Ich finde das hier eine gute und wichtige Diskussion zur Stimmung in der sO-Arena.
Dazu einige Anmerkungen:
- Dass die beiden letzten Spiele nicht ausverkauft waren, halte ich für nicht allzu tragisch. Sonntagtermine sind allgemein eher bescheiden und der 20-Uhr-Termin von gestern ist absoluter Mist und wird sich hoffentlich nicht mehr wiederholen. Zudem dürfte die Euphorie nach dem Sieg in München noch nicht volle Wirkung entfaltet haben. Ich gehe aber davon aus, dass der starke Start der Baskets in der Region stark wahrgenommen wird und entsprechend Interesse weckt. Für die nächsten Heimspiele sollte ein ausverkauftes Haus gesichert sein, insbesondere für das Spiel in zwei Wochen gegen Oldenburg, das wohl ein absolutes Top-Spiel werden wird. Unabhängig davon wird es für die Baskets eine erhebliche Herausforderung sein, künftig eine 6000er-Halle zumindest annähernd zu füllen. Hier wird man neue Konzepte erarbeiten müssen um im innerstädtischen Wettbewerb gegen Fußballer und Handballer bestehen bzw. seine Fanbasis vergrößern zu können. Derzeit sehe ich aber niemanden in der Baskets-Organisation dem ich zutrauen würde, eine entsprechende Strategien zu entwickeln.
- Was die Stimmung angeht, so war wohl die Saison 2011/2012 das Nonplusultra. Einerseits sollte man die Zeit damals jedoch nicht verklären. Auch in der damaligen Saison hat sich die Stimmung erst zu dem Höllenspektakel der Viertelfinalserie hinentwickelt und waren Spiele mit eher bescheidenerer Atmosphäre dabei. Die Saison 2011/12 war schlicht ein Sonderfall, in der eine Vielzahl an positiver Faktoren zusammen gekommen ist, etwa auch eine Reihe von sehr engen Spielen zu Beginn der Saison (etwa gegen Bon und Ulm), die überhaupt den Grundstein für diese Entwicklung gelegt haben.
In mancher Hinsicht hat sich die Atmosphäre seitdem normalisiert; dies muss nicht unbedingt schlecht sein, weil es ach zeigt, dass sich die Baskets mittlerweile in der BBL etabliert haben und gewisse Erwartungen bestehen, sodass nicht mehr jeder Sieg gerade gegen schwächere Gegner überschwänglich gefeiert wird.
Wir alle wissen jedoch, was die Halle kann und das es noch immer ordentlich abgehen kann.
- Wie manche hier, meine auch ich, dass das Hauptproblem derzeit darin liegt, dass Stimmung derzeit eher weniger vom Fanblock auf den Rest der Halle überschwappt. Allerdings meine ich schon, dass der Fanblock durchaus bemüht ist, den Rest der Halle mitzunehmen und einzubinden, gestern etwa durch Anstimmen des Wechselgesangs und das alte Lied "Gegen Würzburg kann man mal verlieren". Klar, geht da immer noch mehr, die Kritik am Fanclock bzw. den dort ansässigen Gruppierungen empfinde ich jedoch in dieser Hinsicht nicht als ganz fair.
Mein Eindruck ist vielmehr der, dass es dem Fanblock zurzeit etwas an Manpower fehlt, dass also zu wenige Person dort aktiv supporten. Das ist dann durchaus auch ein Problem der Lautstärke, sodass Gesänge, welche die Halle ggf. aufnehmen und mitsingen würden ("Spitzenreiter", "Gegen Würzburg...", usw.), verhallen und gar nicht aufgenommen werden können, weil zu wenige überhaupt registrieren, dass die Gesänge angestimmt werden. Vielleicht täusche ich mich ja auch, mir scheint aber, dass es da so etwas ein Nachwuchsproblem gibt und dem Fanblock gerade etwas der Elan fehlt, weil womöglich zu viele schon sehr lange dabei sind und zu wenige nachkommen. Mir fällt in diesem Zusammenhang etwa auf, dass schon länger keine Supportaktionen bereits vor Spielbeginn durchgeführt wurden.
Wenn mein Eindruck zutreffen würde, würde schon Anlass zur Sorge bestehen. Der Fanblock ist für eine Atmosphäre absolut essentiell. Vielleicht spielt dabei auch eine Rolle, dass es für Zuschauer, die gerne mal aktiver mitsupporten würden, aufgrund der festen Platzzuweisung im F-Block praktisch unmöglich ist, sich einfach mal dazuzustellen. Dies war früher eindeutig einfacher, als der Fanblock noch hinter einem Korb untergebracht war.