Talente


12step

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Da ich nich so der college-experte bin und auch keine guten seiten kenne wollte ich meine frage hier stellen.


Hab mal gehört, dass Oden villeicht doch nicht dieses jahr in die nba wechselt. Gibt es dazu was neues?
 

Gast00

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Nein, nichts Entscheidendes. Bei Odens Charakter ist es grundsätzlich möglich, dass er immer noch ein Jahr dranhängen und die Buckeyes erst als Senior verlassen wird (wie Tim Duncan bei Wake Forest). Dazu kommt seine Verletzung, die ihn bis heute daran hindert, richtig zu spielen. Sollte Ohio State nicht zuletzt deshalb nicht den Erfolg haben, den Oden sich wünscht (z.B. bei einem frühen Aus im NCAA Tournament) würde seine Sophomore-Saison noch wahrscheinlicher werden.

Ein wichtiger Faktor wird oft gar nicht erwähnt: Ich glaube, dass Oden Angst hat und sich noch nicht bereit fühlt, der Star zu sein, der er sein kann. Ich vermute, er würde lieber noch ein Sicherheitsjahr in der NCAA dranhängen, um sich auf die NBA vorzubereiten, anstatt wie z.B. Chris Bosh in der NBA dazuzulernen. Ich glaube, dass Greg Odens Selbstbewusstsein immer noch weit von dem entfernt ist, wo es sein muss, damit er sein Potential voll umsetzen kann. Kevin Durant kennt solche Selbstzweifel nicht.

Im Endeffekt spricht jedoch nachwievor mehr dafür als dagegen, dass Oden nächste Saison in der NBA spielen wird. Die Aussicht auf Millionen von Dollar dürfte nach dem Verletzungsschreck noch verlockender geworden sein. Deshalb wird Oden auch weiterhin als Top-Pick unseres Mockdrafts geführt werden.
 

Gast1512

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Ich glaube, dass Greg Odens Selbstbewusstsein immer noch weit von dem entfernt ist, wo es sein muss, damit er sein Potential voll umsetzen kann.
Ein sehr interessanter Punkt, den du da ansprichst.
Oden, der ja eher als zurückhaltender Typ gilt und gar nicht so die mediale Aufmerksamkeit sucht, wird jetzt schon, nach nicht mal der Hälfte einer NCAA-Saison, Highschool-Erfahrung und paar Scouting-Berichten, als großer Messias gehandelt, der möglicherweise der beste Center aller Zeiten werden könnte.

Ich denke man sollte sich vor Augen führen, was es für einen 19-Jährigen, der vor kurzem noch Teenager auf der Highschool war, heißt, als eines der größten Basketball-Talente aller Zeiten gehandelt zu werden. Ich z.B. könnte mir nicht vorstellen in paar Jahren der große Heilsbringer der NBA zu sein. Ich finde das schierr Wahnsinn, welcher Druck jetzt schon auf Greg Oden lastet.

Ich kenne auch nicht die Psyche von Greg Oden und ich denke auch nicht, dass er am Druck völlig zerbrechen wird, aber neben seiner Verletzung könnte gerade dieser Druck ein Faktor bei seiner Entscheidung sein, ob er sich denn nun zum Draft anmeldet oder nicht.
 

Gast00

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Ich denke man sollte sich vor Augen führen, was es für einen 19-Jährigen, der vor kurzem noch Teenager auf der Highschool war, heißt, als eines der größten Basketball-Talente aller Zeiten gehandelt zu werden. Ich z.B. könnte mir nicht vorstellen in paar Jahren der große Heilsbringer der NBA zu sein. Ich finde das schierr Wahnsinn, welcher Druck jetzt schon auf Greg Oden lastet.
Guter Beitrag, aber das Ganze geht noch weiter.

Es ist jetzt vier, fünf Jahre her, dass ich Greg Oden auf einer HS-Liste von basketballphenoms (einer wie dieser hier) zum ersten Mal sah. Er stand nur unter "Ferner liefen", blieb mir jedoch sofort im Gedächtnis: Er war damals 6-8 bis 6-10, trug ein hässliches Stirnband, eine noch hässlichere Brille und lächelte wie die gute Seele in Person. Er machte vollends den Eindruck eines Spielers, der nur von seiner Größe lebt, und seine Position im Ranking (irgendwas um die 40) schien das auch zu bestätigen.

Ich bitte zu bedenken, dass das natürlich nur ein oberflächlicher erster Eindruck war, doch er passt zu dem Bild, das Oden in Interviews selbst von sich zeichnet: das des unbeholfenen, verschüchterten Goofy, der auf dem Feld nur mit Mühe geradeaus gehen konnte und abseits des Courts um Anerkennung kämpfen musste.

Der Star der Klasse von 2006 hieß über Jahre Derrick Caracter (momentan Freshman bei Louisville: 7 Punkte, 4 Rebounds in 14 MpG). Er galt als kommender Star-Center (wuchs aber leider kaum noch). Selbst Spieler, die heute kaum einer mehr kennt - wie Drew Haymaker (zurzeit 1,5 PpG als Freshman bei Central Arkansas) und AnJuan Wilderness (Prep School) - standen lange Zeit vor Greg Oden.

Darin liegt der Unterschied zu HS-Stars wie LeBron James und OJ Mayo, die schon als Sophomores wie Halbgötter gefeiert wurden: Oden ist es nicht gewohnt, der kommende Star zu sein, über den alle sprechen. Er hat einen extremen körperlichen Wandel hinter sich, und seine Persönlichkeit hinkt dabei noch hinterher (ohne jetzt zu psychologisch werden zu wollen).

Auf lange Sicht kann so eine starke Veränderung für den Charakter durchaus förderlich sein, wie man an David Robinson sieht, der als College-Freshman nach meinem Wissen auch nur 6'7'' groß war (und es stimmt wohl auch) und dann in die Höhe schoss. Allerdings könnte Odens zurückhaltende Art ihn auch daran hindern, sich in der egozentrischen NBA durchzusetzen. Shaun Livingston scheint genau an solchen mentalen Aspekten zu scheitern, wenn man diesem lesenswerten Artikel glauben mag.
 

mariofour

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Naja, Oden war von Sporting News schon vor seinem Junior-Jahr zur absoluten Nr.1 erklärt worden.
Dennoch hat Oden als High-School-Senior schon gesagt "I am not THAT good. Nobody is as good as you guys think I am." Einerseits ist Oden sicherlich zu etwas zu bescheiden, andererseits erwarten manche Leute Dinge, die völlig unrealistisch sind...30/15/5 wird er definitiv nie in der NBA machen.
 

Gast00

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Naja, Oden war von Sporting News schon vor seinem Junior-Jahr zur absoluten Nr.1 erklärt worden.
Wobei sein Aufstieg mit dem fehlenden Aufstieg Derrick Caracters zusammenhing. Wäre Caracter nicht bei den 6-8 geblieben, die er schon als HS-Sophomore hatte, würde Odens Weg zur Nummer 1 nicht so leicht gewesen sein. Immerhin ging Caracter ja auch als Sieger aus dem direkten Duell der Beiden (im Jahr 2004) hervor, soweit ich informiert bin.

Fakt ist jedenfalls, dass Oden erst gegen Ende seiner HS-Zeit (Junior- und Senior-Saison) als das Talent angesehen wurde, das er heute ist. In seiner Kindheit und frühen Jugend muss es ihm nicht nur als Basketballer doch sehr an Anerkennung gefehlt haben.
 

bender

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Greg Oden ist in der Tat ein "late bloomer", wenn man das so bezeichnen will. Er war nicht von Anfang seiner Highschool-Karriere an der große Superstar wie etwa Damon Bailey, LeBron James oder O.J. Mayo. Allerdings sind die gradlinigen Entwicklungen von James etc. (also konstant #1 von Anfang an) nicht unbedingt typisch. Da sich 15-18 Jährige physisch noch entwickeln, kommen viele Talente quasi aus dem nichts (wie etwa Dwight Howard, oder etwa Derrick Rose).

An Derrick Caracter erinnere ich mich auch noch gut. Er hielt damals eine Pressekonferenz ab, als er die Wahl seiner High School bekannt gab, so bekannt war er damals. Und was hätte aus ihm werden können: mit 15 Jahren 6-8 250 und dazu ein Spielverständnis wie die wenigsten HS-Seniors. Aber leider ist er nicht größer, sondern nur fetter geworden. Wäre er heute 7-0 300, oh je, das wäre was. Aber was wäre wenn zählt nicht.
 

mariofour

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So oder so bin ich mir sicher, dass Derrick Caracter ein solider NBA-Spieler werden wird...was natürlich bedeutend weniger ist, als man von Oden erhoffen darf, bei dem alles andere als mittelfristig First-Team All-NBA fast schon eine Enttäuschung wäre.
 

Gast00

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Ich finde es interessant, wie die körperliche Entwicklung vonstatten geht - oder aber auch nicht. Derrick Caracter maß damals (wenn überhaupt) 6-9, und die hat er noch heute. Greg Oden schoss in die Höhe und kann in der NBA durchaus als 7-1 gelistet werden; dazu kommt eine positive Gewichtsentwicklung (anders als bei Caracter). Auch Drew Haymaker blieb bei den 6-8 hängen, die er schon damals hatte.
 

mariofour

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Ich finde es interessant, wie die körperliche Entwicklung vonstatten geht - oder aber auch nicht. Derrick Caracter maß damals (wenn überhaupt) 6-9, und die hat er noch heute. Greg Oden schoss in die Höhe und kann in der NBA durchaus als 7-1 gelistet werden; dazu kommt eine positive Gewichtsentwicklung (anders als bei Caracter). Auch Drew Haymaker blieb bei den 6-8 hängen, die er schon damals hatte.
Hey, ich war mit 15 n 6-3 PG, jetzt bin ich ein 6-3 (Doppel-)Cent(n)er :laugh2:

Caracter ist aber auf nem guten Weg dahin, das überschüssige Gewicht abzulegen. Zu viel darf ja auch nicht weg, sonst fehlt es ihm an Durchsetzungskraft unterm Brett. Aber Pitino kriegt das schon hin: Der hat aus Fettklops Nazr Mohammed einen NBA-reifen Center gemacht. Und Caracter scheint verstanden zu haben, dass er besser tun sollte, was Pitino sagt. Die letzten 3 Spiele sprechen Bände, Caracter dominant unterm Brett und das, obwohl es ihm noch deutlich an Spielpraxis mangelt.
 

Gast00

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Er hat das Basketballspielen ja nicht verlernt. Ich sah neulich ein paar Szenen von ihm, und da erinnerte er mich doch schon sehr an Zach Randolph, sowohl in Sachen Mobilität als auch in Technik.

Mal sehen, ob wenigstens Renardo Sidney über die 6-9 hinauskommen wird, die er jetzt als Sophomore hat. Und vielleicht kriegt er dann auch mal sein Gewicht auf die Reihe: basketballrecruting hat ihn bei 210 lbs., nbadraft.net bei 240 und scout.com gar bei 260... :crazy:
 

mariofour

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Ich sehe diese zunehmende High-School-Berichterstattung ohnehin eher kritisch. Einerseits ist es natürlich hochinteressant zu sehen, wie die Jungs sich entwickeln, aber andererseits glauben viele Spieler mit 16, dass sie schon die tollsten wären, weil irgendein Ranking sie auf Platz 5 oder so führt. Dabei kann man ohnehin vor der Senior-Saison kaum etwas sagen, weil gerade im Heranwachsendenalter (gibt es ein besseres deutsches Wort für "Teen years"?) noch schnelle körperliche und spielerische Sprünge möglich sind. Es gibt ja auch Kritiker, die behaupten, dass sich Sebastian Telfair spielerisch seit seinem 15. Lebensjahr nicht mehr weiterentwickelt hat, während z.B. ein T-Mac überhaupt erst vor seiner Senior-Saison landesweit bekannt wurde. Wer jetzt der bessere Spieler ist, dürfte nicht zur Debatte stehen, aber das ist natürlich auch nur ein willkürliches Beispiel.
 

Gast00

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Ich sehe diese zunehmende High-School-Berichterstattung ohnehin eher kritisch. Einerseits ist es natürlich hochinteressant zu sehen, wie die Jungs sich entwickeln, aber andererseits glauben viele Spieler mit 16, dass sie schon die tollsten wären, weil irgendein Ranking sie auf Platz 5 oder so führt.
Das glauben sie doch Jahre später auch noch. Richard Hendrix war aufgrund von Internet-Gerüchten kurz davor, prep-to-pro zu gehen, und Randolph Morris fiel auch mächtig auf die Nase. Das ist für mich keine Frage des Alters, sondern des Charakters (der sich - zugegeben - bei vielen erst spät entwickelt). Ist Deshawn "Ich werde einschlagen wie Vince!" Stevenson mit 25 etwa reifer als mit 19? Ich habe da meine Zweifel. Da ist höchstens ein großes Maß an Ernüchterung hinzugekommen.
 

mariofour

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Naja, Randolph Morris ist jetzt da angekommen, wo er sich vor 2 Jahren schon wähnte. Du hast da schon recht, aber ich denke, dass das Medieninteresse da schon nicht unbedingt vorteilhaft ist.

Interessant übrigens auch, was Bob Knight zur Einjahres-Regel für Highschool-Absolventen bzgl. des NBA Draft gesagt hat, auch wenn das nicht direkt etwas mit dem Thema zu tun hat:

http://sports.espn.go.com/ncb/news/story?id=2771573
 

Gast00

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Er hat schon recht, wenn man an das Konzept vom "student athlete" denkt. Allerdings kann Knight mir nicht erzählen, er würde sich nicht um Durant bemüht haben - einen NCAA-Titel kann man in einer einzigen Saison gewinnen.

Was Knight nicht erwähnt, ist der sportliche Nachteil: Auch wenn es dafür in der Klasse von 2006 kein (prominentes) Beispiel geben mag, könnten einige Talente versucht sein, ihr eines Jahr am College nur zum Schaulaufen zu nutzen: Stats und Highlights sammeln, ohne Rücksicht auf den Teamerfolg. Ich würde OJ Mayo genau so etwas zutrauen.
 

mariofour

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Da tust du Knight unrecht. Er hat sich garantiert nicht um Knight bemüht, denn er ist zwar ein (EDIT: unbeherrschter Hitzkopf ;)), aber ein prinzipientreuer. Er ist einer der wenigen, die felsenfest davon überzeugt sind, dass NCAA-Sportler "STUDENT Athletes" sein sollen, mit der Betonung auf Student.

Knight hat über die Jahre auf viele sehr gute Spieler deshalb verzichtet und er hätte garantiert auch diese Saison ohne Jay Jackson durchgezogen, wenn der sich akademisch nicht rechtzeitig wieder reingekriegt hat. Knight überprüft minutiös genau die Anwesenheit seiner Studenten bei Vorlesungen, gerne auch mal durch persönliche Stichproben, bei denen er einfach unangemeldet in die Vorlesung eines Spielers geht um zu sehen, ob dieser auch da ist.

Und eben aufgrund dieser Lücke im System würde Knight sich auch nicht für solche Spieler interessieren.
 
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Gast00

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Dann nehme ich meine Äußerung als vorschnell zurück und lenke die Aufmerksamkeit auf Jim Boeheim - ob er wohl das eine Jahr bereut, das Carmelo Anthony bei Syracuse verbrachte?

Es ist doch so: Wer unbedingt in die NBA will, hat das College schon immer nur als Sprungbrett betrachtet und die Universität auch so schnell wie möglich wieder verlassen. Daran ändert auch die Altersregelung nichts.
 

mariofour

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Da will ich dir auch gar nicht widersprechen, aber ich finde es andererseits auch gut, dass jemand wie Knight, der an das Prinzip des Student Athlete glaubt, eine derartige Vorgehensweise mal als heuchlerisch anprangert. Das ist alles ein völlig verkorkstes System, bei dem die Institution NCAA nach wie vor so tut, als ob die Jungs zum Studieren an der Uni wären und nicht zum Basketball spielen.

Natürlich wird Boeheim das nicht bereut haben, aber 1. war Boeheim extrem erfolgsdurstig durch 2 Finalniederlagen und stetig abnehmendes Interesse von High-School-Superstars daran, 40 Minuten Matchup-Zone zu spielen und 2. würde Carmelo Anthony vermutlich in 20 Jahren seinen Uni-Abschluss nicht schaffen - das hat man also in diesem Fall von Anfang an bewusst in Kauf genommen, was Knight nie widerfahren wäre ;)

Knight hat z.B. schon in den 80ern aus genau diesem Grund auf Leute wie Rick Calloway oder Tito Horford verzichtet, die den Unterschied zwischen einem sehr guten Team und einem Titelträger hätten ausmachen können.
 
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