Ich sehe es ähnlich wie Who.
Nationalstolz ist nicht "zwingend" und darf es auch nicht sein, denn dann ist doch der freie Wille eines jeden einzelnen extrem eingeschrängt. Eigentlich ist es doch eher so, dass Nationalstolz eine besondere Form der Identifikation hat. Kann ich mich mit einer Sachen besonders identifizieren, dann stehe ich dafür in positiver und negativer Hinsicht ein. Dies setzt allerdings keinen Status, also in diesem Fall die Geburt in eine Nationalität, sondern eine Entwicklung voraus, die sich durch Erfahrungen und das Erlernen von bestimmten Dingen zusammensetzt.
Erlange ich irgendwann der Ansicht, mich mit zum Beispiel einem Land zu identifizieren, dann kann ich mich auch für die erbrachten Leistungen, sei es wirtschaftlich, kulturell oder im Sport, freuen. Ob es die eigene Nationalität ist, spielt da eher sekundär eine Rolle, ist aber oft aufgrund der Lebensumstände gewohnheitstechnisch prägend.
Vash schrieb:
Klar ist aber, wer als Deutscher, die Deutschen nicht unterstützt, hat auch keinen richtigen Bezug zu Deutschland und hat sich auch nicht dadurch prägen lassen. Hat auch viel mit Erziehung zu tun.
Ich würde das nicht so einengen. Man kann doch einen sehr geprägten Bezug zu Deutschland haben, meinetwegen kulturell oder geographisch, aber eine Nicht-unterstützende Haltung gegenüber anderen Bereichen der Gesellschaft haben.
Die Sache mit dem Zufall ist als nur begrenzt als Argument verwendbar. Auch was im Leben passiert, liegt doch im Endeffekt bei jedem selbst und der Einstellung wie ich den Dingen gegenübertrete. Sind mir also nicht die Umstände gegeben, zum Beispiel meine Talente zu fördern, dann muss ich doch wenigstens gewillt sein, daran etwas zu ändern.
Das Argument mit dem Nationalstolz kann man bei den Amerikanern wahrlich nicht benutzen. Denn in Sachen Nationalstolz sind die Amis ja eigentlich Weltmeister. Jedenfalls nach außen hin.
Dass diese Tuniere keine Priorität haben, sieht man doch schon daran, dass der NBA-Champion als World Champion tituliert wird und in den Biographien werden die Leistungen innerhalb des NBA-Rahmens doch immer höher bewertet als die "Randnotizen" von Olympia oder Weltmeisterschaft.
Auch ich würde sagen, dass die Verfolgung persönlicher Interessen Hauptgrund für die Absagen sind. Betrachtet man die hier schon angebrachten Argumente bezüglich der Saison, Playoffs und der Reisen, kann ich dem auch nur Verständnis entgegenbringen, sprechen wir hier doch von Menschen und keinen Maschinen.