Der Moment, kurz nachdem Selby seinen vierten Titel klarmachte. Damit zementiert er weiter seinen Status als ganz Großer der Snookergeschichte. Nur Steve Davis, Ronnie O'Sullivan und Stephen Hendry konnten den WM-Titel in der Modern Era häufiger gewinnen und auch bei den Siegen bei Triple Crown-Turnieren stehen nur noch diese drei Giganten vor ihm. Mit 37 Jahren und einem Spiel, das gut altern sollte, hat er in den nächsten Jahren die Chance auf weitere Titel und darauf John Higgins nicht nur einzuholen (beide mit 4 WMs und 9 TC-Titeln), sondern auch zu überholen.
Selby sprach ja gestern nach dem Spiel davon, dass er in den letzten Jahren dunkle Tage überstehen musste und seine Familie ihm sehr geholfen hat. Aber Mark ist ein Kämpfer, das hat er immer wieder gezeigt. Mit acht verließ die Mutter die Familie und nur acht Jahre später - kurz bevor Mark seine Snookerkarriere begann - erlag sein geliebter Vater seinem Krebsleiden. Sein letzter Wunsch war, dass Mark eines Tages die WM gewinnt. Sein Vater ist sicherlich, dort wo er jetzt ist, sehr stolz auf seinen Sohn, der ihm nicht nur einmal den Wunsch erfüllte und dabei ein unglaublich bodenständiger Mann geblieben ist.
Obwohl Selby jahrelang die Nummer 1 der Welt war, ist er ein Mann ohne Allüren. Ich konnte es selbst sehen, als ich vor Jahren die Ruhr Open in Mülheim besuchen konnte und dort Selby aus nächster Nähe gesehen habe. Wie er abseits des Tisches mit seinen Mitmenschen umgeht, hat Klasse und er macht null Aufhebens um seine Person.