Wobei man da so ehrlich sein muss, dass Bremen nur dank der Hinrunde in der Liga geblieben ist. Die Rückrunde war absolut miserabel. Platz 17 in der RR Tabelle (punktgleich mit uns) und hätte man nicht 4:0 bei uns gewonnen, wäre man komplett unten rein gerutscht.
Bremen war eben auch ein Aufsteiger, was man nicht vergessen darf. Die Kohle sitzt seit jeher dort nicht locker, man kann einfach nicht mehr erwarten als den Nichtabstieg. In dieser Saison hat man sich auch ziemlich lange im Mittelfeld der Tabelle behauptet, was ein großer Erfolg darstellt. Nun erfolgt ein gewisser Einbruch, aber das gehört eben dazu. Mindestens 4 Punkte sollte man noch holen, dann hat Ole Werner 3 fantastische Werderjahre abgeliefert.
Wenn man sich die Abstimmung im Thread anschaut, dann hat der Großteil Werder auf Platz 13-15 gesehen, was Abstiegskampf bedeutet. Im besseren Verlauf dann eben Platz 8-12, was man aktuell ja noch innehat. Bedeutet ja unter dem Strich, dass man komplett im Soll ist, selbst wenn man noch 1-2 Plätze abrutschen könnte.
Man wünscht sich Kontinuität auf der Trainerbank, jeder möchte aber umgehend den Erfolgstrainer vom Board jagen, wenn der nicht Übermenschliches abliefert. Das geht sich nicht auf. Ich habe nun Kommentare zur Keita-Suspendierung gelesen, dass man sich teilweise eine Werner-Ablöse wünscht, da Keita vielleicht dann unter einem neuen Trainer aufblühen kann.
Da gibt es also Fans, die lieber den Erfolgscoach verjagen wollen für einen der größten Transferflops aller Zeiten. Welche Logik soll dort bedient werden?
Es braucht im Norden absolute Nüchternheit. Kein Fantasiegebilde, wo man sich sogar die EL wünscht usw. Da muss man ganz kleine Brötchen backen und stets hoffen, dass diese noch aufgehen. Nicht wie bei der Hertha, wo man sich neureich irgendwelche Big City-CL Spiele wünscht, oder eine solide Positionierung im Mittelfeld der Liga dafür eintauscht und scheitert. Das ist dieser tückische Größenwahn, dem jeder Mittelfeldclub in der Liga unterliegen kann, weil man keinen Fortschritt mit der Zeit verspürt.
Werder hat seit geraumer Zeit große Sorgen in der Innenverteidigung. Zuletzt musste Groß wieder in der Innenverteidigung spielen, was 2024 überhaupt keine gute Idee ist. Dazu zwangsläufig auch der junge Argentinier Malatini, wo man sicherlich nicht geplant hat, dass er sofort so viele Minuten sehen soll. Dann hat man in besseren Zeiten noch Borré abgegeben, weil man der Meinung war, auch ohne ihn durchzukommen, damit raubt man sich natürlich auch eine Option im Sturm. Justin Njinmah ist in den letzten Wochen ebenfalls verletzt gewesen, der so der X-Factor in der aktuellen Saison war.
Wenn man dann negative Resultate einfährt und so einen kontraproduktiven Flow entwickelt, dann wird das mit der Personaldecke sehr kompliziert. Das ist unabhängig davon, wer dort Trainer ist. Mit dem Personal ist aktuell nur sehr wenig möglich.
Wenn sich die Kritik bei Werner nur um die taktische Flexibilität drehen würde, dann hätte man durchaus noch einen legitimen Punkt. Bei den Verletzungssorgen in der Innenverteidigung kann man sicherlich überlegen, ob aktuell eine Viererkette nicht sinnvoller erscheinen würde. Diesen Punkt kann man aufgreifen, aber das allein sollte doch kein Grund zur sofortigen Entlassung sein.