Was ist denn eure Analyse warum es nicht so rund läuft dieses Jahr?
Letztes Jahr war Manu eben verletzt und das konnte man überhaupt nicht auffangen. Was müsste dann passieren, damit die Spurs ins Rollen kommen?
In den wenigen Spielen, die ich sah fand ich das Duncan almählich abbaut, trotz seiner PER. Irgendwie fehlt mir seine Präsenz defensiv. Trotzdem ist das Team natürlich wesentlich besser, wenn er spielt.
Weshalb gibt Pop ihm obwohl es nicht so läuft nichtmal 35-40 Minuten?
Das ist wirklich sehr schwer zu beantworten und es gibt sicherlich mehrere Gründe.
Vorweg: Natürlich ist es "Jammern" auf hohem Niveau. Aber wir sind leider verwöhnt was sportlichen Erfolg angeht und sowohl die Ziele für diese Saison, als auch die Erwartungshaltung war sicherlich eine andere als Platz 7 im Westen.
Zum letzten Jahr: Alles in allem fand ich, dass man selbst Manus Ausfall ganz ordentlich kompensiert hat. Obwohl er die halbe Saison fehlte, hat man die Division gewonnen und vor allem bis zum Allstar-Break guten Basketball gespielt. Der Einbruch kam langsam nach dem ASB - vor allem, weil Duncan zum Saisonende hin sehr stark abgebaut hat und mit seinen Verletzungen zu kämpfen hatte. In den Playoffs hatte man dann nichts mehr entgegenzusetzen und schied völlig zurecht in Runde 1 aus.
Dieses Jahr ist es ein Auf und Ab. Man hat das ganze Jahr das Gefühl, dass man zwar dran ist, aber es eben einfach nicht über den Berg schafft. Man gewann meist klar gegen die Teams, die man schlagen muss und verlor meist sehr knapp gegen die Teams, mit denen man sich auf Augenhöhe sieht. Aber man schaffte es zum einen nie mal das Potential über 10 Spiele abzurufen und in einen Run zu kommen. Oft folgen nach 2 guten Spielen auch 2 schwache.
Die Gründe dafür? Zum einen sicherlich der umstrukturierte Kader. Man hat 7 neue Leute geholt, die zu Beginn alle erst mal integriert werden wollten. Da suchte ein McDyess nach seiner Rolle, da konnte Jefferson nicht integriert werden usw. Es war und ist offensichtlich, dass die Spurs vor allem Probleme haben Jefferson ins Spiel einzubinden. Duncan und Parker spielen seit vielen Jahren zusammen, laufen ihre Systeme, die sie immer schon gelaufen sind - und haben sich nicht darauf einstellen können, dass man eben nicht mehr einen eindimensionalen Bowen in der Ecke stehen hat, sondern mit Jefferson eigentlich eine echte offensive Option im Team hat. So bekam RJ wenig Touches, war kaum eingebunden, irgendwann verselbstständigt sich das und das Selbstbewusstsein ist ganz unten. Allerdings hat auch Pop da keine glückliche Figur gemacht.
Zum anderen sicherlich die Umstellung auf eine andere Philosophie. Die Spurs sind nicht mehr DAS defensive Team, dass sie mal waren. Die Zeiten, in denen man Spiele reihenweise in der Defense gewinnt, weil man zu jeder Zeit den Stop bekommt, den man braucht, sind vorbei. Das ist erst mal nicht weiter schlimm, da sie auf der anderen Seite auch nie zuvor in der Duncan-Ära ein so gutes Offensivteam waren. Aber irgendwie fehlt da die richtige Balance.
An Duncan und seiner Defense liegt es aber sicherlich nicht. Natürlich ist er keine 20 mehr - aber er spielt immer noch genau das, was er immer gespielt hat. Genauso solide, genauso effizient wie seit eh und je. Er sieht dieses Jahr einfach oftmals dämlich aus, weil die Teamdefense insgesamt ein paar Klassen schwächer ist und er der letzte ist, der die Fehler ausbügeln soll und muss.
Alles in allem ist es sicherlich - zumindest an den Ansprüchen gemessen - ein verschenktes Jahr. Man ist ein hohes finanzielles Risiko gegangen, was sich nach derzeitigem Stand sicher nicht auszahlen wird. Das Team ist einfach zu teuer, um damit "nur" in die Playoffs einzuziehen. Einen Shot auf den Titel hat man mit dem Team sicherlich nicht. Welche Schlüsse man daraus zieht für die neue Saison, weiß ich allerdings auch nicht.