angesichts dessen dass der halbe Kader derzeit verletzt, out oder angeschlagen ist, würde ich dem heutigen Spiel gegen Norwegen nur sehr bedingt große Bedeutung beimessen "wohin der Weg gehen wird".Irgendwie beschleicht micht das Gefühl, das die ÖFB Elf schon über den Zenit ist, besonders im Angriff hat man eigentlich keine gute Durschlagskraft, in den letzten beiden Jahren war das viel von Euphorie getragen, die sehe ich irgendwie nicht mehr. In Norwegen wird man sehen wohin der Weg gehen wird.
ich will jetzt keine Grundsatzdiskussion über den Kader und die Perspektiven vom Zaun brechen. Natürlich wird ein Alaba in absehbarer Zeit auch nach verheiltem Kreuzbandriss nicht mehr zur Verfügung stehen und einen Spieler seiner Klasse können wir nicht ersetzen, das ist klar. Ebenso ist auch Arnautovic im Spätherbst seiner Karriere. Gerade im Sturm schmerzt es dann umso mehr, wenn auch Gregoritsch wie jetzt verletzt ausfällt. Adamu scheint sich zwar jetzt deutlich besser zu entwickeln, aber ob der explodiert und zum verlässlichen 15-20 Tore Scorer in Deutschland oder einer ähnlichen Liga wird, bleibt mal sehr abzuwarten. Ob Kalajdzic jemals wieder längerfristig Profifußball spielen kann mit seinen mehrmals gerissenen Kreuzbändern und seinen körperlichen Anlagen, steht auch in den Sternen. Baumgartner war auch verletzt und ist noch nicht fit für einen Startelfeinsatz, Mwene und Wöber sind es jetzt nach dem Slowenien-Spiel ebenfalls. Wie wichtig Xaver Schlager fürs MF ist haben wir ja zur EM schon gesehen und wurde hier breit erklärt. Danso fehlt uns bei diesen Spielen nach den möglichen Herzproblemen auch enorm, da kann man nur hoffen dass das in Rom beim Medizincheck einfach eine unglückliche Fügung war und er nichts am Herzen hat und dann wieder voll in die Saison starten kann.Wer ist außer Alaba ist den verletzt und hat Internationale Klasse derzeit ? Vielleicht noch Danso und Schlager mit Abstrichen. Kalajdzic ist zu lange verletzt um eine Aussage zu treffen. Ich sehe eher vom Potential eher einen abwärtstrend, aber natürlich kann ich mich auch sehr täuschen.
wie meinst du das? Also die Talententwicklung findet ja nicht nur über Doppelstaatsbürger und deren "Scouting" statt, das funktioniert zum Glück innerhalb Österreichs U-Mannschaften und auf Ebene der Vereine mit den Akademien ja durchaus gut. Und bei Wanner ist die Entscheidung wohl sehr absehbar klar, dass er für den DFB auflaufen wirdWenn sich z.B. Wanner für den ÖFB entscheidet könnten andere nachziehen.
Er hat Recht und warum soll er die Schnauze halten?Friedl motzt im Trainingslager rum, nach dem Spiel gegen Dortmund gegen den eigenen Trainer und nun gegen den ÖFB - ich kann auf den Typen sehr gut verzichten.
Es war fast schon zu erwarten. Österreichs Team wirkte noch reichlich verkatert nach dem abrupten und unerwarteten EM-Aus im Achtelfinale. Dort hat Österreich gezeigt, dass es Großes leisten kann (etwa beim Sieg gegen den späteren Halbfinalisten Niederlande). Das - und Rangnicks Ansagen - haben die Erwartungshaltung steigen lassen. Und die Sicht auf Österreich.
In der Nations League ist Österreich nun kein Außenseiter mehr, sondern Favorit - gegen Norwegen, Slowenien, Kasachstan. Doch die Rolle des Außenseiters behagt Österreich mehr. Vielleicht braucht die Spielidee Rangnicks das gar - jedenfalls hat er diesen Punkt nach dem Spiel hervorgestrichen. "Bei der Euro Hagen wir die Galligkeit des Underdogs gehabt. Auch solche Spiele müssen wir eigentlich wie ein Underdog spielen."
Denn: Österreich hat mit neun Ausfällen nicht mehr Qualität als Norwegen (das zeigt auch deren Kaderwert: 456 Millionen, doppelt so hoch wie jener der Österreicher, was sich vorwiegend mit Haaland und Ødegaard von Mancity und FC Arsenal erklärt, aber auch mit Nusa von RB Leipzig oder Sørloth von Atletico Madrid, die viel Qualität mitbringen, aber zuletzt nicht als Kollektiv funktionierten). Und darum geht es auch bei Österreich. Man steht deshalb auf Platz 22 in der Weltrangliste (und nicht auf 50 wie Norwegen), weil man unter Rangnick endlich im Kollektiv stark ist. Man darf nur jetzt nicht dem Fehlglauben erliegen: Österreich sei auf dem Weg zur Weltklassenation. Das ist man vom Kader her nicht. Österreich hat im Sturm Probleme: Arnautovic wird nicht jünger und Gregoritsch hatte zuletzt ein Karrierehoch, im Vergleich mit Haaland und Sørloth (Norwegen) oder auch Sesko (Slowenien) hat das ÖFB-Team hier Schwächen. Auch in der Zentrale hat man zwar gute Pressing-Spieler, es braucht aber auch Kreative in Hochform (Sabitzer, Baumgartner), von denen Österreich nicht viele hat.
Dazu kommt: Österreich wird spätestens nach der EM von den Kontrahenten so analysiert wie ein großer, mächtiger Gegner. Jeder weiß, wie Österreich spielen mag und wird.
Österreichs Spiel funktioniert aber nur dann, wenn 100 Prozent Einsatz und Laufbereitschaft sowie intensives Pressing und Lösungen im Ballbesitz zusammentreffen (und der Gegner das auch zulässt). Sprich: Österreich muss auch gegen vermeintlich kleinere Gegner mit hohem Einsatz und Willen zu Werke gehen, als ginge es gegen Frankreich. Norwegen machte das gestern zuweilen geschickt: Man nahm Österreich Stärke, indem man das Pressing mit hohen Bällen unterband und Österreich wiederum hatte zu schlechte Lösungen in eigenem Ballbesitz. Das klappte bei der Euro schon besser. Man wird aber damit rechnen müssen, dass immer mehr Teams ein Gegengift für Rangnicks Spielstil erarbeiten werden.
Und da wirkten das Team und auch der Teamchef (etwa wenn Rangnick Rasen und VAR erwähnt, anstatt die wahren Gründe) eben noch reichlich verkatert. Die wohl wichtigste Aufgabe nach dem abrupten EM-Aus im Achtelfinale war wohl, neue Spannung zu erzeugen. Zwei Jahre lang war das große Ziel, zu beweisen, dass man bei der EM mehr sein kann als Österreich, das Kanonenfutter.
Die WM 2026 ist noch weit weg.
Es war fast zu erwarten, dass in dieser Zwischenzeit Österreich nicht jene Attribute versammeln kann, die man aber braucht, um erfolgreich zu sein: nämlich einen unbändigen Fokus auf die immer nächste Aufgabe und den Drang, sich unbedingt beweisen zu wollen. Das hatten die angeschlagenen Norweger den Österreichern gestern voraus