Maria Höfl-Riesch im OÖN-Interview: „Ich fühle mich nicht unterernährt“
Donnerstagabend im Viersterne-Hotel Bergland in Sölden: Das Blitzlichtgewitter und Donnerwetter um ihre Person konnte Maria Höfl-Riesch nichts anhaben. In einer ruhigen Minute nimmt die deutsche Gesamt-Weltcupsiegerin in einer Sitzecke Platz. Papa Siegfried macht es sich vis-à-vis gemütlich, Ehemann Marcus Höfl neben ihr. Ein OÖN-Interview zwischen den liebäugelnden Fronten.
OÖN: Frau Höfl-Riesch, Sie wirken dünner als zu Saisonende…
Höfl-Riesch: Finden Sie? Ja, ich habe meine Ernährung umgestellt. Ich esse weniger Zucker und Fett und erspare mir Kohlenhydrate am Abend, weil ich mich immer so vollgefressen fühlte. Statt Latte Macchiato trinke ich jetzt Kaffee nur noch schwarz. Das habe ich nicht aus Diätgründen getan, sondern wegen dem Wohlfühlen und Unverträglichkeiten. Der Nebeneffekt war, dass ich acht Kilo verloren hab. Aber ich fühle mich nicht schwach oder unterernährt.
OÖN: Heißt das künftig: Vorteil Riesentorlauf, Nachteil Abfahrt? Der Riesentorlauf ist die einzige Disziplin, in der Ihnen noch ein Weltcupsieg fehlt.
Höfl-Riesch: Ja, vielleicht. Ich kann es selber noch nicht einschätzen. Im Training spürte ich nicht viel, außer, dass ich agiler und beweglicher war. Natürlich: In der Abfahrt bedeuten weniger Kilos weniger Hangabtriebskraft – aber auch weniger Fliehkraft nach außen.
OÖN: Welche Spuren hat Ihr intensives Programm vergangenen Winter hinterlassen?
Höfl-Riesch: Am Ende der Saison war ich ausgezehrt, die psychische und physische Belastung war riesig. Mit der Hochzeit und zwei Wochen Urlaub auf den Seychellen bin ich gut heruntergekommen. Ich bin noch nie so relaxt in eine Saison gestartet. Was nicht heißt, dass es mir wurscht ist…
OÖN: Der Erfolg bringt auch Rampenlicht – wie vorsichtig treten Sie öffentlich auf?
Höfl-Riesch: Es gibt immer wieder Momente, in denen du dich unbeobachtet fühlst, und siehst dann wieder Leute mit einem Fotoapparat in der Hand. Damit musst du dich einfach anfreunden. Wenn man authentisch ist, ist das ja auch kein Problem. Dass man nicht lümmelnd dasitzt, gehört ja zu normalen Manieren. Und ja, öffentliche Zungenküsse gibt es auch nicht (sie lächelt und schwenkt den Kopf zu ihrem Mann, Anm.).
Höfl: Ja, das überlassen wir der Familie Effenberg…