Er belegte in den Trainingssprüngen die Plätze 49 und 39, Neumayer hingegen die Plätze 6 und 8.
Ich weiß nicht, irgendwie kann ich mich über dieses Ergebnis nicht so richtig freuen. Es kann doch nicht sein, dass in den Regeln eindeutig steht, dass 95 % der Hillsize erreicht werden müssen, damit es die Bonuspunkte für die Anlaufverkürzung gibt, dass Wellinger diese Weite nicht erreicht und dass es die Bonuspunkte dann dennoch gibt.
Ich wäre nun wirklich der Letzte, der der deutschen Mannschaft einen Sieg nicht gönnen würde, zumal Wellinger im ersten Durchgang schon Pech hatte. Man erinnere sich: Boyd-Clowes war bereits 134 Meter weit gesprungen, da war eigentlich klar, dass Werner Schuster verkürzen musste - und dann machte sich auf einmal der Rückenwind auf, so dass Wellinger die notwendige Weite nicht mehr erreichte, um die Punkte zu bekommen.
Im zweiten Durchgang das zweite Spiel - und wieder war es Wellinger, bei dem plötzlich der Rückenwind deutlich zunahm. Aber ich verstehe einfach nicht, warum man ihm die Bonuspunkte bei 125 Metern gutgeschrieben hat, obwohl 95 % der Hillsize nun einmal 125,4 Metern entsprechen. Ich kann höchstens vorstellen, dass die FIS intern ihre Formeln so eingegeben hat, dass man - wenn die 95-Prozent-Weite keiner ganzzahligen oder halbzahligen Weite entspricht - die nächstniedrigere Weite verwendet. Aber eigentlich entspricht das nicht dem Wortlaut der veröffentlichten Regeln - und somit hätte eigentlich Japan gewonnen.
Dieser Stromausfall vor dem letzten Springer war dann noch das Tüpfelchen auf dem i - hier glaube ich aber schon, dass alles mit rechten Dingen zugegangen ist - denn das wäre ja vor Ort aufgefallen.
Die positive Überraschung des Tages wurde ja schon im Live-Thread erwähnt: Der Podestplatz der Franzosen. Auch wenn im Fernsehen gesagt wurde, dass das Springen nicht ganz top besetzt war: Diese Leistung musste man erst einmal erbringen. Und die Norweger waren zuletzt nicht alle in der Form, in der sie auf Platz drei hätten springen können - und selbst bei den Österreichern hätte man erst einmal die 85 Meter von Katharina Keil ausgleichen müssen. Von daher: Herzlichen Glückwunsch an Frankreich.