Okay, ich bin zwar kein Fußballfan, aber ich habe natürlich dennoch eine Meinung zu der ganzen Sache.
Ich denke, dass im Zuge der Superleaguegründung viele Fans einsehen werden müssen, dass sie ihre Rolle in dem ganzen Geschäft überschätzt haben.
Ich kann das Romantische am Fussballfandasein verstehen, aber das ist doch heutzutage bis vielleicht in den unteren Ligen kaum mehr vorhanden.
Klar finden es die Vereine gut, wenn sie eine besondere Fannähe vermarkten können, und dem ein oder anderen Funktionär traue ich auch zu, das ernst zu meinen, aber letztlich geht es halt doch einfach nur ums Geld und Fußball ist das Produkt. Märkte neigen im Kapitalismus zur Monopolisierung, das ist die naheliegende Funktionslogik dahinter. Die Superleague ist daher in der Hinsicht ein nachvollziehbarer Schritt.
Dass Fifa und Uefa jetzt einen auf Fanversteher machen, ist gleichzeitig natürlich eher absurd aber nun gut, das Argument zieht ja immerhin.
Die Superleague wird kommen, die entsprechenden Vereine haben sich das vorgenommen, sind bislang extrem koordiniert vorgegangen und sind auf die Machtprobe vorbereitet und ich bin mir recht sicher, dass sie gewinnen werden. Die organisierten Fans sind laut, aber letztlich sind nicht sie es, die das Geld bringen. Das sind diejenigen, die sich jede Woche Real gegen ein anderes Topteam spielen sehen wollen.
Gegenargumente, wie die von Neville stark gemachte Verbindung von Fussball und Nation noch das hier im Forum häufig gelesene Ami Go Home, treffen dabei den Kern. Der Fußball wird nun im Grunde einfach, aber auf sehr harte Weise als das enthüllt, was er schon lange war. Ein Geschäft, dass sich die Illusion gegeben hat, eine Art organisches Ding zu sein, dass nur durch die Fans am leben gehalten wird, die seit sie jung sind, jedes Spiel sehen und denen nach einer herben Niederlage der Tag oder gar die Woche versaut ist. Und das war leider eine Lüge.