmannschaft zum jetzigen Zeitpunkt für sehr übertrieben.