Mein Fazit zu den ganzen Vergleichen: Überschrift: Es ist 2007, nicht mehr 1969
Leider hat Federer das Finale heute wieder verloren, und auf seiner Siegerliste bleibt bei den French Open weiterhin ein "F" für Finale stehen.
Es ist schade, aber eigentlich auch kein Beinbruch, denn er hat sein bestes gegeben.
Man hört immer wieder diese Vergleiche mit Laver und Budge, dem Grand Slam, das Gewinnen der French Open usw., aber eigentlich ist das Quatsch! Heute ist 2007, nicht mehr 1969! Es gibt in jeder Sportart so viele Speziallisten in den speziellen Bereichen, da kann man einfach nicht gegen jeden in jedem Gebiet gewinnen, selbst wenn man so einer wie Roger ist.
Ein paar Beispiele:
Pelé und Maradona waren wohl die beiden größten Fussballer aller Zeiten, aber bei der Konkurrenz heute und die Art und Weise wie sich das Spiel verändert hat, wären sie den anderen zwar vom Gesamtpaket immer noch überlegen, würden aber das Spiel ansich wohl eher nicht mehr so dominieren können wie es vor 20 oder 40 Jahren noch ging.
Eddy Merckx wird in der Radsportszene mit Abstand als der größte Radrennfahrer aller Zeiten angesehen. Er war z. B. der einzige Fahrer, der in einem Jahr (1969) alle Wertungen gewann, Gesamt, Berg und Sprint.
Vom Potential her wäre er auch heute der jenige, der dies am ehsten schafften KÖNNTE, das stellt kaum jemand in Frage. Armstrong und Indurain z. B. könnten sich dopen bis zum geht nicht mehr, sie hätten zu keiner Zeit reale Chancen gehabt die Sprintwertung zu gewinnen. Andererseits könnten die Sprinter wie Zabel, McEwen oder Petacchi nie die Gesamt oder Bergewertung gewinnen, egal in welcher Zeit.
Merckx hätte von allen die besten Karten, aber er könnte nicht jedes mal solche Leute wie Petacchi oder McEwen im Sprint schlagen, oder Pantani und Virenque in den Bergen. Wenn alles passt würde er sicher die Sprinter im Sprint und die Bergfahrer im Gebirge schlagen, aber längst nicht ständig, sogar eher seltener.
Nun verliert Federer gegen den wohl besten Sandplatzspieler aller Zeiten in dessen Wohnzimmer. Ist das ne Schande? Nö! Laß Merckx und Petacchi oder Cipollini 10 mal Sprinten, warscheinlich gewinnen die beiden 9 mal, 1 mal dann der Belgier (wie Roger Rafa einmal auf Sand schlug). Roger hätte gegen die besten Spieler jeden Belages seine Chance, egal gegen wen. Und bei wem sonst kann man das schon sagen? Sampras wäre von Nadal auf Sand zerstört worden, null Chance, andersrum seh ich für Rafa gegen Pete auf Rasen kein Land, nur als Beispiel. Roger KANN Rafa auf Sand und Pete auf Rasen schlagen, aber eben nicht immer, den Rafa auf Sand wohl sogar selten, da dies Federers schlechteste Unterlage ist.
Roger hat das Paket wie Merckx es als Radfahrer hatte, und wenn er in Paris eben an diesem Sandtitanen scheitert ist das keine Schande!
Vor 20,30,40... Jahren war alles anders. Hätte Roger damals gespielt hätte er den GS wohl schon zwei bis drei mal gewonnen.
Wogegen man durchaus große Zweifel haben kann, daß sich Laver auf Sand gegen Nadal oder Borg, bzw. diese beiden gegen Sampras auf Rasen hätten durchsetzen können. McEnroe zeigte Borg ja besonders auf Rasen wo der Hammer hängt.
Ohne die Leistungen von Laver und Borg abwerten zu wollen, aber wenn ihr mich fragt, hat Laver die French Open nur gewonnen weil kein Nadal bzw. Borg da war, und Borg Wimbledon nur weil in seiner Ära kein Sampras oder Federer war.
Nur mal deshalb erwähnt, weil manche diese Grand Slam Sache immer erwähnen und mit Laver vergleichen. Selbst Merckx oder sein Pendant im Eishockey Wayne Gretzky, sagen sie würden heute auf keinen Fall mehr so dominieren und alles absahnen wie früher.