Ich denke mal es ging generell um die Zukunft der Band.
Das denke ich auch. Natürlich war Hawkins auch ein sehr guter Schlagzeuger, der sich perfekt auf den Stil der Band eingegroovt hatte. Das kann man aber immer lösen, es gibt so viele unglaublich gute Musiker auf der Welt. Wahrscheinlich gibt es sogar Foo Fighters Coverbands, in denen die Drummer jede Note eins zu eins nachspielen können. Höchstwahrscheinlich kann auch Hawkins Drumroadie alle Songs genau so trommeln, wie er (das ist bei größeren Bands eigentlich fast Standard, die persönlichen Roadies beherrschen das komplete Repertoire auch selbst).
Das Handwerk ist nicht das Ding. Aber eine Band ist auch immer eine Familie. Wenn sie mitunter mehr als ein Jahr am Stück auf Tour ist, haben die dauerhaften Mitglieder viel mehr Zeit miteinander verbracht, als mit ihren Freundinnen, Ehefrauen oder Kindern. Von den endlosen Stunden im Proberaum, den persönlichen Offenbarungen beim gemeinsamen schreiben und arrangieren gar nicht zu sprechen.
Wenn Bands lange in festen Besetzungen bestehen, sind nicht alle Mitglieder zwangsläufug Freunde, aber sie sind so vertraut wie Geschwister. Und auch so eng aneinander gekettet, im Guten wie im Schlechten.
Das sieht man doch auch schon daran, was passiert, wenn langjährige Bands zerbrechen, was für tiefe Verletzungen dann öffentlich ausgetragen werden.
Grohl und Hawkins waren dazu aber anscheinend auch echte Freunde. Wie ersetzt du so jemanden denn? Einen guten Drummer holen, ist eher einfach. Aber dein Asnprechpartner, dein Spiegel, dein Kitt für das Bandgefüge - das alles ist ja auch weg. Eben der Mensch, nicht der Musiker. Und so ein Verlust ist in einer guten Band, die in sich auch menschlich funktioniert, extrem schwer aufzufangen.
Yes zum Beispiel tauschen ständig MItglieder aus, da fällt der Tod von Chris Squire kaum ins Gewicht. Spielt's halt ein anderer, wir haben doch einen Pool von 20 Leuten. Bei Rush dagegen war mit dem Tod von Neil Peart klar, dass dies das Ende der Band ist, ohne jede Diskussion.
Ich kann mir Dave Grohl durchaus vorstellen, dass er sagt: das war's, ohne Taylor wäre es nicht das Gleiche. Und das wäre auch ok, natürlich. Ich wünsche ihm aber von Herzen, dass er einen neuen Partner findet. Nicht für die Foo Fighters - ich mag die Band, aber mehr iste s auch nicht. Aber für ihn selbst. Denn Dave Grohl ist mit seinem Enthusiamus für mcih eine der tollsten Figuren im ganzen Rock Circus.
Ich fand es immer so großartig, dass er aus diesem Grunge Sumpf auferstand, ohne schwerste Heroin-Abhängigkeit, einfach "Rock'n'Roll" brüllte und das dann auch positiv lebt. Dazu seine Demut gegenüber Beatles und co, seine Freundschaft zu Paul McCartney...super Typ.
Grohl hat alles richtig gemacht, er ist nicht in diesem besch*ssenen Seattle-Heroin Sumpf geendet. Und es lief alles gut.
Dass ihm jetzt wohl trotzdem wieder ein enger Freund durch diesen Dreck genommen wurde, macht mich schon wirklich traurig.