Nun - was wird bleiben von der 'Ära' Bauermann in Würzburg?
Zuerst: Was er 'hinter den Kulissen' für die Professionalisierung des Würzburger Baskstballs geleistet hat, da fehlt mir der Einblick, deswegen auch kein Kommentar.
Leider haben sich die kritischen Stimmen zur Verpflichtung von DB Ende letzter Saison doch allzusehr bewahrheitet (da gehöre ich durchaus dazu - auch wenn ich nur zu gerne gehofft habe, dass ich mich irre): Er ist nicht der Richtige für einen Neuaufbau und anschließende kontinuierliche Entwicklung eines Teams. (Zu den vielzitierten Erfolgen - um es mal sehr überspitzt zu formulieren, Leverkusen zur damaligen Zeit hätte auch mein Goldhamster trainieren können und die hätten gewonnen und Bamberg war auch ein ganz anderer Fall - das waren alles nicht die Voraussetzungen wie hier in Würzburg mit einem Neuaufbau).
- die zahlreichen nachträglichen Änderungen und Nachverpflichtungen sprechen für ein miserables Scouting und es wurde erst mal eine Mannschaft zusammengestellt, die so, trotz anfänglicher Erfolge, nicht recht funktionierte. Er hat es also trotz durchaus üppigen Etats nicht geschafft, eine Mannschaft aufzubauen, die mehr als gelegentliche Highlights aufs Parkett bringt.
- Wenn das schon schief ging, auch die Erwartung einer anschließenden Entwicklung im Laufe der (späteren!) Saison hin zu einer mehr und mehr eingespielten, stabilen Mannschaft - wie von Bauermann vollmundig versprochen - hat sich nicht erfüllt. Die Mannschaft hat unbenommen einen feinen Saisonstart hingelegt ('Überraschungsteam-Effekt'), aber dann bröselte das Ganze auseinander, da sie mit der fortschreitenden Entwicklung der (Playoff-)Konkurrenzmannschaften in keiner Weise Schritt gehalten hat. Die nicht unbedingt glücklichen Nachverpflichtungen taten ein Übriges.
- Das Team kämpft zwar (meistens) ordentlich (kann man ja schließlich auch erwarten) , was oft fehlt - wie schon mehrfach hier angemerkt - ist spielerische Variabilität, Ideenreichtum, Ausspielen der eigenen Stärken und Adaption an die Stärken und Schwächen der jeweiligen Gegner in einer zunehmend ausgeglichen Liga, intelligentes Spiel eben. Stattdessen: Pick'n Roll, wenn gar nichts mehr geht dann irgendwie unvorbereitet Richtung Korb und Distanzwürfe, die ebenfalls zu selten gut herausgespielt, eher gezwungen sind. Und wenn die nicht fallen ist es schnell zappenduster.
- Die Verpflichtung von Robin Benzing hat diese Entwicklung - bzw. Nicht-Entwicklung - eigentlich noch verstärkt. Er ist ohne Zweifel ein herausragender deutscher Spieler, aber da hatte man dann einen, auf den man die Verantwortung gut abschieben konnte. Er wird's schon richten. Hat er ja auch manchmal durchaus eindrucksvoll geschafft.
Was bleibt Alles in Allem? Große Erwartungen geschürt - wenig davon erfüllt, stattdessen die Fans ordentlich frustriert.
Wie die Saison auch enden wird, ich weine ihm keine Träne nach.