Hyperko
Nachwuchsspieler
Wurzelsepp schrieb:DAS kam heute im Schweizer Radio. Weiss einer von Euch mehr, kann das stimmen? Normalerweise ist der Reporter sehr sachlich und gut informiert.
Ich hab zu diesem Thema schon diesen Bericht gefunden:
Waren Rechtsnationalisten die Drahtzieher?
Hintergründe der Prügelszenen in Istanbul
Die türkische Presse fragt nach den Hintergründen der Prügelei mit den Schweizer Fussballern in den Katakomben des Fenerbahce-Stadions. Dort sollen Rechtsnationalisten am Werk gewesen sein. Immer stärker in schiefes Licht gerät der türkische Nationaltrainer Fatih Terim, der nachweisbar Verbindungen zu den Rechtnationalisten unterhält.
Die respektlose Behandlung der Schweizer Fussballer von der Ankunft in Istanbul bis zu ihrem Abflug hat der türkische Nationaltrainer Fatih Terim mit den «respektlosen Ereignissen beim Hinspiel in Bern» begründet. Die Schweizer Fans hätten in Bern auf die türkische Nationalhymne mit Buhrufen reagiert, erläuterte er. Mit solchen Äusserungen heizte Terim die Stimmung in Istanbul an. Die türkische Presse kritisierte ihn am Samstag und hinterfragte erstmals seine Motive. Terim soll ein enger Freund des rechtsnationalistischen Politikers Mehmet Agar sein, schreibt die auflagestarke Tageszeitung «Sabah». Das macht sein Verhalten, zumindest in der Türkei, nachvollziehbar.
Aus Rechtsnationalisten setzte sich offenbar auch die angeblich «spontane Demonstration» des wütenden Flughafenpersonals zusammen, die letzten Dienstag die Schweizer Delegation mit Schmähungen am Flughafen empfing. Die Gewerkschaft des Flughafenpersonals wird in Istanbul von der rechtsextremen Nationalistischen Aktionspartei (MHP) kontrolliert. Von der Ankunft der Schweizer Delegation an habe man eine gewaltbereite Atmosphäre geschaffen, nach dem Motto: Es ist gut, wenn wir sie ein wenig einschüchtern, wenn wir auf sie ein wenig einschlagen, schreibt der türkische Journalist Mehmet Ali Birand. Wie in einem Puzzlespiel setzen sich die Details zu einem Bild zusammen, das die Schläger im Istanbuler Stadion in Verbindung mit dem wohl hässlichsten Teil der nationalistischen Bewegung der Türkei zeigt.
Nichts mit Fussball zu tun
Wie «Sabah» nun in der Ausgabe vom Samstag enthüllt, sind die Schweizer Spieler in der Katakombe vor allem von zwei Männern namens Yasar Aydin und Ali Kiratli geschlagen worden. Beide Schläger verfügten über den «roten Ausweis» des türkischen Fussballverbandes, der seinen Trägern Zutritt in alle Räume des Stadions ermöglicht. Beide haben mit Fussball aber nichts zu tun. Yasar Aydin und Ali Kiratli hätten auch türkische Sportjournalisten zusammengeschlagen, beschwerte sich der Sportredaktor der türkischen Agentur Diha, Fahig Gürses. Sie hätten den Kameraleuten Filmmaterial weggenommen.
«Was um Gottes willen haben diese Personen im Stadion zu suchen?», fragte am Samstag der einflussreiche Kommentator von «Sabah», Fatih Altayli, und forderte eine Antwort vom Chef des türkischen Fussballverbands, Levent Bicakci. Das Skandalspiel vom Mittwoch droht nun unerwartet weite Kreise in der Türkei zu ziehen. Yasar Aydin und Ali Kiratli werden nämlich in Verbindung gebracht mit dem Mafiaboss Sedat Peker, der seinerseits im Ruf steht, mit dem sogenannten «tiefen Staat» der Türkei verfilzt zu sein. Der «tiefe Staat», auf Türkisch derin devlet, ist ein Schattenstaat. Er setzt sich zusammen aus Elementen der Sicherheitskräfte, aus Kreisen der Justiz und aus Mitgliedern der rechtsnationalistischen Bewegung, die sich als «Retter der türkischen Nation» betrachten und die nicht zögern, sich auch ausserhalb des Rechts zu bewegen, angeblich im Namen von Staat und Nation.
Einflussreich und gefährlich
Wie weit diese Leute zu gehen bereit sind, zeigte ein Autounfall beim Städtchen Susurluk Mitte der neunziger Jahre. Im verunglückten Wagen sassen ein Polizeidirektor neben einem Heroinhändler und einem kurdischen Stammesführer. Ein dubioser Bombenanschlag am 9. November 2005 im kurdischen Städtchen Semdinli lässt befürchten, dass diese Kreise wieder verstärkt aktiv sind.
In jedem Land gebe es einen Staat, erklärte unlängst Süleyman Demirel - «in unserem Land aber gibt es zwei». Sobald der offizielle Staat - aus welchem Grund auch immer - sich aus einem Gesellschaftsbereich zurückziehe, werde das Vakuum vom zweiten, unsichtbaren, «tiefen» Staat gefüllt. Demirel muss es wissen. Er war mehrfach Regierungschef und in den neunziger Jahren Präsident der Türkei.
Quelle: nzz.de
Ich finde das ganze ein wenig übertrieben. Ich kann's mir einfach nicht vorstellen, dass solch eine Aktion von vornherein geplant war.