Sind die Sprungrichter noch tragbar?


Nika

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Mir geht es ähnlich wie einigen anderen hier, dass ich mit der Benotung der Sprungrichter nicht ganz einverstanden bin. Insbesondere bei bestimmten Springern "vergucken" sich die Richter wohl etwas bei der Landung.
Daher die provokante Frage: Sind die Sprungrichter noch tragbar?
Warum geht der Trend zu sehr niedrigen Noten bei wunderschönen Sprüngen mit einer feinen Landung?
Wie ist der Standard in den drei Bereichen Luftfahrt, Landung und Ausfahrt festgelegt?
Und warum wurden die Monitore abgeschafft?
 

dsv-wings

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dass die noten immer niedriger werden finde ich auch seltsam. wofür erfinden sie dann ein benotungssystem bis 20, die ja mittlerweile eigentlich gar nicht mehr gezogen wird.
ich finde es allerdings auch merkwürdig, dass die noten doch sehr stark davon abhängen, wie weit ein springer gesprungen ist und dass bei unbekannten jungen springern, die dann nicht die weiten sprünge bringen, doch mit noten um 17.5 gehandelt wird, obwohl sie meiner meinung nach, nicht soviel schlechter sind als viele andere auch.

aber grundsätzlich hab ich nichts an den punktrichtern auszusetzen und finde eindeutig, dass sie noch tragbar sind.
 

Taehti77

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Das ist so ein Thema darüber kann man wahrscheinlich ewig diskutieren. Es ist teilweise schon auffällig, dass die bekannteren Springer doch oft einfach so gute Noten bekommen, während andere, die am Anfang "Mängel" hatten diese später korrigieren können und trotzdem weiter ihre schlechten Noten bekommen. Da wäre etwas mehr Objektivität angebracht.
Aber sonst denke ich auch, dass die Sprungrichter weiterhin tragbar sind.
 

Sprungbärchen1

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Und jedes Jahr die gleiche Diskussion.....

Es wird immer Bevorteilungen und Benachteiligungen geben. Alles gleicht sich über eine lange Saison wieder aus. Aber ich finde es auch etwas schade, dass die Kampfrichter deutlich zu tief ziehen. Da könnten sie ruhig etwas lockerer sein. Und die besonderen Monitore für die Landung waren natürlich schon sehr wichtig. Die sollte man wieder einführen. Aber offenbar haben diese Monitore die ganze Prozedur immer sehr aufgehalten. Nur ist es eben ein Hilfsmittel, was zur Objektivität beiträgt.
 

Benjamin

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Dass die Noten bei kürzeren Sprüngen im Schnitt niedriger sind, finde ich eigentlich nachvollziehbar - denn meist sind die Sprünge eben deshalb kürzer, weil kurz nach dem Absprung oder während der Luftfahrt Unsicherheiten zu erkennen sind, die sich dann in den Noten niederschlagen.

Was ich absolut nicht verstehe, ist, warum man den Sprungrichtern die Möglichkeit genommen hat, sich insbesondere die Landung der Springer nochmals in Zeitlupe anzusehen. Da ist es doch vorprogrammiert, dass es bei schwerer zu entscheidenden Fällen häufiger zu Fehlentscheidungen kommt. Wenn man die Springer bei der Landung dann auch noch aus einer Perspektive sieht, in der man einen Telemark kaum von einer Kacherllandung entscheiden kann, kann man den Sprungrichtern ja nicht mal einen Vorwurf machen, wenn sie bei den Noten mal daneben liegen. Von daher: Gebt den Sprungrichtern wieder eine Zeitlupe!
 

dsv-wings

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nun ja wird der absprung, also zu spät, zu früh, auch benotet? ist ja eigentlich keine technische feinheit, die man bewerten kann.
und solange einer nicht total mit den armen wackelt (und dass machen viele der guten springer auch) finde ich sind solche abzüge, nur weil der sprung kürzer war nicht berechtigt, aber das ist eben der nachteil, wenn man nicht im vordergrund steht. ich selbst kann ja auch nicht nachvollziehen wieso beispielsweise jacobsen (und ich kann ihn sehr gut leiden) immer hohe noten bekommt, da er die arme ja doch meist weit vom körper wegstreckt und hieß es nicht mal, dass es bei der luftfahrt drauf ankommt, die arme möglichst nah am körper zu führen? ein johan erikson, bei dem das ganze noch extremer ausgeprägt ist, bekam nämlich punktabzüge für diesen stil.
 

Benjamin

Zahlenfreund
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Die genauen Bewertungsvorschriften und -kriterien finden sich in der Internationalen Skiwettkampfordnung, Artikel 431. Dort heißt es:
Von den Sprungrichtern ist das äussere Erscheinungsbild des Bewegungsablaufs des Springers vom Passieren der Absprungkante bis zum
Passieren der Sturzgrenze im Auslauf unter dem Aspekt der Präzision
(zeitlicher Ablauf), Perfektion (Bewegungsführung), Stabilität (Flughaltung,
Ausfahren) und allgemeine Sicherheit zu beurteilen...

http://www.fis-ski.com/data/document/iwo-jp04.pdf
 

Nika

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Die genauen Bewertungsvorschriften und -kriterien finden sich in der Internationalen Skiwettkampfordnung, Artikel 431. Dort heißt es:
http://www.fis-ski.com/data/document/iwo-jp04.pdf
da haben wir es ja, Benjamin sei Dank!
Völlig gestreckte Beine.
Kwelle von oben Seite 56

Wie sonst können die Beine sein aus gestreckt?! Angewinkelte Beine und Skispringen LOL

Einnahme einer stabilen und hinsichtlich der rechten und linken
Seite streng symmetrischen Ski-, Bein- und Armhaltung.
Kwelle von oben Seite 56

Also ist der Jacobsen-Style völlig legitim. Denn es heißt nicht, dass die Arme an den Köper anliegen müssen.

IMO kann man in der Flugphase am wenigsten Punkte abziehen. Da scheinen die individuellen Ausprägungen alle im Rahmen der Regeln zu sein.
 

Kaethe

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Nun ja, die Weite hængt unter anderem mit den Absprung zusammen. Da dieser bei kurzen Spruengen nicht effektiv ist und teilweise der Uebergang in die Flugphase zu lange dauert, kann an dieser Stelle bei kurzen Fluegen eher viel abgezogen werden.
Und so perfekt, wie die Landungen bei der FIS beschrieben werden, zeigt sie kaum ein Springer.

Es kommt bei der Arm-/Bein-/Skihaltung auf eine strenge Symmetrie an. Das ist auch nur bei wenigen Springern korrekt.

Ich halte die Sprungrichter fuer tragbar. Auch wenn wir nicht die Noten hundertprozentig nachvollziehen kønnen, weil wir nicht jeden Fehler erkennen bzw. auch nicht erkennen kønnen, weil die geschulten Augen fehlen, machen sie eine gute Arbeit.
Ich finde die niedrigen Wertungen gerechtfertigt, weil sie zeigen, dass die Sprungrichter nur fuer perfekte Spruenge eine 20 geben. Da diese sehr selten sind, gibt es eine 20 meistens nicht. Auch fuer eine 19,5 oder eine 19 muss der Sprung schon exzellent sein.
Man muss auch daran denken, dass das technische Niveau im Weltcup sehr hoch ist. Zwischen den Springern sind kaum technische Unterschiede zu erkennen. Aber auch diese Kleinigkeiten muessen bei diesem Niveau beruecksichtigt werden. Deswegen muessen die Wertugen streng sein, um diese Feinheiten bewerten zu kønnen.
 

Baba1

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Die Sprungrichter werden übrigens über die ganze Saison beobachtet, die Noten die sie vergeben analysiert (z.b. wieviel sie von den anderen abweichen, etc.). Nach der Saison werden die Sprungrichter dann bewertet, die Resultate der Auswertung werden besprochen und die Sprungrichter werden entsprechend der Resultate beurteilt und wenn notwendig werden entsprechende Massnahmen getroffen.

Dazu gibt es ein Schema, für was wieviel Punkte abgezogen werden darf.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Pippilotta

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Auch der norwegische Kommentator Scheie ist mit den Wertungen der Richter nicht immer einverstanden und äußert sich in einem Artikel über Simon Ammann wie folgt:

–Han har en liten og lett kropp. Han har dessuten et veldig godt tak på dommerne. Selv om han ikke setter nedslag, får han høye karakterer, sier en kritisk Scheie. Han er ikke ute etter å ta Ammann, men er uenig i enkelte dommeres fortolkning av reglene.

Ammann kan ikke annet en å takke og bukke for de karakterene han får. 18,5 av en dommer i det første hoppet, da han ikke hadde nedslag, må han bare registrere. Scheie mener at dommernes avgjørelser er enda viktigere i de moderne bakkene, der det skiller mindre mellom hopperne. Nettopp derfor håper han at dommerne tar sin egen innsats opp til debatt, at det blir enighet om hvordan nedslag skal dømmes.


http://www.aftenposten.no/nyheter/sport/skisport/article2811401.ece
 

Nika

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Danke.

Hier der Text durch den Translator gejagt*

*wer norwegisch spricht, kann dort auf der Page gerne eine bessere Übersetzung vorschlagen :)

Mir ist auch schon aufgefallen, dass manche Sprungrichter seeeeeeeehr schnell in der Eingabe sind. Also kaum ist der Springer gelandet, hab ich im LIVE-Ticker schon die Noten eingeblendet.
Also so zügig muss es nun nicht sein. Daher bitte wieder Monitore für die Richter. Denn wie in dem Artikel erwähnt, sind die Noten für die Platzierung sehr entscheidend
auf den modernen Hügeln

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The eagle

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In meinen Augen haben die Punktrichter auf jeden Fall eine Daseins-Berechtigung.
Allerdings würd ich ihnen auf jeden Fall wieder einen Monitor zugestehen, damit sie nochmal in der Zeitlupe schauen können. Denn so schnell wie ein Sprung abläuft, kann man ja schlecht viel erkennen.
Was is abschaffen würde, wäre das Lehrvideo für die Sprungrichter..... Da werden einige springer als schlechtes Beispiel vorgefürhrt....
 

Nika

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Ich finde doch auch, dass Skispringen benotet werden soll. Ist doch wirklich überaus ästhetisch.
Mir ist es unerkärlich, wie die FIS die Monitore abschaffen konnte. Wie soll der bemühte Sprungrichter ohne Monitor eine faire Note geben?!
Ich seh schon: Bei der nächsten seltsamen Entscheidung ala Sturz oder eben nicht (olympisches Teamspringen in Salt Lake) werden die FIS-Leute wieder zurückrudern. Ist doch nur unprofessionell.
Aber dennoch muss man sagen, dass einige Richter aus ihrem Türmchen besser und genauer die Athleten bei der Ausübung ihres Sports zu schauen.

Lehrfilme? Soll halt jemand etwas animieren oder einen Zeichentrick malen.
 

Wickie

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Ich finde auf jedenfall auch dass die Sprungrichter noch tragbar sind. Natürlich machen sie auch mal Fehler und übersehen etwas. Aber das ist ja absolut menschlich und nicht zu vermeiden. Deshalb finde ich es auch extrem schade, dass die Monitore für die Punktrichter abgeschafft wurden. Das hilft zumindest diese Fehler zu minimieren.
 

klingedooler

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Wie ist denn dieser Thread gemeint? "Die" Sprungrichter? Welche speziell sind denn gemeint? Generell alle? Skispringen ohne Wertungsrichter ist wie der Rhein ohne Wasser...
 
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