die Bremse schrieb:
Wenn Du zum Beispiel über Spiele schreibst, in denen er nur 35% aus dem Feld wirft, dann sollte man auch die Spiele erwähnen, in denen er 55% trifft! Wie kommt sonst eine Quote von 45 % zustande?
Iverson hatte aber bei Olympia keine Quote von 45%, sondern von 38%. Wenn du immer noch nicht den Unterschied zwischen NBA und FIBA sehen kannst/willst, erübrigt sich wohl alles weitere.
Desweiteren sagst Du immer wieder, dass Iverson nicht werfen könne. Natürlich ist er kein reiner Schütze wie Allen oder Redd, aber dafür zieht er viel zum Korb und zieht dementsprechend viele Fouls vom Gegner! Auch auf europäischem Niveau stand kein Dream Teamer in Athen mehr an der Linie als er. Und seine Gegenspieler müssen mit hoher Foulbelastung ausgewechselt werden.
Zu seinem Verhalten: Du kritisierst immer AI´s unprofessionelles Verhalten bzgl. seiner Einstellung und den Coaches! Ich sage Dir: Du lebst noch immer im Jahr 2001. Frag danach mal Larry Brown heute nach seiner Meinung zu Iverson! Larry schwärmt seit langem von Allen und dessen (inzwischen) einzigartigem Einsatz On-and-Off the Court!
Ja, diese große Effektivität hat man in den Spielen gegen Puerto Rico, Litauen und Argentinien gesehen. Tut mir leid, wenn du vielleicht dir die Zeit nicht nehmen willst, um deine Einschätzungen belegen zu können, aber ebenso wie ich die negativen Seiten von Iverson herausstelle, die definitiv mit zum Scheitern des Teams USA 2004 führten und die aller Wahrscheinlichkeit nach mit einem von seinen Fähigkeiten besser passenden Spieler in dieser Art nicht noch einmal passieren würden, guckst du ausschließlich auf die positiven Seiten, die andere Spieler ebenso mitbringen würden. Dann holen eben Bryant, LeBron James, Pierce oder wer auch immer die Fouls heraus. Diese haben zusätzlich einen besseren Distanzwurf und eine bessere Defense auf dem Perimeter. Wozu also einen Shooting Guard Iverson?
So viel Positives hört man eben nicht aus den letzten Jahren. Einen Ex-Coach also, der ihn zum Zeitpunkt des Interviews nicht mehr alltäglich erlebte und im Nachhinein keine dreckige Wäsche mehr zu waschen brauchte (wozu auch? Was hätte er davon?), das war es. Anstelle dessen haben wir alleine aus den letzten Wochen/Monaten dafür z.B. einen aktuellen Mitspieler (Webber), der mehrfach andeutete, dass er nicht besonders gerne an der Seite dieses Spielers mit dem so großartigen Einsatz auf dem Platz steht und zum Beispiel solche
Geschichten , die bislang nicht als falsch widerlegt wurden. Ich sehe keinen Grund, die Dinge aus der Vergangenheit ruhen zu lassen und meine Einstellung zu ändern. Unterm Strich bleibt stehen: Iversons Spielweise führte bisher zu mittelmäßigen Erfolgen in der NBA und mit zum größten Scheitern der USA in ihrer olympischen Basketballgeschichte. Und ein Troublemaker war er durchaus und ist er für mich immer noch.
Zu Iversons Point Guard Fähigkeiten: Er ist natürlich kein reiner Point Guard, keine Frage. Er macht seine Mitspieler nicht so viel "besser" wie beispielsweise ein Steve Nash! Aber das macht ein Amare Stoudamire oder ein Paul Pierce oder Ray Allen auch nicht. Sie mache ihre Teams besser durch ihre Punkte. Und zu dem Argument, dass man schon gute Scorer im Team hat und nicht noch einen weiteren benötigt, frag ich mich nur, warum man gerade den Spieler zu Hause lässt, der in den letzten Jahren viel mal Topscorer wurde. Ok, Du wirst jetzt natürlich sagen, dass AI viel zu viele Würfe braucht, aber was ist mit Allen,T-mac, Kobe, Arenas oder Redd?? Die haben zu diesem Zeitpunkt der Saison alle schlechtere FG Quoten!
Wow, jetzt vergleichen wir schon Äpfel und Birnen. Iverson ist ein
Guard und zwar - da er nicht die nötige Reichweite eines legitimen Shooting Guards hat, geschweige denn dessen Größe, eher ein Point Guard -, also ein Spieler, dessen Aufgabe das Voranbringen des Balls (darin ist er gut), Verteilen desselben (das ist weniger seine Stärke) und das Scoren ist (auf FIBA-Niveau eher mau - siehe Athen!). Amare ist im Team USA ein Center, der Spieler im Post bindet und dadurch den Platz für die Schützen auf dem Perimeter schafft bzw. für die Scorer beim Ziehen zum Korb. Natürlich macht er seine Mitspieler dadurch besser. Ansonsten soll er nur seine Punkte machen (dabei ist er in der NBA sehr effektiv, ob er es auch in der FIBA sein wird, wenn er richtig eingesetzt wird und einen guten Spielmacher hat, wird man sehen), Defense spielen und Rebounds holen. Das hat nicht viel mit dem zu tun, was von einem Guard verlangt wird.
Paul Pierce mag vielleicht nicht direkt seine Mitspieler besser machen, aber das ist auch für ihn als Guard/Forward nicht primär seine Aufgabe, sondern das Scoren (darin ist er weitaus vielseitiger als Iverson und er hat auch eine legitime FIBA-Reichweite) und die Defense (um Welten besser als die von Iverson, alleine schon durch seine Kraft und Größe). Dass Pierce durchaus häufig selbst auch ein Ball-Hog ist, macht diese Eigenschaft bei Iverson nicht besser. Ray Allen hat abgesagt, also wozu über ihn reden?
McGrady und Bryant sind vielseitiger als Iverson, und Arenas und Redd haben die größere Reichweite als AI und sind deshalb die besseren FIBA-Spieler. Wiederum: NBA ist nicht gleich FIBA.
Zu dem Argument, dass Ridnour mehr Entwicklungsmöglichkeiten als AI hat kann ich nur sagen, dass er sich auch nie so entwicklen wird wie dieser!
Nun, er ist jetzt schon der bessere Passgeber und - wenn er seine frühere Form wiederfindet - der bessere Distanzschütze. Mehr brauchen die USA nicht.
JL13 schrieb:
Lass ihn, er kann nur Stats runterleiern.
Es ist Fakt, dass die USA mit Iverson gescheitert sind, auch wenn das nicht nur an ihm alleine, sondern auch an Marbury, Anthony, Wade und Jefferson lag, die alle ihre Aufgaben eher schlecht erfüllen konnten. Und die Sixers stecken im Mittelmaß fest, und wenn man sich die Philadelphiaspiele anguckt, erkennt man deutlich, dass dort nur wenig Spielfluss vorhanden ist. Wie bei so vielen Teams von Iverson. An Zufall glaube ich da schon lange nicht mehr. Und die Statistiken belegen jedenfalls eher meine Einschätzung, während bei dir immer nur "er ist aber trotzdem besser" / "er bekommt trotzdem mehr Respekt" kommt, wofür es keine bzw. nicht allzuviele Anzeichen gibt.