Fangen wir mit den QBs an.
1. Aaron Rodgers - Green Bay Packers
Sollte keine allzu kontroverse Wahl sein.
One defensive stand against a miracle pass away from the Super Bowl. Und wenn sein HC nicht versucht, ein Spiel so konservativ zu callen das sogar Ronald Reagan auf ihn stolz wäre, muss es dazu vielleicht gar nicht kommen. 38 TDs, 5 INTs, 112 QB rating, knapp 4.400 Passing Yards. Arm talent, accuracy, smarts, athleticism, leadership, toughness - doesn't get much better than that.
2. Andrew Luck - Indianapolis Colts
Wahrscheinlich schon kontroverser. Ja, bisher kam er nicht an Tom Brady vorbei. Aber ich finde man muss berücksichtigen, mit was für einem roster er arbeiten musste. Eine Defense die gegen den run so löchrig ist wie schweizer Käse, eine OL die sich zwar im Laufe der Saison gefunden hat, die aber nicht gerade unheimlich viel Bewegung im Running Game erzeugen konnte, dazu keine Waffe auf der RB Position, die Defensive Coordinators ins Schwitzen bringt. Wenn man die Roster aus dem CCG gegen die Pats nebeneinander legt und die Top 10 Spieler aus beiden Teams pickt, wie viele Colts sind da mit dabei? Luck, Vontae Davis und...? Brady, Revis, Gronk, Edelman, McCourty, Solder, Collins, Browner. Mit Wohlwollen kann man sagen Hilton > Collins und/oder Browner, aber das wars, mMn. Und da wäre das Verhältnis dann immer noch 3 zu 7.
Luck ist 25 Jahre alt, wird nur besser werden mit mehr Erfahrung, kann sowieso alle Würfte und alle reads machen, ist für sein Alter ein nahezu unreal leader. Für mich bereits die #2 in der NFL. And Aaron Rodgers, you better be ready to fight for the crown.
3. Tom Brady - New England Patriots
Er wird nicht jünger, aber wenn man sich den letzten Drive im Super Bowl anschaut kann man nicht bestreiten, dass er weiterhin so elite ist, wie man nur elite sein kann. You're down with 4 points, two minutes to go, no timeouts. Which QB will you pick? Da müsste ich wirklich nicht lange überlegen, Brady ist so clutch wie niemand.
Beherrscht wie kein anderer QB das Spiel over the middle. Gronk und Edelman sind klassische inside receiver, die mMn weder mit Rodgers noch mit Luck so effektiv wären wie sie mit Brady sind. Ich sehe Luck nur knapp vor Brady und das letztlich nur, weil Luck (und Rodgers) mMn mehr mit schlechterer Protection machen können als Brady. Jeder QB braucht protection, aber Brady braucht als Statue in der Pocket einfach seinen Raum zu navigieren. Rodgers und Luck sind sowieso athletischer und sind bei Würfen on the run stärker. Aber wie gesagt, man könnte Brady auch an #2 setzen, aus meiner Sicht.
4. Ben Roethlisberger - Pittsburgh Steelers
Big Ben so gut wie nie? Nunja, er hatte wahrscheinlich auch noch nie so einen supporting cast on Offense. OL klar verbessert, mit Brown und Bryant zwei Waffen im receiving game, mit Bell einen elite RB. Aber trotzdem muss man erst einmal solche Zahlen auflegen: knapp 5000 Yards, 32 TDs, 9 INTs, 103 QB rating. Die Steelers sind mittlerweile gefürchteter für ihre Offense als für ihre Defense. Das hat auch mit dem fantastischen Draften auf den skill positions zu tun (Brown 6th round, Bell 2nd, Bryant 4th), natürlich auch mit der nachlassenden Defense, aber eben auch mit Big Ben selbst.
5. Phillip Rivers - San Diego Chargers
Habe überlegt, ihn schon an #4 zu setzen, aber dafür war Big Bens Saison individuell zu überzeugend. Wenn es darum geht, wer mit dem geringsten supporting cast am meisten herausholt wäre Rivers für mich aber nach Luck auf #2. Hatte Probleme, bevor McCoy als HC übernommen hat, aber seit er da ist trägt Rivers das Team auf seinem Rücken. Die Chargers haben einen guten HC und einen guten Defensive Coordinator, aber ich muss ehrlich sagen, dieses roster ohne Rivers wäre für mich ein Kandidat für einen Top 5 Pick im Draft. King Dunlap als LT, no running game, Keenan Allen as your #1 WR, no stand out pass rusher on Defense, no shutdown Corner on Defense. Oder anders gesagt: if Eric Weddle and Corey Liuget are the second and third best player on your football team and it isn't very close to #4, you normally won't win many games in the NFL.
6. Drew Brees - New Orleans Saints
Harte Entscheidung zwischen Brees und meiner #7. Brees hatte nie einen Monster arm und war außerhalb seines Domes nie so effektiv wie @ home. Aber er war immer und ist weiterhin sehr accurate (69.2 compl. perc.) und hat für fast 5000 Yards geworfen, bei einem 97 QB rating. 17 INTs waren aber zu viel letztes Jahr und von einem relevanten Teamerfolg kann man auch nicht gerade sprechen.
7. Russell Wilson - Seattle Seahawks
He does everything they ask of him almost perfectly - thing is, they don't ask as much from him. So lässt sich die Karriere von Wilson mMn weiterhin zusammenfassen, weshalb er knapp nicht an #6 ist. Er übernimmt aber Schritt für Schritt mehr Verantwortung und das wird die nächsten Jahre immer weiter zunehmen, weil Seattle ihre tier 2 guys nicht wird halten können, denke ich. Man kann jetzt darauf hinweisen, dass 3500 Yards in 16 Spielen nicht gerade für eine Top 10 Platzierung spricht. 20 TDs (immerhin auch nur 7 INTs) nun wahrlich auch nicht. Aber wir reden auch über den QB des Teams, das in den letzten 2 Super Bowls stand und einen davon gewonnen hat - und das nicht trotz ihres QBs, wahrlich nicht. Ich glaube, dass Wilson die größere Veranwortung wird händeln können. Er bringt eigentlich alles mit. He can make all the throws, he's accurate, smart as hell, great leader, great legs. Zwischen Snap und Wurf wahrscheinlich der beste QB der NFL. Aber bevor ich es nicht sehe kann ich es nicht bewerten.
8. Joe Flacco - Baltimore Ravens
Wenn wir nur über die Playoffs reden würden müsste man Flacco wohl in die Top 5 nehmen. Aber die regular season ist in der NFL eben auch wichtig und da ist Flacco nicht immer so überzeugend. Letzte Saison war das allerdings anders. Grundsätzlich ist Flacco aber auch ein QB, mit dem man gerne bei Minusgraden im Januar in die Schlacht zieht. Zusammen mit (oder noch vor?) Aaron Rodgers mit dem besten arm talent in der NFL. Throws just beautiful deep balls. Bärenstark bei play action passes. More mobile than he gets credit for. Clutch.
Klingt komisch, aber trotz Monster contract und trotz Super Bowl Sieg vielleicht der unterschätzeste elite QB in der öffentlichen Wahrnehmung.
9. Peyton Manning - Denver Broncos
Einige werden sich vielleicht denken: Peyton? Jetzt erst? Spinnst du? Ich will und kann nicht ausschließen, dass mich Peyton Lügen straft, aber was ich am Ende der Saison gesehen habe hatte mit elite QB play nichts mehr zu tun. Selbst der QB mit dem arguably highest football IQ ever braucht einen arm. Und der war im Dezember, vor allem aber im Januar gegen die Colts eigentlich nicht mehr vorhanden, wenn wir ehrlich sind. Alex Smith hat sich wahrscheinlich gedacht: Mensch, also die Würfe, die könnte ich auch.
Vielleicht lag es an der Verletzung von Peyton, aber da die immer weiter nachlassende arm strenght schon länger ein Thema war denke ich persönlich, dass er einfach done ist, was elite QB play angeht. Vielleicht nicht im September und Oktober, vielleicht nicht einmal im November, aber wenn es richtig kalt wird und der Ball richtig schwer zu werfen ist hätte ich persönlich kein Vertrauen mehr in Peyton - bis er mich eines Besseren belehrt.
10. Tony Romo - Dallas Cowboys
Man könnte argumentieren, man könne ihn aufgrund der letzten Saison auf #6 ranken. Nur auf die letzte Saison bezogen wäre das gar keine sooo falsche Aussage. Aber ich glaube nicht, dass Tony Romo wie durch ein Wunder mit 34 Jahren auf einmal einen Riesenschritt gemacht hat. Nein, Tony Romo hatte ein elite running game, was zu Safety help in the box geführt hat - und dann war Romo mit Dez Bryant, Jason Witten, Terrance Williams als deep threat und Cole Beasley over the middle einfach tödlich. Zumal Murray ja auch Teil des Passing games war.
Und während es möglich ist, dass das running game hauptsächlich wegen der OL so stark war, so möchte ich sehen, wie die Cowboys ihr running game mit einem weitaus weniger talentierten RB als Murray aufziehen wollen. Wenn das Running Game weiterhin ähnlich stark ist wird Romo wahrscheinlich besser spielen als einige auf dieser Liste. Aber das ist kein allzu kleines Wenn, aus meiner Sicht.
kleine Zusammenfassung:
* 4x NFC, 6x AFC
* 6 QBs weit in ihren 30ern, dazu Rodgers mit 31 und Flacco mit 30. Damit nur 2 QBs, die man wirklich noch als jung bezeichnen kann. Da fehlt so ein bisschen junges Blut, vor allem die Generation zwischen Peyton, Brady, Brees auf der einen und Luck, Wilson auf der anderen Seite.
* nur 2 #1 overall draft picks.
Insgesamt nur 6 First Rounder (also 4 außer den zwei #1 overall), darunter aber nur ein weiterer Top 10 Pick (Rivers). Brees 2nd round, Wilson 3rd round, Brady 6th round, Romo UDFA.
Als kleiner Bonus, seid aber bitte nachsichtig mit mir, da werde ich mir jetzt nicht mehr sooo viel Gedanken und Mühe machen wie bei der Top 10.
11. Matt Ryan
12. Matthew Stafford
13. Carson Palmer
14. Eli Manning (but boy, if they somehow make the Playoffs...
)
15. Ryan Tannehill
16. Cam Newton
17. Teddy Bridgewater
18. Alex Smith
19. Nick Foles
20. Andy Dalton
Ich würde die Formulierung elite bis zu Romo auf 10 verwenden, von Ryan bis Bridgewater ist es dann mMn: "you can build your team around that guy, but he needs a very good supporting cast to win a Super Bowl for you." Mit Alex Smith startet dann die Kategorie "he's a starting QB, yes, but you might want to upgrade the position if possible."
Finde es bei der Liste lustig, dass in der Top 10 zwar 6x AFC und nur 4x NFC vorkommt, von 11-20 aber insgesamt 7 NFC QBs kommen, nur 3 AFC QB und davon keiner höher als 15. Gefühlt finde ich die NFC immer besser als die AFC, aber das liegt wahrscheinlich genau an dieser Verteilung. Wenn Alex Smith und Andy Dalton die 8. und 9. besten QBs der Conference sind (bei 16 Teams, mit 6 Teams in den Playoffs), dann spricht das Bände über die depth der Conference auf dieser Position. Denn Nick Foles ist ein junger, solider QB, aber nur der 11. beste QB in der NFC. Oder anders gesagt: in den AFC Playoffs erfolgreich zu sein ist schwierig, weil du wahrscheinlich auf einen elite QB triffst. Aber die regular season in der AFC ist dafür mMn einfacher, weil die Chance, auf einen Josh McCown zu treffen, höher ist als in der NFC.
Außer Wertung läuft für mich Sam Bradford. Traue ihm bei den Eagles locker zu, mindestens mal Top 12 auf der Liste zu sein. Aber wenn ich bei Romo und Wilson schreibe "I need to see it", dann kann ich das auch bei Bradford nicht ignorieren. Was er bisher gezeigt hat ist weniger als Andy Dalton, das muss man so knallhart sagen. Gleichzeitig hat er mMn eine deutlich, deutlich höhere Chance, in 2015 deutlich mehr zu zeigen als Andy Dalton.
Wenn ein QB hier nicht genannt ist ist er entweder (sehr) jung und in der Entwicklungsphase oder das Team hat ein akutes QB Problem.
Ist natürlich auch beides gleichzeitig denkbar.
Kaepernick kann man wegen mir noch zur Entwicklungsphase zählen (er muss lernen, wie man ein Pocket Passer wird), Jay Cutler habe ich persönlich aufgegeben. Allerdings ist John Fox ein guter Coach und Adam Gase ein talentierter OC. Vielleicht bekommen sie ihn hin, darauf Wetten würde ich nicht.