Perez dreht ja ganz schön hohl heut
Zehn von zwölf Klubs haben sich bereits öffentlich von den Super-League-Plänen verabschiedet – aber der Vorsitzende des Gierig-Projekts, Real Madrids Präsident Florentino Perez (74), hält weiter an dem Konzept fest!
„Da liegen sie komplett falsch“, sagte er in Richtung der Kritiker, die das Projekt für erledigt erklärt hatten, in einem am frühen Donnerstagmorgen ausgestrahltem Radio-Interview von SER. Er denke nicht, dass die anderen Klubs die Super League verlassen haben. „Es ist klar im Vertrag, dass du nicht gehen kannst“, so Pérez.
Der Boss der Königlichen über die Welle der Entrüstung, die das Vorhaben der Topklubs ausgelöst hatte, miteinander eine eigene Liga zu gründen: „Es war, als hätten wir jemanden getötet. Es war, als hätten wir den Fußball getötet. Aber wir versuchen, einen Weg zu erarbeiten, um den Fußball zu retten. Ich bin seit 20 Jahren im Fußball und ich habe noch nie Drohungen wie diese gesehen.“ Man habe das Vorhaben womöglich nicht gut erklärt, „aber die haben uns auch keine Gelegenheit dazu gegeben, es zu erklären“. Er sei traurig und enttäuscht, weil man an dem Projekt drei Jahre gearbeitet habe.
Perez sprach auch über die Rolle des FC Bayern und von PSG in diesem Projekt: „Die zwölf Vereine haben den gleichen Vertrag unterschrieben, ohne Wenn und Aber. Wenn Sie mich fragen, ob ich PSG und Bayern gern dabei gehabt hätte, dann würde ich ‚Ja‘ sagen. Aber sie sind nicht mit dabei.“
Pikant! Ohne die Super League sei es unmöglich, Mega-Transfers wie den Kylian Mbappé (PSG) oder Erling Haaland (BVB) umzusetzen. Perez: „Das wird es ohne die Superliga nicht geben. Nicht für Madrid und auch für niemanden sonst. Wir werden diese Saison bestmöglich beenden. Die Transfers wird es von nächster Saison an wieder geben. Generell ist es unmöglich, wenn die Gelder nicht fließen. Wenn ein kleinerer Klub einen Spieler nicht verkaufen will, ist das sehr schlecht. Die TV-Gelder gehen runter. Wir müssen eine Lösung finden, miteinander reden und solidarisch sein, wie ich es bereits gesagt habe.“
…die Zukunft von Abwehr-Boss Sergio Ramos, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft: „Ich liebe ihn, als wäre er mein Sohn. Ich habe alles für ihn getan, was ich konnte. Aber all das führt nicht dazu, dass wir ihm mehr zahlen werden. Die Situation ist, wie sie ist, er weiß das auch.“
…Uefa-Präsident Ceferin und dessen Drohungen gegen die Super-League-Klubs: „Ich möchte einen gebildeten Präsidenten, der niemanden beleidigt, der nicht so redet, wie er es gemacht hat. Wir leben in einem demokratischen Europa. Lasst uns miteinander diskutieren und uns nicht verleiten lassen. Umgangsformen sind mir sehr wichtig. Diese Art von Gerede, diese Beleidigungen gegen einen Präsidenten eines hundertjährigen Klubs… Man muss da ein Exempel statuieren.“
…Proteste gegen die Super-League-Pläne:„Jemand hat sie (die Fans) dahin (vor die Stadien) gebracht, genau wie jemand dafür gesorgt hat, dass hier heute T-Shirts getragen wurden (die Cadiz-Spieler trugen am Mittwochabend T-Shirts mit der Aufschrift: „Super League? Der Fußball gehört allen. Der Fußball gehört den Fans“, d.Red.). Es sind die gleichen. Das ist doch nicht normal. Die Welt des Fußballs ist eine Welt von Werten.“
Quelle:
Bild.de