Skisprung-News: Neuigkeiten aller Art


Lazergirl

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Kann ich mir bei Polen eigentlich nicht vorstellen, Damenskispringen ist da so gut wie nicht existent. Bei der Nationalen Meisterschaft gab es 8 Starterinnen, davon die Hälfte noch aus anderen Ländern. Wenn da in 1, 2 Jahren die Großen 3 gehen wird da finanziell eh alles zusammenbrechen. Dass sich da noch Ausrichter für gemeinsame Wochenenden (zu dem ja auch entsprechende Preisgelder gehören) bezweifle ich. Interessiert die Fans dort auch nicht.
 
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Lazergirl

EFF #3
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Gibt es da eigentlich einen bestimmten Grund für? Fehlendes Interesse, verspätetes Einsteigen in Vergleich zu anderen Nationen?
Ich kanns mir nur so erklären, dass sie es einfach jahrelang vernachlässigt haben. Die Fans sind ja absolut skisprungverrrückt und ab Malysz haben bestimmt auch viele Mädchen Interesse gehabt, selbst mit der Sportart zu beginnen. Aber man muss eben auch gefördert werden. Beim männlichen Nachwuchs siehts doch auch nicht besser aus. Da fragt man sich echt, wo sind die vielen Sponsorengelder hingewandert?
 

Biathlon-Fan

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Kann ich mir bei Polen eigentlich nicht vorstellen, Damenskispringen ist da so gut wie nicht existent. Bei der Nationalen Meisterschaft gab es 8 Starterinnen, davon die Hälfte noch aus anderen Ländern. Wenn da in 1, 2 Jahren die Großen 3 gehen wird da finanziell eh alles zusammenbrechen. Ob sich da noch Ausrichter für gemeinsame Wochenenden (zu dem ja auch entsprechende Preisgelder gehören) bezweifle ich. Interessiert die Fans dort auch nicht.
Zumindest Wisla macht ab kommende Saison auch den Damen-Weltcup.
 

Lazergirl

EFF #3
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Zumindest Wisla macht ab kommende Saison auch den Damen-Weltcup.
Noch sind sie ja aktiv, solange wird sich das Problem nicht stellen. Aber zur 26/27 Saison werden Stoch/Zyla/ Kubacki sehr wahrscheinlich aufgehört haben. Bei Kamil könnte ich mir das leistungsbedingt schon nach dieser Saison vorstellen. Und dann wird ein großer Teil der Zuschauer da wegbleiben! Da kann Pawel noch so gut werden... er wird nie die Fans so anziehen wie es die 3 (und hauptsächlich Kamil) tun. Die Veranstalter werden das eventuell nicht mehr stemmen können bei sinkenden Zuschauerzahlen.
 

sj44

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Da kann Pawel noch so gut werden... er wird nie die Fans so anziehen wie es die 3 (und hauptsächlich Kamil) tun.
Da muss ich ein wenig widersprechen. Wenn Wasek die Erfolge von Stoch und Co. schaffen kann, dann sind die Polen genauso aus dem Häuschen, wie sie es früher waren. Das würde die Begeisterung weitertragen. Aber ähnliches wurde vielleicht auch bei Malysz gesagt. Also dass ein Stoch nie diese Begeisterung entfachen kann.
Das Problem ist eher, ob Wasek überhaupt dauerhaft an der absoluten Spitze verbleiben kann, oder ob die heurige Saison sein Karriere-Highlight wird.
P.S.: Und zu den Damen: da wurde die Entwicklung ordentlich verschlafen. Und die paar halbwegs Talentierten haben sich teilweise auf ihre Zickereien konzentriert.
 
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Lazergirl

EFF #3
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Es war ja nicht nur Stoch, im Prinzip waren es alle drei zusammen die mit ihren Erfolgen die Begeisterung entfacht haben. Das kann eine Person allein gar nicht.
 

Domen4Fan

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Ich glaube nicht das mit dem Weggang von Stoch/Zyla/Kubacki das Intresse so stark nachlassen würde das sich der Weltcup nicht mehr lohnt. Hängt auch davon ab ob man in die Weltspitze zurück findet, Wasek ist aktuell auf einem sehr guten Weg.

Würde mich mal intressieren wie die Begeisterung sich von Malyz bis heute verändert hat, aber schwer das zu messen. Am ehsten noch an Fehrnsehquoten, oder?
 

Lazergirl

EFF #3
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Zu Zeiten von Adam Malysz war das schon ähnlich extrem.
Würde ich auch sagen, also 40.000 - 50.000 kamen da auch. Davon etliche vor dem Stadion. Aber es war keine Flaute danach, Adam ging und die anderen waren schon bereit. Gemeinsam konnten sie die Lücke mehr als füllen. Es gab nicht nur Erfolge im Einzel sondern man hatte auch ein verdammt starkes Team, das um das Podest mitgekämpft hat. Jetzt gehen gleich drei. Der Verlust wird riesig sein.
 

sj44

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Doch. Einer alleine kann bzw. konnte diese Euphorie entfachen. Malysz tat dies schon extrem und war ein Jahrzehnt lang der Alleinunterhalter. Erst in seiner letzten Saison 2010/11 konnte Stoch zur Weltspitze aufschließen und so gab es einen nahtlosen Übergang zu Stoch, der dann fünf Jahre lang der polnische Alleinunterhalter war. Erst 2016, als Horngacher kam, erstarkten die Polen im Team, da Kubacki, Zyla und Kot in der Weltspitze endgültig angekommen waren. Man muss sich nur die Platzierungen im Gesamtweltcup der Polen davor anschauen. Malysz oder Stoch und dann lange nichts.
Die Begeisterung, die Malysz entfachte, hatte natürlich auch damit zu tun, dass Polen, Wintersport-Erfolge betreffend, ziemlich ausgehungert war. Als Malysz 2002 in Salt Lake City die zwei einzigen Medaillen für Polen holte, waren dies überhaupt die ersten seit 30(!) Jahren, die für Polen errungen wurden. Er konnte dadurch ein ziemliches Vakuum füllen, das seine eigene Popularität und die seiner Sportart in ungeahnte Höhen trieb. Hätten die Polen in jener Zeit drei oder vier andere erfolgreiche Wintersportarten gehabt, hätte es vielleicht nie eine solchen Hype gegeben.
 

Lazergirl

EFF #3
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Jetzt hast du ne andere Situation: die Erfolge lassen nach und der Hype ebbt ab. Die Fans dort sind zwar skisprungverrückt. Aber auch sehr kritisch, wirf mal einen Blick z.B. unter die Artikel von skijumping.pl. Die Wenigsten werden die Geduld aufbringen und warten, bis man wieder ein starkes Team hat befürchte ich. Die wurden zu sehr verwöhnt die letzten 10 Jahre. Und die Sponsoren haben sich immer weniger für die anderen Athleten interessiert als für die 3.
 

sj44

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Jetzt hast du ne andere Situation: die Erfolge lassen nach und der Hype ebbt ab. Die Fans dort sind zwar skisprungverrückt. Aber auch sehr kritisch, wirf mal einen Blick z.B. unter die Artikel von skijumping.pl. Die Wenigsten werden die Geduld aufbringen und warten, bis man wieder ein starkes Team hat befürchte ich. Die wurden zu sehr verwöhnt die letzten 10 Jahre. Und die Sponsoren haben sich immer weniger für die anderen Athleten interessiert als für die 3.
Da hast du wohl recht. Eine längere Durststrecke würde den Hype ordentlich abebben lassen. Und ja, die Polen wurden durch die Erfolge seit ca. 25 Jahren wirklich verwöhnt. Vor allem die letzten Jahre, wo nicht nur mehr die Alleinunterhalter für diese sorgten. Viel Erfolg macht unbescheiden. Das unterscheidet die Polen nicht von anderen. Ist in Österreich und in Deutschland genauso. Wie unzufrieden war man in Österreich oft nach der Zeit der Superadler, obwohl ein Kraft (und auch Hayböck) da waren.
Es wäre wirklich schade, wenn die Polen wegbrechen würden. Die pushen diese Sportart ungemein. Teilweise sind die da begeisterungsfähiger als es die Deutschen und Österreicher sind oder je waren.
 

Dickbauch

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Die Entscheidung über den gemeinsamen WC wird die FIS im kommenden Herbst fällen.


Der Elefant im Raum ist mMn was mit den Damen geschieht, wenn die Herren zum Skifliegen gehen. Die Leistungsdichte wird noch Jahre brauchen um ein vergleichbares Niveau zu haben, und niemand will da Landungen auf dem Vorbau sehen.
 

Hakuba

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Der Elefant im Raum ist mMn was mit den Damen geschieht, wenn die Herren zum Skifliegen gehen. Die Leistungsdichte wird noch Jahre brauchen um ein vergleichbares Niveau zu haben, und niemand will da Landungen auf dem Vorbau sehen.

Bei der Raw Air in Vikersund fliegen sie ja jetzt schon mit.
In Planica waren sie zumeist nicht mehr dabei (weil der WC beendet war), so wie das auch in dieser Saison ist. Wenn sie diesen Termin noch mitnähmen, dann würden sie auf einer der anderen Schanzen springen.

Ansonsten gibt es ja in nur zwei Flug-Wochenenden für die Herren, egal ob WM darunter oder nicht, an denen die Damen woanders springen können. In Japan befürchtet man wahrscheinlich, dass diese beiden Termine dann durch Österreich und Slowenien belegt werden und Japan rausfällt, obwohl Zaô seit Beginn des Frauen-WCs dabei ist.
 
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Biathlon-Fan

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Ansonsten gibt es ja in nur zwei Flug-Wochenenden für die Herren, egal ob WM darunter oder nicht, an denen die Damen woanders springen können. In Japan befürchtet man wahrscheinlich, dass diese beiden Termine dann durch Österreich und Slowenien belegt werden und Japan rausfällt, obwohl Zaô seit Beginn des Frauen-WCs dabei ist.
Wenn man @Dickbauch‘s Bericht hier gelesen hat, war das Zuschauerinteresse in Zao aber auch extrem gering. Wohl nur knapp 100 Leute an der Schanze, also ein extrem geringes Zuschauerinteresse. Dazu das Problem mit den frühen Startzeiten durch die Zeitverschiebung, was dafür gesorgt hat, dass das Damenspringen am Sonntag nicht im TV gezeigt wurde, nicht mal eine Zusammenfassung, der Worse Case für einen Wettbewerb. Dazu gestaltet sich die An-/Abreise für die Springerinnen nach Zao extrem kompliziert. Die Damen waren aufm Rückweg nach Deutschland über 24h unterwegs, mit mehren Flügen und langen Transfers.

Es spricht also nicht gerade viel für Zao, zumal noch den Springen in Sapporo hat. Nächstes Jahr soll es auch nur noch ein einziges Springen unter der Woche am Mittwoch geben.
 

Dickbauch

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Es spricht also nicht gerade viel für Zao, zumal noch den Springen in Sapporo hat. Nächstes Jahr soll es auch nur noch ein einziges Springen unter der Woche am Mittwoch geben.

Wenn die Japanerinnen erfolgreich springen und vorne mit dabei sind sieht das doch anders aus, denke ich. Die Springen in Zao wurden alle im digitalen Spartenkanal BS1 des NHK übertragen (bekommt jeder Fernseher rein), die Kommentatoren waren vor Ort.
Bei den Springen in Europa ist das Problem dass diese hier oft um Mitternacht stattfinden. Da penne sogar ich weg...

Die Rückreise ist natürlich davon abhängig wohin man will und was gebucht ist. 24 Stunden von Tür zu Tür sind schon realistisch, selbst mit einem Direktflug Tokio - Deutschland.
 

Hakuba

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Die Zahl der Zuschauer an der Schanze sind kein Kriterium, ansonsten müssten sogar Orte in Nordeuropa in Frage gestellt werden.

Für die Zeitverschiebung und den durch den Ukrainekrieg deutlich verlängerten Flug können die Veranstalter nichts. Das darf den Ausschlag nicht geben. Durch sinnvolle Kalendergestaltung - nicht wie in diesem Jahr Zhangjiakou, Japan und Lake Placid auseinanderzureißen - lässt sich zumindest die Fliegerei effektiver gestalten.

Die Frage ist aber die, die @Dickbauch eingangs gestellt hat, nämlich ob man die Damen mehrmals in der Saison mitfliegen oder während der Flugwettbewerbe der Herren auf den gewohnten NH springen lässt. Wenn die Damen nicht mitfliegen, dann sollte Zaô nicht als einzige NH rausfallen als der Mohr, der seine Schuldigkeit getan hat.
 
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S-F

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Das ist halt sowieso die große Frage ob man mit dieser "wir wollen 100% Zusammenlegung" dem Sport wirklich einen großen Gefallen tut.
Ljubno, Villach, Zao, Hinzenbach. Alles eigentlich Orte, Wettkämpfe, die sehr gut funktionieren/funktioniert haben. Villach z.B. hat ja auch einiges investiert. Das dann zu streichen ist zumindest diskutabel.
 

Benjamin

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Naja, über die Zuschauerzahl an der Schanze haben wir ja schon öfter diskutiert. Ich finde schon, dass die ein Kriterium ist, nur eben nicht das einzige. Aus meiner Sicht gilt grundsätzlich:
  • Je mehr Länder im Weltcup-Kalender vertreten sind, desto besser. Der Weltcup hat dann einfach eine breitere Basis und ist nicht zu abhängig von wenigen Nationen, so dass er in eine Krise gerät, falls dann von den wenigen Ländern noch eines aus irgendeinem Grund wegbricht.
  • Je größer die Schneesicherheit, desto besser. Mittlerweile sind die technischen Möglichkeiten zur Schneeherstellung zwar recht ausgereift. Aber Ende November Kunstschnee mit einem Spezialverfahren in Wisla oder Klingenthal herzustellen, kostet dann doch mehr, als in Ruka auf Naturschnee zu springen.
  • Aber eben auch: Je mehr Zuschauer vor Ort sind, desto besser. Zum einen lässt sich bei vielen Zuschauern der Weltcup besser finanzieren, und zum anderen macht man dann auch mehr Menschen eine Freude, als wenn ohnehin kaum einer an die Schanze kommt.
Aber keines dieser Kriterien gilt absolut. Wenn man nicht alle drei Kriterien gleichzeitig erfüllen kann, muss man eben abwägen. Auf Gedeih und Verderb einen Weltcup beispielsweise in Falun durchzuboxen, wo es wirklich kaum wen interessiert (WM-Generalprobe ist natürlich etwas anderes) und dafür Titisee-Neustadt zu streichen, wäre genauso dämlich wie den Engelberg-Weltcup nach Oberhof zu geben, weil man glaubt, dass da 1000 Leute mehr kommen.

Nehmen wir an, dass tatsächlich ein Kalender kommt, bei dem Damen und Herren nicht zu 100 % gemeinsam springen, und dass man eine Lücke entweder mit Zao oder mit Ljubno stopfen könnte, dann fände ich den Fall relativ klar: Die Japaner hätten dann immer noch Sapporo, die Slowenen hätten dann (wahrscheinlich) Planica. Das Länderkriterium ist dann nicht entscheidend, dann bliebe das Zuschauerkriterium, und das gewinnt Ljubno klar gegen Zao.

Eine ähnliche Diskussion hatten wir übrigens auch schon mal in einem eigenen Thread...

 
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