Sorry, aber ich halte den Artikel für totalen Bullshit und weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.
Mag sein, dass die Spurs dieses Jahr sogar die Playoffs verpassen. Wie ich schon weiter oben schrieb, wäre selbst das egal. Das Ziel war ganz klar "Angriff auf den Titel". Das Ziel wird man klar verfehlen. Ob nun in Runde 1 das Aus kommt, oder man ganz die Playoffs verpasst, ist dabei nebensächlich. Und natürlich hat Pop auch daran einen ganz gehörigen Anteil.
Ihn nun aber als "overrated" zu deklarieren, ist einfach nur lächerlich und eine sehr kurzfristige Sichtweise. Er hat die Spurs ganz entscheidend mitgeprägt, auch schon bevor er Headcoach wurde, er ist nicht nur Headcoach, sondern erledigt den Job, den Donnie Nelson bspw. bei den Mavs bekleidet, gleich noch mit. Mir ist die Rechnung "mit Robinson und Duncan wird jeder Meister" viel zu einfach. Da braucht es schon wesentlich mehr. Und vor allem was Drafts, Trades und vor allem auch Teamchemie und der Umgang mit Superstars angeht, war Popovich immer überragend.
Auch verstehe ich nicht, was der Verweis auf die letzten Playoffs soll. Die Spurs sind völlig verdient gegen die Mavs ausgeschieden. Dass aber an Pop fest zu machen, ist wirklich weit hergeholt. Mit Manu fiel zum zweiten mal einer der Top3 aus, Duncan war völlig überspielt und ist nach dem Allstar Break regelrecht eingebrochen (was gleichzeitig auch seine Maßnahme des Schonens nur unterstreicht - Duncan ist ebeen keine 20 mehr).
Dann wird das Spiel gegen Portland (die ohne Roy spielten) als Beispiel für den Niedergang angeführt. Mal davon abgesehen, dass ich ebenso Spiele anführen könnte, die die Spurs ohne einen ihrer Stars gewannen (bspw. ohne Duncan in OKC vor ein paar Wochen), kommt das bei jedem Team vor. Frag mal im Mavsthread ;-)
Dann zu Jefferson und McDyess. Ich entsinne mich noch auf die Einschätzungen aller Experten vor der Saison. Ich habe nicht einen gelesen, der die Trades kritisch kommentiert hätte. Im Gegenteil - alle haben die Spurs als klare Nummer 2 abgefeiert. Dass es nun natürlich alle vorher gegwusst haben, ist Teil des Geschäfts. Fakt ist: Die Verpflichtungen haben nicht das gebracht, was man sich versprochen hat. Und dafür wird Pop auch seinen Kopf hinhalten müssen. Ob er aufgrund dieser falschen Entscheidungen als "overrated" einzuordnen ist, soll jeder selbst entscheiden.
Weiter mit Turgoklu, Jackson und Scola. Es wäre nur fair vom Autor gewesen zu beleuchten, warum man die Spieler nicht weiterverpflichtet hat. Die Antwort ist einfach: Man konnte und wollte sie sich nicht leisten. San Antonio ist ein Smallmarket ohne Besitzer, dem die Millionen egal sind. Die Spurs lagen immer unter der Luxurygrenze - immer darauf bedacht profitabel zu arbeiten. Turkoglu und Jackson wollten zu viel Geld, dass man nicht bezahlen konnte. Und trotzdem haben sie es geschafft konkurrenzfähig zu bleiben. Würde das nicht für Pop sprechen?
Scola ist ein anderes Kapitel. Man hat ihn gedraftet, allerdings war sein Buyout zu hoch. Dere lag damals bei glaube ich knapp 15 Mio.$ - viel zu viel für die Spurs. Also hat man ihn abgeschrieben. Die Argumentation "hätte man ihn nicht verschenkt, würde er neben Duncan spielen", funktioniert jedenfalls nicht, weil die Spurs ihn niemals rausgekauft hätten.
Recht hat der Autor nur damit, dass die Spurs kein Championshipteam sind und eklatante Schwächen gegen Teams mit Siegquote haben. Das zieht sich wie ein seidener Faden durch die Saison, auch wenn die Spiele fast alle eng waren.