Skisprung-News: Neuigkeiten aller Art


Benjamin

Zahlenfreund
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Mehr Zuschauer vor Ort und mehr Abwechslung im Kalender würde ich beides begrüßen. Ich fürchte nur, dass sich das gegenseitig ein bisschen ausschließt bzw. dass es gar nicht so viele Orte mit funktionstüchtigen Schanzen gibt, wo auch ein gewisses Interesse besteht.

Bei der FIS gibt es ja eine Liste mit den homologierten Schanzen - ich müsste mir die mal ein bisschen genauer anschauen, aber beim Überfliegen hatte ich das Gefühl, dass die selten genutzten Schanzen in der Liste
  • zu klein sind (< Hinzenbach)
  • doch kein gültiges Zertifikat mehr haben
  • weit weg von Mittel- und Nordeuropa liegen.
Mit dem letzten Punkt will ich nicht die x-te Eurozentrismus-Diskussion vom Zaun brechen - aber ich bezweifle einfach, dass es das Interesse am COC insgesamt steigern würde, wenn man Stationen in Almaty, Schuchinsk, Hakuba, Zhanjiakou und PyeongChang alle zusammen in den Kalender packen würde.

Und wie man mehr Zuschauer vor Ort bekommt, ist ja dann die andere Frage.
 

Biathlon-Fan

Bankspieler
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Ich könnte mir aber schon vorstellen, dass das Interesse zumindest etwas wachsen würde, wenn es ein solches regelmäßiges Streaming-Angebot gäbe. Anderthalb Stunden nur vor dem Ticker zu sitzen, ist eben doch weniger prickelnd, als die Sprünge selbst zu sehen. Insofern dürfen gern noch ein paar Leute mehr an der Umfrage teilnehmen!
Bei der IBU hat man dies zwei Saisons lang kostenlos angeboten. Wurde dann zu vergangener Saison mangels Nachfrage eingestellt. Daher bezweifle ich stark, dass es im Skispringen anders sein wird.
 

Lazergirl

EFF #3
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Wenn es nicht einmal beim Biathlon funktioniert sehe ich da leider auch schwarz. Ein paar Veranstalter bieten ja kostenlose COC Streams auch schon jetzt an. Kostenpflichtige Total-Pakete würden nur dann funktionieren, wenn kein Skispringen mehr im frei empfangbaren TV läuft! Dann bliebe einem als Fan gar nichts anderes übrig als ein Abo, wenn wir das wie gewohnt verfolgen möchten. Was aber auch nicht im Interesse der FIS sein kann. Um Kinder zum Wintersport zu bringen muss er weiter im Fernsehen präsent sein.
 

Benjamin

Zahlenfreund
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Ja, die Frage wäre eben, ob das Interesse ausreichend stark wachsen würde, um die höheren Kosten zu decken. Bei den bisherigen Streams, die sporadisch angeboten werden, steht ja manchmal dabei, wie viele Zuschauer den gerade verfolgen, und da ist die Zahl oft noch nicht mal vierstellig.

Das Problem ist natürlich auch, dass man sich die Streams meist mühsam zusammensuchen muss - wenn es das Forum hier nicht gäbe, wo meist irgendjemand postet, wenn er irgendwo einen Stream gefunden hat, hätte ich wohl auch einige nicht entdeckt.

Wenn es eine zentrale Anlaufstelle gäbe, wo jeder COC läuft und dafür auf allen großen Seiten Werbung gemacht würde, wäre das einfacher.
 

Lazergirl

EFF #3
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Das kann eigentlich nur die FIS selbst sein, die dafür Werbung macht. Bislang Fehlanzeige, auch wenn die Veranstalter das sogar anbieten.
 

sj44

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Profan gesagt ist es auch eine Zeitfrage: Wenn wir ein normales WC-Wochenende hernehmen, dann ergibt das (Damen+Herren) pro Tag mindestens 3,5 Stunden alleine. Dazu kommen noch andere Sportarten, für die man sich interessiert. Oder eben die 100.000 anderen Dinge, die man machen will oder auch muss. Da ist auch für einen Interessierten oft schon zeitlich kein Platz, die COCs genau zu verfolgen.
 

Kirsten

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Horst Tielmann, langjähriger COC-Koordinator ist verstorben

 

Hakuba

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Bei skijumping.pl wird das neue Format, das beim SGP getestet werden soll, näher erklärt.

Der jeweils erste Wettkampftag in Courchevel und Wisła (Sonnabend) bleibt wie es war mit Training, Quali und Wettkampf.

Am Sonntag gibt es eine Quali, in der bei den Herren 50 (Damen 40) Wettkampfteilnehmer ermittelt werden. Diese werden nach einem System in neu gemischte 10 Gruppen (Damen 8) eingeteilt, erhalten neue Startnummern und springen den ersten DG aus. Die Einteilung steht im Artikel. Die beiden besten jeder Gruppe plus fünf LL (Damen vier) gehen mit einem Punktekonto von NULL in den zweiten DG. Dieser allein entscheidet.

Ich entnehme daraus, dass die üblichen WC-Punkte für die Plätze 26 bis 30 (bei den Damen 21 bis 30) wegfallen.

Es steht auch nicht da, in welcher Reihenfolge im zweiten DG gesprungen wird. Wenn alle Punkte auf Null gesetzt werden, ist die umgekehrte Reihenfolge des Ergebnisses des ersten DG eigentlich obsolet. (Ich denke, man wird es trotzdem so machen.)

Bei diesem Modus muss man im ersten DG sicherlich das Gate eher niedrig ansetzen und dann beibehalten, so etwas wie das Gate vor den letzten zehn tiefer zu setzen, geht dann ja nicht mehr.

Ein Beitrag zu mehr Transparenz für Zuschauer, die keine Insider sind, dürfte das jedenfalls nicht sein.



 

Lazergirl

EFF #3
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Die beiden besten jeder Gruppe plus fünf LL (Damen vier) gehen mit einem Punktekonto von NULL in den zweiten DG. Dieser allein entscheidet.
Was will Pertile denn damit bezwecken? Mehr Zufallssieger?
Dieses Format ist Schwachsinn, dafür würde ich kein Geld ausgeben im Winter sollte es auch da angewendet werden).
 

Lazergirl

EFF #3
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Vor Ort würde mir das schwerfallen, da den Überblick zu behalten. Wer ist in welcher Gruppe, wer führt da gerade, wer ist LL? Für den Gelegenheitsgucker, der sich noch weniger mit den Namen auskennt als wir, ist das doch viel zu kompliziert. Zumal die Infos vor Ort meistens auch eher dürftig sind, was Zwischenstände angeht. Da braucht man nebenbei einen guten Ticker.
 

Benjamin

Zahlenfreund
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Eines vorweg: Ich bin auch kein Fan dieses neuen Systems und hoffe sehr, dass es diesen Test im Sommer nicht übersteht - und ich denke, dass die Chancen nicht so schlecht stehen; schließlich gab es ja doch schon einige Experimente im Sommer, die sich dann nicht durchgesetzt haben.

Eine Schlussfolgerung kann ich aber nicht nachvollziehen:
Ich entnehme daraus, dass die üblichen WC-Punkte für die Plätze 26 bis 30 (bei den Damen 21 bis 30) wegfallen.
Das ist aus meiner Sicht zumindest nicht zwingend. Auch, wenn die Punkte aus dem ersten Durchgang für die Springer im Finale keine Rolle mehr spielen, so ist doch trotzdem möglich, sie als Kriterium für die Plätze 26 bis 30 zu verwenden. Ich hatte ja, als wir im Kalenderthread schon mal über diese Ideen diskutiert hatten, auch erwähnt, dass es ein System mit weniger als 30 Springern im Finale im Jahr 2000 schon mal gegeben hat; da wurden zunächst ebenfalls die Punkte nach jedem Durchgang gelöscht. Für die Plätze 25 bis 30 wurden dann aber trotzdem die Punkte aus dem ersten Durchgang genommen (siehe Beispiel Hinterzarten). Und es wurden auch Punkte dafür verteilt; Alan Alborn war damals 25. und 30. bei seinen beiden SGP-Teilnahmen und hatte am Ende des Sommers 7 Punkte.
Was will Pertile denn damit bezwecken? Mehr Zufallssieger?
Dieses Format ist Schwachsinn, dafür würde ich kein Geld ausgeben im Winter sollte es auch da angewendet werden).
So dumm es klingt... wahrscheinlich ja. Tatsächlich ist es ja immer ein wenig langweilig, wenn es absolute Topspringer gibt, die quasi jedes Springen gewinnen. Wenn der Sieg nur in einem Sprung entschieden wird, dann steigt die Wahrscheinlichkeit, dass es mehr unterschiedliche Sieger gibt.

Bloß geht es in diesem Fall eben auf Kosten der Fairness - und das ist schlecht!
 

sj44

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Es sollte nicht sein, dass der sportliche Wert einer Sportart flöten geht. Es gibt beim Skispringen eh genug Kleinigkeiten und Unabwägbarkeiten, die einem eine Medaille kosten können, auch wenn er noch so toll in Form ist. Da muss man nicht noch einen drauflegen.
Wäre so, als würde man beim Tennis nur mehr auf einen Gewinnsatz spielen. Oder gar nur mehr Tie-Breaks.
 

Lazergirl

EFF #3
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Also ich möchte, dass die Besten gewinnen. Ausserdem schließt dieses Format spektakuläre Aufholjagden aus. Ich will keine Zufallssieger haben.

Wenn nach dem 1.DG alles auf 0 gesetzt werden soll wären doch konsequenterweise auch Platz 26-30 "gelöscht". Macht dann doch keinen Sinn, da Punkte zu verteilen. Die können ja nicht für einen Teil des Feldes den 1.Sprung gar nicht werten, für 5 aber schon.
 

Benjamin

Zahlenfreund
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Doch, schon. Es ist ja nicht so, dass die fünf dann einen Vorteil gegenüber den anderen 25 hätten.

Ich denke außerdem, dass uns der Artikel das nicht verschwiegen hätte, wenn man auch noch das Punktesystem geändert hätte. Aber wir werden sehen.
 

Hakuba

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Das ist aus meiner Sicht zumindest nicht zwingend. Auch, wenn die Punkte aus dem ersten Durchgang für die Springer im Finale keine Rolle mehr spielen, so ist doch trotzdem möglich, sie als Kriterium für die Plätze 26 bis 30 zu verwenden.

Stimmt, könnte man so machen. Aber es wäre dennoch ein merkwürdiges Konstrukt, das eine weitere Verkomplizierung bedeutet.

Und wenn, wie im vergangenen Jahr z. B. in Raznov gar keine 50 Springer teilnehmen, dann hat man Gruppen mit vier und mit fünf Springern und fängt nicht mit Gruppe 1 an, sondern irgendwo in der Mitte der Gruppennumerierung.

Ich hoffe, dass dieses für Zuschauer schwer durchschaubare und für die Springer eher unfaire Format nach den ersten beiden Testläufen in der Versenkung verschwindet.
 

Lazergirl

EFF #3
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Grundsätzlich habe ich im Sommer nichts gegen neue, kreative "Spassformate", wenn sie für das Publikum nachvollziehbar sind. Da kann man sich ruhig Neues einfallen lassen, um mehr Fans an die Schanze zu locken. Gut für die Veranstalter und nicht schlimm für den Sport. Die Sommerveranstaltungen sind eh nur besseres Training und wurden noch nie ernst genommen von den Teams.

Im Winter sollte man es aber bei den alten bewährten Formaten belassen finde ich. Auch weil Wind und Wetter im Winter einen größeren Einfluss haben als im Sommer. Veränderungen nur deswegen zu machen, um die Veranstaltungen kürzer zu halten ist sicher nicht im Sinne des Sports. Auch auf 2 Tage zu kürzen ist Unsinn. Unter Umständen hat man dann keine Zeit mehr was zu verschieben und es wird einfach zusammengestrichen.
 
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