Dafür, dass der Artikel deutschsprachig ist, erstaunlich gut geschrieben. Erkenne auch keinen inhaltlichen Fehler. Nur eines nervt mich, aber das kann man dem Artikel nicht vorwerfen, das liest man sehr häufig: dass es die Run-Pass Options ja schon bei Kelly gab. Dass Jim Harbaugh sie in die NFL gebracht hätte und die schon seit x-Jahren in der NFL verbreitet seien. Ich kann es natürlich nicht zu 100 % sagen, aber ich halte es für ziemlich großen Blödsinn. Was es seit Harbaugh in der NFL gab ist die Read Option. Also Shotgun Snap und dann die Entscheidung des QBs, entweder dem RB den Ball zu geben oder aber selbst zu laufen. Das Problem in der NFL ist eben nur, dass dein QB dabei viel zu viele Hits einstecken muss. Deswegen wird das, bis auf wenige Ausnahmen (Newton/Panthers, Wilson/Seahawks) auch eher selten gecallt mittlerweile. Das Risiko, das häufig zu machen, ist zu groß.
Die Run-Pass Options kommen mMn aus dem College, wobei sie ihren Ursprung im Highschool Football haben. mMn (bzw besser: meines Wissens nach) ist der Pionier hier
Joe Moorhead, der neue HC der Mississippi State University. Er war ein sehr erfolgreicher HC bei Fordham, einem FCS College Program. Dort hat er eine Offense entwickelt, die extrem viel Run-Pass Options spielt. Dann ging er zu Penn State als OC und hat damit auch das höchste College Football Niveau im Eiltempo erobert. Für mich ist diese Weiterentwicklung, also dass der QB nicht mehr entscheidet, ob der RB oder er läuft, sondern ob er dem RB den Ball gibt oder wirft, schon von fundamentaler Bedeutung. Gerade in der NFL, wo du deinen QB eben nicht einfach mal so den Hits aussetzen kannst. Da einfach zu sagen "Ja, aber Kelly/Harbaugh hatten schon Read Options" ist für mich auf einem Niveau von "Aber vor Bill Walsh gab es schon quick passes".
Chip Kelly hatte vereinzelt solche Options im Scheme bei den Eagles, aber da ging es primär um "Hand the Ball off" und "Bubble Screens". Und das war auch "nur" ein Counter Call für die Read Option. Pederson hat das jetzt so richtig in die NFL geholt. Ich bin der festen Überzeugung, dass der Erfolg der Eagles in der Offense ohne diese RPOs kaum möglich wäre. Da war Pederson definitiv ein Innovator, auch wenn viele NFL Teams diese Playcalls mittlerweile haben. Aber ich glaube, dass kein Team die RPOs so häufig und so effektiv callt wie die Eagles.
Mir geht es dabei gar nicht um Credit für Pederson. Aber wenn jemand Credit verdient hätte, dann vielleicht Urban Meyer (der schon Anfang dieses Jahrtausends in seiner Offense verschiedene Options eingebaut hat und da waren auch Pässe mit dabei) oder eben der genannte Joe Moorhead. Ich hätte auch kein Problem damit, Chip Kelly Credit zu geben. So schlecht er am Ende als HC war, ein Innovator war er definitiv. Aber als jemand, der alle Chip Kelly Spiele bei den Eagles gesehen hat, kann ich einfach nur sagen, dass ich damals keine RPOs wahrgenommen habe.
Dion Lewis hat gegen die Broncos einen Kickoff zum TD returnt.
Dann hatte ich da falsche Informationen.
Die Eagles sind auf der CB Position "nur" solide. LB haben sie einen guten (aber weit von Elite enfernt) in Bradham und einen soliden, Kendricks (der allerdings Schwächen in Coverage hat, was gegen die Patriots tödlich sein kann). Der dritte LB ist eine Katastrophe. Von der DL abgesehen haben die Eagles nur einen Elite Spieler in der Defense: Malcolm Jenkins. Der muss ein sehr starkes Spiel machen, wenn die Eagles gewinnen wollen. Er wird wohl auch Gronk covern, zumindest häufig. 
