Was die Normalbürger betrifft: Hier muss man aus Sicht der Pandemie natürlich erstmal sagen, dass es nicht besonders klug wäre, einen einzelnen Menschen mehrmals direkt hintereinander zu testen. Aus Sicht der Pandemie ist es nämlich wesentlich schlimmer, wenn ein Infizierter frei herumläuft, als wenn ein Gesunder eben doch mal für zwei Wochen in Quarantäne muss. Wenn Tests und Laborkapazitäten knapp sind, ist es daher nicht sinnvoll, mehrere Tests an dieselbe Person zu verschwenden, um dieser möglicherweise eine Quarantäne zu ersparen - lieber testet man dann andere Personen, um gegebenenfalls weitere positive Fälle zu finden.
Bei Spitzensportlern oder anderen Leuten, die vielleicht wirklich einen sehr wichtigen Grund haben, warum sie die Quarantäne dringend verkürzen müssen, sieht das vielleicht nochmal ein bisschen anders aus.
So sehe ich das auch. Leider!
Es kann doch aber nicht sein, dass die Gleichbehandlung davon abhängt, ob sich Minister einschalten.
Muranka wie Kramer hatten einen unklaren Test, danach negative Tests, Kramer sogar etliche. Das Ergebnis kennen wir: Möglichkeit des Freistestens auf der einen, Wettkampfausschluss auf der anderen Seite.
Man hat eine junge Sportlerin, die nach vorn gestürmt ist, um ihre Chancen im GWC gebracht. Ich finde das entsetzlich.
Hoffentlich bleiben die Springer/innen im Rest der Saison von solcher Willkür verschont.
Speziell im Fall Kramer ist mir das jetzt allerdings neu; ich hatte es im TV so mitbekommen, dass sie zunächst mal einen ungültigen/unklaren Test hatte und anschließend zwar erneut getestet wurde, das Ergebnis aber nicht im Wettkampf vorlag. Es kann aber auch sein, dass ich das falsch in Erinnerung habe - oder dass das ZDF es verkehrt erklärt hat.
Grundsätzlich bin ich natürlich bei dir, dass es für Kramer sehr dumm gelaufen ist, dass sie wahrscheinlich - ohne dass sie selbst etwas dafür kann - um alle Chancen auf den Gesamtweltcupsieg gebracht worden ist. Trotzdem würde ich da niemandem einen direkten Vorwurf machen: Letztlich haben sich die dortigen Behörden wohl auch nur an die Regeln gehalten, die dort im Land nun mal herrschen - in einer Situation, in der eben nicht der Sport, sondern die Gesundheit im Vordergrund steht.
Und natürlich wäre es schön, wenn die Behörden in den unterschiedlichen Ländern in solchen Fällen die gleiche Entscheidung treffen würden - aber hier bin ich dann auch wieder bei kirsten: Ich weiß nicht, wie man so etwas erreichen soll; es gibt da eben keine übergeordnete Superbehörde, die da einheitliche Regeln aufstellen kann.