Star Wars: The Force Awakens & The Last Jedi (inklusive Spoiler)


Mango

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Ich sehe Schwächen im Skript und Logiklöcher definitiv, aber bin vollkommen gegen die General-Kritik: Das mit der Lösung des Bösewichts ist der interessanteste Villain, der in den letzten 10 Jahren aufgebaut wurde und gibt der Schwarz-Weiß Märchen/Space Opera eine ganz neue Dimension. Ich wusste nicht, was ich erwarten sollte, von dem Film zunächst. Am Ende war ich durchaus überzeugt von der Vision eines neues Star Wars, das aber immer noch die Skywalker Saga abbildet: Es gibt quasi kein so einfaches gut und böse mehr, wie auch keiner mehr Regeln der Macht in diesem Universum weitergeben kann. Wenn man damit Probleme hat, wird man den Film nicht gut finden...
 

Angliru

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Zwischendurch hatte ich den Eindruck, dass ich eher in Spaceballs II bin. Die "Nonnen" auf der Luke-Insel, das Bügeleisen (WTF :crazy:),... Haben eigentlich nur noch John Candy und der große Kamm gefehlt.
 

timberwolves

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Ich fands auch eher sympathisch, dass jetzt nicht noch hinter der Identität von Reys Eltern voll der krasse Plottwist stand oder die evil mighty Imperatornummer nochmal bis zum Ende durchgekaut wurde. Mit Kylo hat man jetzt nen Bösen, der interessanter ist, als es Snoke jemals hätte werden können und Rey hat dadurch, dass ihre Eltern eher Random Leute waren nochmal an eigener Story gewonnen. Rose ist auch ein sehr gelungener Charakter wie ich finde. Ein bisschen zuviel Witze und Cuteness klar, aber gerade ersteres das wird man seit den 2010ern einfach in jeder Triple-A Produktion sehen, die irgendwas mit Action zutun hat.
Auch fand ichs nett, wie mit vielen Zitaten aus vorherigen Filmen gespielt wurde, ohne jedoch das Repetitive (was da auch Sinn gemacht hat) von VII zu wiederholen. Dafür hat der Film dann viel eigenes entwickeln können, was für die neue Trilogie enorm wichtig ist.
Gerade das Auflösen des Gut-Böse Dualismus spitzt die Saga doch wundervoll zu.

Einige Schwächen gibt's natürlich schon (Leias Schweben z.B), insbesondere auf dem überirdischen Teil von Lukes Jedi-Insel. Das hat alles irgendwie nicht so richtig zusammengepasst.
Insgesamt schon nach einmaligem Gucken einer meiner lieblings Starwars Filme obwohl ich vermute, dass er ein Grower sein könnte, den man noch besser findet, wenn man ihn öfter man guckt.
 

pojo

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Star Wars VIII - The Last Jedi

Star Wars goes Marvel. The Last Jedi ist unterhaltsam. Als überlangem Popcornstreifen ohne Kontext würde ich wohl 7/10 Punkten geben. Als Star Wars Film funktioniert er bei mir leider nicht. Wenn Luke das Lichtschwert in einer der ersten Szenen des Films beiläufig über die Schulter wegwirft, ist das schon lustig. Es untergräbt aber jede emotionale Wucht der Szene. Es geht nicht darum, dass er das Schwert wegwirft - sondern diese Benny-Hill-Manier wie er es wegwirft. Diese Slapstick-Attitüde setzt den Ton für den restlichen Film und bereitet darauf vor, was der Zuschauer in den nächsten zweieinhalb Stunden erwarten darf. Jede zweite Szene muss mit einer lustigen Punchline, einem Joke oder einer Grimasse enden. Die Witze zünden sogar oft. Aber das ganze ist dann eher Avengers als Star Wars. In der Szene, in der Luke die "Milch" bei den gemütlichen CGI-Viechern abzapft (und genüsslich trinkt) oder Rey diese Klosterfrauen erzürnt, ist das ganze sogar eher Spaceballs als Star Wars.

Ein bisschen Slapstick gab es schon in den alten Filmen, vor allem in Teil 6 (Stichwort Ewoks). Bei The Last Jedi find ich aber besonders schwerwiegend, dass sogar das Kernelement des große Gegners die Lachhaftigkeit ist. Die Neue Ordnung war schon in Teil 7 eher ein sadistischer AFD-Ortsverein als eine große Gefahr. Jetzt sind sie aber nur noch eine Lachnummer. General Hux ist ein Fleisch gewordener Witz, auf dessen Kosten ein Joke nach dem anderen gerissen wird. Das beginnt drei Minuten nach Filmbeginn mit der Konversation zwischen ihm und Poe - und endet drei Minuten vor Filmende, wenn Kylo Ren ihn beiläufig mit der Macht gegen die Wand pfeffert, damit er die Schnauze hält. Das ist also der Anführer des Gegners? Wer soll die Truppe ernst nehmen? Man stelle sich vor Großmoff Tarkin wäre in der alten Trilogie so behandelt worden. Was hätte das über das Imperium ausgesagt? Überhaupt die Neue Ordnung. Wo kommen die her? Woher haben die die Ressourcen, um die Starkillerbase zu bauen? Warum sind die technologisch weiter entwickelt als das Imperium (Verfolgung durch den Hyperraum)? Was sind deren Ziele? Woher kommt so ein megamächtiger Sith wie Snoke? Warum hat man von dem nie was gehört? Nach Episode 7 hieß es ja, das wird bestimmt alles noch erklärt. Nee - überhaupt nix wird erklärt. Benefit of the doubt my ass... Die Neue Ordnung hat leider auch kaum jemandem mit einem Funken Charisma. Captain Phasma? Für diese schale Rolle wurde Gwendloyn Christie gecasted? Snoke ist die Definition von generischer, überheblicher Bösewicht. Mein Beifall an Rian Johnson, dass er mit dem Missverständnis so kompromisslos aufgeräumt hat. Kylo Ren mochte ich ja in Episode 7 gar nicht, weil er den Vibe von einem Twilight-Vampir ausgestrahlt hat. Diesmal ist er der einzige "Bösewicht" mit Tiefe und Charakter.

Der Story-Arc um Luke und Rey ist in Ordnung. Wobei ich die Entscheidung von Luke, Rey auszubilden, weil R2D2 ihm ein paar Nostalgiefilmchen zeigt, sehr dünn finde. Er kennt sie nicht und hatte nach den Erfahrungen mit Kylo entschieden, dass die Zeit der Jedi vorbei sein soll. Und das stimmt ihn jetzt um? Na gut ... Die Passagen hatten imo zu viel unpassenden Humor. Und ich bin offenbar zu blöd, die Signifikanz der Szene in dieser Höhle zu erkennen, in der alles gespielgelt wird. Und bei diesen Porgs seh ich schon die Merchandise-Maschinerie auf Hochtouren laufen.

Die Story um Leia, Poe und die Flüchtenden geht auch einigermaßen klar. Wobei man sich viel künstliches Drama erspart hätte, wenn die Parteien zumindest rudimentär miteinander kommuniziert hätten. Achja: Die schwebende Leia hatte imo ordentlich Fremdschampotential.

Richtig mies fand ich dagegen den Arc um Finn. Dieser Casinoplanet und die Suche nach Mister X ist mir echt auf die Nüsse gegangen. Schon die Szene, in der Maz Katana die Truppe dorthin schickt, war kreuzdämlich. Der Planet selbst: Tausend repetitive CGI-Critters, kulleräugige Nervkinder, plumpe Moral (Wohlhabend = Böse) und nichtexistente Story. Die ganze Passage kommt mir vor, als hätten die Drehbuchschreiber keinen Plan gehabt, was sie mit Finn anstellen sollen und das erste genommen haben, was ihnen nach sieben Weizenbier und einer Flasche Korn eingefallen ist. Bezeichnend für mich: Wäre Finn nie auf diesem Monaco für zweitklassige CGI-Monster gelandet, hätte DJ sie nicht verraten können und tausende Menschenleben wären gerettet worden. Good Job, Finn.

Positiv: Das coole Finale hat für den schläfrigen Mittelteil entschädigt. Und vor allem: die Bilder! Wenn die Story schon nicht Star Wars ist - die Bilder sind es. Die Luftschlachten, der Kampf in Snokes Thronsaal, die Läufer auf dem Salzplanet. Das entschädigt für vieles. Für sehr vieles sogar. Aber eben nicht für alles. Zum Beispiel dafür, dass man General Ackbar (It's a trap) off-screen hat sterben lassen.

The Last Jedi

Als Star Wars Film 5/10
Als Popcornfilm 7/10


Edit: Mark Hamill hatte soweit ich weiß für die Sequels unterschrieben, bevor Disney übernommen hat. Vom neuen Luke ist er offenbar nicht so richtig begeistert. Auch wenn das nur in dem Sinne zusammengeschnitten sein könnte.

 
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Max Power

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bzgl. Snoke von Reddit:

They build him up to be the biggest bad of the universe, only showing him in hologram form in the last movie and not revealing anything about his past.

You know he’s a badass because the main villain of the trilogy even bows down to him.

Then, when the protagonist gives themselves up to confront him, his apprentice takes him out like a chump!?!

Where is the back story we were promised?! Why didn’t he see it coming if he’s such a powerful force user?!

Anyway, enough about Return of the Jedi. How’s the new Rian Johnson flick?


;)
 

Furiosa

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Und vor allem: die Bilder! Wenn die Story schon nicht Star Wars ist - die Bilder sind es. Die Luftschlachten, der Kampf in Snokes Thronsaal, die Läufer auf dem Salzplanet.

Das war auch ein absoluter Pluspunkt für mich: Visuell steckt The Last Jedi alles in die Tasche was das Star Wars Universum bisher hervorgebracht hat. Locker! Neben den phantastisch gefilmten Action Sequenzen (optisches Highlight dabei wohl der blutrot-weiße Salzplanet am Ende) immer wieder viele "kleine" Einstellungen und Ideen die aus meiner Sicht meisterhaft ausgeführt wurden. Etwa der Moment wenn Paige Tico nach längerem Hin und Her doch noch ihre Bomben abwirft und den "Dreadnought" zerstört. Oder die "Mirror Szene" mit Rey. Die zwei Sonnen die Luke am Ende betrachtet. Oder etwa die Gespräche zwischen Rey und Kylo, bei denen man zwar immer nur einen Part sieht, aber durch geschickte Kamerawinkel alles nötige kommuniziert wird und dann emotional umso stärker wirkt wenn doch beide gleichzeitig im Bild sind... Oder der Moment kurz nachdem Laura Derns Charakter mit Lichtgeschwindigkeit in Snokes Flotte saust, ein paar Sekunden auch komplett ohne Ton. Und und und... ich war wirklich begeistert was Ryan Johnson da aus einigen Momenten rausgeholt hat. Inhaltlich habe ich auch viel weniger auszusetzen als wohl hier der Durchschnitt, einzig der C-Plot rund um Casino Town war schwach mit etwas unelegant erzählter Kapitalismus Kritik...
Nach dem ersten Eindruck konkurriert "The Last Jedi" um den Platz auf dem Star Wars Thron für mich.
 

bigcactus

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Ich fand Teil 8 eigentlich sehr unterhaltsam, die Story an sich hätte man aber wirklich anders erzählen können.

Die Casino-Szene um den Codebreaker war komplett unnötig und damit eigentlich auch Finn (man hätte ihn mMn in der einen Szene sterben lassen können). Warum hat man die Zeit nicht genutzt um andere Charaktere aufzubauen? (Snoke, Luke und sein Jedi-Camp oder das wichtigste: Woher kommt die First Order und wie kann diese so mächtig werden, obwohl nach Teil 6 alles gut war???). Rian Johnson hat die Aufgaben, die Teil 7 ihm auferlegt hat, teilweise wirklich komplett ignoriert und aussortiert. Ironischerweise übernimmt jetzt wieder JJ Abrahams.

Zu lustig fand ich ihn komischerweise aber nicht, da kam mir Teil 7 "schlimmer" vor oder zumindest ebenbürtig.

7/10
 

timberwolves

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Hm vielleicht mal etwas länger:

Die Stärke die Films ist doch gerade, dass er mit den alten Mustern bricht. Snoke wird eben nicht bis zum finalen Endkampf die Neuauflage des Imperators sein, und die First Order erscheint eben auch nicht mehr als das allmächtige Böse, sondern überraschend fragil und unorganisiert. Die Zeit der harten, klaren Widersprüche ist vorbei - es wird eben komplizierter. Snoke war gewissermaßen das Symbol für den verlässlichen oberflächlichen Bösewicht des Sith-Lords und dass er so nebenbei trunken und überheblich angesichts seiner Macht getötet wurde, ist für mich einer der größten Story-Coups aller Star Wars Filme. Es geht nämlich nun um ein Auflösen des Jedi/Sith Gegensatzes zugunsten wie sie sich gegenseitig Bedingen und die Entmystifizierung der Jedi und somit letztlich um ein klareres Verständnis der Macht an sich.

Reys "Training" ist ja auch absolut nicht mit Lukes Training bei Yoda vergleichbar, sondern die Lektionen von Luke gelten, wie er selbst sagt, der Entmystfizierung der Jedi als das absolut Gute (ein Motiv, dass übrigens schon häufig in SW vorkam, aber eben nie zugespitzt wurde). Seine anfängliche Verschrobenheit soll an Yoda auf Dagobah erinnern, wie auch die ganze Insel auf der Luke lebt. Das meinte ich mit der Anspielung an Zitate, die dann aber nicht verwendet werden. Wie als Rey von dem Baum gerufen wird und statt ihrem persönlichen Vader zu begegnen, sind da die Jedi-Schriften, die dann später ja von Yoda achselzuckend vernichtet werden. Sie hat dieses Erlebnis dann in der physischen Unterwelt des Planeten. Wo Luke auf Dagobah sich selbst hinter der Maske Vaders sah, sieht sich Rey vertausendfacht selbst und am Ende ist sie mit bzw. ohne sich allein. Die vormals scheinbar ausgelagerten Widersprüche fallen nun also in ihr zusammen. Ähnlich ist es bei Kylo, dessen eigene Agenda auch die Überwindung von Jedi und Sith ist, eben mit anderen, autoritären Mitteln.

Auch die Kasinoszene fande ich, obwohl etwas lang, eher gelungen. Als es heißt der Master-Codebreaker sei auf einem schlimmen Planeten mit schlimmen Leuten denken ja alle erstmal an Tatooine 2 und dann ist es anders als man denkt. Und das hat nichts mit plumpen wohlhabend = böse zu tun, sondern gibt Star Wars das erste mal eine explizit politische Dimension indem daraufhingewiesen wird, dass die Leute nur so reich werden konnten, indem sie am Krieg verdienen.

Zu den Kalauern finde ich sollte noch gesagt werden, dass das auch die alten Filme hatten. Das aber gerne heute vergessen wird - trotzdem kann da wegen mir auch gerne ordentlich zurückgeschraubt werden.

Aber anyway. Am Ende hat man die Situation, dass Luke Kylo Ren ermöglicht, obwohl und weil er das Böse bekämpfen will, Snoke seinen eigenen Tod durch das Herlocken von Rey verursacht und Luke stirbt als er sich selbst als ein Trugbild der Legende erschafft, für die er gehalten wird.
Somit sind die letzten lebenden starken Symbole für Sith und Jedi durch ihre eigenen Handlungen gestorben, während Kylo und Rey dialektisch verbunden und getrennt in Unsicherheit über die Zukunft zurückgelassen werden in einem Universum, das nun anders ist als jemals in Star Wars zuvor. Chapeau.
 
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MadFerIt

Apeman
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ich war heute im kino. ich kann übrigens nur empfehlen, so früh wie möglich zu gehen, wenn man kann. im ganzen saal, der so 300 menschen fasst, waren handgezählte 9 menschen zugegen.

mir hat der film auf jeden fall bedeutend besser gefallen als teil 7. ich hatte nie das gefühl, dass ich den rehash eines alten films sehe, obwohl natürlich gewisse parallelen nicht zu leugnen sind. auch empfand ich den slapstick-anteil nicht so allgegenwärtig, wie in einigen reviews geschrieben wurde, obwohl es auch hier szenen gab, die zu viel des guten waren (lukes schulterwurf wurde ja schon angesprochen). was mir auf den sack ging, war, dass von vornherein klar war, dass luke diesen film nicht überlebt. es nervt einfach, dass man die altstars auf teufel komm raus ins jenseits bugsieren will. erst han, jetzt luke und ich bin mir sicher, dass es leia in teil 9 getroffen hätte.

die kritik an snokes rolle teile ich. es macht irgendwie keinen sinn, den vielleicht mächtigsten sith im star-wars-universum zu installieren und dann GAR NICHTS über dessen hintergrund zu offenbaren.

seit wann gibt es im star-wars-universum treibstoff-mangel?

maz kanatas "hilfe" und ihr auftritt war bescheuert.

auch leias weltraum-hovering war einer der wenigen punkte, wo dachte, dass das eigentlich gar nicht geht (die szene hat mich irgendwie an final fantasy 8 erinnert; wer es gespielt hat, weiß vielleicht, was ich meine). ein anderer war die szene, in der finn von rose gerettet wird. das war absolut unnötig, unglaubwürdig und einfach nur bescheuert.

lukes tod war für mich auch nicht ganz klar. was hat ihn dahin gerafft? die anstrengung? war es seine eigene entscheidung? war er erlöst? die zwei sonnen und der bezug auf tatooine war dabei natürlich nett inszeniert.

alles in allem ist the empire strikes back für mich noch immer der beste aller star-wars-filme. teil 8 würde ich auf jeden fall vor 1-3 und 7 einordnen. besser als 4? hm... auf einer stufe oder vielleicht sogar besser als 6? ja, eine stufe und den rest wird die zeit zeigen.

der ausblick auf teil 9 ist bei mir leider nicht unbedingt positiv behangen, da j.j. abrams himself wieder auf dem regie-stuhl sitzen wird... :panik:

8/10

mal ein andere frage? warum wurde der deutsche titel eigentlich mit "die letzten jedi" und nicht "der letzte jedi" übersetzt? gibt es deutungen, dass der original-titel auch für den plural steht?
 

TraveCortex

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Gestern war ich auch endlich im Kino.
Zunächst mal muss ich sagen, dass mir eigentlich alle Filme bisher mindestens gut gefallen haben - auch Episode 7 fand ich dann trotz Copy Cat-Faktor letztendlich ok. Irgendwie konnte man immer was mitnehmen und es war stets durchweg unterhaltsam. Das Star Wars-Universum finde ich auch neben den Filmen hochinteressant und habe mich da mit einigen Sachen aus dem (alten) EU beschäftigt.

Ich wollte erst gestern Abend noch was dazu schreiben, aber habe dann beschlossen nochmal eine Nacht drüber zu schlafen, da sich der Eindruck dann vielleicht ändert. Aber er hat sich nicht geändert.
Für mich ist Episode VIII der mit Abstand schlechteste Star Wars-Film, den ich je gesehen habe.

Die Handlung wirkt kein bisschen flüssig oder zusammenhängend, es wird alles in Blöcken abgearbeitet und die Ereignisse haben mMn mitunter nichts miteinander zutun. Ok, das ist noch nicht das ganz große Problem - bei Blockbustern muss man da auch mal ein Auge zudrücken. Aber was passiert eigentlich abgesehen vom sehr, sehr guten Rey/Kylo Ren-Handlungsstrang? Nicht viel.
Dass für die Action Zeit sein muss, ist klar und da war auch wirklich etwas fürs Auge dabei, keine Frage. Insgesamt auch tolle Bilder, ganz klar.

Aber es wurde mMn unglaublich viel Zeit mit Nebencharakteren verschenkt - das geht bei General Hux los, der zu keinem Zeitpunkt irgend etwas anderes als lächerlich wirkt, setzt sich bei dem Rose-Finn-Arc fort und letztendlich wird auch beim Widerstand insgesamt mMn etwas zu viel Zeit verbracht. Ich habe mich oft dabei erwischt, wie ich gelangweilt abgedriftet bin und das ist so gar nicht mein Ding, schon gar nicht bei Star Wars.

Dazu unglaublich alberne Einlagen mit Viechern, die niedlich rüberkommen sollen, was an sich noch ok wäre, da Star Wars da schon immer ein klein bisschen so war, aber mMn ist die Frequenz viel zu hoch.
Hier muss ich aber fairerweise 2 Dinge anmerken: 1. hat das Kino wirklich laut und oft gelacht, vielleicht entspricht da also meine Sicht nicht dem Zeitgeist.
2. Ist es für Kinder natürlich super und daran richtet sich Disney ja auch aus.

Ich verstehe auch nicht so ganz diesen Drang, immer neue komische und unkreative Rassen zu etablieren, wie auch diese "Pferde"(?) auf dem Casino-Planeten oder die "Eisfüchse" - man hätte doch auch ein paar Rassen aus den anderen Filmen einbringen können, da gibt es doch eine nette Auswahl. Aber gut, geschenkt - das ist nur ein eher unbedeutender Punkt.

Was aber wirklich negativ reinknallt, sind mMn 2 Punkte:

Der 1. betrifft Snoke. Dass er jetzt schon stirbt - ok, das kann man machen. Dass er in 2 Sekunden im Hintergrund durch einen quasi uralten Machttrick getötet wird, ist mMn schon grenzwertig, weil er als Mega-Badass aufgebaut wurde. Dass wir aber NICHTS über ihn wissen, ist einfach mies. Was soll das? Das ist mehr als lieblos. Im Nachhinein hätte man ihn auch rauslassen können und jemanden wie General Hux extrem stark aufbauen können, der dann von Kylo getötet wird, wenn man will, dass er gewaltsam die Macht übernimmt. So ist Snoke nur ein farbloser Böser und das ist sehr, sehr schwach, da Star Wars auch immer davon lebt, dass auch die dunkle Seite beleuchtet wird. Um Snoke gab es viele schicke Theorien und gar keine Infos über ihn zu bringen, ist brutaler Anti-Fan-Service.
Es wäre doch zumindest interessant gewesen, wie er Kylo auf die dunkle Seite ziehen konnte.

Der 2. Punkt betrifft Luke. Dass man die alte "der zynische, zurückgezogene Meister"-Nummer bringt, ist gar kein Problem, das passt schon. Aber oh boy....
Luke ist irgendwie noch immer der Typ, der wenig schnallt (irgendwie habe ich auch das Gefühl, dass die Synchronstimme da nicht hilft), von allem überrascht wird und durch andere belehrt werden muss bzw. der ständig Hilfe von ihnen bekommt. Man hatte das Gefühl, dass Rey schon nach wenigen Minuten mehr über die Macht wusste, als Luke es je tun wird und irgendwie konnte er ihr auch so gar nichts beibringen. Selbst Yoda muss ihm wieder helfen. Dass Luke seine Meinung in Bezug auf Rey in 2 Sekunden ändert - geschenkt. Dieses gequälte Selbstmitleid - na gut, ok.

Aber dass Luke Rey am Anfang mit der Macht und dem Zweig ("Macht fühlen") quasi trollt, hat das Kino lachmäßig wieder zum beben gebracht, für mich war es der vielleicht schlechteste Moment des Films.
Die ganze Sache um die Macht wandelt schon auf dünnem Eis, was für mich auch ok ist und ich habe diese Aspekte immer hochinteressant gefunden. Man darf es doch aber nicht selber nicht ernst nehmen und damit die Glaubwürdigkeit rauben.

Normalerweise könnte man das durch gute Dialoge ausgleichen - hier hatte ich tatsächlich auf Besserung durch den Übergang zu Disney gehofft - die Dialoge waren schon immer eine große Schwäche bei Star Wars. Das war aber naiv von mir. Die Gespräche zwischen Luke und Rey in Bezug auf die Macht sind krass belanglos. Wenn sich 5 interessierte SW-Fans einen Tag zusammen setzen würden, bin ich sicher, dass da bessere Dialoge raus kommen könnten - jetzt mal nur auf die Macht bezogen.
Auch wenn es sicherlich ein No-Go war, hätte es unglaulich gut funktionieren können, wenn man Luke als Hauptbösewicht aufgebaut hätte. Dass man das nicht macht, kann ich Disney aber nicht vorwerfen, das wäre vielleicht zu viel verlangt.
Andere negative Punkte wie das doch recht peinliche Schweben von Leia und andere habe ich jetzt mal komplett weggelassen.

Es gibt natürlich auch positives im Film: Der Illusionstrick von Luke war ein gutes Element, auch wenn ich nicht genau weiß, warum er letztendlich gestorben ist. Wie schon gesagt, gibt es auch schöne Bilder.
Und das muss man einfach sagen: Die Beziehung zwischen Kylo Ren und Rey ist groß. Sie sind auch einzeln die mit Abstand besten Figuren der neuen Trilogie, sehr vielschichtig und facettenreich und da ist jede Szene toll. Man hat es sogar geschafft, ein recht neues Element reinzubringen, nämlich diese direkte Kommunikation durch die Macht. Dass wir nichts über die Eltern von Rey wissen, finde ich nicht problematisch. Die Verbindung zwischen Beiden könnte natürlich auf Geschwister hinweisen, was nicht uninteressant wäre oder es ist einfach so, dass sie dadurch, dass sie so stark in der Macht sind, sich eine natürliche Verbindung ergeben hat, was auch wieder den Ausgleich zwischen heller und dunkler Seite zeigen könnte. Mit mehr Konzentration auf die Beiden und weg von einigen Nebenschauplätzen, hätte der Film richtig, richtig gut werden können.

4/10
 
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MadFerIt

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Für mich ist Episode VIII der mit Abstand schlechteste Star Wars-Film, den ich je gesehen habe.

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MapleLeaf

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Ich habe den Film vor ein paar Tagen gesehen. Es wurde schon fast alles gesagt. Weder der beste noch der schlechteste SW-Film aber ich hatte verdammt viel Fremdscham und Wut im Kino gehabt, vor allem rund um Hux.

Ist Luke zu 100 % tot? Ich wurde leider auf 9GAG gespoilert und wusste was mich erwartet aber als die Szene im Film kam, war meine erste Reaktion, dass er noch nicht wirklich gestorben ist, obwohl er den Obi-Wan gemacht hat.

Warum hat man Leia nicht sterben lassen und wie will man Episode 9 mit Leia ohne Carrie Fisher stilvoll realisieren? Davor graust es mir, denn entweder lässt man sie relativ schnell sterben oder es gibt CGI-Müll wie in Rogue One. Meine allergrößte Sorge ist jedoch, dass Abrams die durch Johnson durchgeführten Änderungen "rückgängig" macht und durch irgendwelche dämlichen Twists seine ursprünglichen Pläne durchzieht. "Snoke ist gar nicht tot, denn ..."
 

TraveCortex

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Es gibt so ein paar Fan-Theorien, dass weder Snoke noch Luke endgültig "weg" sind und als Machtgeister in Episode IX zurück kehren. Also so wie wir das auch schon in den anderen Filmen teilweise gesehen haben. Snoke und Luke sollen dan ähnlich wie Obi-Wan damals die Story proaktiv beeinflussen - neu hierbei wäre, dass das (in den Filmen) noch nie mit einem Machtbegabten der dunklen Seite gemacht wurde. In einer der früheren Konzeptionen zu Episode 8/9 gab es auch eine Zeichnung mit Luke und einem Machtgeist im Hintergrund, keine Ahnung ob das irgendeine Bedeutung haben wird, vermutlich nicht.
 

Chef_Koch

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Es handelt sich bei Star Wars ja meist auch um Grundsatzfragen. Wer die Story ausblenden kann oder darauf wenig Wert legt, dem wird Episode 7 gefallen haben und demnach auch 8, da sie filmtechnisch keineswegs schlecht sind. Für Hardcore Star Wars Nerds war Episode 7 ein Tritt in die Eier mit Stahlkappe. Ich gehe entsprechend mit wenig Erwartungen rein und lese mir auch schon mal den einen oder anderen Spoiler durch.
 

Chef_Koch

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Für mich ist Episode VIII der mit Abstand schlechteste Star Wars-Film, den ich je gesehen habe.


Habe ihn jetzt gesehen und würde aber doch sagen, dass Episode 7 nochmal schlechter ist. In 8 hat man tatsächlich versucht, neue Handlungen einzubauen, die auch interessant und wenig vorhersehbar waren. Insgesamt führt Disney seine Mission fort, das klassische Star Wars Universum systematisch zu zerstören. Solange es aber der Masse gefällt, kann man es verstehen.
 

Jeremy4ever

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Heute auch endlich im Kino gewesen. Und so richtig warm geworden bin ich mit dem Film leider nicht. Hier wurde ja schon einiges geschrieben, daher beschränke ich mich mal aufs Wesentliche:

Sehr gut gefallen haben mir Kylo Ren und Rey und die Beziehung zwischen Ihnen. Das war schon richtig stark. Die beiden sind auch mit Abstand die besten, interessantesten und vielschichtigsten Charaktere der neuen Trilogie.
Die Bilder und Actionszenen waren auch auf allerhöchstem Niveau. In dem Bereich sicherlich der beste Star Wars Film.
Zudem wurde der Film zum Ende hin auch immer besser, nachdem der Anfang/Mittelteil ein wenig zäh war.

Was mir nicht so gut gefallen hat, waren die Nebenstories. Die Geschichte um Finn und Rose wirkte auf mich wie ein Filler, General Hux einfach nur zum fremdschämen und die Sprüche von Poe waren auch alles andere als lustig.
Dazu fand ich den Film zu sehr auf Humor ausgerichtet. Das passt einfach nicht zu Star Wars. Und die Dialoge waren größtenteils auch eher schwach. Da hatte ich schon mehr erwartet.

Insgesamt war der Film schon ganz gut. Auch wenn ich mir mehr erhofft hatte. Am Ende tragen Kylo Ren und Rey diesen Film komplett und haben ihn für mich gerettet.

7/10
 

VvJ-Ente

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Wir waren am 2 . Weihnachtsfeiertag drin und fanden uns gut unterhalten. Gut, wir sind auch keine Hardcorefans.

Der Lacher des Abends kam bei uns übrigens nicht von der Leinwand - als Kylo Ren seine Maske abgenommen hat, tönte von vorne eine Kinderstimme gut vernehmbar durch den Saal "Ooooh, Professor Snape". :D
 

Aronofsky

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Ich habe ihn leider nur in der Synchro sehen können, wurde denn der "neue Frisur Witz" von Lea 1-1 aus dem englischen übernommen?
 

Ken

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Ja wurde er.

Ich schließe mich dem allgemeinen Tenor insbesondere der Einschätzung von @Jeremy4ever an.
Visuell der beste Film seines Genres und die Story um Rey und Kylo Ren ist auch sehr gelungen.
Der "Humor" bei Star Wars schoss auch schon bei den alten Filmem manchmal über das Ziel hinaus. Stichwort Ewoks oder Jarjar Binks.
Grundsätzlich stören mich diese Einlagen auch nicht so heftig, aber gerade Lukes Lichtschwert über die Schulter Szene oder der Dialog von Poe und Hux zerstören doch regelrecht die aufgebaute Atmosphäre.
Die Casino Story war für sich gelungen, aber als Teil des Films wirkte sie eher wie der Versuch Finn unbedingt Screentime zu geben. Bei SciFi Märchen muss es mit der Logik mal stottern, aber genaus solche Aktionen, wie mal eben aus einem Gefecht in ein anderes System springen, schnell etwas erledigen und rechtzeitig unbemerkt zurückkommen ist mir auch zuviel.
Die anderen Punkte die mich vordergründig stören, wie die Darstellung der Neuen Ordnung als unreifer Idiotenverein mit einem inkompetenten Anführer, Snokes Abgang und das Luke auch als greiser Jedi Meister immer noch ein unreifer Trottel ist, bewerte ich im Sinne des Bruches mit dem alten Star Wars erstmal neutral.
Nichtsdestotrotz fühlte ich mich hervorragend unterhalten und der Film rangiert bei mir zusammen mit Episode 3 und Rogue One auf Platz 3 meiner Star Wars Hitliste. (5 und 4 sind vorn)

8/10
 
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